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HIKMICRO Mini2 im Test: Winzige Smartphone-Wärmekamera

Eine Wärmebildkamera kann durchaus praktisch sein. Beispielsweise, um bei elektronischen Aufgaben zu helfen, Löcher in Rohren oder Heizungen zu entdecken… oder einfach zu schauen, wie heiß der Hund bei 35°C im Schatten ist. Die HIKMICRO Mini2 ist genau so eine Wärmebildkamera, die ganz einfach am USB-C-Port des Smartphones angeschlossen ist. Wir haben uns das Gadget im Test einmal genauer angeschaut.

Technische Daten

Produkt Mini2
Größe 42 mm x 22,5 mm x 11,2 mm
Gewicht 20 Gramm
Auflösung 256 x 192 Pixel
Bildfrequenz  25 Hz
Sichtfeld 50° x 37,2°
Temperaturbereich -20°C bis 350°C
Genauigkeit +/- 2°C
Preis € 199,00 *

HIKMICRO Mini2 Test: Winzig und robust

Die HIKMICRO Mini2 macht ihrem Namen wirklich alle Ehre, denn das Teil ist wirklich winzig. Der silberne Kasten misst gerade einmal 42 x 22,5 x 11,2 mm und ist damit deutlich schmaler als die meisten Smartphones. Auch das Gewicht von rund 20 Gramm fällt sehr angenehm, aus.

Dennoch kann sich die Verarbeitungsqualität absolut sehen lassen. Die Kamera hinterlässt einen robusten und wertigen Eindruck und soll sogar Stürze aus einem Meter Höhe problemlos wegstecken.

Beim Design gibt es nicht viel zu entdecken: An der Vorderseite findet ihr, neben dem Herstellerlogo, die Kamera, an der Oberseite den USB-C-Port. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu entdecken.

HIKMICRO Mini2 im Praxistest

Die HIKMICRO Mini2 kommt mit einigem Zubehör. Die Kamera selbst befindet sich in einem robusten Hardcover-Transportcase – ideal für die Nutzung unterwegs. Außerdem legt der Hersteller ein Verlängerungskabel bei, um die Wärmebildkamera auch in etwas Entfernung zum Smartphone verwenden zu können.

Einen passenden USB-C-Dongle gibt es ebenfalls, denn an Outdoor-Smartphones passt die Kamera nicht ohne diesen Adapter.

Habt ihr alles ausgepackt, sollte zunächst die Begleit-App heruntergeladen werden, die kostenlos auf Android und iOS zum Download bereit steht. Ist diese installiert, erkennt sie die angeschlossene Kamera sofort und startet auf Wunsch sogar automatisch, wenn die Mini2 angeschlossen ist.

Das Problem: Da die Kamera, ohne das Verlängerungskabel, umgekehrt am Smartphone hängt, ist das dargestellte Bild entsprechend vertikal gespiegelt. Bewegt ihr die Kamera also nach oben, bewegt sich das Bild nach unten und umgekehrt.

Das lässt sich offenbar in der App auch nicht umstellen, was die Bedienung unnötig erschwert. Erfreulicherweise ist das mit dem Verlängerungskabel nicht der Fall.

HIKMICRO Mini2

Gewöhnungsbedürftig ist zudem die regelmäßige Kalibrierung: Alle 10 Sekunden kalibriert sich die Kamera neu, um möglichst akkurate Ergebnisse zu erzielen. Das lässt sich in der App aber zumindest deaktivieren.

Die Kamera deckt einen Temperaturbereich von -20°C bis 350°C ab und liefert dabei laut Hersteller eine Genauigkeit von +/-2°C. Innerhalb der App lassen sich verschiedene Parameter einstellen. Darunter unterschiedliche Farbpaletten, die beispielsweise heiße Stellen besser hervorheben oder kalte Temperaturen anders darstellen.

Außerdem lässt sich hier die Messmethode anpassen, um neben dem heißesten Punkt auch den kältesten anzuzeigen oder per Touchgeste selbst einen Messpunkt festzulegen.

Allerdings bleibt die App manchmal hängen, sodass Einstellungen erhalten bleiben, obwohl diese geändert oder deaktiviert wurden. Gleich mehrfach wurden mir mehrere Messpunkte angezeigt, obwohl ich diese bereits ausgeschaltet hatte. Hier half nur ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen. Allgemein hat die Begleit-App mit dem einen oder anderen Bug zu kämpfen.

Performance

Ungeachtet der Problemchen und Bugs liefert die HIKMICRO Mini2 aber eine wirklich gute Performance ab. Sie ist nach dem Anschließen schnell einsatzbereit und auch die Kalibrierung ist in nur wenigen Sekunden abgeschlossen.

Trotz einer Auflösung von nur 256 x 192 Pixeln liefert die Kamera eine wirklich gute Bildqualität auf einem Sichtfeld von 50° x 37,2°. Das Bild ist ausreichend scharf und detailreich, um die verschiedenen Temperaturen klar darzustellen.

HIKMICRO Mini2

Die Genauigkeit ist, soweit ich das beurteilen kann, wirklich überzeugend. Bilder und Videos lassen sich aus der App bequem exportieren, werden allerdings leider nicht in der Galerie von Android gesichert, um so automatisch in Google Photos exportiert werden zu können – das muss immer manuell erfolgen. Videos können dabei aber maximal 2 Minuten lang sein. Außerdem lassen sich Berichte als PDF exportieren, die zusätzliche Informationen auf einen Blick liefern.

HIKMICRO Mini2 Test: Fazit

Die HIKMICRO Mini2 ist ein praktisches und besonders kompaktes Gadget für Hobbynutzer im Android-Segment und punktet mit genauen Messungen und einer übersichtlichen App. Eine Makrolinse fehlt allerdings, weshalb ein Abstand von mindestens 0,9 Metern gewahrt sein muss – hier liefern einige Konkurrenten eine niedrigere Naheinstellgrenze.

Was mich jedoch gestört hat, war die stellenweise äußerst verbuggte App und das gespiegelt Bild, dass sich ohen das Verlängerungskabel kaum fehlerfrei lässt. Dier maximale Temperatur von 350°C ist zudem eher begrenzt, auch hier bieten einige Konkurrenten mehr.

Wirklich gute Wärmebildkameras kosten aber deutlich mehr Geld, sodass sich hier trotz der Problemchen ein durchaus stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt. Praktisch ist das Teil jedenfalls allemal.

HIKMICRO Mini2 Test: Silver Award

HIKMICRO Mini2

Verarbeitung
Bildqualität
Bedienung
App
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Handliche und genaue Wärmebildkamera für das Smartphone, die einen praktischen Nutzen erfüllt und gut funktioniert. Die verbuggte App und ungenaue Bedienung stören jedoch.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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