Die EufyCam S3 Pro scheint mit Blick auf die technischen Daten eine der fortschrittlichsten Überwachungskameras zu sein, die wir bisher testen durften. Hervorheben muss man dabei nicht nur die scharfe 4K-Auflösung, sondern auch eine wegweisende farbige Nachtsicht und KI zur Bewegungserkennung. Abgerundet wird das Ganze durch die Möglichkeit, ohne monatliche Cloud-Gebühren den bis zu 16 TB großen Videospeicher der HomeBase S380 nutzen zu können. Wie sich die Premium-Kamera in der Praxis schlägt, lest ihr im Eufy eufyCam S3 Pro Test.
Technische Daten
Modell | Eufy eufyCam S3 Pro |
Auflösung | 4K UHD (3840 x 2160 Pixel) |
Zoom | 8x Digitalzoom |
Maße | 14,35 x 6,9 x 8,24 cm |
Nachtsicht | Farbige Nachtsicht (ohne Scheinwerfer) |
Sichtfeld | 135 Grad, 12 Meter Reichweite |
Konnektivität | 2,4 GHz und 5 GHz WLAN |
Videospeicher | Cloud oder Lokaler Speicher bis zu 16 TB (mit HomeBase S380) |
Schutzklasse | IP67 |
Smart-Home-Kompatibilität | Amazon Alexa, Google Assistant, Apple HomeKit |
Bewegungserkennung | KI-Erkennung von Gesichtern, Menschen, Fahrzeugen und Haustieren |
Akkulaufzeit | Bis zu 365 Tage (mit Solarpanel Dauerbetrieb möglich) |
Stromversorgung | – Akku (Ladung per USB-C) – Solarmodul optional – bis zu 365 Tage Laufzeit |
Datenschutz | AES-128-Verschlüsselung |
Preis | € 649,00 (€ 324,50 / stück)* |
Lieferumfang
Die EufyCam S3 Pro ist in verschiedenen Sets verfügbar. Für unseren Test stellte uns Anker die neueste EufyCam im 2er-Set zur Verfügung. Wer mehr braucht, kann sich alternativ auch ein 3er- oder gar 4er-Set kaufen. Die Sets verkauft Anker dann mit passender HomeBase, um für einen passenden lokalen Videospeicher zu sorgen. Solltet ihr bereits eine HomeBase zuhause haben, lassen sich die Kameras aber auch einzeln kaufen.
In unserem Set befinden sich:
- 2x eufyCam S3 Pro
- 1x HomeBase S380
- 1x USB-C-Ladekabel
- 1x externes Solarpanel
- 1x LAN-Kabel
- 3x Wandhalterungen
- Netzteil
- USB-C-Kabel
- Montagematerial
- Installationsanleitung
Eufy eufyCam S3 Pro Test: Design & Verarbeitung
Die Kameras von eufy bestechen erfahrungsgemäß durch ihr modernes und minimalistisches Design. Bestes Beispiel ist sicherlich die eufyCam S330 (Test, € 410,62 (€ 205,31 / stück)*). Generell scheint sich die Anker-Tochter hier offensichtlich am S330-Modell orientiert zu haben. Sowohl die hübsche Farbgebung in Schwarzweiß als auch die schlanke Formgebung sorgen dafür, dass sich die Überwachungskamera sowohl für den Innen- als auch den Außeneinsatz eignet.
Dennoch hat eufy sein Überwachungssystem ganz klar für den Außenbereich konzipiert. Das wird beim robusten Kunststoffgehäuse deutlich, welches nach IP67-Standard vor dem schädigenden Eindringen von Staub und Wasser geschützt ist. Damit eignet sich die Kamera perfekt für den Einsatz im Freien, selbst bei extremen Witterungsbedingungen.
An der Front befindet sich nicht nur das Kameraobjektiv. Obendrein platziert eufy hier links und rechts LEDs. Weiterhin befindet sich hier die notwendige Technik für die Bewegungserkennung, das Radarsystem, Infrarotsensoren und die Mikrofone. Auf der Oberseite sitzt das Solarpanel, an der Rückseite wiederum das Gewinde für die Befestigung an der Halterung.
Beim Blick auf die Unterseite erkennt man neben dem Lautsprecher noch eine Gummiabdeckung. Unter der Gummiabdeckung befindet sich der USB-C-Anschluss über den sich der Akku der Kamera aufladen lässt. Der USB-Port ist auch dann zugänglich, wenn die Kamera an der Wand montiert ist.
Über den Stromanschluss lässt sich optional auch ein weiteres Solarpanel anbringen, das unserem Bundle ebenfalls beiliegt. Ratsam ist das bei einem Standort, an dem das Mini-Panel auf der Oberseite nicht ausreichend Sonnenlicht erhält. Weiterhin sitzt hier der ebenfalls durch Gummi geschützte Sync-Button. Im Gesamtbild punktet die eufyCam mit einer hervorragenden Verarbeitungsqualität und einer modernen Optik.
Eufy eufyCam S3 Pro Test: Einrichtung & Installation
Die Einrichtung der EufyCam S3 Pro ist denkbar einfach und erfordert keinerlei technische Vorkenntnisse. Um die Kamera richtig nutzen zu können, müsst ihr die HomeBase S380 (Test, € 149,00 *). Die HomeBase wird per Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden, woraufhin die Kameras kabellos via WLAN gekoppelt werden.
Hierbei kommt die Eufy Security App zum Einsatz, welche mit einer nachvollziehbaren Schritt-für-Schritt-Anleitung punktet. Die Installation der Kameras erfolgt dank des integrierten Akkus flexibel. Schließlich ist man unabhängig von Stromkabeln. Allerdings solltet ihr die Kamera nach Möglichkeit an einem Ort mit viel Sonneneinstrahlung platzieren.
Nur so kann das Mini-PV-Panel ausreichend Sonnenlicht absorbieren. Habt ihr den passenden Ort gefunden, lässt sich die Wandhalterung mit dem passenden Werkzeugmaterial schnell und unkompliziert installieren. Hier befestigt man im Anschluss nur noch die Kamera und das System ist einsatzbereit. Dies dürfte auch bei Laien nur wenige Minuten dauern.
Eufy eufyCam S3 Pro Test: Eufy Security App
Die Steuerung der Kamera erfolgt über die intuitive Eufy Security App, die sowohl für iOS als auch Android verfügbar ist. Über die App lassen sich Live-Aufnahmen in Echtzeit ansehen, gespeicherte Videos durchsuchen und Alarmbenachrichtigungen einrichten.
Besonders praktisch ist die Möglichkeit, die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung individuell anzupassen, um Fehlalarme zu vermeiden. Dank KI kann die Kamera nicht nur bloße Bewegungen erkennen. Obendrein kann sie zwischen Objekten, Tieren, Menschen und sogar Gesichtern unterscheiden, was für präzise Benachrichtigungen sorgt.
Die App bietet zudem eine einfache Integration mit Smart-Home-Systemen, sodass man beispielsweise das Kamerabild auf einem Amazon Echo Show oder Google Nest Hub anzeigen lassen kann. Auch die Kompatibilität zu Apple HomeKit muss man positiv hervorheben. Dadurch lässt sich das System nahtlos in den Alltag integrieren, und die Überwachung wird noch komfortabler.
Eufy eufyCam S3 Pro Test: KI-Bewegungserkennung
Eine smarte Bewegungserkennung sorgt nicht nur für viel Sicherheit im Alltag. Obendrein schont ein gut funktionierendes System die Nerven des Anwenders. Schließlich ist es mittlerweile auch für preiswerte Modelle problemlos möglich, Push-Nachrichten oder gar Alarme infolge einer Bewegungserkennung auszuspielen. Die Kunst besteht jedoch darin, das Ganze in dem Maße zu tun, dass der Nutzer nicht mit Benachrichtigungen „zugespamt“ wird. Und hier macht die eufyCam S3 Pro eine tolle Figur.
Das liegt zum einen an dem hilfreichen Radarsystem. Dieses reduziert Fehlalarme um bis zu 99 Prozent, da hier im Zusammenspiel mit einem Filteralgorithmus kleinere Störungen durch Regen oder Insekten ganz einfach ignoriert werden. So bekommt man nur dann eine Benachrichtigung, wenn auch wirklich ein Grund dafür vorliegt. Weiterhin bietet die smarte Überwachungskamera im Zusammenspiel mit der HomeBase S380 hilfreiche KI-Features.
Herzstück dabei ist das System „BionicMind AI“. Die künstliche Intelligenz erkennt Gesichter, Menschen, Fahrzeuge, Haustiere und auch Pakete. So wird zuverlässig zwischen Personen unterschieden, sodass das System darauf hinweist, ob die Bewegung von einer bekannten oder einer unbekannten Person stammt. Dabei erfährt man sogar, um welche Person es sich handelt. Die KI lernt dabei immer weiter zu, sodass sich die Ergebnisse mit der Zeit immer weiter verbessern.
Und das habe ich im Test gespürt. Obwohl eufy verspricht, dass das Risiko von Fehlalarmen um stolze 99% reduziert worden sein soll, musste ich am Anfang einige Probleme feststellen. Am ersten Testtag war es recht windig, wodurch die Äste meines Baums im Garten kräftig schwankten. Dies interpretierte die Kamera als Personenbewegung woraufhin ich einen Alarm erhielt. Doch am nächsten, nicht minder windigen Tag, kam es zu diesem Problem nicht mehr, was für eine große Lernkurve spricht.
Eufy eufyCam S3 Pro Test: Kameraqualität
Eines der herausragenden Merkmale der EufyCam S3 Pro ist die exzellente Bildqualität. Dank der 4K-Auflösung liefert sie gestochen scharfe Bilder. Doch überzeugend ist nicht nur die Bildschärfe, sondern auch die Farbtreue. So punkten die Aufnahmen mit natürlichen Farben und tollen Kontrasten.
Wirklich spannend wird es aber erst, wenn die Sonne untergegangen ist. Bei Dunkelheit liefert die eufyCam S3 Pro nämlich eine Nachtsicht ab, die ich in dieser Qualität bisher bei keiner anderen Überwachungskamera erleben durfte. Zur Wahl stehen bei der Nachtsicht insgesamt vier verschiedene Modi.
Der Standardmodus eignet sich für Bereiche, die durch Außenbeleuchtung oder andere Lichtquellen bereits ein wenig beleuchtet sind. Im Modus „Tagähnlich“ kommt die KI nochmal kräftig zum Einsatz und reduziert durch Nachberechnung das Auftreten dunkler Ecken.
Beim Modus „Scheinwerfer“ greift die Kamera auf die beiden verbauten LEDs zurück und beleuchtet den zu überwachenden Bereich kurzerhand, um für Durchblick zu sorgen. Freunde klassischer Schwarz-Weiß-Bilder kommen im IR-Modus auf ihre Kosten. Hier nutzt die eufyCam ihre IR-Sensorik. Sowohl IR-Modus als auch Scheinwerfer-Modus förderten tolle Ergebnisse zutage.
Allerdings kenne ich diese in der Qualität auch von anderen Modellen der Oberklasse. Absolut beeindruckend war hingegen die farbige Nachtsicht in den Modi „Standard“ und „Tagähnlich“. Dass ich die Kamera um 22 Uhr bei absoluter Dunkelheit nutzte, kann man den Aufnahmen einfach nicht ansehen.
Erst wenn man zum Vergleich die gestochen scharfen Aufnahmen des Tages heranzieht, lässt sich ein Unterschied ausmachen. Die farbige Nachtsicht wird durch spezielle Bildverarbeitungstechnologien ermöglicht, die auch bei schlechten Lichtverhältnissen brillante Farben darstellen. Selbst ohne zusätzliche Lichtquellen bleibt die Bildqualität somit stabil und klar.
Durch die beeindruckende farbige Nachtsicht eignet sich die eufyCam perfekt zur Überwachung von Außenbereichen, in denen eine klare Identifizierung von Personen oder Fahrzeugen auch nachts erforderlich ist. Das Sichtfeld von 135 Grad sorgt zudem für eine umfassende Abdeckung, sodass auch größere Flächen überwacht werden können.
Eufy eufyCam S3 Pro Test: Kompatibilität zu Smart-Home-Systemen
Die EufyCam S3 Pro lässt sich problemlos in bestehende Smart-Home-Systeme integrieren. Sie unterstützt Amazon Alexa, Google Assistant und Apple HomeKit, was die Steuerung per Sprachbefehl ermöglicht. Dadurch können Benutzer nicht nur auf Live-Feeds zugreifen, sondern auch Befehle wie „Zeige die Einfahrt“ an einen Smart-Display geben.
Insbesondere der Support des Smart-Home-Ökosystems von Apple ist ein gern gesehenes Upgrade gegenüber anderen Kameras von eufy. Doch leider unterstützt auch die neueste eufyCam nicht ONVIF (Open Network Video Interface Forum). Wer die eufy gerne im Zusammenspiel mit den Smart-Home-Geräten anderer Hersteller nutzen möchte, sollte das im Hinterkopf behalten.
Eufy eufyCam S3 Pro Test: Videospeicher
Ein großer Vorteil der EufyCam S3 Pro ist der kostenlose lokale Videospeicher auf der unserem Set beiliegenden HomeBase S380. Ab Werk bietet die HomeBase 16GB Speicher. Doch angesichts der Möglichkeit einer 24/7-Videoaufnahme ist dieser Speicher natürlich schnell gefüllt. Umso erfreulicher ist es, dass sich der Speicher der HomeBase mit passender Festplatte auf bis zu 16TB erweitern lässt.
Diese Lösung ist nicht nur praktisch, sondern auch datenschutzfreundlich, da die Aufzeichnungen ausschließlich lokal gespeichert und verschlüsselt werden. Nutzer, die auf Cloud-Speicher verzichten möchten, finden hier also eine ideale Lösung. Wer dennoch eine Cloud-Lösung bevorzugt, kann dies ebenfalls tun. So ist die eufyCam S3 Pro ebenfalls kompatibel zur Cloud von eufy.
Eufy eufyCam S3 Pro Test: Akkulaufzeit
Ein weiteres Highlight ist die lange Akkulaufzeit der EufyCam S3 Pro. Bei normaler Nutzung und einem komplett gefüllten Akku soll die Kamera bis zu ein Jahr durchhalten können. Das ist zumindest der Fall, wenn ihr die Kamera an keiner schattigen Stelle installiert.
Schließlich sorgt das kleine Solarpanel auf der Gehäuseoberseite dafür, dass die eufyCam so lange durchhält. Damit hält sie noch länger durch als die ausdauernde TP-Link Tapo C425 (Test, € 65,90 *).
Für besonders aktive Bereiche, in denen häufig Bewegungen erkannt werden, kann optional ein Solarmodul angeschlossen werden, das die Kamera kontinuierlich mit Strom versorgt. Bei einem Standort mit guten Bedingungen soll sich die Kamera so im Dauerbetrieb betreiben lassen können, ohne separat geladen werden zu müssen.
Fazit
Die eufyCam S3 Pro überzeugt im Test als moderne und leistungsstarke Überwachungskamera, die vor allem mit ihrer 4K-Bildqualität, hervorragenden farbigen Nachtsicht und flexiblen Nutzung punktet. Besonders beeindruckend sind die fortschrittlichen KI-Features. Diese ermöglichen nicht nur die herausragende farbige Nachtsicht, sondern auch eine zuverlässige Bewegungserkennung, die zwischen Personen, Tieren und sogar Gesichtern unterscheiden kann. Zwar produzierte das System am Anfang ein paar Fehlalarme, diese Fehler waren aber bereits nach einigen Stunden des Betriebs passé.
Die einfache Installation, robuste Verarbeitung und der kostenlose lokale Speicher von bis zu 16 TB machen sie zu einer datenschutzfreundlichen Wahl ohne zusätzliche Cloud-Gebühren. Mit ihrer langen Akkulaufzeit und Smart-Home-Kompatibilität bietet die eufyCam S3 Pro ein rundum gelungenes Gesamtpaket, das sich sowohl für Innen- als auch Außeneinsätze hervorragend eignet. Wenn eufy sein System jetzt noch durch Support von ONVIF für einen Betrieb mit Geräten anderer Hersteller öffnen würde, wäre die eufyCam S3 Pro die perfekte Überwachungskamera mit einer Extraportion Zukunftssicherheit.
Eufy eufyCam S3 Pro
Design & Verarbeitung
Kameraqualität
Bedienkomfort
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
94/100
Die eufyCam S3 Pro ist eine hervorragende Überwachungskamera mit toller Bildqualität, hohem Datenschutz und langer Akkulaufzeit.