Mit dem AGM PAD T2 kommt ein neues konventionelles Tablet mit Android 14 auf den Markt, welches auf preisbewusste Kundschaft abzielt. Hierzulande ist der Hersteller bis dato eher für seine Rugged Smartphones bzw. besonders robusten Tablets für Outdoor-Enthusiasten bekannt. Das AGM PAD T2 hingegen setzt diesen Trend mit einem dicken Rumpf nicht fort, sondern wählt ein schlankes Aluminiumgehäuse. Zum Einsatz kommt ebenfalls ein FHD+-Display mit rund 11 Zoll Bildschirmdiagonale sowie 4 GB Arbeitsspeicher unter der Haube. Letzterer ist per Software sogar auf bis zu 8 GB erweiterbar. Ausgestattet mit 256 GB Speicher dürfte das Einsteiger-Tablet ausreichend Platz für diverse Apps und Mediendateien bieten.
Ob das AGM PAD T2 unterm Strich eine gute Wahl für unter 200 Euro ist, soll der heutige Test klären.
Technische Daten
Modell | PAD T2 |
Farbe | Raumgrau |
Materialien (Gehäuse) | Aluminium |
Display-Größe | 10,95 Zoll (27,81 cm) |
Auflösung | FHD+ (1.920 x 1.200 Pixel) |
Bildschirmaktualisierungsrate | 60 Hz |
Betriebssystem | Android 14 |
CPU | MTK-G91 / (unser Modell MTK-G70?) |
GPU | ARM Mali-G52 |
RAM | 4GB (LPDDR4X) |
Speicher | 256 GB |
Kamera (Front) | 8 MP |
Kamera (Rückseite) | 13 MP |
Kamera (Rückseite / Makro) | 2 MP |
Bluetooth | 5.0 |
WIFI | 802.11 a/b/g/n/ac – 2,4 / 5,0 GHz |
Unterstütze Bänder | 2G, 3G, 4G |
Anzahl der Kartenslots | Dual-SIM-Slot |
Anschlüsse | USB Typ-C 2.0 |
Akku | 7.850 mAh |
Abmessungen | 256,75 x 168,3 x 7,45 mm |
Gewicht | 502 g |
Preis | € 179,99 * |
Lieferumfang
- Gelbe Verpackung mit Tablet, Schutzfolie und Netzteil
- USB-C-Kabel, Aufkleber und Bedienungsanleitung
- SIM-Karten-Werkzeug inklusive
Ausgeliefert wird das AGM PAD T2 in einer auffällig gelben Verpackung. In der Box findet sich neben dem Tablet selbst auch eine Schutzfolie sowie das Netzteil mit USB-C-Kabel. Abgerundet wird das Ganze durch einige Aufkleber, die Bedienungsanleitung und ein SIM-Karten-Werkzeug.
Optik & Verarbeitung
- Wertiges Design mit Aluminiumgehäuse und 11″ IPS Display
- Breite Ränder wirken etwas altmodisch
- Ungleichmäßiger Vibrationsmotor
Optisch macht das Einsteiger-Tablet einen soliden Eindruck und wirkt durch das graue Aluminiumgehäuse sehr wertig. Dieses erstreckt sich über die gesamte Rückseite, wo auch die beiden herausstehenden Kameramodule ihren Platz finden. Während das obere Panel die primäre 13 MP Kamera darstellt, teilt sich das zweite Modul eine 2 MP Makrokamera samt Blitz. Für Selfie-Fotos steht eine 8 MP Frontkamera über dem rund 11 Zoll großen IPS Display zur Verfügung. Was beim Einschalten zunächst auffällt, sind die relativ breiten Ränder, die das Tablet etwas altmodisch wirken lassen.
Die Schmalseiten des AGM PAD T2 sind ansonsten eher unauffällig. Während sich auf der einen Seite die Bedienelemente befinden, ist die gegenüberliegende Längsseite mit einer Mikrofonaussparung versehen. Die beiden kürzeren Seiten des AGM PAD T2 besitzen jeweils einen Lautsprecher, wodurch das Tablet Stereo-Sound ausgibt. Zusätzlich finden hier ein USB-C-Anschluss und ein Dual-Sim-Slot ihr Zuhause.
Insgesamt liegt das Tablet mit einem Gewicht von ca. 502 Gramm gut in der Hand. Zudem haben die beiden Buttons zum Ein/Ausschalten und zur Lautstärkeregelung einen ordentlichen Druckpunkt. Verbesserungspotenzial bietet dagegen der Vibrationsmotor, der allem Anschein nach nur im unteren Bereich des AGM PAD T2 verbaut wurde. Dies führt dazu, dass im Querformat eine Seite vibriert und die andere nicht. Darüber hinaus ist das Aluminiumgehäuse anfällig für Fingerabdrücke, wodurch sich auf der Rückseite allmählich Schlieren bilden.
Ausstattung
- Widevine L1 Zertifizierung für Streaming in voller Qualität
- Octa-Core-CPU mit mäßiger Benchmark-Performance
- 256 GB Speicher, welcher per microSD um bis zu 512 GB erweiterbar ist
CPU, GPU und RAM
Unter der Haube soll laut den technischen Daten ein MediaTek Helio G91 in Kombination mit der ARM Mali-G52 als GPU für Dampf sorgen. Dies scheint sich von unserem eingetroffenen Testmodell zu unterscheiden, welches laut mehrerer Geräteinformationen auf einen MediaTek Helio G70 bzw. die Modellbezeichnung MT6769 setzt. Möglicherweise handelt es sich bei unserem AGM PAD T2 also um eine noch nicht finale Version oder die CPU wurde schlichtweg umgelabelt, jedoch basieren alle folgenden Benchmarks auf Basis unseres vorliegenden Modells. Unabhängig davon handelt es sich in beiden Fällen um eine Octa-Core-CPU. Der fest verbaute Arbeitsspeicher beträgt 4 GB und ist ab Werk softwareseitig um weitere 4 sprich auf insgesamt 8 GB aufgestockt.
Benchmarks
Unser AGM PAD T2 hat in den Benchmarks somit folgende Ergebnisse erzielt:
Geekbench 6 – CPU – Single-Core | 403 |
Geekbench 6 – CPU – Multi-Core | 1363 |
Geekbench 6 – GPU – OpenCL | 564 |
Geekbench 6 – GPU – Vulkan | 1106 |
3DMark – Wild Life – Score | 710 |
3DMark – Wild Life – FPS-Durchschnitt | 4,25 |
3DMark – Sling Shot – Score | 1966 |
3DMark – Sling Shot – Grafik-Score | 1841 |
3DMark – Sling Shot – Physik-Score | 2581 |
Display & Speicherplatz
Erfreulich ist das große Display mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln, das eine maximale Helligkeit von bis zu 500 cd/m² erreicht. Insbesondere mit der Widevine L1 Zertifizierung kann diese auch ideal für Streaming genutzt werden. Denn so können Anbieter wie Netflix und Co. die Streams auch in voller Auflösung wiedergeben. Insofern eignet sich das AGM PAD T2 ideal zum Serien- oder Filmschauen, bei allzu anspruchsvollen Aufgaben stößt das Einsteiger-Tablet nämlich an seine Grenzen.
Genügend Platz dafür ist dank 256 GB internem Speicher vorhanden, der zusätzlich per microSD-Karte um weitere 512 GB vergrößert werden kann. Da sich die SD-Karte den Schlitz mit den SIM-Karten teilt, muss man hier jedoch Kompromisse eingehen. Entweder man verwendet zwei Nano-SIM-Karten im Dual-SIM-Steckplatz oder wahlweise die microSD-Karte zusammen mit einer Nano-SIM-Karte.
Akku
Positiv zu erwähnen ist die Akkulaufzeit, da das 60 Hz Display natürlich deutlich weniger Strom verbraucht. Dadurch kommt man mit dem Tablet wirklich eine Weile aus, ohne nach 2 Stunden zur nächsten Steckdose rennen zu müssen. Gerade bei längeren Zugfahrten oder Flügen kann dies von Vorteil sein. Sollte der 7.850 mAh große Akku einmal leer sein, wird über USB-C aufgeladen. Das mitgelieferte Netzteil liefert hierbei bis zu 18 Watt. Insgesamt reicht das AGM PAD T2 also für bis zu 8 Stunden Videowiedergabe. In der Praxis kamen wir im Test je nach Helligkeitsstufe eher auf einen Wert von ca. 6 Stunden Youtube mit aktiver WLAN-Verbindung.
Praxistest: Nutzung im Alltag
- Solide Akkulaufzeit, aber mäßige Systemgeschwindigkeit
- Helles Display zum Surfen & Streaming, optional mit Tastatur
- Geeignet für einfache Spiele, ansonsten Leistungseinbußen
Allgemeiner Gebrauch
Im täglichen Einsatz macht das AGM PAD T2 einen guten Eindruck und hält – nicht zuletzt dank des großzügig dimensionierten Akkus – solide über den Tag durch. Ein High-End-Gerät darf man hier allerdings nicht erwarten und sollte daher die Erwartungen etwas zurückschrauben. Dies macht sich bereits in der gesamten Systemleistung bemerkbar. Gerade beim Start einer Anwendung oder beim Aktivieren eines CPU-intensiven Tasks gönnt sich das AGM PAD T2 gerne mal eine Gedenksekunde. Hierdurch wird das Gesamtbild naturgemäß etwas getrübt.
Ein besseres Ergebnis wird beim allgemeinen Surfen oder Streaming von Netflix über Amazon Prime bis hin zu Disney+ erzielt. Das Display leuchtet hier ausreichend hell und Tippen mit der Android-Tastatur funktioniert trotz des knapp 11 Zoll großen Bildschirms sowohl im Quer- als auch im Hochformat überaus zuverlässig. Wer hingegen eine physische Eingabe bevorzugt, kann das Tablet auch direkt beim Hersteller mit Tastatur bestellen. Statt 179 € würde das dann einen Aufpreis von 30 € bedeuten.
Android OS und weitere Features
Im Großen und Ganzen arbeitet das OS, also Android 14, weitestgehend fehlerfrei und mit dem letzten Sicherheitsupdate vom 5. August 2024 ist man auf dem neuesten Stand. Ein wenig schade ist die deutsche Sprachauswahl, da sich über das gesamte System hinweg deutsche und englische Begriffe vermischen. An dieser Stelle bedarf es wohl noch einige Übersetzungsarbeiten. Problematisch gestaltet sich hingegen eher ein Dateitransfer mit einem Windows-PC. Bei mehreren Medien- oder Bilddateien gibt Windows partout eine Fehlermeldung aus und bricht die Übertragung plötzlich ab. Gerade bei hochformatigen Screenshots tritt dieses Phänomen verstärkt auf.
Angenehm ist nebenbei der schnelle App-Wechsel, ohne dauernd über den Home-Bildschirm navigieren zu müssen. Ungeachtet der aktiven App lassen sich bis zu fünf Anwendungen an die Taskbar anheften und darüber aufrufen. Möchte man als Beispiel nur drei Apps pinnen, sind die letzten beiden Slots ein Shortcut zu den zuletzt geöffneten Apps. Außerdem befindet sich am unteren linken Rand ein App Launcher, welcher sich bei Gebrauch über die aktuelle Anwendung legt. Eine saubere Sache, die im Alltag doch etwas Zeit spart.
Ein weiterer Zeitvorteil ist die Gesichtserkennung zum Entsperren des Geräts. Im Querformat-Test funktioniert dies überwiegend gut, im Hochformat scheint es dagegen Schwierigkeiten mit der Identifikation zu geben. Hier fordert das AGM PAD T2 regelmäßig die Eingabe des Sperrmusters.
Gaming
In Bezug auf Gaming ist das AGM PAD T2 eher für einfachere Spiele ausgelegt, da andernfalls die Bildwiederholrate zeitweise einknickt bzw. die Grafik stark heruntergeschraubt werden muss. Zwar haben wir unter anderem Spiele wie Genshin Impact oder Asphalt Legends Unite auf dem Einsteiger-Tablet getestet, dennoch geht Spielspaß anders. Deutlich besser schaut es bei Subway Surfers, Clash of Clans oder etwa Among Us aus. Hier konnten wir weder Ruckler noch Performanceeinbußen beobachten.
Kamera
Was die Kamera betrifft, so ist die Qualität eher mäßig. Bei guter Beleuchtung sind zwar Details präsent und auch die Farben machen einen gelungenen ersten Eindruck, aber schon beim kleinsten digitalen Zoom wird das Bild unscharf. Dieser Effekt tritt natürlich in der Dämmerung oder bei dunklen Szenen noch stärker auf und zieht sich durch alle Kameramodule. Insofern kann man mit dem AGM PAD T2 zwar Fotos und Videos machen, diese sind aber häufig nicht allzu detailreich. Wer Wert auf gute Bilder und Videos legt, sollte besser auf eine Handykamera zurückgreifen.
AGM PAD T2 Test: Fazit
Das AGM PAD T2 setzt im Jahr 2024 keine Leistungsrekorde, muss dies aber aufgrund des Preises auch nicht. Generell handelt es sich bei diesem Tablet eher um ein Einsteigermodell, was sich neben der allgemeinen System-Performance auch in der Bedienung und der Kamera widerspiegelt. Gleiches gilt für die Bildwiederholrate von 60 Hz, die heutzutage im Android-Bereich fast schon etwas überholt wirkt. In dieser Hinsicht wären 90 Hz durchaus eine gute Zwischenlösung gewesen. Auch wenn das AGM PAD T2 mit komplexem Multitasking wirbt, so sollte dies nicht unbedingt in Betracht gezogen werden. Für einfache Arbeiten, Surfen im Internet oder den Medienkonsum reicht das Tablet aber völlig aus.
Lobenswert ist die Verarbeitung bzw. das Aluminiumgehäuse und ebenso die lange Akkulaufzeit des Tablets. Ein Android 14 OS mit viel Bloatware, wie man es z.B. von anderen Herstellern kennt, sucht man hier vergeblich. Insofern erhält man ein recht aufgeräumtes Android System und kann direkt loslegen. Dank der Widevine L1 Zertifizierung können auch Netflix und andere Streaming-Dienste in voller Auflösung genutzt werden. So macht das Schauen von Filmen und Serien unterwegs oder am Abend in den eigenen vier Wänden einfach Spaß. Etwas getrübt wird das Ganze durch die Stereolautsprecher, welche nicht sonderlich laut sind und praktisch ohne Bass auskommen. Wer hingegen auf Bluetooth-Kopfhörer setzt, der kann diesen Umstand problemlos wieder ausgleichen.
AGM PAD T2
Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis
80/100
Das AGM PAD T2 eignet sich in erster Linie für einfache Arbeiten und Multimedia-Nutzung. Hier kann das FHD+-Display trotz 60 Hz seine Stärken voll ausspielen. In puncto Performance bzw. beim Gamen stößt das Einsteiger-Tablet jedoch rasch an seine Grenzen.