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Dreame L10s Ultra Gen 2 Test: Ein lohnenswertes Update?

Über viele Jahre hinweg galt Roborock als unangefochtene Sperrspitze im Bereich der Saugroboter. Doch die Konkurrenz schläft bekanntermaßen nicht. Und so hat mittlerweile Dreame den Thron inne. Das liegt nicht nur daran, dass Flaggschiffe wie der Dreame L20 Ultra (Test€ 587,54 *) mittlerweile vergleichbare Oberklasse-Modelle überflügeln. Auch in der oberen Mittelklasse spielt Dreame eine bestimmende Rolle, wie der Dreame L10s Ultra (Test€ 493,56 *) unter Beweis stellt. Im Dreame L10s Ultra Gen 2 Test haben wir uns den Nachfolger des Preis-Leistungs-Krachers angesehen.

Technische Daten

Modell Dreame L10s Ultra Gen 2
Saugleistung 10000 Pascal
Maße  – Saugroboter: 35,0 x 35,0 x 9,72 cm
– Reinigungsstation: 35,0 x 45,7 x 59,05 cm
Gewicht Saugroboter  4 kg
Volumen Wassertanks – Frischwasser: 4500 ml
– Schmutzwasser: 4000 ml
Wischfunktion – 2x rotierende Wischmopps
– anhebbar um 10,5 mm
– integrierter Wassertank (80 ml)
– ausfahrbarer Wischmopp (MopExtend)
Volumen Staubbeutel 3200 ml
Akku – Akku mit 5200 mAh
– max. Laufzeit von 150 min
Funktionen All-in-One-Station – Mopp-Reinigung (ohne Heißwasser)
– Heißlufttrocknung der Wischpads
– Automatische Beigabe von Reinigungsmittel
– Befüllen von integriertem Wassertank des Saugroboters
– Festwasseranschluss möglich
Navigation und Hinderniserkennung – LiDAR
– Kreuzlaser und Kamera
Sprachassistenten Amazon Alexa, Google Assistant, Siri
Preis € 559,00 *

Lieferumfang

dreame l10s ultra gen 2 test

  • Dreame L10s Ultra Gen 2 Saugroboter
  • Reinigungsstation
  • Netzkabel
  • 1x Ersatzstaubbeutel
  • 1x Reinigungsmittel
  • 2x Wischpads
  • 1x Seitenbürste
  • Reinigungsbürste
  • Bedienungsanleitung

Dreame L10s Ultra Gen 2 Test: Bekannte Optik

Auf den ersten Blick gleicht die Gen 2 des L10s Ultra der ersten Generation wie ein Ei dem anderen. Angesichts des schicken Designs und der hohen Verarbeitungsqualität stört uns das nicht wirklich. So setzt Dreame abermals sowohl bei Saugroboter als auch bei Reinigungsstation auf einen edlen Weißton. Kleine, aber feine Akzente in Silber runden das Gesamtbild ab.

dreame l10s ultra gen 2 test

Auf der Oberseite des Saugroboters befindet sich neben dem LiDAR-Türmchen noch die Bedieneinheit mit drei Knöpfen (Spot-Clean, Home, Start/Stopp) und eine Wartungsklappe. Unter dem Deckel erhält man Zugang zum Staubbehälter, der WIFI-LED und dem Reset-Button.

Mithilfe des praktischen QR-Codes gelangt man außerdem direkt über die Smartphone-Kamera zur App, was die Einrichtung beschleunigt. An der Front sitzt die für die Hinderniserkennung benötigte Technik. Der L10 Ultra Gen 2 setzt hierbei auf eine Kombination aus Kreuzlaser und Kamera. An der Seite befinden sich wiederum Sensoren, die den Abstand zur Wand messen.

Am Heck platziert Dreame nicht nur die beiden Ladekontakte zum Aufladen des Akkus. Auch sitzt hier der Tankzugang, über den die All-in-One-Station den integrierten Wassertank füllt. Dreht man den Robo auf den Kopf, gibt es auch keine große Überraschungen. Neben den beiden runden Wischmopps befindet sich hier auch die Seitenbürste und weitere Sensorik, die nicht nur vor Treppenstürzen schützen, sondern auch Teppiche erkennen soll.

dreame l10s ultra gen 2 test

Auch die komplett aus Kunststoff gefertigte Hauptbürste ist wieder mit von der Partie, was Tierbesitzer freuen dürfte, da sich hier erfahrungsgemäß weniger Haare verheddern. Erst, wenn man die beiden Wischmopps aus der Magnethalterung nimmt, kann man die nach außen hin auffälligste Neuerung im Vergleich zum Vorgänger erkennen.

So kommt die zweite Generation des L10s Ultra mit dem von Dreame erfundenen ausfahrbaren Mopp daher, was die Reinigung an Fußbodenleisen und Möbeln entlang erleichtern soll. Der Herstelle nennt das Prinzip passenderweise MopExtend. Dieses Konzept kennen wir mittlerweile aber auch von Konkurrenzmodellen wie einem Roborock Qrevo Master (Test€ 1.299,00 *).

Dreame L10s Ultra Gen 2 Test: AiO-Station ohne Heißwasser

Auch der Dreame L10s Ultra Gen 2 kommt mit einer praktischen All-in-One-Station daher, die gleich mehrere Funktionen erfüllt. Die wohl bedeutsamste ist sicherlich die Reinigungsfunktion, bei der sie die beiden Wischmopps des smarten Haushaltshelfers kräftig durchspült. Die beiden Wassertanks für Schmutzwasser und Frischwasser befinden sich unter dem Deckel auf der Oberseite. Bei der Moppreinigung setzt die Station leider nicht auf Heißwasser.

Wer darauf nicht verzichten möchte, muss also nach wie vor zum Dreame L10s Pro Ultra Heat (Test€ 747,29 *) greifen. Um den Verzicht auf Heißwasser zumindest ein wenig auszugleichen, setzt Dreame auf separates Reinigungsmittel. Unter der silberfarbenen Abdeckung an der Front der AiO-Station befindet sich der entsprechende Tank. Bei jeder Wäsche fügt die Station dem Wasser automatisch ein wenig des wohlriechenden Reinigungsmittels bei.

Dazu war zwar bereits der Vorgänger in der Lage, doch in der zweiten Generation gibt es einen entscheidenden Vorteil. Während Dreame beim ersten L10s Ultra nämlich auf Kartuschen setzte, lässt sich der graue Behälter nun ganz einfach selbstständig nachfüllen. Das ist nicht nur ökologischer, da weniger Müll entsteht. Obendrein dürfte es auf lange Sicht deutlich preiswerter für den Nutzer sein.

Neben der Moppwäsche trifft die Station aber noch weitere Aufgaben. So füllt sie nicht nur den Akku des Saugers, während dieser auf seinem Parkplatz steht. Darüber hinaus füllt die Station den integrierten Wassertank des Robos. Der Vorteil liegt darin, dass der smarte Haushaltshelfer seine Wischmopps selbstständig feucht halten kann. So muss er weniger oft zur Moppwäsche in die Station zurückkehren.

Auch, wenn es keine Heißwasserwäsche gibt, gibt es wenigstens eine Heißlufttrocknung. Im Anschluss an die Moppwäsche startet die Station über die integrierte Lüftung nämlich eine Trocknung mit Heißluft. Das beugt der Bildung von Bakterien und damit auch üblen Gerüchen vor. Hinter der silbernen Abdeckung sitzt nicht nur der Behälter für das Reinigungsmittel. Obendrein platziert man hier den Staubbeutel. Hier landet der Schmutz, den die Station im Anschluss an jede Reinigungstour vom Robo absaugt.

Dreame L10s Ultra Gen 2 Test: Navigation und Hinderniserkennung

Wie bereits erwähnt sitzt in dem kleinen Türmchen auf der Oberseite die LiDAR-Technik. Diese arbeitet erfahrungsgemäß schnell und zuverlässig. Da LiDAR auf Laserstrahlen setzt, arbeitet sie am hellen Tage genauso zuverlässig wie bei absoluter Dunkelheit. Die Fahrweise des smarten Haushaltselfers überzeugt.

Bei seiner Jungfernfahrt erstellt er zunächst eine Karte der Umgebung und unterteilt den Bereich sogar in einzelne Räume. Im Anschluss daran kann man das Ergebnis in der App einsehen und bei Bedarf bearbeiten. Ist die Karte fertig erstellt, fährt der L10s Ultra Gen 2 die Räume mit dem gängigen System anderer Saugroboter mit LiDAR ab. Zunächst reinigt er den Raumrand. Im Anschluss wird der Innenraum in parallelen Bahnen abgefahren.

Dieses Prinzip hat sich mit der Zeit bewährt und fördert auch beim L10s Ultra Gen 2 gute Ergebnisse zutage. So ließ er im Test kaum Bereiche aus. Ein kleines Problem stellten lediglich enge Passagen dar. Hier zeigte sich der smarte Haushaltshelfer manchmal etwas übervorsichtig und befuhr sie erst gar nicht. Dies geschah leider auch in Bereichen, wo ein Festfahren quasi nicht möglich war.

Dreame L10s Ultra Gen 2 Test: Hinderniserkennung

Kommen wir zur Hinderniserkennung. Wie der Vorgänger setzt auch die zweite Generation auf eine Kombination aus Kreuzlaser und Kamera. Die Ergebnisse werden im Anschluss von einer KI weiterverarbeitet. Im Gegensatz zur ersten Generation könnt ihr die Kamera jedoch nicht als mobile Überwachungskamera nutzen.

Schwellen überwindet der Robo ohne Probleme.

Das ist angesichts der gegenwärtigen Datenschutzprobleme, die Konkurrent Ecovacs mit seinen integrierten Kameras hat, aber auch gar nicht weiter störend. Auf die Hinderniserkennung war ich wirklich gespannt. Schließlich punktete der Vorgänger hier mit wirklich guten Ergebnissen. In der Praxis punktete auch die zweite Generation in dieser Disziplin. Probleme gab es nur im wirklichen Härtetest – meinem flachen USB-Kabel

Mein kleines, oranges USB-Kabel wurde übersehen.

Dieses hat der smarte Haushaltshelfer leider überfahren und eingesogen. Allerdings ist das sehr flache USB-Kabel auch eine echte Herausforderung, die für den Großteil der Saugroboter ein großes Problem darstellt. Solltet ihr auf der Suche nach einem Modell mit starker Hinderniserkennung sein, können wir euch den Narwal Freo Z Ultra (Test€ 899,00 *) wärmstens empfehlen.

Dreame L10s Ultra Gen 2 Test: Dreame App

Über die App von Dreame müssen wir wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Dreame bietet gemeinsam mit Roborock die beste App auf dem gesamten Markt der Saugroboter. Das spürt man bereits bei der Einrichtung des Saugers. Da hier eine nachvollziehbare Schritt-für-Schritt-Anleitung geboten wird, haben selbst Laien den L10s Ultra Gen 2 schnell ins eigene Heimnetzwerk überführt.

Wurde die erste Jungfernfahrt inklusive Kartierung abgeschlossen, kann man sich in der Smartphone-Anwendung nach Lust und Laune austoben. Dreame ermöglicht mit Dingen wie No-Go-Zonen und unsichtbaren Wänden nicht nur Anpassungen in der Karte, sondern auch viele weitere einstellbare Parameter. So kann man einen Reinigungsplan festlegen, Saug- und Wischfunktion anpassen, das Verhalten bei Teppichböden regulieren, das Verhalten der Reinigungsstation anpassen und und und.

Dreame L10s Ultra Gen 2 Test: Reinigungsleistung

Im Praxistest haben wir den Dreame L10s Ultra Gen 2 mit verschiedenen Verschmutzungen auf unterschiedlichen Untergründen konfrontiert. Dabei haben wir sowohl Saugleistung als auch Wischleistung unter die Lupe genommen.

Saugleistung

Die gestiegene Saugkraft ist wohl eine der bedeutsamsten Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger. Während die erste Generation noch 5300 Pascal vorweisen konnte, bietet der Nachfolger mit satten 10000 Pascal fast die doppelte Leistung. Doch kann er diese auch auf den Boden übertragen? Auf Hartböden hat er eine tolle Performance zeigen können. Sowohl Fliesen-, als auch Vinyl- und Laminatboden waren für ihn kein Problem.

Dabei zahlt sich die schwimmend gelagerte Hauptbürste aus. Diese hat während des Saugvorgangs nämlich immer den perfekten Abstand zum Boden, was vor allem auf Hartböden nerviges Klackern unterbindet. Ein SwitchBot K10+ Pro (Test€ 599,99 *) macht deutlich, wie nervig eine Hauptbürste ohne schwimmendes Lager sein kann.

Meckern auf hohem Niveau muss ich über die Reinigung in Ecken. Hier wirkt die Seitenbürste nämlich ein wenig überfordert. Vielleicht sollte Dreame auch mal zur ausfahrbaren Seitenbürste eines Roborock Qrevo rüber schielen. Eine überzeugende Performance gab es auch auf Teppichboden. Der Ultraschallsensor auf der Unterseite erkannte meinen Teppichboden zuverlässig. Sobald er den Teppich befuhr, erhöhte er automatisch seine Saugleistung.

Eine negative Überraschung war der anschließende Blick auf die Hauptbürste. Da in meinem Haushalt zwei Langhaarkatzen und ein Golden Retriever leben, sammeln sich hier natürlich auch entsprechend Tierhaare an. Obwohl der Dreame über eine spezielle, ausschließlich aus Kunststoff gefertigte, Hauptbürste setzt, wickelten sich hier dennoch bereits nach zwei Reinigungstouren einige Haare drum. Nicht wirklich störend, aber dennoch ein wenig schade, da man als Nutzer doch ab und zu selbst die Hauptbürste von Haaren befreien muss.

Wischleistung

Die Wischfunktion basiert auf demselben Konzept wie beim Vorgänger. Das bedeutet, dass wir abermals zwei sich drehende Wischmopps haben, die während des Reinigungsvorgangs auf den Boden gedrückt werden. Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass die Wischergebnisse auch in der zweiten Generation überzeugen können.

Selbst hartnäckige Flecken konnte der smarte Haushaltshelfer vom Boden entfernen. Im Härtetest ließ ich einen Marmeladenfleck einige Zeit am Boden antrocknen. Nach der Reinigung konnte man von diesem nur noch ganz leichte Rückstände erkennen. Dennoch hinterlässt der Dreame L10s Ultra Gen2 ein besseres Reinigungsbild als noch der Vorgänger.

Dank MopExtend kann der Dreame L10s Ultra Gen 2 in auch im Randbereich reinigen.

Und das liegt am überarbeiteten Design der Wischpads. Eines der Wischpads ist nun nämlich ausfahrbar, was eine deutlich bessere Kantenreinigung ermöglicht. Fährt der Robo an der Fußbodenleiste oder an Stuhlbeinen entlang, wird das Wischpads kurzerhand ausgefahren, um keinen ungereinigten Rand zu hinterlassen.

Fazit

Der Dreame L10s Ultra Gen 2 überzeugt als Saug- und Wischroboter der oberen Mittelklasse mit beeindruckender Leistung und kleinen, aber feinen Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger. Mit einer deutlich erhöhten Saugkraft von 10000 Pascal bietet er auf Hartböden und Teppichen eine starke Reinigung. Die Wischleistung des L10s Ultra Gen 2 beeindruckt ebenfalls. Dank des ausfahrbaren Wischpads erreicht er auch schwierige Kanten und Möbelränder. Selbst hartnäckige Flecken werden dabei nahezu vollständig entfernt. Die Navigation per LiDAR und Kamera arbeitet präzise, während die Hinderniserkennung solide, aber nicht perfekt ist – besonders bei flachen Objekten.

dreame l10s ultra gen 2 test

Auch die Funktionen der AiO-Station können überzeugen. Insbesondere der Wechsel weg von Nachfüllkartuschen hin zu einem frei befüllbaren Behälter für Reinigungsmittel gefällt mir sehr gut. Schließlich ist diese Entscheidung nicht nur nachhaltiger, sondern spart den Nutzer auch noch Kosten. Eine Heißwasserwäsche wäre noch das Tüpfelchen auf dem i gewesen. Damit würde Dreame sich angesichts der Marktpräsenz des L10s Pro Ultra Heat aber ins eigene Fleisch schneiden. Insgesamt liefert der Dreame L10s Ultra Gen 2 eine starke Kombination aus hoher Saug- und Wischleistung, innovativen Funktionen und Benutzerfreundlichkeit, was ihn zum Top-Modell in seiner Klasse macht.

Dreame L10s Ultra Gen 2

Design & Verarbeitung
Bedienkomfort
Reinigungsleistung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

95/100

Der Dreame L10s Ultra Gen 2 bringt viele Features der Oberklasse zu einem fairen Preis in die obere Mittelklasse.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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