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Creality Hi Combo Test: Dieser 3D-Drucker treibt es bunt!

Noch vor einigen Jahren waren mehrfarbige 3D-Drucke lediglich mit professionellen, schwer zu bedienenden und unbezahlbaren Geräten möglich. Der Creality Hi Combo will das ändern. Als kostengünstiger FDM-3D-Drucker ist der 3D-Drucker in der Lage dazu, bis zu 16 verschiedene Filamente zu verarbeiten. Das vollständig aus Metall bestehende Gehäuse verspricht wiederum Langlebigkeit. In Kombination zum schnellen Aufbau und einer kinderleichten Bedienung will Creality hier vor allem Neulinge mit Interesse an 3D-Drucken ansprechen. Im Creality Hi Combo Test haben wir uns den vielversprechenden 3D-Drucker im Detail angesehen.

Technische Daten

Modell Creality Hi Combo
Drucktechnologie Fused Deposition Modeling XYZE Motor
Bedienung – 3.2″ Touchscreen
– Creality Software
Druckgeschwindigkeit – Standardgeschwindigkeit: 300 mm/s
– Maximale Geschwindigkeit: 500 mm/s
Baugröße 260 × 260 × 300 mm
Beschleunigung ≤ 12000 mm/s
Druckgenauigkeit 100±0.1 mm
Düsendurchmesser – 0,4 mm,
– optional: 0,6 mm und 0,8 mm
Konnektivität USB-Anschluss & WI-FI
Leveling Mode Full Auto Leveling
Temperatur  – Düse: ≤ 300 ℃
– Heatbed: ≤ 100 ℃
Maße 409 × 392 × 477 mm
Gewicht – 3D-Drucker: 8,75 kg
– Gesamtgewicht (Combo): 13,31 kg
Preis Preis nicht verfügbar *
Creality Hi Combo
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Lieferumfang

Creality hi combo test

  • Basiskomponente
  • Gantry-Rahmen
  • Spulentrommel
  • Spulenhalter
  • Anti-Tangle-Spulenhalter
  • PTFE-Schläuche
  • Z-Achsen-Motorabdeckung x2
  • Stromkabel
  • Inbusschlüssel
  • Schrauben
  • Steckschlüssel
  • Schneidzange
  • Filament
  • CFS (nur im Combo-Bundle)

Creality Hi Combo Test: Design und Verarbeitung

Bereits beim Auspacken macht der Creality Hi Combo einen sehr guten Eindruck. Das liegt nicht nur daran, dass der 3D-Drucker ab Werk fast vollständig vormontiert daherkommt, was eine unkomplizierte Inbetriebnahme verspricht. Ob das in der Praxis auch wirklich der Fall ist, verraten wir euch gleich. Auch fühlt sich das Material hervorragend an. Creality setzt hier auf ein hochwertiges Ganzmetallgehäuse, welches im Aluminiumdruckgussverfahren gefertigt wurde.

Creality Hi Combo Test

Das fühlt sich gut an und verleiht dem Drucker ein stabiles und modernes Äußeres. Um eine Bedienung und Überwachung am 3D-Drucker selbst zu ermöglichen, verfügt der Creality Hi über ein praktisches Display. Dieses misst 3,2 Zoll und bietet eine Touchsteuerung. Es ist klappbar und lässt sich somit für verschiedene Betrachtungswinkel ausrichten. Außerdem verfügt der 3D-Drucker über eine praktische Kamera.

Diese ermöglicht eine Überwachung deiner Druckprojekte in Echtzeit. Damit ihr euch dabei nicht vor „Big Brother“ fürchten müsst, verfügt die Kamera über eine hilfreiche Abdeckkappe. In unserem Test durften wir den Creality Hi als „Combo-Modell“ testen. Der große Vorteil: Hier sind mehrfarbige Drucke möglich, ohne dass man während des Drucks manuell das Filament ändern muss.

Während sich der 3D-Drucker selbst mit seinem offenen Design deutlich von der geschlossenen Bauweise des Konkurrenten Anycubic Kobra S1 Combo (Test€ 675,00 *) absetzt, ähneln sich beide Drucker bei den Filamentaufbewahrungen. So kommt auch hier eine mehrspulige Halterung mit Platz für bis zu vier Filamentspulen zum Einsatz.

Creality Hi Combo Test

Doch Creality hat in Sachen Erweiterungsmöglichkeiten deutlich die Nase vorn. Während beim Anycubic Kobra S1 nämlich maximal acht Filamente möglich sind, ermöglicht der Creality Hi Combo bis zu 16 verschiedene Filamente für einen Druck. Hierfür muss man einfach insgesamt vier Combo-Elemente anschließen. Wie der 3D-Drucker überzeugt auch die Filamenthalterung mit einer hohen Verarbeitungsqualität.

Creality Hi Combo Test: Aufbau und Inbetriebnahme

Die Installation des Creality Hi geht erfreulich schnell von der Hand. In nur wenigen Handgriffen habt ihr den Rahmen samt Druckkopf auf dem stabilen Sockel installiert. Besonders hilfreich ist hierbei die einfache Schlitzkonstruktion. So hält der Rahmen schon dann, wenn ihr die Schrauben noch nicht festgezogen habt. Ist der Rahmen richtig positioniert worden, müsst ihr ihn nur noch mit den beiliegenden Schrauben befestigen. Weiter gehts auf der Rückseite des Druckers.

Creality Hi Combo Test

Hier müsst ihr noch zwei weitere Schrauben verschrauben und könnt den beiliegenden Imbusschlüssel dann erstmal zur Seite legen. Es folgt nämlich die Verkabelung. Wie hier was verkabelt werden muss, könnt ihr ganz bequem der beiliegenden Bedienungsanleitung entnehmen. Ich als Laie fühlte mich hier zu keinem Zeitpunkt verwirrt und platzierte die Kabel auf Anhieb in den dazugehörigen Ports. Dank der beiliegenden Abdeckungen stören die Kabel den cleanen Look übrigens nicht.

Nach weiteren kleineren Schritten könnt ihr noch die Spulenhalterung zusammenbauen und mit dem oberen Querbalken des Druckers verbinden. In der „Combo-Version“ ist das allerdings optional. Schließlich bezieht der 3D-Drucker sein Filament aus dem Creality CFS. Dieses verbindet ihr mithilfe eines der beiden beiliegenden Kabel mit dem Drucker. Nun müsst ihr die beiden Elemente noch mit dem weißen Schlauch verbinden, damit das Filament auch dort ankommt, wo es hingehört.

In der Theorie klingt das alles recht easy. Und ich war auch nach kurzer Zeit fertig mit dem Aufbau. Doch die ersten Druck-Versuche gingen leider schief. Statt tolle Druckergebnisse in den Händen zu halten, bekam ich viele Fehlermeldungen auf dem Display ausgespielt. Vor allem für mich als Neuling war das recht ärgerlich. Nach diversen Versuchen inklusive Factory Reset und Unterstützung durch Creality hielt ich endlich erste Ergebnisse in den Händen. Die Probleme während der Einrichtung schiebe ich darauf, dass es sich um ein Testgerät handelt.

Creality Hi Combo Test: App-Bedienung über Creality Cloud

Für die Drucktests habe ich zunächst ein Modell gewählt, das der Creality Hi bereits im Gerätespeicher zur Verfügung stellt. Doch natürlich sind die Druckmöglichkeiten hier äußerst beschränkt. Für mehr Inspiration lohnt sich ein Blick in die hauseigene App Creality Cloud. Diese ermöglicht nämlich nicht nur die Steuerung und Kontrolle des Creality Hi. Obendrein könnt ihr hier auf diverse Druckentwürfe anderer User zurückgreifen. Gefällt euch ein Entwurf, könnt ihr diesen auf den 3D-Drucker herunterladen, um ihn anschließend drucken zu lassen.

Die App selbst punktet mit einer guten Übersicht. Diese lässt mich auch über die teilweise nicht gerade saubere Übersetzung ins Deutsche hinweg sehen. Auch die Kopplung zwischen Drucker und App ist erfreulich unkompliziert. Hierfür müsst ihr lediglich am Drucker selbst eine Netzwerkverbindung herstellen und scannt im Anschluss den QR-Code auf dem Drucker-Display, um Verbindung herzustellen. Nach kurzer Zeit konnte ich über die App auf den Drucker zugreifen, was sich in der Praxis als wirklich komfortabel gestaltet.

Richtig cool: Da die App weiß, welches Gerät ihr nutzt, müsst ihr nicht festlegen, was die Parameter eures Druckers sind. Stattdessen weiß die Software vollautomatisch, wie Bauvolumen und weitere Eigenschaften des Gerätes aussehen. Über die App könnt ihr dann auch die integrierte Kamera des Druckers verwenden. So lässt sich in Echtzeit nachvollziehen, wie weit der Creality Hi mit dem Druckprojekt ist. Wer seine Projekte lieber am Rechner managt, kann auch die hauseigene Slicing-Software Creality Print 6 nutzen.

Creality Hi Combo Test: Praxistest

Kommen wir zu den Praxiserfahrungen – Diese waren während meines Tests recht durchwachsen. Genauer gesagt vergingen bei mir leider einige Stunden, bis ich erste Ergebnisse in den Händen halten durfte. Das lag keineswegs daran, dass der Creality Hi in Sachen Druckgeschwindigkeit eine lahme Schnecke ist. Vielmehr hatte ich bei meinem Testmodell mit einigen Problemen zu kämpfen.

Nach Kontaktaufnahme mit Creality höchstselbst konnte ich diese jedoch mit etwas handwerklichem Geschick größtenteils lösen. Zwar ist der  Creality Hi nicht so schnell wie der Anycubic Kobra S1 Combo (Test€ 599,00 *), doch ausreichend fix war er dennoch. Was mir auffiel, war die lange Vorbereitungszeit vor jedem Druckprojekt.

creality hi combo test

So solltet ihr vor jedem 3D-Druck zunächst einmal das Häkchen bei vorheriger Kalibrierung setzen. Das sorgt zwar für möglichst genaue Druckergebnisse, nimmt dafür aber auch recht viel Zeit in Anspruch. Wer einen rasend schnellen Drucker sucht, sollte das im Hinterkopf behalten. Im Test habe ich den Creality Hi angesichts der leichten technischen Probleme leider ausschließlich mit nur einer Spule testen können.

In der Combo-Ausführung geht Creality aber einen großen Schritt weiter. So sind mit dem CFS Drucke mit bis zu vier verschiedenen Farben möglich. Dank des Modularen Systems lassen sich übrigens bis zu vier CFS anschließen, was Drucke mit bis zu 16 verschiedenen Farben möglich macht. Hier hat Creality dann wieder die Nase vor dem Kobra S1 Combo, dessen Maximum bei acht verschiedenen Farben liegt.

Fazit

Mit dem Creality Hi Combo bringt der Hersteller einen ambitionierten 3D-Drucker auf den Markt, der insbesondere Einsteiger mit seinem einfachen Aufbau, einer intuitiven Bedienung und dem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis ansprechen möchte. Besonders spannend ist die Möglichkeit, bis zu 16 verschiedene Filamente zu verwenden – ein echtes Alleinstellungsmerkmal im Segment der Consumer-3D-Drucker. Auch das hochwertige Vollmetallgestell sowie das durchdachte Zubehör hinterlassen einen sehr soliden Eindruck. Im Praxistest zeigt sich jedoch, dass nicht alles reibungslos läuft. Vor allem technische Startschwierigkeiten trübten den anfänglichen Eindruck.

Allerdings würde ich das auf die Kinderkrankheiten meines Testgeräts schieben. Nach umfassender Recherche scheinen meine Probleme nämlich eher die Ausnahme, denn die Regel beim Creality Hi Combo zu sein. Positiv hervorzuheben sind hingegen die stabile App-Anbindung und die integrierte Kamera, die gerade bei längeren Druckprojekten für eine komfortable Kontrollmöglichkeit sorgen. Wer mit gelegentlichen Kinderkrankheiten leben kann und sich nicht an längeren Kalibrierungsphasen stört, erhält mit dem Creality Hi Combo einen leistungsfähigen Multicolor-Drucker, der besonders durch sein modulares CFS-System und die umfangreiche Erweiterbarkeit punktet. Damit ist er eine spannende Wahl für ambitionierte Einsteiger und kreative Bastler.

PRO

  • Bis zu 16 Filamente gleichzeitig nutzbar dank CFS-System
  • Hochwertige Verarbeitung mit robustem Ganzmetallgehäuse
  • Einfache Montage durch vormontierte Komponenten und clevere Konstruktion
  • Intuitive Bedienung via Touchscreen und Creality Cloud App
  • Integrierte Kamera für Live-Überwachung des Druckprozesses
  • Automatisches Leveling spart Zeit und Aufwand bei der Einrichtung

creality hi combo test

CONTRA

  • Lange Vorbereitungszeit vor Druckbeginn
  • App teils schlecht übersetzt
  • Technische Probleme im Testmodell (subjektives Problem)

Creality Hi Combo

Design und Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Der Creality Hi Combo ist ein vielseitiger und einsteigerfreundlicher 3D-Drucker mit starkem Multicolor-Potenzial.

Creality Hi Combo
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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