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Eufy S1 Test: Überzeugt auch die abgespeckte Version?

Im Frühsommer 2024 brachte Anker mit dem Eufy S1 Pro (Test€ 1.149,00 *) ein waschechtes Flaggschiff im Bereich der Saugroboter in den Handel. Dieser machte einiges anders als die Konkurrenz. Neben einer säulenförmigen All-in-One-Station, die eine Eco-Clean-Ozon-Desinfektion zu bieten hat, setzte der Hersteller auf keine Wischpads- oder Wischfläche. Stattdessen kommt beim smarten Haushaltshelfer eine breite Reinigungswalze zum Einsatz. Doch die umfangreiche Ausstattung hat natürlich auch ihren Preis. Um auch preisbewusste Käuferschichten zu erreichen, bringt Anker deshalb nun eine abgespeckte Version des Saugers an den Start. Ob der Haushaltshelfer trotz geringerer Ausstattung überzeugt, klären wir im Eufy S1 Test.

Technische Daten

Modell Eufy S1 HydroJet Saugroboter mit Wischfunktion
Maße – Roboter: 32,5 x 34,8 x 9,7 cm
– Station: 38,3 x 46,7 x 67,1 x 21 cm
Navigation + Hinderniserkennung – dToF LIDAR
– RGB-Kamera + LED
Saugleistung 8000 pa
Wischdruck 1 kg
Wischmop-Hubfunktion 12 mm
AiO-Station Funktionen – Automatisches Entleeren
– Waschen
– Trocknen
– Nachfüllen
– Schmutzwasser-Sammlung
– Reinigungsmittel-Dosierung
Preis € 1.101,93 *

Lieferumfang

  • Saugroboter
  • All-in-One-Station
  • 2x Seitenbürsten
  • Hartbodenreiniger
  • Reinigungswerkzeug
  • Netzkabel

Eufy S1 vs. Eufy S1 Pro

Bevor wir ans Eingemachte gehen, wollen wir zunächst einmal klären, welche Unterschiede zwischen Eufy S1 und dem Pro-Modell bestehen. Schließlich muss man für den deutlich niedrigen Preis auch ein paar Abstriche machen. Da wäre zum einen die Eco-Clean-Ozon-Desinfektion. Der Eufy S1 Pro unterzog das im Frischwassertank befindliche Wasser einer Ozon-Behandlung, die Bakterien im Wasser vor dem Reinigungsvorgang abtöten soll.

Die Wasserdesinfektion mittels Ozon fehlt beim Eufy S1.

Hierzulande muss man den Nutzen dieses Features ohnehin hinterfragen. Schließlich ist das deutsche Leitungswasser für seine Sauberkeit bekannt. Eine anschließende Desinfektion ist demzufolge eigentlich nicht notwendig. So punktete das Features in meinem Praxistest auch eher mit seinen schicken Wirbeleffekten im Frischwassertank, denn mit einer stärkeren Reinigungsleistung.

eufy s1 pro test
Auch 3D Matrix Eye fehlt beim Eufy S1.

Weiterhin verzichtet Anker bei der All-in-One-Station auf ein Display. Allerdings verbleiben die praktischen Bedientasten an der Station. Doch nicht nur die Station weist Unterschiede auf. Auch der Saugroboter selbst kommt in der neuen Basisversion ein wenig anders daher als beim Pro-Modell. So hat Anker beim Eufy S1 das Feature 3D Matrix Eye gestrichen. Ob das für eine spürbar schlechtere Hinderniserkennung sorgt oder kaum spürbar ist, werden wir natürlich auch überprüfen.

Eufy S1 Test: Bekannte Optik

Optisch unterscheidet sich der Eufy S1 so gut wie gar nicht vom Pro-Modell. So setzt die Anker-Tochter auch hier wieder auf eine moderne Farbkombination aus Schwarz und Grau. Während die Konkurrenz im Bereich der Saugroboter vornehmlich auf eine kreisförmige Bauart setzt, geht Eufy einen anderen Weg. So kommt der smarte Haushaltshelfer eher als Quadrat mit abgerundeten Ecken daher. Das soll in erster Linie für eine bessere Eckenreinigung sorgen.

Auch auf der Oberseite unterscheidet sich der Eufy von anderen Flaggschiffen. So fehlt das branchenübliche LiDAR-Türmchen. Das ermöglicht eine geringe Bauhöhe von 9,6 cm. Allerdings verzichtet Eufy keineswegs auf die laserbasierte Navigationstechnik. Vielmehr platziert die Anker-Tochter die notwendige Technik an der Front. Hier sitzen auch LED und RGB-Kamera, die bei der Hinderniserkennung zum Einsatz kommen.

Am Heck sitzt wiederum der integrierte Wassertank. Diesen erreicht man nicht ohne weiteres – muss man aber auch gar nicht. Schließlich füllt die All-in-One-Station den Frischwassertank selbstständig nach. Unter dem Frischwassertank sitzt der Schmutzwassertank. Hier landet das schmutzige Wasser, das der Sauger aus der Reinigungswalze abschabt. Hier erklärt sich dann auch der Name „Always Clean Mop“ von selbst. Schließlich soll die Walze ohne Schmutzrückstände über den Boden fahren.

Die Walze erkennt man, wenn man den smarten Haushaltshelfer dann mal auf den Kopf stellt. Mit einer Breite von 290 mm kann diese mit der Größe gängiger Wischsauger mithalten. Ein ganz ähnliches Konzept bietet übrigens der SwitchBot S10 (Test€ 1.039,99 *). Allerdings ist die Walze bei diesem deutlich schmaler. Weiterhin sitzen auf der Unterseite die Saugeinheit mit vollgummierter Hauptbürste sowie zwei Seitenbürsten.

Eufy S1 Test: Schicke All-in-One-Station

Wie schon beim Eufy S1 Pro bin ich auch beim S1 von der Optik der Reinigungsstation überwältigt. Die futuristische Monolith-Form des Haushaltshelfers macht auch im Wohnzimmer einen richtig tollen Eindruck. Wirkt sie doch wie aus einem Science-Fiction-Film. Obwohl die Station wie ein Zwilling der Ausführung vom S1 Pro wirkt, fehlen beim genauen Hinsehen doch ein, zwei Features. Am auffälligsten ist sicherlich das fehlende Display nebst nicht vorhandener Bedieneinheit.

eufy s1 test

Weiterhin müsst ihr hier auf die Eco-Clean-Ozon-Desinfektion inklusive hübschem Blubbereffekt verzichten. Abseits davon ist aber alles beim Alten. Neben einem 2,5 Liter großen Staubbeutel sitzen in der Station noch ein Frischwasser- und Schmutzwassertank. Weiterhin könnt ihr im oberen Bereich eine Kartusche mit Reinigungsmittel installieren. Mit deren Hilfe gibt die Station dem Frischwassertank automatisch ein wenig Reinigungsmittel bei. Im unteren Bereich befindet sich der Parkplatz für den Saugroboter.

Hier wird er im Anschluss an jede Reinigungstour umfassend gereinigt. Nachdem er ordentlich mit Wasser durchgespült wurde, findet eine Heißlufttrocknung mit 55°C heißer Luft statt. Das verhindert die Bildung von Bakterien und beugt üblen Gerüchen vor. Sowohl Saugroboter als auch All-in-One-Station überzeugen nicht nur mit einer schicken Optik, sondern auch einer hohen Verarbeitungsqualität. Hier lässt sich Anker wieder einmal nicht lumpen.

Eufy S1 Test: Navigation und Hinderniserkennung

Anker stattet den Eufy S1 mit dToF LIDAR aus. Diese Navigationstechnik basiert vornehmlich auf einer Laserdistanzmessung, mit deren Hilfe sich der smarte Haushaltshelfer bestens zurecht finden soll – auch bei absoluter Dunkelheit. In der Praxis äußert sich das in einer erfreulich schnellen Kartierung und einem akkuraten Befahren von Räumlichkeiten.

Dabei befährt der Eufy zunächst den Innenbereich und im Anschluss die Ränder von Räumen. Insbesondere die Fahrten entlang Fußbodenleisten und in Ecken sind wirklich überzeugend. Bei der Erkennung von Hindernissen setzt der Eufy S1 auf eine RGB-Kamera. Damit diese auch in dunklen Bereichen unter Couch, Sideboard und Co. stets den Überblick behält, bekommt die Kamera Unterstützung von einer LED-Lampe. Die bewährte „3D-Matrix-Eye-Technologie“ des S1 Pro kommt hier jedoch nicht zum Einsatz.

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In der Praxis spürt man das vor allem bei kleineren Objekten wie Kabeln, Socken oder LEGO-Steinen. Diese werden vom S1 nämlich gerne mal übersehen. Allerdings kann das auch daran liegen, dass der Eufy S1 bei mir noch recht frisch im Einsatz ist. Schließlich soll der smarte Haushaltshelfer mit der Zeit dazulernen. Möglich wird dies durch ein KI-basiertes System namens AI.SEE. Anker spricht davon, dass der Saugroboter mehr als 100 Objekte voneinander unterscheiden können soll.

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Der KI-Algorithmus dürfte wohl durch eigenes Lernen und Softwareupdates in Zukunft nochmal besser werden. Zum Zeitpunkt des Tests muss ich jedoch festhalten, dass der S1 Pro besser ausweichen kann, wenn Hindernisse im Weg liegen. Solltet ihr auf der Suche nach einer tollen Hinderniserkennung sein, können wir euch nur einen Blick zum Samsung BESPOKE Jet Combo AI (Test | € 999,00 *) oder dem etwas unbekannteren Narwal Freo Z Ultra (Test€ 949,00 *) empfehlen.

Eufy S1 Test: Eufy-App

Bei der App-Bedienung kann man Anker wieder nur loben. Wer schon einmal einen Saugroboter per App eingerichtet und/oder bedient hat, wird sich hier direkt heimisch fühlen. Im Rahmen der Einrichtung wird der smarte Haushaltshelfer zunächst einmal in dein heimisches Netzwerk überführt. Im Anschluss startest du über die App die Jungfernfahrt des Saugers. Hierbei steht die Kartierung deiner Wohnung im Fokus.

Nach erfolgreicher Kartierung könnt ihr die Karte direkt bearbeiten. So lässt sich nicht nur der Grundriss anpassen. Auch unsichtbare Wände oder No-Go-Zonen kann man hier festlegen. Die Karte selbst fällt bei der namhaften Konkurrenz wie einem Dreame L10s Pro Ultra Heat (Test | € 847,99 *) oder einem Roborock Qrevo Master (Test | € 899,99 *) aber etwas detaillierter aus.

Abseits davon lassen sich über die übersichtliche App die gängigsten Reinigungseinstellungen vornehmen. So könnt ihr Reinigungs- und Wischleistung stufenweise anpassen. Auch könnt ihr festlegen, ob der Sauger ausschließlich saugen, ausschließlich wischen oder beides machen soll. Abseits der Bedienung über die App könnt ihr den smarten Haushaltshelfer auch mit eurer Stimme steuern. Möglich wird dies durch Kompatibilität zu den beiden Größen Amazon Alexa und Google Assistant.

Eufy S1 Test: Saugleistung

Kommen wir zur Königsdisziplin – der Reinigungsleistung. Als Saug- und Wischroboter kann der Eufy S1 deine Böden nicht nur von Staub und anderen trockenen Verschmutzungen befreien. Obendrein bietet er eine Feuchtreinigung. Beginnen wir mit der Saugperformance. Der S1 bietet mit 8000 Pascal genau die Saugleistung, die auch das Pro-Modell vorweisen kann. Natürlich lässt sich im Jahr 2025 darüber streiten, ob das noch zeitgemäß ist.

Schließlich bieten mittlerweile selbst deutlich günstigere Modelle mehr Leistung. Bestes Beispiel ist ein Dreame L10s Ultra Gen 2 (Test€ 599,00 *), der mit 10000 Pascal aufwarten kann. Nach dem ausgiebigen Praxistest kann ich euch aber beruhigen. So hinterlässt der Eufy S1 beim Saugen einen wirklich tollen Eindruck. Insbesondere auf Hartböden hatten Staub, Haferflocken und Reiskörner keine Chance.

Das gilt selbst bei der für viele Geräte anspruchsvollen Eckreinigung. Hier ließ der Sauger nur wenige Krümel liegen, was vollkommen in Ordnung ist. Doch es war nicht alles toll beim Staubsaugen. Insbesondere Tierbesitzer sollten im Hinterkopf behalten, dass der smarte Haushaltshelfer nicht allzu gut mit langen Haaren zurechtkommt. Im Test musste ich leider feststellen, dass sich die langen Haare meines Hundes gerne in der Hauptbürste verhedderten.

Eufy S1 Test: Wischleistung

Besonders spannend ist natürlich die Performance der Wischwalze. Schließlich ist diese ziemlich einzigartig im Bereich der Saug- und Wischroboter. Der große Vorteil gegenüber Konkurrenzmodellen mit Wischpads oder Wischtuch soll die konstante Sauberkeit der Rolle sein. Sobald Schmutz aufgewischt wurde und an der Walze haftet, wird er abgeschabt und landet im Anschluss in flüssiger Form im Schmutzwassertank. Frisches Wasser erhält die Walze hingegen vom Frischwassertank im Saugroboter selbst.

Der große Vorteil ist, dass der Eufy S1 während der Reinigung nicht zur All-in-One-Station zurückkehren muss, um seine Reinigungswalze reinigen zu lassen. Dies macht er erst nach erfolgter Reinigungstour. Von den Wischergebnissen war ich durchaus positiv überrascht. Gestört hat mich eigentlich nur die Wischqualität im Rand- und Eckenbereich. Hier haben andere Spitzenmodelle die Nase vorn. Bestes Beispiel ist der Dreame L20 Ultra (Test€ 699,46 *), der seine Wischmopps kurzerhand ausfahren kann.

Abseits davon ist die Wischleistung aber wirklich gut. Das liegt nicht nur daran, dass sich die Walze mit 170 U/min schnell bewegt, sondern obendrein mit 1 kg auf den Boden gedrückt wird. Damit beim Wischen Teppiche nicht versehentlich befeuchtet werden, kann der Eufy S1 seine Walze auch um 12 mm anheben. Für kurzfloorige Teppiche mag das reichen. Wer langfloorige Teppiche besitzt, sollte sich darauf allerdings nicht verlassen.

Fazit

Der Eufy S1 präsentiert sich als abgespeckte, aber dennoch überzeugende Alternative zum S1 Pro. Mit seiner kompakten Bauweise, modernen Navigationstechnologien und einer beeindruckenden Reinigungswalze bietet er viele Vorteile. Besonders hervorzuheben ist die innovative Walzenreinigung während des Reinigungsvorgangs. Trotz der reduzierten Ausstattung überzeugt der Eufy S1 mit hervorragender Verarbeitung, guter Saugleistung und tollen Ergebnissen beim Wischen.

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Dennoch gibt es Abstriche. Die Hinderniserkennung ist ohne die „3D Matrix Eye“ etwas weniger präzise, und das Fehlen der Eco-Clean-Ozon-Desinfektion sowie eines Displays an der Station könnte für manche Käufer ein Manko darstellen. Auch bei der Wischleistung im Randbereich haben einige Konkurrenzmodelle die Nase vorn. Insgesamt ist der Eufy S1 aber eine preiswertere Option für Nutzer, die nicht alle Premium-Features des Pro-Modells benötigen, aber dennoch auf hochwertige Reinigungsergebnisse und modernes Design Wert legen.

PRO

  • Hohe Verarbeitungsqualität und moderne Optik
  • Gute Saugleistung
  • Tolle Wischperformance
  • Faires Preis-Leistungs-Verhältnis

CONTRA

  • Verzicht auf 3D Matrix Eye
  • Wischfunktion schwächelt in Randbereichen

Eufy S1

Design & Verarbeitung
Bedienkomfort
Reinigungsleistung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Der Eufy S1 kann trotz fehlender Features aus dem Pro-Modell in der Praxis überzeugen. Wer sparen will, sollte der Basis-Version den Vortritt lassen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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