
Wenn ihr euren Rasen liebt, aber keine Lust habt, jedes Wochenende selbst den Mäher über das Grün zu schieben, dann habt ihr sicher schon über einen Mähroboter nachgedacht. Hookii, ein noch recht neuer Player in der Smart-Home-Szene, bringt mit dem Neomow X ein spannendes Modell auf den Markt. Dieser Roboter verspricht smarte Navigation ohne Begrenzungskabel, präzises Mähen und eine einfache Bedienung per App. Und das Ganze auch für große Gärten. Aber hält er auch, was er verspricht? Ich habe für euch genau hingeschaut.
Technische Daten
Modell | Hookii Neomow X |
Navigation | 3D LiDAR SLAM |
Maximale Rasenfläche | Bis zu 4000 m² |
Mähbreite | 280 mm |
Schnitthöhe | 30–85 mm, über App einstellbar |
Akkulaufzeit | Bis zu 120 min |
Ladedauer | 180 min |
Steigungsfähigkeit | Bis zu 45 % (25°) |
Lautstärke | Unter 60 dB |
Regensensor | Ja |
App-Unterstützung | Ja, iOS & Android |
Konnektivität | WLAN, 4G und Bluetooth |
Sicherheit | Stoßsensoren, Hebesensoren, Kipp- und Neigungssensoren |
Gewicht | Ca. 19 kg |
Wetterfestigkeit | IPX5 |
Geräuschpegel | Unter 60 dB |
Preis | 2199,95 € |
Lieferumfang
- Mähroboter
- Ladestation
- Befestigungsmaterial für die Ladestation
- Ersatzmesser
- Netzkabel/Netzteil
- Reinigungszubehör
- Bedienungsanleitung
Hookii Neomow X Test: Design und Verarbeitung
Optisch macht der Neomow X einiges her. Das Gehäuse wirkt modern, mit klaren Linien und einer hübschen Mischung aus Schwarz- und Grautönen. Er sieht nicht nur schick aus, sondern fühlt sich auch sehr robust an. Das Gehäuse ist IPX5-zertifiziert, also gegen Staub und starkes Strahlwasser geschützt – ein echter Vorteil, wenn der Mäher bei wechselhaftem Wetter draußen steht.
Dennoch ist der Robo anfällig für Kratzer, die er im Laufe des Tests insbesondere entlang von Betonkanten gerne gesammelt hat. Details wie die solide Gummierung der Räder oder die stabile Frontstoßstange zeigen aber dennoch, dass hier auf Langlebigkeit geachtet wurde. Insbesondere die Stoßstange ist ein interessantes Novum, das ich so noch nicht wirklich bei einem Mähroboter gesehen habe.
Diese erinnert mich an den üblichen Bumper, auf den heutzutage die meisten Saugroboter setzen. Mit einem Gewicht von knapp 19 kg ist der Robo allerdings auch alles andere als ein Leichtgewicht. Das solltet ihr im Hinterkopf behalten. Auf der Oberseite des Gartenhelfers befindet sich neben dem Stop-Button noch der LiDAR-Sensor, welcher bei der Navigation zum Einsatz kommt.
Weiterhin sitzt hier eine kleine Bedieneinheit, über die ihr rudimentäre Befehle an den Robo weiterreichen könnt. Beim Blick auf die Unterseite können wir nicht nur die großen Vorderräder mit beeindruckendem Profil erkennen. Im hinteren Bereich sitzen die Lenkräder.
Mittig platziert Hookii wiederum die Mähscheibe. Diese bietet einen beeindruckenden Durchmesser von 28 cm. Insgesamt hinterlässt der Neomow X einen hochwertigen Eindruck, der sich von günstigeren Konkurrenzmodellen klar abhebt. Dafür sorgen nicht zuletzt auch Details wie das beleuchtete Firmenlogo an der Front.
Hookii Neomow X Test: Einrichtung
Die erste Inbetriebnahme ist angenehm unkompliziert. Dank der Kombination aus RTK-GPS und VSLAM entfällt hier nämlich das mühsame Verlegen eines Begrenzungskabels komplett. Auch cool: Der Neomow X kommt ohne separate RTK-Antenne. Stattdessen befindet sich die Technik im Gerät selbst.
Die Kartierung läuft dann so ab, wie bei anderen Modellen ohne Begrenzungsdraht. Ähnlich wie bei einem RoboUP T1200 (Test | € 1.649,00 *) oder Segway Navimow i105E (Test | € 989,00 *) über die App die Rasenfläche. Dabei steuert ihr den Robo wie ein ferngesteuertes Auto.
Der Ablauf der Inbetriebnahme sieht so aus:
- Aufstellen der Ladestation: Diese sollte möglichst frei stehen und in direkter Nähe einer Steckdose platziert werden.
- Kalibrierung: Der Mäher fährt einmal die Fläche ab, um sich ein Bild der Umgebung zu machen.
- Definieren von Zonen und No-Go-Areas: Über die App könnt ihr exakt einstellen, wo gemäht werden soll und wo nicht.
Der gesamte Prozess dauert vielleicht eine Stunde – dann ist der Hookii Neomow X startklar.
Hookii Neomow X Test: Navigation
Einer der spannendsten Aspekte des Neomow X ist seine Navigationstechnik. Hier kombiniert er RTK-GPS (für zentimetergenaue Positionierung) mit VSLAM (Visual Simultaneous Localization and Mapping), also einer kamerabasierten Orientierung. Und das System hinterlässt in der Praxis einen wirklich guten Eindruck. Der Mäher fährt sehr zielgerichtet und in geraden Bahnen.
Auch komplexere Gärten mit Bäumen oder Beeten stellen ihn nicht vor große Herausforderungen. Sollte das GPS-Signal einmal ausfallen, etwa bei stark bewölktem Himmel oder zwischen hohen Bäumen, springt die VSLAM-Technik ein und sorgt für eine kontinuierliche Navigation. Insbesondere im Vergleich zu Modellen, die auf einen klassischen Begrenzungsdraht setzen, zeigen sich die Vorteile.
Während viele andere Mähroboter nämlich einfach chaotisch herumfahren, arbeitet der Neomow X sehr systematisch – was nicht nur schneller geht, sondern auch deutlich sauberere Mähbilder hinterlässt. Probleme bereiten dem Robo eigentlich nur kleinere, enge Passagen. Hier findet er sich zwar gut zurecht, doch angesichts seiner schieren Größe kann er sich hier schnell mal versehentlich festfahren. Behaltet also im Hinterkopf: Dieser Roboter ist für große Gärten konzipiert worden.
Hookii Neomow X Test: App-Bedienung
Die Steuerung über die App (verfügbar für iOS und Android) ist durchdacht und intuitiv. Nach der schnellen Kopplung via WLAN oder Bluetooth stehen euch zahlreiche Funktionen zur Verfügung:
- Live-Tracking des Roboters
- Manuelles Steuern (z.B. für spezielle Bereiche)
- Mähpläne erstellen (inklusive Wochentagen und Uhrzeiten)
- Schnitthöhe anpassen
- Zonenverwaltung: Bereiche können separat definiert und priorisiert werden
- Software-Updates over-the-air
Besonders gut gefällt uns, dass sich die Schnitthöhe während des Betriebs flexibel anpassen lässt. Auch Push-Nachrichten bei Problemen (z.B. blockierte Messer) sorgen für Sicherheit im Betrieb.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist die allgemeine Performance der Software. Die App könnte aus meiner Sicht an einigen Stellen noch etwas flotter reagieren. Außerdem ist die deutsche Übersetzung stellenweise wirklich schlecht. Allerdings sind das Problemchen, die im Zuge künftiger Software-Updates sicherlich schnell behoben werden können.
Hookii Neomow X Test: Performance beim Mähen
Wie es sich für einen modernen Mähroboter gehört, könnt ihr für den Neomow X über die App einen Mähplan festlegen. Einmal eingestellt müsst ihr euch dann keine Gedanken um die regelmäßige Fahrt des Gartenhelfers machen. Doch alternativ könnt ihr den Robo auch über die Bedientaste am Gerät selbst oder über die Hookii App manuell starten. Bereits beim ersten Mähdurchgang hat der Hookii einen guten Eindruck hinterlassen.
Doch zwischendurch kam es auch mal zu kleineren Problemen. So verkantete sein Hinterrad einmal an meiner Rasenkante. Dem Neomow war es dann nicht möglich, selbständig wieder auf Kurs zu kommen. Schlussendlich musste ich das Schwergewicht dann wieder auf die Rasenfläche heben. Doch auch das reichte nicht. Ein Neustart ist dann leider nicht über den Robo selbst möglich. Stattdessen muss beim Neustart die App herhalten.
Allerdings könnt ihr diesem Problem recht unkompliziert vorbeugen. So müsst ihr in der App betroffene Bereiche in der Kartenverwaltung anpassen. Gesagt, getan. Nachdem ich Anpassungen in dem betroffenen Bereich vorgenommen hatte, war das Problem zum Glück passé. Etwas verwirrt war ich rückblickend dann aber doch. Schließlich bewirbt Hookii die zentimetergenauer Navigation seines Gartenrobos.
Im Test hatte ich dann mit einem weiteren kleinen Problem zu kämpfen. So blieb der Mäher bei einer Tour an meinem Fahrrad hängen. Andere Hindernisse konnte er aber zuverlässig erkennen und umfahren. Um auf Nummer sicher zu gehen solltet ihr allerdings trotzdem dafür sorgen, dass eure Rasenfläche bestenfalls aufgeräumt ist. Alternativ lassen sich betroffene Bereiche aber auch problemlos in der Karte markieren.
Doch das Mähergebnis selbst konnte sich wirklich sehen lassen. Meine Rasenfläche war beim Testvorgang übersät mit doch recht langen Grashalmen. Diese konnte der Neomow X ganz gut handeln. Allerdings müsst ihr bei einer langgewachsenen Grasfläche damit leben, dass hier und da ein paar Halme stehen bleiben. Ein wirkliches Problem ist das nicht. Schließlich hat der Hookii solche betroffenen Bereiche bei den Folgefahrten gekürzt.
Sollte dies bei euch nicht der Fall sein, könnt ihr passende Einstellungen in der App vornehmen. Abweichend von den Standardeinstellungen könnt ihr beispielsweise die Abstände der Mählinien regulieren. Auch könnt ihr bestimmen, dass der Neomow X im Anschluss an die Standardfahrt eine zweite Fahrt anstellt. Diese kann dann wahlweise im 90 Grad Winkel stattfinden. Das Ergebnis ist ein sehr einheitliches und sauberes Schnittbild.
Was mir positiv aufgefallen ist, ist die niedrige Betriebslautstärke des Roboters. Während man bei manchen Modellen eher nicht im Garten entspannen kann, während der Mähvorgang stattfindet, erfreut der Hookii mit einer erstaunlichen Laufruhe. Damit könnt ihr den Robo auch problemlos nachts fahren lassen, ohne Angst vor schimpfenden Nachbarn haben zu müssen. Allerdings fiel mir beim Hookii ein dauerhaftes Betriebsgeräusch auf, wenn er sich in der Ladestation befindet.
Dieses Grundrauschen kann vor allem in flüsterleisen Gärten ein bisschen störend sein. Bedenkt das bei der Standortwahl der Ladestation also unbedingt. Über die mechanische Hinderniserkennung gibt es hingegen nichts zu meckern. Stößt der Mähroboter sanft an Hindernisse wie Pflanzsteine, registriert er sie und umfährt sie zuverlässig. Bei der Hinderniserkennung könnt ihr euch auf die Vorsicht des Robos verlassen.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Um zu vermeiden, dass der Mäher die Betonkanten überfährt, musste ich einen etwa fünf Zentimeter breiten ungemähten Randstreifen stehen lassen. Für eine umfassende Rasenpflege müsst ihr also zwangsläufig manuell mit einem Rasentrimmer nacharbeiten. Praktisch wäre es, wenn die Mähscheibe des Hookiis ausfahrbar wäre. Wie gut sowas funktionieren kann, macht unter anderem der Dreame A2 (€ 2.299,00 *) deutlich.
Fazit
Der Hookii Neomow X überzeugt im Test mit moderner Navigationstechnologie, starker Mähleistung und einer intuitiv bedienbaren App. Besonders hervorzuheben ist die kabellose Navigation mittels RTK-GPS und VSLAM, die für strukturierte und effiziente Mähmuster sorgt – ein klarer Vorteil gegenüber klassischen Drahtsystemen. Hierfür benötigt der Neomow nicht einmal eine separate Antenne. Das Mähergebnis des großformatigen Gartenhelfers kann sich wirklich sehen lassen.
Kleinere Schwächen zeigt er allerdings bei engen Passagen und Kanten – hier sind manuelle Nacharbeiten nötig. Auch die App reagiert bei schwacher Verbindung mitunter etwas träge, und das Dauergeräusch im Standby-Betrieb kann in sehr ruhiger Umgebung stören. Trotzdem: Wer eine zuverlässige, smarte Lösung für große Rasenflächen sucht, findet im Neomow X einen technisch ausgereiften Mähroboter mit viel Komfort und starkem Gesamtpaket.
PRO
CONTRA
Der Hookii Neomow X ist ein leistungsstarker Mähroboter mit moderner Navigation und durchdachter App-Steuerung – ideal für große Rasenflächen, wenn auch mit kleinen Schwächen bei Kanten und Engstellen.
HOOKII NEOMOW X
Design & Verarbeitung
Navigation
Hinderniserkennung
Mähleistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100