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Cherry XTRFY H3 Wireless Test: Wie gut ist das kabellose Gaming-Headset?

Tastaturen, USB-Mikrofone, Gaming-Mäuse und mehr: Seit dem Zusammenschluss von Cherry und XTRFY hat die Gaming-Marke eine ganze Reihe überzeugender Peripheriegeräte herausgebracht. Eines fehlte im Portfolio jedoch bislang: Ein kabelloses Gaming-Headset. Das ändert sich nun und zwar mit dem Cherry XTRFY H3 Wireless. Ob sich der Kauf lohnt, verrät unser Test.

Technische Daten

Produkt H3 Wireless
Bauform Over-Ear
Treiber 52 mm
Frequenzbereich (Kopfhörer) 20 – 20.000 Hz
Impedanz 16 Ohm @ 1kHz
Mikrofontyp Unidirektional
Frequenzbereich (Mikrofon) 100Hz – 10kHz
Anschlüsse USB Typ C
Verbindung 2,4-GHz-Funkverbindung; Bluetooth 51.
Akkulaufzeit Bis zu 100 Stunden
Gewicht 325 g
Kompatibilität PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Mac, Nintendo Switch, Mobile
Preis € 129,00 *

Cherry XTRFY H3 Wireless Test: HyperX, bist du es?

Die Parallelen im Design sind erstaunlich: Das neue kabellose Gaming-Headset Cherry XTRFY H3 Wireless erinnert optisch stark an die Produkte der HP-Marke HyperX – nur eben ohne die roten Farbakzente.

Cherry XTRFY H3 Wireless

Das H3 Wireless kommt gänzlich in Schwarz daher. Lediglich der Hersteller-Schriftzug auf den Außenseiten der Ohrmuscheln ist silbern abgesetzt. Der robuste Metallbügel hingegen oder das dicke, bequeme Kopfband wirken vertraut.

Das ist aber auch nichts schlimmes, denn Design und Verarbeitung des Cherry XTRFY-Headsets überzeugen. Lediglich die Bedienelemente fühlen sich etwas billig an und dürfte gerne ein präziseres Feedback aufweisen.

Das Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt, was das Gewicht recht niedrig hält. Mit einem Gewicht von 325 Gramm (ohne Mikrofon und Kabel) ist das H3 Wireless aber alles andere als ein Leichtgewicht. Dennoch: Der Tragekomfort überzeugt, was vor allem auf die großen Stoff-Ohrpolster samt Kunstleder-Umrandung zurückzuführen ist.

Die sind mit 25 mm angenehm dick und bieten innen mit 70 mm x 47 mm (Höhe x Breite) genügend Platz für mittelgroße Ohren. Allerdings fallen die Polster vergleichsweise hart aus und dehnen dich nicht so stark wie bei manch einem Konkurrenten – für Menschen mit großen Lauschern könnte es dann doch schon ein wenig eng werden.

Ausstattung und Bedienung

Die Ausstattung des Cherry XTRFY H3 Wireless kann sich, gemessen am Preis, absolut sehen lassen. Anschluss findet das kabellose Gaming-Headset nämlich nicht nur via 2,4-GHz-Funk, sondern auch per Bluetooth 5.1, sodass ihr für sämtliche Spielekonsolen, PC und Mobile Devices gewappnet sind. Auch wenn leider keine simultane Verwendung bei der Modi ist, absolut überzeugend. Dasselbe gilt auch für die Reichweite: Mit Headset zum Kühlschrank oder auf die Toilette gehen? Kein Problem.

Hochauflösende Audio-Codecs werden leider nicht unterstützt, der Frequenzgang der 53 mm großen Treiber reicht von 20 Hz bis 20.000 Hz.

Cherry XTRFY H3 Wireless

Leider verzichtet der Hersteller auf eine dedizierte Begleit-App, in der sich Einstellungen vornehmen ließen. Allerdings wartet das Headset mit einem Equalizer-Knopf auf, mit dem ihr per Knopfdruck zwischen einer Gaming-, Film- und Musik-Einstellung wechselt.

Die Bedienung erfolgt über die Elemente, die sich auf die linke Ohrmuschel erstrecken und ist selbsterklärend: Ein Knopf zum An- und Ausschalten, jeweils einer für das Erhöhen oder Verringern der Lautstärke und einer zum Stummschalten des Mikrofons.

Alle Tasten verfügen zudem über eine Zweitbelegung die ihr aktiviert, indem ihr sie 2 Sekunden lang gedrückt haltet. So werden Wechsel zwischen Bluetooth und Funk, sowie Pairing und Equalizer realisiert.

Cherry XTRFY H3 Wireless

Was auffällt: Die Lautstärkeregulierung ist am PC/Notebook unter Windows nicht allzu präzise. Ein Knopfdruck hebt oder verringert die Lautstärke Mal um 6, mal um 8 Stufen. Eine punktgenaue Regelung ist also leider überhaupt nicht möglich. Hmpf!

Akkulaufzeit: Ein echter Dauerbrenner

Eines der Highlights des Cherry XTRFY H3 Wireless ist zweifellos die Akkulaufzeit. Bis zu 100 Stunden Nutzung sind möglich, damit spielt das kabellose Gaming-Headset zweifellos unter den besten Modellen mit.

In Ermangelung einer Begleit-App müsst ihr allerdings die Status-LED im Auge behalten, die sich oberhalb der Mute-Taste befindet. Leuchtet diese grün, ist der Akku voll. Bei einer gelben LED stehen euch weniger als 75 % zur Verfügung, hellrot sind weniger als 50 % und dunkelrot bedeutet, dass ihr doch langsam mal das Ladekabel anschließen solltet.

Cherry XTRFY H3 Wireless

Doch keine Sorge: Mit angeschlossenem USB-C-Kabel könnt ihr beim Laden problemlos weiterzocken. Top.

Audio- und Mikrofonqualität des Cherry XTRFY H3 Wireless

Das Cherry XTRFY H3 Wireless baut klanglich auf dem Xtrfy H2 (unser Test) aus dem Jahr 2019 auf. So spendiert der Hersteller dem Headset dieselben 53-mm-Treiber, die denselben Frequenzgang abbilden. Mit einer Impedanz von 16 Ohm sind die Kopfhörer aber merklich weniger anspruchsvoll, was die Zuspieler angeht.

Das sorgt für eine exzellente Maximallautstärke – auch am PC. 80 Prozent oder weniger reichen mit zum Zocken kompetitiver Shooter locker. Fast alle Headsets muss ich lauter aufdrehen, um auch alle akustischen Hinweise mitzubekommen.

Laut Herstellerangabe wurde das Headset gemeinsam mit Profi-Gamer:innen entwickelt und speziell für Shooter abgestimmt. Das kann ich natürlich nicht bestätigen, wohl aber, dass das Cherry XTRFY H3 Wireless einen wirklich guten Klang abliefert.

Insbesondere in den beworbenen, kompetitiven Shootern, liefert das Headset einen stimmigen Sound und hebt die wichtigen akustischen Hinweise gekonnt in den Vordergrund, währen Bässe und Mitten etwas zurückstehen. Im Game-Equalizer-Preset spielt das Headset wahrlich seine Stärken aus, wenngleich die Mitten merklich detailarm und flach klingen. Etwas, das wir bereits beim H2 beobachten konnten.

Cherry XTRFY H3 Wireless

Dem lässt sich zumindest etwas entgegenwirken, indem ihr zum Music- oder Movie-Preset wechselt. Die heben die Mitten und Bässe merklich an – auf Kosten der Höhen. So ergibt sich ein spaßiges, wenn auch wenig neutrales, Klanbild, in dem Filme, Musik und aber auch immersive Singleplayer-Spiele sehr gut zur Geltung kommen.

Es gibt zweifellos Headsets, die besser klingen. Aber das H3 Wireless spielt klanglich deutlich oberhalb seiner Preisklasse, wenn ihr Wert auf eine gute Räumlichkeit in Shootern und kompetitiven Spielen legt. Der ärgste Konkurrent in dieser Preisklasse dürfte vermutlich das SteelSeries Arctis Nova 5 Wireless (unser Test) sein, das mir klanglich dann doch noch etwas besser gefällt. In den Höhen wird das Nova 5 aber schnell etwas scharf – das Problem habt ihr beim H3 Wireless nicht. Dafür punktet das SteelSeries-Modell mit einem detaillierteren und räumlicheren Klangbild. Empfehlenswert sind aber beide Headsets.

Cherry XTRFY H3 Wireless

Mikrofonqualität

Das abnehmbare Mikrofon des Cherry XTRFY H3 Wireless scheint ebenfalls direkt aus dem H2 übernommen und markiert die größte Schwäche des Headsets.

Mikrofon-Testaufnahme Cherry XTRFY H3 Wireless: 

Mikrofon-Testaufnahme Razer Kraken V4:

Mikrofon-Testaufnahme ASUS ROG Pelta:

Aufnahmen sind maximal in 16 Bit mit 48.000 Hz möglich, die maximale Lautstärke und Qualität der Aufzeichnungen sind allerdings unterdurchschnittlich.

Cherry XTRFY H3 Wireless Test: Fazit

Mit dem Cherry XTRFY H3 Wireless legt der Hersteller ein wirklich gutes kabelloses Gaming-Headset auf. Vor allem klanglich, in kompetitiven Spielen, gefällt mir die Abmischung ausgesprochen gut. Im Vergleich zu vielen anderen Gaming-Headsets werden akustische Hinweise wie Schritte oder ähnliches sehr klar und detailliert dargestellt und sind gut im Raum zu orten.

Dafür schwächelt das Headset merklich bei den Mitten, die zu flach und detailarm daherkommen. Dem lässt sich mit den Equalizer-Presets etwas entgegenwirken, einen durch die Bank hervorragenden Klang gibt’s aber leider zu keinem Zeitpunkt. Dennoch: Es gibt viele, auch teurere, Headsets, die wesentlich schlechter klingen.

Was man von der Mikrofonqualität leider nicht behaupten kann, denn die ist bestensfalls unterer Durchschnitt. Dafür begeistert das H3 Wireless mit einer hervorragenden dualen Konnektivität und bärenstarken Akkulaufzeit zu einem fairen Preis.

PRO

  • Hoher Tragekomfort
  • Duale Konnektivität
  • Hervorragende Akkulaufzeit
CONTRA

  • Schwaches Mikrofon
  • keine App
  • Detailarme, flache Mitten

Cherry XTRFY H3 Wireless

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Vor allem kompetitive Spieler kommen mit dem Klang des Cherry XTRFY H3 Wireless voll auf ihre Kosten. Die Akkulaufzeit ist top, die Mikrofonqualität eher weniger. Preislich absolut fair und durchaus einen Blick wert.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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