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Leica LUX Grip Test: Leica-Feeling fürs iPhone

Die Smartphone-Fotografie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht – Zumindest in technischer Hinsicht. Auflösung, Brennweite, KI – in vielen Bereichen hat sich kräftig was getan, sodass sich Unterschiede zwischen Kamera und Smartphone bei Schnappschüssen häufig nur von Profis ausmachen lassen. Doch vielen Nutzern fehlt beim Fotografieren mit Smartphone oft das haptische Erlebnis und die präzise Kontrolle einer klassischen Kamera. Mit dem Leica LUX Grip präsentierte Leica Anfang Februar eine innovative Lösung, die euer iPhone in ein vollwertiges fotografisches Werkzeug verwandeln soll. In unserem Leica LUX Grip Test erfahrt ihr, wie das Gadget in Kombination mit der Leica LUX App eure mobile Fotografie auf ein neues Level heben kann.

Technische Daten

Modell Leica LUX Grip
Material Aluminium-Gehäuse
Gewicht 130 Gramm
Konnektivität Bluetooth 5.0 LE
Akku  300 mAh (2h Ladezeit)
Software Leica LUX App (kostenloser Download im Apple App Store), 1 Jahr kostenfreie Nutzung der PRO Version nach Registrierung des Leica LUX Grip
Befestigungsart MagSafe
Kompatibilität Alle iPhones mit MagSafe
Garantie 24 Monate
Widerstandsfähigkeit IP54-Zertifizierung
Preis € 300,00

Lieferumfang

  • Leica LUX Grip
  • USB-C-Ladekabel
  • Quick-Start-Guide

Leica LUX Grip Test: Design und Verarbeitung

Der Leica LUX Grip besticht durch ein minimalistisches und zugleich funktionales Design, das sich nahtlos in die Ästhetik eures iPhones einfügt. Gefertigt aus hochwertigem Aluminium und mit einem Gewicht von nur 130 Gramm liegt der Griff angenehm in der Hand und eignet sich sowohl für Links- als auch für Rechtshänder. Ab Werk kommt der ausschließlich in der Farbe Schwarz erhältliche Griff für Rechtshänder. Durch Lösen der beiden Schrauben auf der Rückseite lässt sich der LUX Grip dann aber bequem in den Linkshänder-Modus überführen.

Leica lux grip test

Der LUX Grip wurde exklusiv für das iPhone entwickelt. So konnte sich Leica auch technische Eigenschaften des Smartphones zunutze machen. Der Hersteller setzt bei der Befestigung am Smartphone nämlich Apples MagSafe-Technologie. So haftet der Griff sicher und stabil an jedem iPhone ab dem iPhone 12. Das kürzlich präsentierte neue iPhone 16e (€ 699,00 *), welches bekanntermaßen auf MagSafe verzichtet, muss man dabei ausklammern. An meinem iPhone 12 Mini hält der LUX Grip bombenfest.

Dabei ist die Haftkraft nochmal deutlich stärker, wenn ich den Griff an meinem iPhone ohne Hülle nutze. Wer auf eine Hülle nicht verzichten möchte, sollte darauf achten, dass die Hülle auch MagSafe unterstützt. Andernfalls droht ein versehentlicher iPhone-Sturz, weil die notwendige Magnetkraft fehlt. In Sachen Wertigkeit gibt es wenig zu meckern. Insbesondere das Material des Hauptkörpers gefällt mir richtig gut. Auch bietet der Griff einen Schutz vor Wasser und Staub nach IP54, was einen Einsatz auch im Regen ermöglicht.

Leica LUX Grip Test: Ergonomie und Bedienung

Die Haptik der Bedienelemente hätte aus meiner Sicht angesichts des doch recht hohen Preises gerne noch etwas mehr Premium-Feeling mitbringen dürfen. Ich empfinde den Druckpunkt der Knöpfe nämlich als etwas schwammig. Das ist aber Geschmacksache. Insgesamt bietet der Kameragriff für das iPhone vier verschiedene Eingabemögichkeiten.

Leica lux grip test

Im Fokus steht dabei sprichwörtlich der große Auslöse-Knopf. Dieser lässt sich wie bei einer Kamera zweistufig nutzen. Bei leichtem Drücken fokussiert ihr, um dann beim vollen Durchdrücken das Foto zu schießen. Neben dem Auslöser bekommt ihr zwei Funktionstasten, die ihr per App frei belegen könnt. Für die Einstellung von Feinheiten kommt das Drehrädchen zum Einsatz.

Um zwischen Links- und Rechtshändermodus zu wechseln, müsst ihr einfach nur die beiden Schrauben lösen und die Bedieneinheit um 180° drehen.

Diese Bedienelemente können über die Leica LUX App nach euren Vorlieben konfiguriert werden, sodass ihr schnellen Zugriff auf häufig genutzte Funktionen wie Zoom, Blende, Verschlusszeit oder Belichtungskorrektur habt. Auf der Unterseite des Griffs befindet sich zudem ein Standard-Stativgewinde, das euch die Nutzung mit Stativen ermöglicht.

Leica LUX Grip Test: Verbindung und Akkulaufzeit

Die Kommunikation zwischen LUX Grip und iPhone erfolgt über Bluetooth Low Energy (BLE), was eine energieeffiziente und stabile Verbindung sicherstellt. Der integrierte 300 mAh große Akku des Griffs ermöglicht bis zu 1.000 Aufnahmen und kann innerhalb von zwei Stunden über den USB-C-Anschluss vollständig aufgeladen werden. Die Ladezeit hätte für unseren Geschmack gerne etwas kürzer sein dürfen.

Leica lux grip test
Laden könnt ihr über den USB-C-Port an der Unterseite.

In der App könnt ihr festlegen, nach wie viel Minuten der Nichtnutzung sich der LUX Grip automatisch selbst abschalten soll. Für Langlebigkeit sorgt die Tatsache, dass sich der Akku austauschen lässt, wenn er einmal an Gesamtkapazität eingebüßt haben sollte oder anderweitig den Geist aufgibt. Leica betont im Quick Start Guide übrigens, dass der Wechsel durch ein autorisiertes Service-Center durchzuführen ist.

Leica LUX Grip: Leica App als perfekte Ergänzung

Mit der Leica App konnte das deutsche Traditionsunternehmen aus Wetzlar in den letzten Monaten große Erfolge sammeln. Da verwundert es auch nicht, dass der LUX Grip und die LUX App ein echtes Traumduo bilden. Man könnte sie aber auch fast schon als siamesische Zwillinge bezeichnen. Ein Betrieb des LUX Grips ist ohne die App nämlich gar nicht möglich. Das sollten all die im Hinterkopf behalten, die den Kameragriff von Leica gerne im Zusammenspiel mit der Apple Foto App oder anderen Foto-Apps nutzen möchten.

Über die LUX App fügt ihr den Griff dann auch als neues Gerät hinzu. Das funktioniert in der Praxis schnell und unkompliziert. Einmal eingerichtet, könnt ihr euch in der App so richtig austoben. Hier kommen vor allem Fans der typischen Leica-Optik voll auf ihre Kosten. Die App bietet euch nämlich die Möglichkeit, die charakteristische Bild- und Farbästhetik legendärer Leica-Objektive zu simulieren.

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So könnt ihr beispielsweise den Bokeh-Effekt des Summilux-M oder des Noctilux-M nutzen und gleichzeitig die volle Kontrolle über Belichtung, ISO und Verschlusszeit behalten. Darüber hinaus stehen euch verschiedene Leica Looks – von lebhaften Farben bis hin zu klassischem Schwarz-Weiß – zur Verfügung. Den vollen Funktionsumfang gibt es nur in der Pro-Version. Und die ist mit 8 Euro im Monat respektive 80 Euro bei jährlicher Zahlung nicht gerade billig.

Käufer des LUX Grips bekommen beim Kauf und der Registrierung des Kameragriffs jedoch ein kostenloses einjähriges Abonnement der App geschenkt. Und auch im Anschluss ist eine Nutzung kostenfrei möglich. Solltet ihr die vielen Einstellungsmöglichkeiten nämlich gar nicht benötigen, lässt sich die App auch als kostenfreie Version mit deutlich geringerem Umfang nutzen.

Leica LUX Grip: Praxiserfahrungen

In der Praxis überzeugt der Leica LUX Grip durch seine hervorragende Ergonomie und die intuitive Bedienung. Die physische Auslösetaste vermittelt ein authentisches Kamera-Feeling, was vielen Smartphone-Fotografen sicherlich gefallen dürfte. Die individuell konfigurierbaren Tasten und das Einstellrad ermöglichen es euch außerdem, schnell auf verschiedene Einstellungen zuzugreifen, ohne dabei den Blick vom Motiv abzuwenden.

Leica lux grip test

Die Verbindung über MagSafe erweist sich außerdem als äußerst stabil. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt die Angst, dass das Smartphone herunterfallen könnte.Ein weiterer Pluspunkt ist die nahtlose Integration mit der Leica LUX App, die euch eine Vielzahl kreativer Möglichkeiten eröffnet.

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Obacht im Hochformat: Hier verirrt sich schnell mal ein Finger aufs Bild.

Doch ein Problem konnte ich dann doch feststellen. Während sich Aufnahmen im Querformat jederzeit problemlos schießen ließen, verirrte sich bei Schnappschüssen im Hochformat gerne mal ein Finger aufs Foto. Das sollten all diejenigen im Hinterkopf behalten, die insbesondere für Social Media vornehmlich auf das Hochformat setzen.

Hoher Preis und aktive Konkurrenz

Der Leica LUX Grip ist seit dem 6. Februar 2025 für 300 Euro erhältlich und kann in ausgewählten Leica Stores, im Leica Online Store sowie im Fachhandel erworben werden. Zusätzlich ist eine passende Ledertasche als Zubehör verfügbar, die den Griff schützt und stilvoll ergänzt. Schade, dass diese angesichts der hohen UVP nicht gleich dem Lieferumfang beiliegt. Wer die handliche Tasche kaufen möchte, muss zusätzliche 50 Euro berappen. Wie erfolgreich Leica mit seinem LUX Grip sein wird, bleibt abzuwarten.

Schließlich bieten andere Hersteller alternative Smartphone-Griffe an, die zum Teil deutlich günstiger sind. Zwei Beispiele sind der ULANZI MA35 Smartphone Handle Grip (€ 29,99 *) und das Ultimate Bundle von FJORDEN, das es zum Beispiel für das iPhone 16 Pro (Preis nicht verfügbar *) gibt. Doch angesichts der Möglichkeiten, welche die Leica LUX App gemeinsam mit dem Grip bietet sowie der Kompatibilität zu nahezu allen iPhones ab iPhone 12 sowie künftigen iPhones, dürften viele Fans der Smartphone-Fotografie den Aufpreis wohl gerne in Kauf nehmen.

Fazit

Mit dem LUX Grip bietet Leica eine durchdachte und hochwertige Lösung für alle, die ihre Smartphone-Fotografie auf das nächste Level heben möchten. Durch die Kombination aus präziser Steuerung und der leistungsstarken wie umfangreichen Leica LUX App verwandelt der LUX Grip euer iPhone in ein vielseitiges und professionelles Fotowerkzeug, das vor allem Fans der legendären Leica-Optik jede Menge Spaß machen dürfte. Allerdings ist das Zubehör zu einem Preis von knapp 300 Euro auch alles andere als günstig.

Hier solltet ihr abwägen, ob euch das Leica-Feeling fürs iPhone diese Ausgabe wert ist. Auch sollten Hobbyfotografen mit Faible für Aufnahmen im Hochformat Abstand nehmen. Schließlich verirrt sich hier vor allem bei spontanen Schnappschüssen gerne mal ein Finger aufs Bild. Für ambitionierte iPhone-Fotografen, die beim Einsatz ihrer Smartphone-Kamera klassisches Kamera-Feeling vermissen, ist der Leica LUX Grip aber dennoch eine lohnenswerte Investition.

PRO

  • Hochwertige Verarbeitung aus Aluminium
  • Ergonomisches Design
  • Stabile MagSafe-Befestigung für sicheren Halt
  • Zweistufiger Auslöser für präzise Steuerung
  • Konfigurierbare Funktionstasten und Einstellrad
  • Perfekte Ergänzung zur Leica LUX App
  • Authentisches Kamera-Feeling für Smartphone-Fotografen

CONTRA

  • Hoher Preis von 300 € (zusätzlich 50 € für die Tasche)
  • Hochformat-Aufnahmen problematisch (Finger im Bild)
  • Keine Nutzung mit anderen Kamera-Apps

Leica LUX Grip

Design & Verarbeitung
Hardware
Bedienkomfort
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Der Leica LUX Grip ist das perfekte Zubehör für Fotografie-Fans, die sich Leica-Feeling aufs iPhone holen wollen. Der hohe Preis dürfte allerdings viele potentielle Käufer abschrecken.



 

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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2 Kommentare

    1. Guten Morgen Christoph,
      auch bei mir (iPhone 12 mini) funktionierte der Auslöser in der Foto-App von Apple. Das ist aber wohl nicht selbstverständlich. Leica selbst kommuniziert nämlich, dass es diesbezüglich Unterschiede zwischen den iPhone-Generationen geben kann. Hier muss man wohl einfach ausprobieren.

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