Kompakte und mobile Beamer, die ideal für Reisen geeignet sind, gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Auch Dangbei will da mit dem N2 ein Wörtchen mitreden, muss sich in der Größen- und Preisklasse aber starker Konkurrenz erwehren. Wie sich der Dangbei N2 schlägt und ob er sich mehr lohnt als beispielsweise ein Nebula Mars 3 Air (unser Test), klärt unser Test.
Technische Daten
Modell | N2 |
Maße | 197 mm x 130 mm x 207 mm |
Gewicht | 2,2 kg |
Farbe | Silber |
Native Auflösung | 1920 x 1080 Pixel (Full-HD) |
Helligkeit | 400 ISO Lumen |
Einstellbare Bildgröße | 45 – 120 Zoll |
Throw-Rate | 1,26:1 |
Bildwiederholfrequenz | 60 Hz |
Betriebssystem | Linux |
Konnektivität | Wi-Fi 5; Bluetooth 5.0 |
Anschlüsse | HDMI 2.0; 2x USB-A 2.0; 3,5-mm-Klinke |
Lautsprecher | 2 x Lautsprecher mit je 6 Watt |
Funktionsumfang |
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Preis | € 359,00 * |
Dangbei N2 Test: Handliches Design
- handliches Design
- ordentliche Verarbeitung
- eher langsame Anschlüsse
Der Dangbei N2 entspricht hinsichtlich des Designs den klassischen Konventionen handlicher Beamer. Ein rechteckiger Kasten, abgerundete Kanten, Linse an der Vorderseite, Anschlüsse an der Rückseite. Wer schon mal ein vergleichbares Gerät in den Händen hielt oder gesehen hat, findet sich schnell zurecht.
Die Lautsprecheröffnungen nehmen beide Seiten des Gehäuses ein, während es an der Unterseite nicht nur ein Schraubgewinde für den optional erhältlichen Gimbal-Standfuß, sondern auch einen ausklappbaren Standfuß gibt, mit dem der N2 leicht angewinkelt werden kann.
Nette Idee, allerdings ist der Plastikstandfuß derart fest in das Gehäuse eingelassen, dass er sich ohne Hilfsmittel wie ein Messer oder Schraubendreher gar nicht ausklappen lässt. Ist das aber erst einmal bewerkstelligt, erweist sich der Standfuß mit einem Neigungswinkel von 7,5 Grad als sehr nützlich.
Ansonsten gibt es zum Design nicht allzu viel zu sagen. Schade finde ich, dass Dangbei im Vergleich zu den meisten Konkurrenten auf einen Tragegriff des Beamers verzichtet, der einen Transport merklich erleichtern würde. Aber nun gut. Dafür fällt die Verarbeitung durchaus wertig aus.
Bei der Anschluss-Auswahl bietet der Dangbei N2 Standardkost: Einmal HDMI 2.0, zweimal USB-A 2.0 und ein 3,5-mm-Klinkenanschluss für die Verbindung mit Kopfhörern oder Lautsprechern, das war’s. Kabellos realisiert der Projektor Verbindungen per Wi-Fi 5 oder Bluetooth 5.0.
Einrichtung, Bedienung und Praxis
- fehlerhafte (und unverständliche) Übersetzungen
- automatische Bildanpassungsfunktionen ab Werk deaktiviert
- ansonsten aber simple und schnelle Einrichtung
Besonders bei der Einrichtung muss der Dangbei N2 allerdings merklich Federn lassen. Zwar lässt sich im Menü die Sprache Deutsch einstellen, allerdings ist die gesamte Menüführung auf eine englische Sprache ausgerichtet. Was das bedeutet?
Nun: Um als Region Deutschland auszuwählen, müsst ihr in der ewig langen Liste an Ländern bis zu G (für Germany) navigieren. Eingaben erfolgen über eine QWERTY-Tastatur, die nicht dem deutschen Layout entspricht und einige Menüpunkte sind äußerst holprig übersetzt.
Was beispielsweise der Bildmodus „Brauch“ genau bedeuten soll und warum die Trapezkorrektur „Schlussstein“ heißt, weiß vermutlich nur der Hersteller selbst. Abseits dieser vermeidbaren Stolpersteine ist der N2 aber immerhin recht fix eingerichtet.
Hier fällt dann zudem auf, dass die intelligenten Bildanpassungstechnologien wie Autofokus, automatische Trapezkorrektur oder die intelligente Objektvermeidung werksseitig erst einmal deaktiviert sind und von euch in den Einstellungen zunächst eingeschaltet werden wollen.
Das ist natürlich doof, wenn die Positionierung des Beamers bei der initialen Einrichtung nicht ideal ist. Aber nun gut, damit kann man leben. Dass diese smarten Features deaktiviert sind, habe ich aber noch bei keinem anderen Hersteller gesehen.
Zudem arbeiten Autofokus und Bildkorrektur wesentlich langsamer als beispielsweise beim angesprochenen Nebula-Beamer, arbeiten ansonsten aber gut und zuverlässig. Ein Pluspunkt des N2: Das Bild lässt sich per Zoom auf bis zu 50 Prozent verkleinern, Einstellungen sind in 1-Prozent-Schritten möglich.
Bedienung, Betriebssystem und Lautstärke
- Linux als Betriebssystem
- kein Google Play Store; aber netrange
- Betriebslautstärke mit bis zu 56 dB(A) recht hoch
Die Bedienung mithilfe der beiliegenden Fernbedienung klappt dann aber immerhin tadellos und schnell. Als Betriebssystem nutzt der Dangbei N2 übrigens Linux – eine Google-TV ähnliche Benutzeroberfläche solltet ihr also nicht erwarten, dennoch zeigt sich das Interface angenehm übersichtlich und klar strukturiert.
Mangels Google TV oder Android habt ihr natürlich auch keinen Zugriff auf den Play Store mit all seinen Zwölf Quadrilliarden Apps. Stattdessen setzt der N2 auf den netrange Store, in dem viele wichtige Apps – wie die ARD Mediathek, Vevo, Joyn, aber auch viele Anwendungen zum Download bereit stehen, die ich persönlich noch nie gehört habe.
Sogar Spiele lassen sich auf dem Beamer nutzen. Die Auswahl ist allerdings ziemlich eingeschränkt und umfasst Titel wie Netflix und andere Games… die ich ebenfalls noch nie gehört habe. Die funktionieren dafür dann aber recht gut.
Vorinstalliert sind dabei bereits die wichtigsten Streamingdienste wie Netflix, YouTube, Prime Video oder Disney+.
Beim Arbeiten schreitet der Dangbei N2 allerdings recht laut zur Tat. Gemessen habe ich eine Lüfterlautstärke von bis zu 56 dB(A) bei der Darstellung von 1080p-Videos auf YouTube. Das hört man dann mitunter, je nach Einstellung der Lautsprecher, schon deutlich.
Zum Vergleich: Der Nebula Mars 3 Air kommt auf maximal 42 dB(A) und der größere Yaber K2s ist mit 50 dB(A) ebenfalls merklich leiser als der N2.
Bild- und Tonqualität des Dangbei N2
- 1080p mit HDR
- bis zu 120 Zoll Bildgröße
- gute Bildqualität; aber Mängel bei Dynamik und Sättigung
Der Dangbei N2 kann Inhalte maximal in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) darstellen und unterstützt zudem HDR 10 und HLG für einen hohen Dynamikumfang. Hinsichtlich der Projektionsgröße könnt ihr das Bild zwischen 45 Zoll und maximal 120 Zoll anpassen, der ideale Wert beträgt laut Hersteller 100 Zoll – was aus einer Entfernung von rund 2,74 Metern zur Wand oder Leinwand erreicht wird.
Mehr als 120 Zoll sind also nicht möglich. Hier liegt die Entfernung zur Projektionsfläche schon bei 3,20 Metern. Geht ihr hinsichtlich des Abstandes darüber hinaus, ist der Fokus nicht mehr in der Lage, das Bild scharfzustellen.
Hinsichtlich der Bildqualität schneidet der N2 recht gut ab, kommt aber auch hier nicht an die Konkurrenz in seiner Preisklasse heran. Gerade was die Bildschärfe, aber auch die Kontraste angeht, so zeigen sich ein paar kleinere Schwächen. Im unteren rechten Drittel nimmt die Schärfe merklich ab.
Kontraste und Farben wirken im direkten Vergleich zudem etwas blasser und weniger stark ausgeprägt. Natürlich kann man hier aber mit den manuellen Bildanpassungen etwas Abhilfe schaffen. Das sieht zwar alles nicht schlecht aus und ist auch angenehm scharf, im direkten Vergleich fehlt es dem Bild aber an Dynamik und Lebendigkeit, um die Inhalte auf der (Lein-)Wand dann wirklich zum Leben zu erwecken.
Was die Soundqualität anbelangt, so liefern die beiden verbauten 6-Watt-Lautsprecher samt Dolby-Unterstützung einen guten Klang und werden angenehm laut, um auch ein großes Wohnzimmer mit Sound zu versorgen. Wer mag, kann aber natürlich Bluetooth-Lautsprecher oder -Soundbars kabellos mit dem Beamer koppeln – was zu deutlich besseren Ergebnissen führt.
Auch ist es möglich, den N2 selbst als Bluetooth-Speaker zu verwenden, hier fehlt es dem Klang dann aber doch an Dynamik und Feintuning. Für den einen oder anderen Song zwischendurch reicht es aber.
Dangbei N2 Test: Fazit
Im Grunde genommen handelt es sich beim Dangbei N2 um einen guten Full-HD-Beamer im handlichen Form, der sich damit auch für Reisen, Urlaube und Partys eignet und das zu einem durchaus attraktiven Preis.
Die Menüführung samt holpriger Übersetzung und das Fehlen des Play Store stoßen jedoch etwas sauer auf, wenngleich man hier mithilfe eines TV Sticks natürlich Abhilfe schaffen kann. Auch bei der Bildqualität liefern einige Konkurrenten deutlich bessere Ergebnisse. Warum die intelligenten Bildanpassungen werksseitig deaktiviert sind, ist mir zudem schleierhaft.
Für rund 100 Euro mehr erhält man, beispielsweise bei Nebula, einfach ein rundum stimmigeres Gesamtpaket. Preisbewusste Käuferinnen und Käufer, die nach einem handlichen Beamer für gelegentliche Filmabende oder ähnliches suchen, können aber zugreifen.
Dangbei N2
Einrichtung & Bedienung
Design & Verarbeitung
Anschlüsse & Verbindungsmöglichkeiten
Bildqualität
Soundqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis
82/100
Handlicher Beamer mit intelligenter Bildanpassung und überzeugendem Autofokus, der bei Bedienung, Menüführung, App-Auswahl und Bildqualität aber etwas schwächelt.