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DJI Mic 2 Test: Das vielleicht beste Funkmikrofon

Lange Zeit war der Spitzenplatz im Bereich der kabellosen Funk-Mikrofon dem australischen Hersteller Rode mit dem Wireless Go beziehungsweise Wireless Go II vorbehalten. Doch dann kam DJI und zeigte mit dem Mic eindrucksvoll, dass man auch ganz vorn mitspielen kann. Der Nachfolger in Form des DJI Mic 2 legt in allen Belangen noch einmal zu, wie unser Test verrät.

Technische Daten

Produkt: Mic 2
Anschluss: USB-Type-C; Lightning; Bluetooth
Abtastrate: 48 kHz
Richtcharakteristik: Omnidirektional
Abmessungen  54,20 × 28,36 × 22,49 mm (Empfänger);
116 × 41,5 × 59,72 mm (Sender)
Gewicht: 28 Gramm (Empfänger und Sender)
Akkulaufzeit: 6 Stunden (Sender und Empfänger); insgesamt 18 Stunden im Ladecase
Reichweite:  250 Meter
Besonderheiten: 32-Bit-Float-Aufnahmen; Sicherheitstonspur; Mono/Stereo; 14 Stunden interne Aufzeichnung; Touchscreen; Magnetische Befestigung
Preis: € 324,99 *

DJI Mic 2 Test: Ein stimmiges Gesamtpaket

  • praktisches Bundle mit hochwertigem Ladecase
  • Adapter für USB-C und Lightning
  • Magnetische Befestigung

Wer sich für das DJI Mic 2 interessiert, hat die Qual der Wahl. Neuneinsteiger im Bereich kabelloser Funkmikrofone können sich wahlweise für ein Set aus Sendender und Empfänger oder aber für das Komplettpaket, bestehend aus gleich zwei Sendern, einem Empfänger und praktischem Ladecase entscheiden. Außerdem besteht die Möglichkeit, weitere Empfänger – wahlweise in Perlweiß oder Schattenschwarz – nachzukaufen.

Für unseren Test stellte uns der Hersteller das Komplettpaket zur Verfügung. Und das kommt in einem praktischen Tragecase daher, das neben der Ladeschale zusätzlich zwei Kabel (3,5-mm-Kamera-Audiokabel, USB-A- auf USB-C-Ladekabel) und zwei Windschutz-Puschel für die beiden Sender enthält. Insgesamt ergibt sich damit ein stimmiger Lieferumfang.

DJI Mic 2
Der üppige Lieferumfang lässt nichts vermissen

Die Ladeschale ist mit einem Gewicht von 302 Gramm (inklusive Empfänger und Sendern), sowie einer Größe von 115 mm x 60 mm x 42 mm (Breite x Höhe x Tiefe) noch angenehm handlich, für die Hosentasche ist das Paket dann aber doch eine Spur zu groß.

Ebenfalls praktisch: Im Ladecase finden sich zudem zwei Smartphone-Adapter, jeweils mit USB-C- sowie mit Lightning-Anschluss. Das sorgt für eine breite Kompatibilität zu Smartphones und Tablets.

Was mir zusätzlich gefällt: Die beiden Sender sind mit einem Clip ausgestattet, mit dem diese an der Kleidung befestigt werden können. Bei dickeren Pullovern oder T-Shirts ist das mitunter aber nicht ohne weiteres möglich. Als legt DJI dem Paket auch zwei Magnet-Clips bei, die ebenfalls eine Befestigung erlaubten.

Design und Verarbeitung

  • robustes, hochwertiges Design
  • leichte und handliche Sender

Produkte von DJI stehen für Qualität und ein robustes Design. Das zeigt sich auch beim DJI Mic 2, das einen absolut edlen und hochwertigen Eindruck hinterlässt. Der rechteckige Empfänger mit eberundeten Kanten wartet an der Vorderseite nicht nur mit einem Touchscreen, sondern auch mit einem klickbaren Einstellrad auf, das der ersten Version des Funkmikrofons noch fehlte.

An der rechten Seite befindet sich der Power-Button, links findet ihr zwei Klinkenanschlüsse, um den Receiver mit einem Kopfhörer oder der Kamera zu verbinden. An der Rückseite findet sich, neben einem USB-C-Port und dem magnetischen Ladekontakt eine Abdeckung, an die der jeweilige Smartphone-Adapter angeschlossen wird.

Die Mikrofone beziehungsweise Sender kommen ebenfalls mit einem angenehmen, abgerundeten Design daher, das mit der semi-transparenten Vorderseite ziemlich edel anmutet. Sie sind 46 x 31 x 22 mm groß und wiegen jeweils rund 28 Gramm – damit fallen sie minimal größer, aber etwas leichter aus als die Pendants des Vorgängers und das, obwohl sich technisch einiges getan hat.

DJI Mic 2 Sender

Unter anderem ist der Akku der neuen Sender auf 360 mAh angewachsen (gegenüber 320 mAh). Zudem ist es nun möglich, diese per Bluetooth direkt (und ohne den Empfänger) mit Smartphones zu koppeln. Das klappt derzeit aber nur mit Smartphones und den Kameras von DJI, namentlich der Osmo Action und Osmo Pocket.

Besonderheiten und Neuerungen des DJI Mic 2

  • stabile Bluetooth-Verbindung
  • Low Cut-Filter; bis zu 18 Stunden Laufzeit (kombiniert)
  • Sender mit internem Speicher für Aufnahmen; 250 m Reichweite

Das DJI Mic 2 bringt, im Vergleich zum Vorgänger und der Konkurrenz, einige Besonderheiten und Neuerungen mit. Neben der bereits angesprochenen Bluetooth-Verbindung der Sender wartet die Neuauflage beispielsweise mit einer optionalen intelligenten Geräuschunterdrückung auf, die die Aufnahmequalität verbessert, wenn es in der Umgebung sehr laut ist.

Zudem steigt die Akkulaufzeit des Mic 2 nun auf maximal 18 Stunden in Verbindung mit dem Ladecase. Das sind immerhin drei Stunden mehr als im Falle des DJI Mic (1). Die Sender kommen dabei auf jeweils rund 6 Stunden Laufzeit, immerhin eine halbe Stunde mehr als im Vorgänger. Dennoch: Rode bietet mit dem Wireless Go II hier nochmal eine Stunde mehr.

DJI Mic 2

Außerdem lässt sich optional in Low Cut-Filter hinzuschalten, der tiefe Frequenzen von unter 100 Hertz ausblendet. Der maximale Schalldruckpegel steigt auf 120 dB SPL, während DJI auch das Rauschen verringert hat.

Bei der kabellosen Reichweite bleibt DJI weiterhin das Maß aller dings: Bis zu 250 Meter Entfernung sollen laut Herstellerangabe überbrückt werden können. In unserem Praxistest kam es auch nach 200 Metern nicht zu Soundaussetzern, darüber hinaus wurde die Verbindung jedoch instabil.

DJI Mic 2
Top: Aufnahmen können auch intern auf den Sendern gespeichert werden

Sollte das einmal der Fall sein, dann sorgt der interne Speicher der Mikrofone dafür, dass die Aufnahme dennoch nicht futsch ist. Hervorragend! Bis zu 14 Stunden können intern auf den Sendern gespeichert werden – die Aufnahmen lassen sich dann, dank USB-C-Anschluss, direkt an Notebook, PC und Co übertragen. Auch der Speicherplatz der Sender ist üppig: Jeweils 8 Gigabyte stehen zur Verfügung.

Einrichtung und Bedienung

  • einfache Handhabung und Einrichtung, aber…
  • … nicht alles wird genau erklärt
  • praktische Bedienung per Touchscreen und Drehrad

Die Einrichtung des DJI Mic 2 gestaltet sich denkbar simpel. Im Auslieferungszustand sind Receiver und Sender bereits miteinander verknüpft, sollte dies nicht der Fall sein, könnt ihr sie ganz bequem über den Touchscreen miteinander verbinden.

Wenn ihr möchtet, könnt ihr die Sender auch via Bluetooth direkt mit dem Smartphone koppeln – ganz ohne den Empfänger. Dafür muss die Record-Taste auf den Sendern drei Sekunden lang gedrückt gehalte werden, woraufhin die Status-LED von Grün (Empfänger-Modus) zu Blau (Bluetooth-Modus) wechselt.

Ich erwähne das, da das aus der beiliegenden Schnellstartanleitung samt einiger weniger Bildchen nicht vollends klar wird und ich mich zunächst durch ein YouTube-Tutorial hangeln musste, bevor ich das herausfand.

Ansonsten gestaltet sich die Einrichtung aber wirklich simpel. Einfach den Empfänger mit dem Smartphone oder der Kamera verbinden und schon seid ihr einsatzbereit, was durch die Pegel auf dem Touchscreen auch dargestellt wird.

DJI Mic 2
Praktisch: Der Empfänger kann in beide Richtungen am Blitzschuh einer Kamera angebracht werden

Die Bedienung über den Touchscreen funktioniert tadellos und wirkt äußerst durchdacht. Allerdings ist auch hier nicht auf den ersten Blick gleich klar, was es mit den verschiedenen Abkürzungen auf dem Display auf sich hat.

Über den Touchscreen könnt ihr vor allem die Aufnahmeeinstellungen regulieren und so beispielsweise den Gain der Sender, die Ausgabe-Lautstärke und vieles mehr anpassen. In den Sender-Einstellung findet sich zudem die Möglichkeit, 32-Bit Float-Aufnahmen anzufertigen. Dieser liefern vor allem bei Stimmaufnahmen einen höheren Dynamikumfang.

DJI Mic 2
Die Bedienung über Drehrad und Display geht gut von der Hand

Zudem legt ihr hier fest, ob beide Sender einzeln einen Mono-Klang oder gemeinsam in Stereo aufzeichnen sollen. Außerdem gibt es eine zusätzliche Safety-Einstellung, bei der zusätzlich eine Tonspur mit einer um 6 dB niedrigeren Lautstärke aufgezeichnet wird – praktisch, falls es bei euren Aufnahmen zu unschönem Clipping kommt.

Außerdem könnt ihr die Empfänger per Berührung schnell stummschalten und die intelligente Geräuschunterdrückung ein- und ausschalten. Letzteres ist allerdings auch möglich, wenn ihr die An- und Austaste auf den Sendern jeweils einmal kurz drückt.

Als sehr praktisch emfpinde ich zudem die Status-LEDs auf der linken beziehungsweise rechten Seite der Sender. So seht ihr sofort auf einen Blick, wie die Geräte gerade verbunden sind, ob eine Aufnahme läuft und ähnliches.

DJI Mic 2

Eine Begleit-App für das Smartphone gibt es, anders als bei Rode, hingegen nicht. Ihr habt also keine Möglichkeit, zusätzlich via App Einstellungen vorzunehmen. Das ist also nur direkt über den Touchscreen möglich.

Klangqualität des DJI Mic 2

Bereits das Mic 1 konnte sich aus klanglicher Sicht einen Namen machen und DJI macht genau dort weiter, wo man aufgehört hat. Auch das DJI Mic 2 liefert einen überzeugenden und klaren Klang, insbesondere in leisen Umgebungen. Klanglich nehmen sich Version 1 und Version 2 nicht viel, wer also auf eine noch bessere Soundqualität des neuen Modells gehofft hatte, könnte etwas enttäuscht sein.

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Mehr Informationen

Wenn auch nur kurz, denn rein klanglich gibt es hier absolut nichts zu beanstanden. Bei genauerer Betrachtung fällt dann aber doch ein Unterschied auf, denn DJI hat das Grundrauschen des Mic 2 merklich verringern können.

DJI Mic 2

Das ist natürlich genau dann spannend, wenn ihr die Lautstärke eurer Aufnahme im Nachgang noch erhöhen möchtet. Hier wird das Rauschen beim DJI Mic 2 deutlich später hörbar, als es noch beim Mic 1 der Fall war.

DJI Mic 2 Innenaufnahme Mono:

DJI Mic 2 Innenaufnahme Stereo: 

Die Aufzeichnung erfolgt dabei immer mit einer Qualität von 48 kHz und hinterlässt einen sehr klaren und sauberen Eindruck. Sobald die Umgebungsgeräusche lauter werden empfiehlt es sich, die Geräuschunterdrückung hinzuzuschalten, die den Lärm aus der Umwelt stark verringert, natürlich aber auch minimale Auswirkungen auf den Klang hat.

Schön und schade: DJI bietet mittlerweile auch ein passendes Lavalier Mikrofon an, das enfach mit dem Mic 2 verbunden werden kann. Bislang musste man dafür immer auf die Lösungen anderer Hersteller zurückgreifen.

DJI Lavalier Mic Testaufnahme:

Das Lavalier Mic, so der Name, kommt mit einem angewinkelten Klinkenstecker daher und wird einfach an der Oberseite eines Senders angeschlossen. Das ist natürlich besonders praktisch, wenn ihr keine Lust habt, den großen Sender an eurer Brust zu platzieren. Schade nur, dass das Lavalier Mikrofon separat hinzugekauft werden muss.

Dafür bietet es aber in Verbindung mit dem Mic 2 noch einmal eine merkliche Verbesserung des Klangs, auch in lauteren Umgebungen.

DJI Mic 2 Test: Fazit

Mit dem DJI Mic 2 legt der Hersteller ein herausragendes kabelloses Funkmikrofon auf, das allerdings auch seinen Preis hat – gerade im Bundle mit Empfänger, zwei Sendern und Ladecase. Dafür begeistert die Kombi aus technischer Sicht mit starken Neuerungen. Insbesondere die 32-Bit-Float-Aufnahmen und die Möglichkeit, die Sender via Bluetooth direkt mit Smartphones zu koppeln, gefallen.

Auch klanglich spielt das DJI Mic 2 ganz weit vorne mit und wartet mit vielen praktischen Funktionen auf. Darunter die Möglichkeit, intern auf den Sendern aufzuzeichnen, zwischen Mono- und Stereo-Betrieb zu wechseln oder dank ENC-Funktion Umgebungslärm effektiv auszublenden.

Das macht das DJI Mic 2 zu einer empfehlenswerten Audiolösungen für Videos, Vlogger und alle, die auch unterwegs nicht auf einen professionellen Klang verzichten wollen. Schade nur, dass es keine dedizierte Smartphone-App gibt, in der sich mehr einstellen lässt.

DJI Mic 2 Test: Platinum Award

DJI Mic 2

Design & Verarbeitung
Aufnahmequalität
Reichweite
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

95/100

Hochwertiges und klanglich überzeugendes Funkmikrofon, das mit einfacher Handhabung, tadelloser Bedienung und praktischen Funktionen begeistert.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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