
Pünktlich zur CES 2025 präsentierte Creative einige Neuheiten im eigenen Line-up, darunter mit den Creative Aurvana Ace Mimi auch neue In-Ear-Kopfhörer, die mit Klangpersonalisierung, Dual-Treibern und modernen Features begeistern wollen. Wie gut sie wirklich sind und ob sich ein Kauf lohnt, klären wir im Test.
Technische Daten
Produkt | Aurvana Ace Mimi |
Bluetooth-Version | 5.3 |
Bluetooth-Codecs | LC3, LDAC, AAC, SBC |
Maximaler Betriebsbereich | 12m (ohne Hindernis) |
Akkulaufzeit |
|
Ladezeit | 2 Std. (für Ladeetui via USB-C oder kabellos) |
Größe Ladeetui (H x B x T) | 46,7 mm x 49,1 mm x 26,9 mm |
Gewicht | 4,7 g pro Earbud; 46,6 g Ladeetui & Ohrhörer |
Wichtigste Funktionen | ANC; Transparenzmodus; Kabelloses Laden; Mimi Klangpersonalisierung |
Preis | 129,99 Euro |
Creative Aurvana Ace Mimi Test: Blau trifft Silber
- edles, blau-silbernes Design
- gute Verarbeitung
- angenehmer Tragekomfort
Creative positioniert die neuen Aurvana Ace Mimi als Top-Modell des eigenen In-Ear-Line-ups. In etwa auf Augenhöhe mit den Creative Aurvana Ace 2 (unser Test), die allerdings ein paar Audio-Codecs mehr mitbringen.
Und zumindest optisch machen die neuen Kopfhörer auch schon mal einiges her. Ladecase und Ohrhörer setzen auf eine matte, dunkelblaue Kunststoffoberfläche, die sehr edel und hochwertig aussieht und zudem gut gegen Fingerabdrücke geschützt ist.
Das Ganze kombiniert der Hersteller mit silberfarbenen Akzenten auf dem Case sowie den Earbuds. Eine sehr schicke Kombination, zumal es auch hinsichtlich der Verarbeitung nicht viel zu beanstanden gibt – so wertig wie teurere Modelle fühlen sich die Aurvana Ace Mimi aber nicht an.
Das pillenförmige Ladeetui der Creative Aurvana Ace Mimi ist mit rund 65 mm x 49 mm x 27 mm angenehm handlich und kann dank abgeflachtem Boden sogar hingestellt werden. Die Pairing-Taste sowie den USB-C-Ladeport findet ihr an der Unterseite. Links gibt es zudem eine Halterung, in die ein Lanyard eingesetzt werden kann.
Die Earbuds selbst sind jeweils mit 4,7 Gramm angenehm leicht und punkten nicht zuletzt auch dank der runden Kanten mit einem sehr hohen Tragekomfort. Hier drückt auch nach einigen Stunden Nutzung nichts.
Im Lieferumfang finden sich zudem vier zusätzliche Größen an Eartips, um den Sitz besser an das eigene Ohr anzupassen. Hinzu gesellen sich ein kurzes USB-C-Ladekabel und eine kleine Stofftasche für den Transport.
Die Ausstattung der Creative Aurvana Ace Mimi
- Bluetooth 5.3 mit LDAC
- Mono-Modus…
- … aber keine Trageerkennung
Bei der Ausstattung können die Creative Aurvana Ace Mimi weitestgehend mit deutlich teureren Modellen mithalten. Die In-Ear-Kopfhörer funken im Bluetooth 5.3-Standard und erreichen damit eine hervorragende Reichweite in Verbindung mit einer hohen Stabilität – ich konnte mich völlig frei in meiner Wohnung bewegen, ohne dass es zu Aussetzern kam.
Sie verfügen zudem über eine IPX5-Zertifizierung, womit sie wasserfest sind und sogar gegen Strahlwasser geschützt sein sollten. Die Ace Mimi bieten darüber hinaus einen Mono-Modus und lassen sich damit auch einzeln verwenden, wenn ihr den zweiten Earbud im Ladecase verstauen möchtet.
Leider fehlt den Earbuds eine Trageerkennung samt Auto-Pause und -Wiedergabe. Sie erkennen also nicht, ob ihr sie aus dem Ohr nehmt und spielen ungehindert weiter. Sehr schade.
Hinsichtlich der Audio-Codecs sind die Creative Aurvana Ace Mimi, gemessen am Preis, ebenfalls sehr gut aufgestellt. Als hochauflösende Codecs sind LC3 und Sonys LDAC-Codec mit von der Partie, womit dei Wiedergabe maximal in 990 kB pro Sekunde und mit 16 Bit bei 48 kHz möglich ist.
Die hochauflösenden Qualcomm-Codecs aptX, aptX Adaptive und aptX Lossless glänzen alleridngs leider durch Abwesenheit. Diese bleiben den Aurvana Ace 2 vorbehalten, die sich damit etwas vielseitiger zeigen.
Bedienung der Creative Aurvana Ace Mimi
- durchdachtes Bedienkonzept
- etwas kleine Touchflächen
- Bedienung anpassbar
Wie die meisten modernen In-Ear-Kopfhörer, setzen auch die Creative Aurvana Ace Mimi auf eine Touchsteuerung, die über die Außenseiten realisiert wird. Dazu müsst ihr einfach mit dem Finger die Touchfläche berühren, die am oberen Ende des blauen Stifts (am Übergang zum silbernen Teil) sitzt.
Diese fällt allerdings recht klein aus, womit Falscheingaben nicht ausgeschlossen sind. Die Bedienung klappt daher leider nicht immer präzise, da Eingaben teilweise gar nicht oder nicht richtig erkannt werden. Wenn die Ohrhörer aber Eingaben richtig umsetzen, klappt das alles sehr gut.
Das Bedienkonzept fällt darüber hinaus durchdacht aus und lässt mit Mediensteuerung, Moduswechel und sogar einer Lautstärkeanpassung nichts vermissen. Mithilfe der Creative-App kann die Bedienung zudem frei individualisiert und an die eigenen Vorlieben angepasst werden.
Allgemein zeigt sich die Creative-App als gelungene Ergänzung für die Ohrhörer und punktet mit einem übersichtlichen, klaren Design. Sie informiert beispielsweise nicht nur über den Akkustand, sondern bietet mit einem Equalizer zudem die Möglichkeit, den Klang an die eigenen Vorlieben anzupassen.
Dazu wählt ihr aus einem von unzähligen (über 40) Equalizer-Presets aus dem Musik- und Gamingbereich oder legt direkt Hand an den 10-Band-EQ, in dem ihr alle Frequenzen frei justieren könnt.
Auch das Alleinstellungsmerkmal der Creative Aurvana Ace Mimi findet ihr in der App. Namentlich die Mimi-Klangpersonalisierung. Diese setzt jedoch leider ein Creative-Konto voraus.
Mimi Klangpersonalisierung
Die wichtigste Neuerung der Creative Aurvana Ace Mimi, die auch im Namen zu finden ist, ist die Mimi Klangpersonalisierung. Damit lässt sich das Klangbild mithilfe eines rund vierminütigen Hörtests an die eigenen Ohren und das eigene Hörvermögen anpassen.
Etwaiges kennt man mittlerweile bereits von vielen anderen Herstellern. Im Rahmen des Tests müsst ihr, zunächst mit dem linken und dann mit dem rechten Ohr, Töne hören und den Touchscreen des Smartphones gedrückt halten, wenn ihr einen Ton hört.
Damit ist es möglich, Details aus der Musik zurückzubringen, die ihr zuvor nicht (mehr) hören konntet. Zumindest, wenn ihr unter leichtem Gehörverlust leidet. Habt ihr den Test abgeschlossen, zeigt euch die App das Klangprofil für beide Ohren individuell an.
Nun könnt ihr hören, wie sich ein Soundbeispiel mit und ohne personalisierten Klang verhält und bei Bedarf noch mit einem sanfteren oder volleren Klang etwas nachjustieren.
Und das Ergebnis macht einen enormen Unterschied aus. Ich habe bereits zahlreiche In-Ear-Kopfhörer getestet, aber derart gute Ergebnisse mit einem personalisierten Klang, wie im Falle der Creative Aurvana Ace Mimi konnte ich bislang noch nie erreichen. Ich würde daher empfehlen, zunächst den Klangtest zu absolvieren und dann mithilfe des Equalizers noch leichte Feineinstellungen vorzunehmen, um klanglich das Maximum aus den In-Ears herauszuholen.
Akkulaufzeit
- 7 Stunden ohne ANC, rund 5 Stunden mit ANC
- 28 Stunden Laufzeit mit Ladecase
- kabelloses Laden
Hinsichtlich der Akkulaufzeit zeigt sich bei den neuen Creative Aurvana Ace Mimi eine leichte Steigerung im Vergleich zu den Ace 2. Bis zu 7 Stunden ohne ANC halten die Earbuds durch, insgesamt in Verbindung mit dem Ladecase sind es maximal 28 Stunden.
Wobei diese Werte natürlich stark von der eingestellten Lautstärke abhängen. Mit ANC geht den Earbuds nach rund fünf Studnen die Puste aus. Ein ordentlicher aber keineswegs überragender Wert. Einige der besten In-Ear-Kopfhörer kommen hier auf sieben bis zehn Stunden mit ANC.
Dafür wird das Case nicht nur per USB-C, sondern auf Wunsch auch kabellos im Qi-Standard wieder aufgeladen. Ein vollständiger Ladevorgang nimmt dabei rund zwei Stunden Zeit in Anspruch.
Audioqualität und ANC
- xMEMS-Dual-Treiber
- großes Frequenzband
- lebendiger, bassstarker Klang
Bei den Treibern setzen die Creative Aurvana Ace Mimi auf denselben Aufbau wie die Ace 2. Hier kommen als xMEMS-Dual-Treiber mit einer Größe von 10 mm zum Einsatz. die einen Frequenzgang von 5 Hz bis 40.000 Hz abbilden.
Klanglich ist das recht gut, was hier aus den Earbuds dringt. Allerdings zeigen diese eine deutliche Betonung des Bassbereichs – was aber den meisten Anwenderinnen und Anwendern recht gut gefallen dürfte.
Dabei kommen die Bässe nicht nur angenehm klar und detailreich daher, sondern haben auch ordentlich Druck. Hip-Hop- und Electo-Musik meistern die In-Ears damit hervorragend, ohne dass dabei die Mitten zurückstehen würden. Lediglich die Höhen zeigen sich merklich zurückgenommen, was in einigen Songs und/oder Genres zu einem recht engen Klangbild führen kann.
Klanglich stecken die Creative Aurvana Ace Mimi damit aber die Konkurrenz in diesem Preissegment bereits in die Tasche und klingen beispielsweise auch besser als die Apple AirPods 4.
Ein Wechsel zum personalisierten Klang und zusätzliche Equalizereinstellungen (Absenkung des Bassbereichs, Anhebung der Höhen) verbessert die Akustik der Earbuds dann noch einmal deutlich, wenngleich hier nicht die volle Brillianz und Luftigkeit deutlich teurerer Modelle erreicht wird.
Dennoch ergibt sich hier ein absolut stimmiges und detailreiches Klangbild, von den tiefen Bässen bis hin zu den Höhen, das mit sämtlichen Musikgenres sehr gut zurechtkommt. Das rundum stimmige Klangbild macht die Aurvana Ace Mimi zu einer absoluten Empfehlung im Preisbereich bis 150 Euro.
ANC und Transparenzmodus
Leider können die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und das Gegenstück in Form des Transparenzmodus nicht ansatzweise mithalten. Beide liegen lediglich auf ordentlichem Niveau. Das ANC filtert dabei zwar monotone, tiefe Frequenzen recht gut heraus, zeigt aber vor allem bei hohen Frequenzen wie beispielsweise dem im Nebenzimmer agierenden Saugroboter keinerlei nennenswerte Unterdrückung, sodass der Lärm zwar gedämpft, aber fast ungehindert hindurchkommt.
Ähnliches zeigt sich beim Tippen auf der Tastatur oder Gesprächen in der Umgebung, die leider kaum merklich unterdrückt werden. Der Transparenzmodus (Ambientmodus genannt) verstärkt Umgebungsgeräusche und erlaubt so beispielsweise Gespräche mit eingesetzten Ohrhörern.
Dabei erfüllt er seinen Zweck, liefert aber einen eher unnatürlichen, verfälschten Klang. Wer Wert auf eine gute Geräuschunterdrückung legt, wird hier leider kaum fündig.
Creative Aurvana Ace Mimi Test: Fazit
Mit den Creative Aurvana Ace Mimi liefert der Hersteller überzeugende In-Ear-Kopfhörer im Preisbereich bis 150 Euro ab. Vor allem die Klangpersonalisierung mithilfe des Hörtests ist eine willkommene Neuerung, die sich absolut positiv auf den Klang auswirkt und diesen noch einmal merklich verbessert.
Auch die moderne Ausstattung und den hohen Tragekomfort verbuchen die Earbuds auf der Haben-Seite. So ergibt sich ein stimmiges Gesamtpaket, das in weiten Teilen sehr gut mit der rund doppelt so teuren Konkurrenz der besten In-Ear-Kopfhörer mithalten kann.
Dass es dann leider doch nicht ganz reicht, liegt aber an verschiedenen Faktoren. Die aktive Geräuschunterdrückung ist nur durchschnittlich, die Akkulaufzeit geht in Ordnung und eine Trageerkennung fehlt den Earbuds leider. Dennoch ergibt sich hier ein stimmiges Gesamtpaket, was die Creative Aurvana Ace Mimi zu einer überzeugenden Wahl macht.
- Edles Design
- Toller Tragekomfort
- Lebendiger, satter Klang
- ANC nur Mittelmaß
- Akkulaufzeit könnte besser sein
- Etwas basslastig
Creative Aurvana Ace Mimi
Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
ANC
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
88/100
Schicke In-Ear-Kopfhörer mit sehr gutem Klang und hohem Tragekomfort zu einem fairen Preis. ANC und Akkulaufzeit sind jedoch nur Durchschnitt.