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Creative Aurvana Ace SXFI Test: In-Ears mit Surround-Sound?

Bereits zu Beginn des Jahres legte Creative mit den Aurvana Ace Mimi überzeugende In-Ear-Kopfhörer auf, die in unserem Test insbesondere klanglich überzeugen konnten. Nun gibt es Nachschub und zwar in Form der Creative Aurvana Ace SXFI, die mit einem virtuellen Raumklang begeistern wollen. Ob das gelingt, klärt unser Test.

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Technische Daten

Produkt Aurvana Ace SXFI
Bluetooth-Version 5.3
Bluetooth-Codecs AAC, SBC
Maximaler Betriebsbereich 12m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit
  • mit ANC: Bis zu 5 Std.
  • ohne ANC: Bis zu 8 Std.
  • insgesamt 28 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Ladezeit 2 Std. (für Ladeetui via USB-C oder kabellos)
Größe Ladeetui (H x B x T) 65,5 mm x 48,9 mm x 30 mm
Gewicht  6 g pro Earbud; 49,7 g Ladeetui & Ohrhörer
Wichtigste Funktionen ANC; Transparenzmodus; SXFI
Preis 99,99 Euro

Creative Aurvana Ace SXFI Test: Schwarz und Gold

  • edles Design; ordentliche Verarbeitung
  • stimmiger Lieferumfang
  • exzellenter Tragekomfort

Edle Looks beherrscht Creative zweifellos, das muss man dem Hersteller lassen. Im Gegensatz zu den Aurvana Ace Mimi setzt der In-Ear-Kopfhörer Creative Aurvana Ace SXFI auf ein dezent-schwarzes Design mit glänzend-golden abgesetzten Details, was für einen edlen Look sorgt.

Durch das Glänzende Äußere sind die In-Ears allerdings auch vergleichsweise anfällig für Fingerabdrücke – hier ist regelmäßiges Polieren angesagt. Dabei setzen die Aurvana Ace SXFI auf ein klassisches Stift-Design, wobei der Stift mit einer Länge von zwei Zentimetern recht weit aus dem Ohr heraus ragt.

Creative Aurvana Ace SXFI

Das Ladecase setzt die Designsprache gekonnt fort und lässt sich praktischerweise sogar aufrecht auf einem Tisch hinstellen. Es verfügt an der Unterseite über einen USB-C-Port zum Laden, sowie einen Pairing-Button und kann an der Seite mit einer Handschlaufe versehen werden.

Die Verarbeitungsqualität sämtlicher Materialien ist, gemessen am Preis, in Ordnung. Modelle in derselben Preisklasse wie die Melomania M100 (unser Test) fühlen sich aber merklich hochwertiger an.

Creative Aurvana Ace SXFI

Creative legt den Earbuds ein kurzes USB-Ladekabel, sowie vier weitere Paar Silikon-Ohreinsätze in den Größen XS, S, L und XL Bei (Größe M ist bereits vorinstalliert), sodass hier jede Ohrform bedient werden dürfte.

Die Earbuds selbst fallen mit einem Eigengewicht von 6 Gramm pro Ohrhörer etwas schwerer aus als die meisten Konkurrenten. Dennoch liegt der Tragekomfort auf hervorragendem Niveau, was vor allem auf den runden Korpus der Buds zurückzuführen ist.

Ausstattung der Creative Aurvana Ace SXFI

  • Bluetooth 5.3, aber…
  • … nur Standard-Codecs
  • Anpassbares ANC; Mono-Modus

Preislich ordnen sich die Creative Aurvana Ace SXFI unterhalb der Aurvana Ace Mimi des Herstellers ein und das merkt man dann auch an der Ausstattung. Die Earbuds funken erfreulicherweise ebenfalls im Bluetooth 5.3-Standard, hinsichtlich der Audio-Codecs fehlen aber hochauflösende Pendants: Lediglich AAC und SBC werden geboten, dafür liegt die Reichweite mit über 12 Metern auf sehr gutem Niveau.

Creative Aurvana Ace SXFI

Eine IPX5-Zertifizierung schützt die Ohrhörer vor Wasser. Einen Mono-Modus spendiert der Hersteller ebenfalls, du kannst also einen Earbud einfach im Ladecase platzieren und dennoch die Musik weiter hören. Allerdings dauert es einen kleinen Moment, bis der zweite Ohrhörer nach dem Einsetzen wieder erkannt wird.

Creative Aurvana Ace SXFI

Dafür fehlt leider eine Trageerkennung samt Auto-Pause und -Wiedergabe. Was es allerdings gibt, ist eine aktive Geräuschunterdrückung samt Transparenzmodus. Das ANC arbeitet dabei auf Wunsch sogar adaptiv oder kann in bis zu vier Stufen angepasst werden.

Touchbedienung mit Schwächen

Bei der Bedienung setzen die Creative Aurvana Ace SXFI auf eine Touchsteuerung, die über die berührungsempfindlichen Außenseiten realisiert wird. Praktisch: Über die Begleit-App lässt sich die Bedienung zudem individualisieren – allerdings nur bedingt.

Im Test habe ich festgestellt, dass die Ohrhörer nicht sämtliche Toucheingaben zuverlässig erkennen und diese mitunter erst mit einer merklichen Latenz umsetzen. Das bekommen viele Konkurrenten merklich schneller hin.

Creative Aurvana Ace SXFI

Darüber hinaus hätte ich mir gerne mehr Optionen zur Steuerung gewünscht. Die Bedienung unterteilt sich auf ein doppeltes, sowie dreifaches Antippen beider Seiten, sowie ein langes Gedrückt halten – letzteres reguliert die Lautstärke.

Die Creative App stellt eine gelungene Ergänzung dar und punktet mit einem übersichtlichen und durchdachten Design. Negativ fällt hingegen der Registrierungszwang auf. Für die Nutzung der SXFI-Funktion muss zudem eine zweite App (SXFI App) installiert werden.

Neben Informationen über den Akkustand findest du in der App die Möglichkeit, Super X-Fi hinzuzuschalten oder zu deaktivieren, sowie einen detaillierten und individuell anpassbaren Equalizer. Letzterer verdient großes Lob, denn die Anzahl an Presets ist gigantisch. Zudem kannst du in 10 Bändern selbst Einfluss auf den Klang nehmen und Bässe und Höhen getrennt feinjustieren.

Super X-Fi enttäuscht im Test

  • Einrichtung über eigene SXFI-App
  • Erstellung einer Kopf-Map
  • Enttäuschender Sound

Das wichtigste Alleinstellungsmerkmal der Creative Aurvana Ace SXFI ist zweifellos Super X-Fi, wofür auch die Abkürzung im Namen steht. In der Beschreibung des Herstellers heißt es:

„Die SXFI-Technologie reproduziert dieselbe Tiefe, Details und Bühne eines immersiven Multi-Lautsprechersystems auf Kopfhörern. Mit fortschrittlicher Audio-Berechnung personalisiert sie den Klang basierend auf der Kopf- und Ohr-Anthropometrie und optimiert den Klang nur für Sie. Hören Sie jedes Detail und jede Nuance so, wie sie gedacht sind.“

Klingt also schon mal spannend. Also wollen wir SXFI erstmal einrichten. Hier kommt die SXFI App zum Einsatz, mit der wir unser Gesicht aus verschiedenen Winkeln scannen müssen, um eine personalisierte „Head Map“ zu generieren.

Ist das erledigt, kann SXFI innerhalb der Creative App oder durch dreimaliges Antippen des linken Ohrhörers hinzugeschaltet oder deaktiviert werden. Und profitiert der Klang dann von dem Spatial Holography-Erlebnis?

Nein… Ganz und gar nicht… Mir gefällt die klangliche Darstellung mit aktivem SXFI leider überhaupt nicht. Das Klangbild wirkt dabei derart flach, kalt und detailarm, das Musikhören so kaum Spaß macht.

Zwar wird die Klangbühne merklich erweitert, der Detailgrad in den Höhen und Bässen nimmt aber merklich ab, wobei Höhen schnell überspitzt und angestrengt klinge. Nein danke. Gleich wieder ausmachen.

Akkulaufzeit der Creative Aurvana Ace SXFI

  • bis zu 8 Std. Laufzeit ohne ANC
  • 5,5 – 6 Std. Laufzeit mit ANC
  • 28 Stunden Nutzung samt Ladecase

Hinsichtlich der Akkulaufzeit sind die Creative Aurvana Ace SXFI hingegen sehr gut aufgestellt. Bis zu 8 Stunden Nutzung ohne aktive Geräuschunterdrückung sind möglich, mit ANC sind es rund 5,5 Stunden. Ein überzeugender Wert und nochmal eine Stunde mehr als im Falle der Aurvana Ace Mimi – wenn auch kein Rekordwert.

Creative Aurvana Ace SXFI

Bis zu 28 Stunden Nutzung sind in Kombination mit dem Ladecase drin, ebenfalls ein guter Wert. Die Akkulaufzeit hängt natürlich auch stark von der Lautstärke ab. Geladen wird dabei und rund zwei Stunden ausschließlich per USB-C. Wireless Charging wird leider nicht unterstützt.

Audioqualität, ANC und Mikrofone

Wenn du auf SXFI verzichtest, liefern die Creative Aurvana Ace SXFI einen guten Klang ab. Das verdanken die In-Ear-Kopfhörer den 10 mm großen xMEMS-Dual-Treibern, die bereits in den anderen Modellen des Herstellers zum Einsatz kamen. Sie bilden einen Frequenzgang von 5 Hz bis 20.000 Hz ab und reichen damit nicht ganz so weit in den Höhen hinauf wie im Falle der Aurvana Ace Mimi.

Dennoch gefällt mir das Ganze klanglich recht gut und das genreübergreifend. Das Bassfundament präsentiert sich kräftig und detailliert, ohne dabei Mitten und Höhen zu überlagern. Im Electro- und Hip-Hop-Bereich fühlen sich die Aurvana Ace SXFI merklich am wohlsten.

Creative Aurvana Ace SXFI

In anderen Genres zeigt sich allerdings ein hörbarer Abfall des Detailgrades in den Mitten: Gerade bei weiblichen Stimmen wirkt das Klangbild etwas detailärmer und schwammiger als ich es mir gewünscht hätte. Die Höhen spielen dabei aber angenehm luftig und detailliert auf – im Metal-Genre kann es dabei in den oberen Höhen und bei hohen Lautstärken jedoch etwas schrill werden.

Glücklicherweise kann man dem aber mithilfe des Equalizers sehr gut entgegenwirken. Ganz allgemein liefern die Creative Aurvana Ace SXFI einen guten Klang in der Preisklasse bis 120 Euro. das passt.

ANC und Mikrofone

Punktabzug gibt es leider bei der aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) und dem Pendant in Form des Transparenzmodus. Die liegen zwar beide auf ordentlichem Niveau, einen deutlichen Unterschied zwischen aktivem und deaktiviertem ANC hört man aber kaum heraus.

Creative Aurvana Ace SXFI

Monotone, tiefe Geräusche (wie beispielsweise die Lüfter meines PCs) werden zwar zufriedenstellend herausgefiltert, alles andere kommt aber weiterhin nahezu ungehindert hindurch. Hier muss Creative unbedingt noch nachbessern, denn das war bereits bei den Aurvana Ace Mimi zu bemerken.

Der Transparenzmodus (hier Umgebungsmodus genannt) verstärkt Umgebungsgeräusche und erlaubt so beispielsweise Gespräche mit eingesetzten Ohrhörern. Das funktioniert in der Praxis recht gut, wenngleich der Klang eher unnatürlich wirkt und ein stetes Grundrauschen wahrnehmbar ist.

Creative Aurvana Ace SXFI Mikrofon-Testaufnahme:

beyerdynamic Amiron 100 Mikrofon-Testaufnahme:

Die Mikrofonqualität der Creative Aurvana Ace SXFI können wir ebenfalls schnell abhaken. Die Mikros liefern einen ordentlichen Klang für gelegentliche Telefonate. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Creative Aurvana Ace SXFI Test: Fazit

Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Creative Aurvana Ace SXFI stimmt. Für rund 100 Euro bekommst du hier gut klingende, bequeme und ausdauernde In-Ear-Kopfhörer mit einer recht modernen Ausstattung.

Der größte Pluspunkt ist, neben dem Preis, zweifellos der Sound. Denn die In-Ears punkten mit satten Bässen und detailreichen, luftigen Höhen. Auch wenn der Detailgrad in den Mitten merklich zurücksteht, eignen sie sich damit gut für verschiedene Musikgenres. Insbesondere Electro, Hip-Hop oder Pop. Im Rock- und Metal-Bereich fühlen sie sich aber deutlich weniger wohl.

Dennoch liefern sich die In-Ears auch einige Schwächen. Die SXFI-Integration gefällt mir klanglich ganz und gar nicht, die Bedienung wirklich nicht vollends durchdacht und reagiert etwas träger als ich es mir wünschen würde und auch das ANC liegt lediglich auf ordentlichem Niveau. Und dennoch: Wer in den besagten Genres heimisch ist, erhält hier für 100 Euro ein durchaus stimmiges Gesamtpaket.

PRO

  • Schickes Design
  • Toller Tragekomfort
  • Lebendiger Klang
CONTRA

  • SXFI enttäuscht
  • ANC nur Mittelmaß
  • Bedienung träge

Creative Aurvana Ace SXFI

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
ANC
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Gute In-Ear-Kopfhörer mit edlem Design, tollem Tragekomfort und gutem Klang. Das ANC ist allerdings nur Durchschnitt, die SXFI-Technologie enttäuscht.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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