Egal ob Hausparty, Garten-Fete oder Sommerfest: Wenn ihr eine größere Gruppe mit Musik beschallen wollt, dann reicht ein handlicher Bluetooth-Lautsprecher nicht mehr aus. Dann muss eine Partybox her. Genau das ist die JBL PartyBox Club 120, die mit RGB-Beleuchtung, sattem Bass und KI-gestützter Klangverbesserung begeistern will. Nur Marketing-Blabla oder bringt die Partbox wirklich Club-Feeling nach Hause? Das verrät euch unser Testbericht.
Technische Daten
Produkt | PartyBox Club 120 |
Audioleistung | 160 W |
Treiber | 2x Hochtonlautsprecher 2x Woofer |
Bluetooth-Version | 5.3 |
Bluetooth-Codecs | SBC, AAC |
Anschlüsse | USB-A; AUX; Gitarre-/Mikrofoneingang (1x/2x) |
Akkukapazität | 34 Wh |
Akkulaufzeit | bis zu 12 Stunden |
Besonderheiten | IPX4 Zertifizierung; Bass Boost (2 Stufen); AI Sound Boost; Auracast; Multipoint; RGB-Beleuchtung; klappbarer Griff; Partytasten |
Größe | 570 mm x 288 mm x 297 mm |
Gewicht | 11,05 kg |
Farben | Schwarz |
Lieferumfang | JBL PartyBox Club 120; Anleitungen, Netzkabel |
Preis | € 320,63 * |
JBL PartyBox Club 120 Test: 11-Kilo-Partygranate
- trotz Größe und Gewicht angenehm handlich
- ausklappbarer Tragegriff
- coole, anpassbare RGB-Beleuchtung
Harman Kardon-Tochter JBL bietet mittlerweile Bluetooth-Lautsprecher in allen Farben, Formen und Größen an. Im handlichen Bereich gehören insbesondere die Flip-Modelle zu den beliebtesten Vertretern ihrer Zunft. Bei den größeren Partyboxen spielt man spätestens seit der PartyBox 710 ebenfalls weit vorne mit.
Die neue JBL PartyBox Club 120 ordnet sich hinsichtlich der Größe deutlich unterhalb des 710er-Modells ein und ist mit Abmessungen von 288 mm x 570 mm x 297 mm (Breite x Höhe x Tiefe) gerade noch handlich genug, um sie mitzunehmen.
Das Gewicht von 11,05 kg macht den Lautsprecher ebenfalls noch halbwegs mobil, wenngleich ein vergleichbar großer Sony Ult Field 7 (unser Test) mit 6,3 kg dann doch nochmal deutlich handlicher ist. Dafür hat das JBL-Modell auch weitaus mehr zu bieten, doch dazu später mehr.
Grundsätzlich ist das Design zunächst einmal recht zurückhaltend. Griffige gummierte Oberfläche, riesiges Metallgitter an der Front und ein JBL-Logo frontal an der Mitte, das mit den typischen orangefarbenen Details abgesetzt ist.
Praktisch: An der Oberseite bietet die JBL PartyBox Club 120 einen ausklappbaren Tragegriff, der einen komfortablen und sicheren Transport der Box ermöglicht. Dass die Box für den vertikalen Stand ausgelegt ist, zeigt sich spätestens an den vier gummierten Standfüßen an der Unterseite.
Hier findet ihr zudem eine Abdeckung, mit der die Box optional auf eine Stange montiert werden kann. Das schlichte Design wird natürlich durch eine umfangreiche RGB-Beleuchtung ergänzt, die vom Hersteller als „futuristische Lichtshow“ beschrieben wird.
Hier stehen etliche Effekte zur Wahl, die über die passende Begleit-App individualisiert und angepasst werden können. Die Club 120 bietet zudem zusätzliche Leuchtstreifen an der Ober- und Unterseite der Frontpartie, die sich hinsichtlich Farbe und Effekten ebenfalls anpassen lassen.
Hier sind etliche Effekte möglich, die sich im Rhythmus der Musik Bewegen oder unterschiedliche Designs ermöglichen. Eine Justierung der Effekte ist zudem auch über die Taste samt des Drehrades an der Oberseite möglich.
Anschlüsse & Bedienelemente des JBL PartyBox Club 120
- USB-A- und AUX-Anschluss
- zwei Mikrofone, Gitarrenanschluss
- Akku herausnehmbar
Da die JBL PartyBox Club 120 leider nur gemäß IPX4 spritzwasserfest ist, finden sich die meisten Anschlüsse sicher versteckt unter einer Gummiabdeckung. Diese sind vor allem an der Rückseite zu finden.
Oben geht es los mit dem Anschluss-Panel, das praktischerweise beleuchtet ist. Hier lassen sich zwei Mikrofone (bzw. ein Mikrofon und eine Gitarre) verbinden, um die Box für Karaoke zu nutzen. Beide Mics bieten eine individuelle Gain-Anpassung. Zudem findet ihr hier einen USB-A- und einen AUX In-Anschluss sowie einen Anschluss, um mehrere Boxen per Daisy Chain miteinander zu verbinden.
Die Kopplung von JBL Lautsprechern mit dem JBL PartyBox Club 120 funktioniert auf Wunsch auch kabellos per Auracast, das eigentlich in allen aktuelleren Geräten des Herstellers zu finden ist. Eine entsprechende Taste in Form eines Dreiecks findet sich an der Oberseite zwischen dem Bluetooth- und dem Bass Boost-Button.
Darunter findet ihr ein Fach, in dem das herausnehmbare Akku-Pack platziert ist. Es bietet eine Laufzeit von bis zu 12 Stunden, wobei zusätzlich Akkus zu einem Preis von rund 60 Euro einfach nachgekauft werden können. Sehr praktisch.
Ganz unten, unter dem Tieftöner, sitzt der Stromanschluss, wenn ihr die PartyBox mit Energie versorgen oder den Akku aufladen wollt.
Bedienung und Akkulaufzeit
- übersichtliche Bedienelemente
- 12 Stunden Akkulaufzeit
- 3 Party-Tasten… mit eher zweifelhaftem Nutzen
Wie bereits erwähnt, liegt die Akkulaufzeit der JBL PartyBox Club 120 bei guten 12 Stunden. Kein Bestwert, was aber aufgrund der schieren Leistung und Beleuchtung auch nicht verwundern sollte.
Die Bedienung erfolgt einerseits über das Panel an der Oberseite. Hier kann die Widergabe gestartet oder pausiert, sowie die Lautstärke über das rechte Drehrad angepasst werden. Zudem finden sich hier Power-Button, Bluetooth-Pairing-Knopf sowie ein Bass Boost-Knopf.
Hier kann zudem die RGB-Beleuchtung justiert werden. Darüber sitzen drei Knöpfe, die mit Emojis bestückt sind. Die sogennanten Party-Tasten. Hier lassen sich drei Soundeffekte abspielen, dank denen ihr euch… ein Bisschen wie ein DJ fühlen könnt.
Standardmäßig sind die mit nervigen Sounds wie „Leeeeet’s party“, einem „Like“ und einem Scratch-Sound belegt, dies lässt sich innerhalb der Begleit-App aber anpassen. Hier stehen verschiedene Soundeffekte zur Wahl, von einem „Buuuh“ über 8-Bit-Gaming-Sound bis hin zu verschiedenen Scratches. Braucht man das? Nein. Aber nun gut.
Stichwort App: Hier kommt die JBL Partbox-App zum Einsatz, während die kleineren Speaker des Herstellers, aber auch die WLAN-Lautsprecher jeweils andere Anwendungen nutzen. Die App bietet ein aufgeräumtes Interface, während die Startseite die wichtigsten Informationen auf einen Blick anzeigt.
Darunter die Wiedergabesteuerung oder ein Equalizer, wobei hier neben den Presets mithilfe eines Custom-EQ der Sound personalisiert werden kann. Der Bass Boost (in der App Bass-Verstärkung genannt) lässt sich in zwei Stufen aktivieren (Tief und Druckvoll) oder ausschalten.
Im Bereich der Lichtsteuerung ist es möglich, die RGB-Beleuchtung zu individualisieren. Hier stehen euch unterschiedliche Effekte zur Wahl, während auch die Farben und Bereiche der Beleuchtung justierbar sind.
Wer sich weiter wie ein DJ fühlen will, der kann mit dem Effekte Lab herumspielen und so beispielsweise Soundeffekte abspielen lassen, Ausrufe wie „Let’s Go“, „Hands Up“ oder „Heyyy“ wiedergeben oder mittels Repeater, Filter, Gater, Echo und Wipeout Teile der Musik verändern.
Das klappt in der Praxis aber nur bedingt gut, was vor allem auf die Latenz der Bluetooth-Verbindung zurückzuführen ist. Eingaben werden mit einer leichten oder merklichen Verzögerung umgesetzt, sodass es hier oft zu mehrfachen Auslösungen kommt, weil man glaubt, die Eingabe wäre nicht ausgeführt worden.
Soundqualität der JBL PartyBox Club 120
- voller, detailreicher Klang
- 160 Watt Leistung; wuchtiger Bass
- hohe Maximallautstärke; neigt aber bei hoher Lautstärke zu Verzerrungen
Mit einer Ausgangsleistung von 160 Watt hat die JBL PartyBox Club 120 mächtig Dampf unter dem Hintern und übertrifft den Sony ULT Field 7 mal eben um satte 60 Watt. Unter dem Gitter verstecken sich zwei Mittelhoch- und zwei Tieftöner, die einen Frequenzgang von 40 Hz bis 20.000 Hz abdecken.
Klanglich macht die PartyBox dabei einiges her und punktet bereits ohne Bass Boost mit einem satten, detailreichen und angenehm räumlichen Klangbild. Dabei spielt der Lautsprecher seine Stärken nicht nur bei basslastiger elektronischer oder Pop-Musik aus, sondern punktet auch im Folk-, Rock- oder Metal-Segment mit einem überzeugenden Klangbild.
Allerdings rückt die PartyBox Club 120 bereits ohne Verstärkung die Bässe merklich in den Vordergrund, mit einem neutralen Sound hat das nicht unbedingt viel zu tun. Aber gefällt ist die Klangkulisse allemal, zumal sie sich keine groben Patzer in Mitten und Höhen erlaubt.
Mit Hinzuschalten der beiden Bass-Boost-Stufen verlagert sich das Klangbild aber weiter in Richtung Tieftöne, was vor allem bei elektronischer Musik hervorragend zur Geltung kommt. Im Pop-Bereich ist das allerdings nicht unbedingt von Vorteil, da die Bässe hier schnell die Instrumentalisierung überlagern und in den Hintergrund drängen, was das Klangbild merklich (zum Negativen) verändert.
Was mir persönlich aber besonders gefällt ist, dass der Klang dabei – insbesondere im neutralen Modus – stets gefällig bleibt. Mit der JBL PartyBox Club 120 Musik zu hören macht einfach Laune.
Dafür habe ich meine Test-Playlist zu Rate gezogen, die Musik aus den unterschiedlichsten Genres kombiniert. Von Deadmau5 über Queen, Metallica und Dua Lipa bis hin zu den Beatles und Hannah Parrott ist alles dabei. Bei keinem der Tracks leistet sich die PartyBox Patzer, sie alle machen Spaß. Das hat der Lautsprecher vielen Konkurrenten voraus, die mit einem nicht allzu neutralen Klangbild aufwarten – hier geht der Hörspaß schnell flöten. Nicht so bei der PartyBox Club 120.
Hinsichtlich der Lautstärke bietet die JBL PartyBox Club 120 zudem ordentliche Reserven. Bereits rund 30-4ß Prozent reichen aus, um einen größeren Raum in Musik zu hüllen. Erst bei höheren Lautstärken jenseits von 74 Prozent neigt das Klangbild zu unschönen Verzerrungen.
JBL PartyBox Club 120 Test: Fazit
Die JBL PartyBox Club 120 macht ihrem Namen alle Ehre und präsentiert sich als edle, gut durchdachte und durchaus ausdauernder Bluetooth-Lautsprecher, der sich trotz des hohen Gewichts noch sehr gut transportieren lässt.
Das Ganze verbindet der Speaker mit einer ansprechenden und edlen RGB-Beleuchtung und einem wirklich gefälligen Klang mit ordentlich Wumms und stimmigen Details, sowie einer maximalen Lautstärke, bei der das gesamte Interieur im Beat der Musik tanzt.
Sehr gut gefällt mir, dass der Akku austauschbar ist und sich die Laufzeit so problemlos durch Ersatzakkus erweitern lässt. Wirklich neutral ist das Klangbild zwar nicht und auch die IPX4-Zertifizierung ist eine kleine Enttäuschung. Ein leichter Spritzwasserschutz, während die Konkurrenz in der Preisklasse mitunter dank IP67 wirklich wasserfest ist? Schade.
Die Party-Buttons und DJ-Effekte sind nett, aber nicht wirklich nützlich, zumal gerade die Effekte unter der Latenz via Bluetooth leiden. Wer aber einen leistungsstarken und gut klingenden Bluetooth-Lautsprecher für die nächste (Indoor-)Party sucht, für den ist die JBL PartyBox Club 120 zweifelsohne sehr spannend.
JBL PartyBox Club 120
Verarbeitung
Bedienkomfort
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100
Hochwertige PartyBox mit schicker RGB-Beleuchtung, sattem, detailreichem Klang und überzeugender Akkulaufzeit. Obendrauf gibt's nette Zusatzfunktionen, aber leider nur einen IPX4-Spritzwasserschutz.