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beyerdynamic Amiron 100 Test: Klangstarke In-Ear-Kopfhörer

Neue In-ear-Kopfhörer aus Heilbronn: Neben den Amiron 300 (unser Test) hat der Hersteller im September auch einen günstigeren und etwas abgespeckteren Ableger vorgestellt, der auf den Namen beyerdynamic Amiron 100 hört. Doch nicht nur der Funktionsumfang unterscheidet sich, auch bei Form und Tragekomfort gibt es Unterschied. Wie gut das günstigere Modell klingt und was es auf dem Kasten hat, verrät unser Test.

Technische Daten

Produkt AMIRON 100
Kopfhörertyp In-Ear
Bluetooth-Version  5.3
Bluetooth-Codecs SBC, AAC
Maximaler Betriebsbereich 15m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit Bis zu 8 Std. (ohne ANC);
Bis zu 6 Std. (mit ANC);
insgesamt bis zu 27 Stunden mit Ladeetui
Ladezeit 2 Stunden (für Ladeetui via USB-C oder kabellos)
Gewicht 4,15 Gramm pro Earbud
Größe Ladeetui  43 x 25,8 x 48,35 mm
Anschlüsse USB-Type-C
Farbvarianten Schwarz, Creme
Besondere Features ANC, Transparenzmodus, Trageerkennung, Low-Latency-Modus
Preis € 179,00 *

beyerdynamic Amiron 100 Test: Stift-Design in edlem Gewand

  • klassisches Stift-Design
  • hochwertige Verarbeitung
  • niedriges Gewicht; hervorragender Tragekomfort

Im Gegensatz zu den etwas teureren Amiron 300, die auf einen modernen Earbud-Look setzen, greifen die beyerdynamic Amiron 100 auf ein klassisches Stift-Design, wie wir es beispielsweise von den AirPods Pro und anderen Modellen kennen.

Die In-Ear-Kopfhörer kommen dabei ebenfalls wahlweise in schwarzer Farbe oder in der Farbgebung Creme und setzen auf einen edlen, hochwertigen Look. Mit dem matt-schwarzen Äußeren sehen sie sehr stimmig aus, wobei silberne Designelemente für einen angenehmen Kontrast sorgen.

beyerdynamic Amiron 100

Die Verarbeitungsqualität bietet keinerlei Anlass zur Kritik, sämtliche Schweißnähte und Übergänge sind wie aus einem Guss und sehr hochwertig gearbeitet. Als sehr praktisch empfinde ich die abgeflachte Außenseite, die als Touch-Panel für die Bedienung zuständig ist und sich auch blind sofort erfühlen lässt.

Das ovale Ladecase kommt auf Maße von 43 mm x 25,8 mm x 48,35 mm und ist damit angenehm handlich. Auch das Gewicht fällt mir rund 42 Gramm eher niedrig aus. Leider verbaut beyerdynamic den USB-C-Ladeport an der Unterseite, sodass ein aufrechtes Hinstellen auf Oberflächen nicht möglich ist.

Der Tragekomfort der beyerdynamic Amiron 100 gefällt mir ausgesprochen gut. Das ist einerseits auf die angenehme Formgebung zurückzuführen und liegt andererseits am niedrigen Gewicht. Lediglich 4,15 Gramm bringt jeder der Earbuds auf die Waage – allerdings ohne Silikon-Ohreinsatz.

beyerdynamic Amiron 100

Doch selbst mit installiertem Eartip sind es nur rund 4,3 Gramm, was die Amiron 100 zu einem der leichtesten In-Ear-Kopfhörer macht. Neben den vorinstallierten Eartips in der Größe M legt der Hersteller dem Lieferumfang zudem fünf weitere Paar in den Größen XS bis XL bei, sodass hier garantiert jeder die ideale Passform findet.

Ausstattung und Akkulaufzeit

  • Bluetooth 5.3 mit LC3
  • nur Standard-Codecs SBC und AAC
  • Trageerkennung, ANC und Transparenzmodus

Hinsichtlich der Ausstattung zeigen sich die beyerdynamic Amiron 100 im Vergleich zu den Amiron 300 etwas abgespeckt. So setzen zwar auch diese In-Ear-Kopfhörer auf den modernen Bluetooth 5.3-Standard samt effizientem LC3-Codec und einer hervorragenden Reichweite von bis zu 15 Metern, hochauflösende Codecs lassen die 100er aber vermissen.

Während die Amiron 300 auch Hi-Res-Audio dank LDAC beherrschen, müsst ihr euch bei den Amiron 100 mit SBC und AAC begnügen. Auch Bluetooth-Multipoint für die Kopplung mit zwei Audioquellen gleichzeitig gibt es hier leider nicht.

beyerdynamic Amiron 100

Was es aber immerhin gibt, ist eine Trageerkennung, dank der die Wiedergabe automatisch pausiert wird, wenn ihr einen der Ohrhörer oder beide herausnehmt. Auch die Nutzung nur eines Earbuds ist dank Mono-Modus möglich.

Ebenfalls mit von der Partie ist eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) samt passendem Gegenstück in Form des Transparenzmodus. Auch hier zeigen sich die Optionen im Vergleich zum teureren Modell abgespeckt, denn eine adaptive Anpassung oder Regulierung in verschiedenen Stufen wird nicht geboten.

Verbaut sind darüber hinaus insgesamt sechs MEMS-Mikrofone, die für eine klare Verständlichkeit bei Telefonaten sorgen sollen. Auch hier sollen laute Umgebungsgeräusche automatisch herausgefiltert werden.

Gute Akkulaufzeit der beyerdynamic Amiron 100

  • 6 Stunden Akkulaufzeit mit ANC
  • 8 Stunden Akkulaufzeit ohne ANC
  • insgesamt 27 Stunden Laufzeit mit Ladecase

Der effiziente Bluetooth 5.3-Standard sorgt in den beyerdynamic Amiron 100 für eine gute Akkulaufzeit. Insgesamt sechs Stunden Wiedergabe sind möglich, wenn ihr die ANC-Funktion nutzt. Ohne aktive Geräuschunterdrückung halten die In-Ears sogar bis zu 8 Stunden lang durch.

beyerdynamic Amiron 100

Ebenfalls ein guter, aber kein rekordverdächtiger Wert. Das Ladecase fügt dann zusätzlich weitere 19 Stunden Akkulaufzeit hinzu, sodass ihr bis zu 27 Stunden Musik genießen könnt, bevor dem Verbund aus Ladecase und In-Ears der Saft ausgeht.

Dafür gibt’s zudem eine Schnellladefunktion: 15 Minuten im Ladecase genügen den Amiron 100 für weitere 3 Stunden Musikwiedergabe.

Bedienung und Begleit-App

  • präzise Touch-Steuerung
  • Bedienung anpassbar
  • übersichtliche Begleit-App

Bedient werden die beyerdynamic Amiron 100 über die berührungsempfindlichen Außenseiten, die durch die abgeflachte Oberfläche sehr komfortabel zu ertasten sind. Die Bedienung arbeitet dabei sehr schnell und präzise, was Fehleingaben nahezu ausschließt. Auch das Bedienkonzept wirkt gut durchdacht und lässt sich innerhalb der beyerdynamic-App zudem individualisieren.

Dabei erstrecken sich die Kommandos auf ein einmalige, doppeltes oder dreifaches Antippen, sowie ein zweisekündiges Gedrückt halten der Touchfläche, was auf jeder Seite unterschiedliche Aktionen ausführt.

Einfaches tippen beispielsweise startet oder pausiert die Wiedergabe, mit einem doppelten Tippen wechselt ihr zwischen ANC, Transparenzmodus und normalem Modus, während ein Gedrückt halten die Lautstärke verringert oder erhöht. Wer mag, kann zudem sämtliche Kommandos auf Wunsch auch deaktivieren.

In der Begleit-App können zudem weitere Einstellungen vorgenommen werden. Diese informiert zudem auf der Startseite übersichtlich über den Ladestand der Ohrhörer und des Ladecase. Außerdem könnt ihr hier den Sprachassistenten an- und ausschalten, sowie die Trageerkennung („Automatische Pause“) aktivieren oder deaktivieren.

Gamerinnen und Gamer freuen sich über einen Modus für niedrige Latenz, der Sound und Bild besser synchronisiert. Am interessantesten ist aber sicherlich der Equalizer. Hier könnt ihr mit einem von fünf Presets Einfluss auf den Klang nehmen oder euch mithilfe eines 5-Band-EQs eigene Voreinstellungen abspeichern.

Audioqualität, ANC und Mikrofone

  • Frequenzgang von 20 Hz bis 22.000 Hz
  • angenehm detailreiches Klangbild
  • mit leichten EQ-Anpassungen hervorragende Luftigkeit in den Höhen

Obwohl die beyerdynamic Amiron 100 lediglich die Standard-Bluetooth-Codecs abdecken und „nur“ einen Frequenzgang von 20 Hz bis 22.000 Hz (die Amiron 300 reichen bis 40.000 Hz hinauf) abbilden, haben mich die In-Ear-Kopfhörer aus klanglicher Sicht positiv überrascht.

Genau hier ließ das teurere Modell nämlich mit einem eng gefassten, eindimensionalen Klangbild etwas Feder. Das sieht bei den Amiron 100 erstaunlicherweise anders aus. Die Soundabmischung kommt merklich luftiger und voller daher und bildet die Musik dabei angenehm sauber und detailreich ab und das über alle Frequenzen hinweg.

beyerdynamic Amiron 100

Besonders gut empfinde ich die Darstellung der Höhen und Mitten, die dem gesamten Klangbild eine angenehme Lebendigkeit und Leichtigkeit verleihen. Die Standard-Abmischung bietet allerdings, je nach persönlichen Vorlieben, noch etwas Luft für Anpassungen:

Mit einer leichten Absenkung der Bässe, sowie Erhöhung der oberen Mitten und Höhen konnte ich ein recht neutrales, luftiges (wenn auch etwas kühles) Klangbild erreichen, das sich in meinen Augen nicht hinter den besten In-Ear-Kopfhörern verstecken muss.

Klar: Die Top-Modelle von Sennheiser, Bose, Cambridge Audio oder Bowers & Wilkins klingen noch einmal besser, mit der richtigen EQ-Einstellung überragen die Amiron 100 in meinen Augen aber beispielsweise die AirPods Pro 2 oder Sony WF-1000XM5 aus klanglicher Sicht – auch wenn das natürlich eher subjektiv ist.

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ANC und Transparenzmodus können nicht mithalten

  • etwas enttäuschendes ANC
  • ordentlicher Transparenzmodus

Nicht in der Spitzenklasse mitspielen können die beyerdynamic Amiron 100 allerdings bei der aktiven Geräuschunterdrückung und dem Transparenzmodus. Gerade das ANC hat mich im Test doch etwas enttäuscht, denn einen allzu großen Unterschied im Vergleich zum normalen Modus ohne Geräuschunterdrückung konnte ich nicht ausmachen.

Insbesondere monotone, tiefe Frequenzen werden zwar deutlich reduziert, mittlere und hohen Frequenzen wie Stimmen oder der im Nebenzimmer werkelnde Saugroboter kommen aber immer noch fast ungehindert hindurch.

beyerdynamic Amiron 100

Der Transparenzmodus lässt Umgebungsgeräusche verstärkt hindurch und liefert dabei einen recht natürlichen Klang, was eine recht gute Verständigung mit eingesetzten Ohrhörern erlaubt, allerdings hat auch hier die Konkurrenz die Nase vorn.

Schade, denn wer bei In-Ear-Kopfhörern besonders hohen Wert auf die Geräuschunterdrückung legt, wird hier leider kaum glücklich.

Mikrofonqualität der beyerdynamic Amiron 100

Mit insgesamt sechs verbauten Mikrofone wollen die beyerdynamic Amiron 100 eine überzeugende Qualität liefern und, in Verbindung mit der Umgebungsgeräuschunterdrückung, auch eine gute Verständlichkeit in lauten Umgebungen liefern.

Während letzteres doch recht gut klappt, liegt die Mikrofonqualität in meinen Augen allerdings nur auf durchwachsenem Niveau.

Mikrofon-Testaufnahme beyerdynamic Amiron 100:

Mikrofon-Testaufnahme beyerdynamic Amiron 300:

Mikrofon-Testaufnahme Sennheiser Momentum True Wireless 4:

Mikrofon-Testaufnahme Cambridge Audio Melomania M100: 

Der Vergleich zu einigen anderen Mikrofonen der Mitbewerber zeigt, dass es den Aufnahmen des Amiron 100 doch merklich an Details fehlt. Die eigene Stimme klingt dabei etwas wässrig und unklar, für gelegentliche kurze Telefonate reicht die Qualität aber durchaus.

beyerdynamic Amiron 100 Test: Fazit

Mit den beyerdynamic Amiron 100 liefert der Hersteller spannende In-Ear-Kopfhörer ab. Sie sind günstiger als das eigene Top-Modell Amiron 300 und verzichten dafür auf einige Features (wie Bluetooth-Multipoint oder LDAC), während auch die Akkulaufzeit etwas geringer ausfällt.

Dafür hat das günstigere Modell in meinen Augen aus klanglicher Sicht die Nase vorn, denn der Sound ist angenehm detailreich und bis in die Höhen sehr luftig und lebendig. Sie klingen, mit etwas Equalizer-Feintuning, sogar besser als meine AirPods Pro 2 und spielen hier bei den besten In-Ear-Kopfhörern mit.

Leider enttäuscht die aktive Geräuschunterdrückung dafür aber, bei der ich kaum einen Unterschied zum Modus ohne ANC wahrnehmen kann. Auch die Mikrofonqualität fällt leider nur durchschnittlich aus.

Wer also besonders Wert auf einen guten Klang legt, findet in den beyerdynamic Amiron 100 überzeugende In-Ears. Das rundere Gesamtpaket gibt’s aber bei der Konkurrenz und das mitunter bereits für weniger Geld.

PRO

  • Hervorragender Tragekomfort
  • Detailreicher Klang
  • Gute Akkulaufzeit

CONTRA

  • Enttäuschendes ANC
  • Mittelmäßige Mikrofone
  • Keine hochauflösenden Codecs

beyerdynamic Amiron 100

Verabreitung
Tragekomfort
Soundqualität
Noise-Cancelling
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Herrlich bequeme und klangstarke In-Ear-Kopfhörer mit sehr guter Akkulaufzeit und tadelloser Bedienung, aber enttäuschender Geräuschunterdrückung.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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