Die Gimbals aus dem Hause DJI waren lange marktführend, doch die Konkurrenz schläft nicht. Mit dem neuen DJI Osmo Mobile 7P will man zur hochwertigen und technisch fortschrittlichen Konkurrenz wie beispielsweise dem Hohem iSteady V3 (unser Test) oder dem teureren iSteady M7 (unser Test) aufschließen. Mit KI-Tracking, Fill-Light hat der Osmo Mobile 7P einiges zu bieten. Unser Test verrät mehr.
Technische Daten
Produkt | Osmo Mobile 7P |
Typ | 3-Achsen-Gimbal |
Abmessungen | 190 mm × 95 mm × 46 mm (zusammengefaltet); 288 mm 107 mm × 96 mm (ausgeklappt) |
Gewicht | 368 Gramm |
Neigen | -99° bis 210° |
Rollen | -67° bis 245° |
Schwenken | -99° bis 210° |
Anzahl Modi | 4 |
Akkulaufzeit | bis zu 10 Stunden |
Ladezeit | maximal 2,5 Stunden |
Handygewicht | maximal 300 Gramm |
Licht | 40 Lux; 2500K – 6000K |
Besonderheiten | KI Tracking, integriertes Aufhelllicht, Bedienfeld mit Joystick, Stabilisator, DJI Mic Mini-Transmitter |
Preis | € 159,00 * |
DJI Osmo Mobile 7P Test: Leichter und kompakter Gimbal
- kompakt und leicht
- angenehm griffig; sehr gut verarbeitet
- mit Fill-Light und Tracker
Seit der Veröffentlichung des Osmo Mobile P6 im Jahr 2022 hat sich auf dem Gimbal-Markt viel verändert. KI-Tracking, integrierte Lichter und vieles mehr haben Einzug gehalten, was DJI mit dem eigenen Gimbal bislang nicht abdecken konnte.
Hier kommt der neue DJI Osmo Mobile 7P ins Spiel, der genau diese modernen Features mitbringt und diese mit dem typisch handlichen und leichten Design verbindet. Gefaltet kommt der Gimbal gerade einmal auf eine Größe von 190 mm x 95 mm x 46 mm (Länge x Breite x Höhe) und bringt gerade einmal 368 Gramm auf die Waage, wenn ihr die magnetische Handklemme und das Multifunktionsmodul installiert habt.
Dabei setzt der Gimbal auf einen dunkelgrauen Korpus aus Metall und gummierten Kunststoff und liegt dank angenehmer Maserung sehr gut in der Hand. Das Gehäuse fühlt sich sehr robust und hochwertig an – ich habe keine Bedenken, dass das Teil auch mal auf den Boden fallen kann, ohne dass etwas kaputt geht. Mein Insta360 Flow fühlt sich da schon merklich fragiler an.
Natürlich hat DJI an alle Eventualitäten gedacht. An der Unterseite findet ihr ein 1/4-Zoll-Gewinde, um den Gimbal auf einem Stativ zu befestigen. Zum Aufstellen an Oberflächen könnt ihr drei Kunststoff-Standfüße herausziehen, mit denen sich der DJI Osmo Mobile 7P sicher auf Tisch, Boden und Co aufstellen lässt.
Natürlich gibt es auch einen Verlängerungsstab an der Oberseite, mit dem sich die Reichweite zwischen Griff und Smartphone um bis zu 215 mm erweitern lässt. Das Panel mit den Bedienelemente sitzt, wie immer, in der Mitte des Gimbals und ist angenehm simpel und durchdacht gestaltet.
Löblich: Im Gegensatz zu den Modellen von Hohem wird das Smartphone an einer abnehmbaren Handyklemme befestigt, die magnetisch an der Halterung Platz findet. Das ist äußerst praktisch, da ihr so beispielsweise Klemme und Smartphone kombinieren und das Duo erst dann in den Gimbal einsetzen könnt.
Eine weitere Besonderheit des DJI Osmo Mobile 7P, die dem günstigeren Osmo Mobile 7 fehlt, ist das Multifunktionsmodul. Das wird, ähnlich wie bei der bereits genannten Konkurrenz, magnetisch an der Handyklemme befestigt und bringt auch ganz ähnliche Features mit.
Neben KI-gestütztem Tracking – endlich auch in jeder erdenklichen Foto- und Video-App – integriert das Modul ein Fill-Light mit einer Helligkeit von 40 Lux, dessen Farbtemperatur zwischen warm- und kaltweiß (2500 K und 6000K) eingestellt werden kann. Auf eine bunte RGB-Beleuchtung, wie im Falle des Hohem iSteady M7, verzichtet DJI allerdings.
Besonders praktisch: Wer ohnehin im DJI-Ökosystem unterwegs ist, kann dank OsmoAudio das Multifunktionsmodul auch als Transmitter für das DJI Mic Mini nutzen und so die Audioqualität seiner Aufnahmen verbessern. Schade jedoch: Mit dem DJI Mic 2 (unser Test) klappt das leider nicht.
Einrichtung und Bedienung
- super schnell eingerichtet
- praktische Tutorials
- intuitive, kinderleichte Bedienung
Plug and Play lautet die Prämisse für den DJI Osmo Mobile 7P. Einfach Smartphone installieren, Gimbal aufklappen, via Bluetooth mit dem Smartphone verbinden und schon seid ihr einsatzbereit. Einfacher geht es kaum.
Dank des installierbaren Multifunktionsmoduls, der als Tracker fungiert, könnt ihr mithilfe von Gestern in jeder erdenklichen Kamera- oder Streaming-App auf das präzise Tracking zurückgreifen. Zeigt ihr mit eurer Handfläche auf das Modul, wird das Tracking aktiviert beziehungsweise beendet.
Alternativ nutzt ihr dafür den Trigger an der Rückseite des 7P. Dennoch empfiehlt sich, gerade für Laien, die Installation der Begleit-App DJI Mimo, da diese euch in anfänglichen Tutorials mit der Bedienung und den Funktionen vertraut macht.
Die ist aber absolut kein Hexenwerk: Ein doppeltes Antippen des rückseitigen Triggers zentriert den Gimbal wieder, ein Druck auf den Switch-Button wechselt zwischen Front- und Rückkamera, ein doppeltes Drücken zwischen vertikalem und horizontalem Bild. Drückt ihr drei Mal darauf, schaltet das Smartphone in den Foto-Modus.
Der M-Modus ist, wie zu erwarten, für die Auswahl der verschiedenen Modi zuständig. Hier stehen die bekannten Optionen zur Wahl: Pan Follow, First Person, Pan-Tilt-Follow. Hinzu kommt mit „SpinShot“ ein Modus, bei dem sich die Kamera im Kreis dreht – diese Effekt kennt man beispielsweise aus dem Film Inception. Welcher Modus gerade ausgewählt ist, kann in der Mimo-App sowie durch ein entsprechendes Symbol auf dem Display des Gimbals eingesehen werden.
Mit dem Joystick an der Vorderseite richtet ihr das Bild und die Position des Gimbals aus, während das angenehm geriffelte Drehrad an der Seite unter anderem für Focus-Pulling und Zoomen zuständig ist. Die rote Taste an der Front startet oder beendet dann eine Aufnahme.
Fertig, mehr gibt es eigentlich nicht zu wissen.
DJI Osmo Mobile 7P im Praxistest
- hervorragende Handyklemme
- herausragend schnelles und präzises Tracking
So ziemlich das Erste, was mir im Rahmen des DJI Osmo Mobile 7P Tests positiv aufgefallen ist, ist ein vermeintlich kleines, aber nicht unwichtiges Detail: Die Handyklemme. Die ist nämlich im Vergleich zu der des Insta360 Flow, aber auch zu den Hohem-Gimbals deutlich besser gepolstert und lässt sich mit dickeren Smartphones verwenden.
Ich nutze aktuell ein iPhone 15 Pro (mit einer wirklich dünnen Hülle) und die Klemme des Insta360 sitzt dabei so straff auf den seitlichen Buttons, dass diese automatisch die Lautstärke verändert und – im schlimmsten Fall – sogar den Notruf wählen kann. Manchmal ist es ein echter Krampf, den Flow zu nutzen, so gut das Tracking auch ist.
Ganz anders die Klemme des DJI Osmo Mobile 7P. Diese geht über die Buttons des Smartphones und den Rahmen hinaus. In meinem Test kam es nicht ein einziges Mal zu versehentlichen Betätigungen. Und das obwohl in den Spezifikationen beider Hersteller die kompatible Smartphone-Dicke nahezu identisch ist.
Ansonsten präsentiert sich der 7P als sehr einsteigerfreundlicher Gimbal der, sobald ausgeklappt und verbunden, sofort einsatzbereit ist. Das Tracking von Personen funktioniert hervorragend und das selbst in der nativen Kamera-App. Zum Tracken von Objekten ist allerdings die DJI Mimo-App notwendig.
Wer die Mimo App verwendet, erfreut sich darüber hinaus über viele weitere Optionen und Möglichkeiten. So könnt ihr hier beispielsweise Gitterlinien hinzuschalten, sämtliche Bildeinstellungen manuell anpassen und sogar ein smartes Tracking aktivieren, das Objekte automatisch einkreist und per Druck auf den hinteren Trigger trackt.
Natürlich gibt es auch hier die Möglichkeit, verschiedene Kurzvideos unterschiedlicher Szenarien aufzunehmen. Beispielsweise beim Arbeiten, einem Spaziergang im Park und vielem mehr. Diese werden dann im Nachgang zusammengeschnitten und mit fest definierter Musik unterlegt. Ganz nett.
Dank der kinderleichten Bedienung und der quasi selbsterklärenden Modi könnt ihr mit dem Gimbal recht schnell beachtliche Ergebnisse erzielen. Der 7P punktet mit einer hervorragenden Trackinggeschwindigkeit und exzellenten Präzision, was auf die ActiveTrack 7.0-Technologie zurückzuführen ist. Tracking und Stabilisierung sind schlicht herausragend.
Selbst wenn die getrackte Person das Bild verlässt und wieder ins Bild kommt, findet der Gimbal das Ziel sehr schnell wieder. Auch hinsichtlich der Beweglichkeit ist der 7P gut aufgestellt, volle 360-Grad-Bewegungen sind allerdings leider nicht möglich. Eine vertane Chance, denn einige Konkurrenten beherrschen mittlerweile eine vollständige Drehung.
Akkulaufzeit und Fill-Light
- bis zu 10 Stunden Akkulaufzeit…
- … die sich mit aktivem Licht und Tracking halbiert
- gutes Fill-Light
Die Akkulaufzeit liegt mit bis zu 10 Stunden Nutzung ebenfalls auf sehr gutem Niveau. Das gilt allerdings nur ohne Multifunktionsmodul und ohne aktives Fill-Light. Habt ihr beides aktiv, reduziert sich die Laufzeit massiv auf rund 5-6 Stunden. Dennoch halten hier einige Konkurrenten länger durch.
Das Fill-Light leistet einen guten Job und ist hinsichtlich der Helligkeit in vier Stufen regulierbar. Mit maximal 40 Lux wird es aber bei Weitem nicht so hell wie beispielsweise das Pendant von Hohem iSteady V3, das satte 110 Lux erreicht.
Für die Ausleuchtung dunkler Szenen und eine verbesserte Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen ist das aber absolut ausreichend.
DJI Osmo Mobile 7P Test: Fazit
DJI legt nach und zwar mehr als ordentlich. Die Konkurrenz im Bereich kompakter Smartphone-Gimbals hat in den letzten Jahren beeindruckend vorgelegt, beispielsweise durch KI-Tracking oder ein integriertes Licht.
Genau hier setzt der DJI Osmo Mobile 7P und bringt entsprechende Features mit. Gerade beim Tracking zeigt DJI einmal mehr eindrucksvoll, warum man hier marktführend ist. ActiveTrack 7.0 klebt geradezu an Personen und findet diese sofort wieder, wenn sie das Bild verlassen. Und das sogar in der nativen Kamera-App oder anderen Apps, was DJI Mimo zu einer einen (aber für gewisse Zwecke empfehlenswerten) Option und nicht zur Pflicht macht.
Darüber hinaus begeistert der 7P mit einer intuitiven Bedienung, einem edlen und robusten Design und einem niedrigen Gewicht. Beim Bewegungsspielraum, der Akkulaufzeit und einigen Zusatzfunktionen hat die Konkurrenz aber immer noch die Nase vorn – 360° Drehungen werden leider nicht unterstützt. Wen das nicht stört, der erhält mit dem DJI Osmo Mobile 7P einen hervorragenden Smartphone-Gimbal zu einem äußerst attraktiven Preis.
- Exzellentes Tracking
- Tolle Stabilisierung
- Leicht und handlich
- Keine 360° Drehungen
- Akkulaufzeit mit aktivem Zubehör
DJI Osmo Mobile 7P
Design & Verarbeitung
Nutzerkomfort
Features
App & Bedienung
Preis-Leistungs-Verhältnis
92/100
Hervorragender Smartphone-Gimbal mit exzellentem Tracking, toller Stabilisierung und praktischer Leuchte zu einem fairen Preis.