In regelmäßigen Abständen dürfen Leser von Basic Tutorials selber Hand an den neuesten Highlights der Technik-Welt anlegen. So auch beim Lesertest zur DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB. Was unser Lesertester cisaB von der AiO-Wasserkühlung hält, lest ihr im Folgenden.
- Mehr zum Thema: DeepCool MYSTIQUE 240 im Test
Lesertest DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB: Auspacken & Entdecken
Die CPU-Wasserkühlung wurde gut Verpackt bei mir angeliefert. Zum Vorschein kam ein relativ schlichter Karton, der nur seitlich per Aufkleber einen Hinweis auf den Inhalt andeutete. Über dem Karton befand sich ein Papiermantel gestülpt, der dann schon etwas mehr Farbe mit sich brachte.
Immerhin: eine große farbige Abbildung und auf der Rückseite die technischen Details zu dem Produkt. Das Paket enthält neben der AiO- Einheit selbst, natürlich noch die Montage-Kits für AMD und Intel CPU`s, eine kleine Informations-Broschüre, ein Kabel um die RGB-Beleuchtung anzusteuern, ein Satz Abstandhalter und sämtliche Schrauben, die für die Montage der Pumpeneinheit oder der Lüfter zuständig sind.
Die 3 RGB-Lüfter sind bereits in Push-Manier am Radiator vormontiert. Der Kühlblock wurde ebenfalls schon soweit vorbereitet, dass mit der Montage sofort gestartet werden konnte.
Denn die Wärmeleitpaste wurde hier bereits aufgetragen. Eine Information, um welche es sich hier genau handelt, habe ich nicht finden können.
Insgesamt sieht die Einheit sehr gut und massiv aus. Vom Gefühl her hat man gleich schon den Eindruck, dass Qualität verbaut worden ist. Die Finnen des Radiators sind alle 100%ig und sauber ausgeformt. Die Schläuche sind ummantelt und auch das Display ist absolut frei von Kratzern und sieht sehr cool aus. Die Verarbeitung ist sehr sauber ausgeführt worden.
Technische Details
Produktbezeichnung | DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB |
Kühlertyp | All-in-One Wasserkühlung mit 360mm Radiator |
Farbe | schwarz |
Maße | 402 x 120 x 27mm [L x B x H] |
Sockel | Intel: LGA 1700, 1200, 1151, 1150, 1155 AMD: AM5, AM4 |
Material | Radiator: Aluminium Pumpenplatte: Kupfer |
Schläuche | Textilummantelt Länge: 41cm |
Lüfter | 3x120mm PWM-Lüfter 500 – 2400 U/min +/-10% |
Lüfterlagerung | FDB Fluid Dynamic Bearing |
Luftdruck | Bis 3,48 mm/H2O |
Volumenstrom | 72,04 cfm |
Pumpendrehzahl | 3400 U/min +/-10% |
Stromanschluss | 4-PIN-PWM |
LED-Beleuchtung | Ja |
RGB-Standard | AURA Sync, Mystic Light, RGB Fusion, Razer Chroma |
Lautstärke | 38,71 dB |
Gewicht | 1,847 kg |
Garantie | 5 Jahre |
Lesertest DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB: Installation & Inbetriebnahme
Nachdem der bisheriger CPU-Kühler, der Be Quiet! Dark Rock Pro 5, demontiert worden ist, konnte mit der Installation der Mystique 360 begonnen werden. Erst musste allerdings noch die CPU gesäubert und die alte Wärmeleitpaste entfernt werden.
Die Lüfter wurden ja bereits montiert angeliefert. Will man diese jedoch in der Pull (Zug) Variante betreiben, also zwischen dem Radiator und dem Gehäusegitter, können die Lüfter auch abgeschraubt und mit den längeren mitgelieferten Schrauben entsprechend montiert werden. In meinem Fall wurden die Lüfter so in der Push (Druck) Variante belassen, weil die RGB-Lüfter im Gehäuse so besser aussehen und besser zur Geltung kommen. Der Radiator wurde unter dem Deckel des Computergehäuses montiert.
Das Kabel, das die Lüfter miteinander verbindet ist hier etwas zu kurz geraten. Die letzten beiden Stecker lassen sich nur mit ordentlich Zug einstecken. Dafür stören sie dann aber weniger bei der Montage des Radiators. Das Pumpengehäuse konnte in meinem Fall nur in einer um 90° verdrehten Position aufgeschraubt werden. Da alle 4 RAM-Speicherbänke belegt sind, wurde es mit den Winkelanschlüssen in diesem Bereich etwas zu knapp. Diese berührten nämlich den 1. angrenzenden RAM-Riegel. Zwar nur leicht, aber doch so sehr, dass dieser seinen benachbarten touchierte.
Es wäre vielleicht auch gar nicht so schlimm. Da ich jedoch kein Risiko eingehen wollte und ich schon gelesen hatte, dass man die Anzeige des Monitors notfalls auch manuell ausrichten kann. Bevor also ein Hitzestau entsteht wurden die Anschlüsse des Pumpengehäuses zur Grafikkarte hin ausgerichtet montiert. Das stellte kein Problem dar, denn die Schläuche sind lang genug ausgeführt.
Die beiden Kabel von der Pumpe ausgehend, konnten an den Schläuchen entlang weggeführt werden, bevor sie schließlich hinter dem Mainboard verschwinden. Die beiden Klettstreifen an den Schläuchen dienen in diesem Fall praktischerweise als Kabelführung. Insgesamt ist das RGB-Kabel in meinem Fall ebenfalls etwas zu kurz bemessen, da der erforderliche 3-PIN Anschluss ganz unten auf dem Mainboard platziert ist.
Durch ein zufällig vorhandenes Kabel konnte dieses aber verlängert und angeschlossen werden. Schließlich war jedoch alles verschraubt und montiert und der PC konnte gestartet werden. Natürlich wurde sofort überprüft, ob sich alle Lüfter drehen, was das Display anzeigt und ob auch wirklich alles dicht ist. Auf den 1. Blick war alles in bester Ordnung. Allerdings fiel auch sofort auf, dass die Pumpe funktionierte. Denn diese war direkt am Gehäuse ganz gut zu hören.
Per Neustart wurde dann ins MSI BIOS gebootet. Hier wurden sogleich die Parameter der Lüfter angepasst. D.h. die Festlegung der Lüftergeschwindigkeiten zu den jeweiligen Temperaturen, sprich, die Einstellung der Lüfterkurve. Diese Parameter ließen sich auch problemlos einstellen. Anders sah es bei der Pumpe aus. Diese lässt sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben und läuft permanent auf voller Drehzahl. Die logische Konsequenz ist dann eben die daraus resultierende Geräuschentwicklung.
Lesertest DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB: Software
Nachdem die Lüfterkurve angepasst worden ist und der PC in das Betriebssystem gebootet wurde, konnte die Software für dieses Produkt installiert werden. Die Setup-Datei lässt sich auf der Homepage von Deepcool, downloaden sowie unkompliziert installieren. Die Software ist sehr übersichtlich aufgebaut und dabei in 3 Ebenen aufgeteilt.
- Hier gibt es zum einen die DeepCreative Oberfläche, auf der die wesentlichen Parameter des Computers übersichtlich dargestellt werden. Also aktuelle CPU-, GPU- und Speicherauslastung und sogar die Übertragungsrate des Netzwerks.
- Auf der nächsten Ebene, der Computer Konfiguration, sind ein paar Hardwareinformationen des Systems aufgelistet.
- Auf der letzten Ebene, die einfach nur Gerät heißt, kommen wir zum eigentlichen Kern der Software. Hier muss erstmal die verbaute Pumpe Mystique ausgewählt werden. Durch Anklicken dieser, öffnen sich all die Optionsmöglichkeiten die diese Software für die Einstellungen am Monitor bietet.Hier kann z.B. die Helligkeit des Displays geregelt werden. Wenn man mit dem Gyroskop nicht ganz einverstanden ist, kann hier die Ausrichtung der Anzeige gedreht werden. Die RGB Effekte lassen sich mit dem Mainboard synchronisieren, denn diese Software bietet keine eigene Einstellmöglichkeit der RGB Beleuchtung. Unter dem Dropdown Menü Personalisierte Einstellungen, kann die Anzeige ganz individuell angepasst werden.
- Wird der Überwachungsmodus ausgewählt, können verschiedene Temperatur-, und Frequenzangaben ausgewählt werden. Zusätzlich können z.B. noch Spannungswerte gleichzeitig mit angezeigt werden.
- Im Medien-Modus können Bilder oder GIF´s angezeigt werden.
Die Bilder können allerdings immer nur einzeln aus einem Ordner herausgepickt und hochgeladen werden. Es kann kein kompletter Bilder-Ordner gewählt werden. Die Bilder dürfen dabei eine max. Größe von 5MB nicht überschreiten. Es kann auch eine Vorauswahl an GIF´s in der Software abgelegt werden. Jedoch ist ein automatischer Wechsel zwischen den gewählten GIF´s nicht möglich. Bei den Bildern lässt sich im Gegensatz dazu eine Slide-Show in 3 verschiedenen Zeiten einstellen.
- Im Aufzeichnungsmodus lassen sich die CPU-Frequenz sowie die CPU-Temperatur auswählen und deren Verlauf über einen Zeitraum von etwa 7 Minuten darstellen. So kann man das Verhalten des Systems sehr gut nachvollziehen und man erhält einen kurzen Überblick der Auswirkungen der letzten Aktionen.
Ebenso lässt sich das Display bei Bedarf auch komplett ausschalten.
- Einstellungen: Wird die DeepCool Software nicht in den Autostart des Systems eingebunden, wird auf dem Display lediglich ein grüner Schriftzug von Deepcool angezeigt. Wenn die Software
dann manuell gestartet wird, greifen die Voreingestellten Parameter wieder. Oder eben
per Autostart, dann läuft alles gleich zu Beginn so wie eingestellt. Diese Einstellung
lässt sich über den Zahnrad-Button vornehmen. Ebenso auch die Überprüfung auf mögliche Updates und die Sprachauswahl.
Lesertest DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB: Display
Das 2,83“ TFT-Display wirkt recht groß im Gehäuse und hat einen mega-schönen Effekt. Die Bilder und Animationen werden dabei mit einer Auflösung von 640×480 Pixeln und einem LCD Display mit 16,7Mio. Farben sehr detailliert und scharf dargestellt. Der Kontrast ist super. DeepCool hat hier also ein Display mit einer hohen Qualität verbaut.
Lesertest DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB: Lautstärke & Kühlverhalten
Gleich zu Beginn wird die Auswirkung der Kühleinheit natürlich besonders genau beobachtet. Das schöne Display ist ja cool und nice-to-have. Aber das alleine hilft einem nicht viel, wenn die CPU-Temperaturen nicht kontrollierbar sind und durch die Decke gehen. Wie ich schon bei der Inbetriebnahme erwähnte, die Pumpe ist hörbar. Mit fehlender Seitenglaswand sowieso. Denn sie dreht immer auf vollen Touren. Es ist kein Brummen, sondern ein Geräusch in einer höheren Frequenz.
Die Pumpe ist natürlich nicht mehr so sehr wahrnehmbar, wenn das Gehäuse wieder komplett geschlossen ist. Aber die Lüfter im Gehäusedeckel befördern nicht nur die warme Luft nach draußen. Sie leiten mit dem Air-Flow auch ein paar Dezibel der Pumpe auf diesem Weg mit aus dem Gehäuse. Denn wenn ich auf meinem Platz sitze, ist die Pumpe (im Idle Mode) definitiv zu hören (Der Computer steht bei mir auf dem Fußboden neben dem Tisch).
Ich würde nicht sagen, dass es störend oder nervig ist. Das Geräusch ist auf jeden Fall da und möglicherweise gewöhnt man sich auch mit der Zeit daran und nimmt es irgendwann nicht mehr wahr. Im Gegensatz dazu war der DRP 5 Luftkühler im Idle-Mode nicht zu hören. Erst bei anspruchsvollen Anwendungen hat dieser aufgedreht und sich mit seinen großen Rotoren auch deutlich bemerkbar gemacht.
Bei der Mystique bleibt der Lautstärkepegel quasi immer gleich. Die Lüfter sind auf etwa 1000U/Min. eingestellt. Das reicht auch für den Gaming-Mode. Die Lüfter somit im Prinzip nie zu hören. Wenn sich etwas wahrnehmbare Geräusche entwickeln, dann die Wasserpumpe oder die Lüfter der GPU. Die gibt es ja auch noch.
Hier ein paar Messwerte bezüglich Temperatur- und Geräuschentwicklung:
Radiatorlüfter bei 1000 U/min. |
|||
CPU-Temperatur |
Lautstärke |
||
Office Anwendungen |
40 – 43°C |
||
Gaming 60 Minuten |
65 – 67°C |
Am Gehäuse |
ca. 36 dB |
Prime95 30 Minuten |
68°C |
Am Sitzplatz |
ca. 30 dB |
Radiatorlüfter bei 1500 U/min. |
|||
CPU-Temperatur |
Lautstärke |
||
Office Anwendungen |
37 – 39°C |
||
Gaming 60 Minuten |
59 – 61°C |
Am Gehäuse |
ca. 42-45 dB |
Prime95 30 Minuten |
65°C |
Am Sitzplatz |
ca. 32-35 dB |
Radiatorlüfter bei 2000 U/min. |
|||
CPU-Temperatur |
Lautstärke |
||
Office Anwendungen |
36 – 38°C |
||
Gaming 60 Minuten |
59 – 61°C |
Am Gehäuse |
ca. 49-51 dB |
Prime95 30 Minuten |
64°C |
Am Sitzplatz |
ca. 40-42 dB |
Lesertest DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB: Vergleich zum Luftkühler Dark Rock Pro 5
Beide CPU-Kühlungen sind von Grund auf sehr verschieden. Allein schon die Baugröße könnte unterschiedlicher nicht sein. Der Dark Rock Pro 5 verdeckt im Prinzip fast das halbe Mainboard. Die RGB´s der RAM-Module verlieren ihren Zweck. Dafür erhält man zwar keine herausragende aber gute Kühlleistung, bei der die Geräuschkulisse erst bei hoher Leistungsbeanspruchung der CPU zum Vorschein kommt.
Die Mystique bietet hier zum Vergleich eine saubere Übersicht der verbauten Komponenten auf dem Mainboard. Deren RGB-Beleuchtung kommt voll zur Geltung. Das Sahnehäubchen ist dabei natürlich das knackige große Display. Die gebotene Kühlleistung ist eine durchaus bessere, was man bei einer Wasserkühlung auch durchaus auch erwarten kann.
Vielleicht sogar noch etwas besser als ich erwartet hätte. Dadurch, dass die Drehzahl der Pumpe nicht manuell geregelt werden kann, ist diese etwas hörbar, auch, wenn die CPU gar nicht gefordert wird. Die verbauten Lüfter sind gut konstruiert, sie sind kaum wahrnehmbar, wenn ihre Drehzahl im Rahmen gehalten wird.
Hier noch ein paar Werte des Dark Rock Pro 5 zum Vergleich:
Lüfterdrehzahl: 1000U/min. |
|||
Temperaturen |
Lautstärke |
||
Gaming 60 Minuten |
66°C |
Am Gehäuse |
34dB |
Prime95 30 Minuten |
73°C |
Am Sitzplatz |
29dB |
Lüfterdrehzahl: 1600U/min [max] |
|||
Temperaturen |
Lautstärke |
||
Gaming 60 Minuten |
63°C |
Am Gehäuse |
45dB |
Prime95 30 Minuten |
68°C |
Am Sitzplatz |
33dB |
Fazit
Die CPU-Kühlung DeepCool MYSTIQUE 360 ARGB bietet eine solide Leistung bei schönem Design und guter Verarbeitung. Qualitativ wirkt diese AiO sehr hochwertig und das gibt ein gutes Gefühl und ein gewisses Vertrauen, dass man lange Freude daran haben wird. Die gebotene 5-jährige Garantie für dieses Produkt, unterstreicht diese Vermutung zusätzlich. Es ist für mich vollkommen ausreichend, wenn die Lüfter bei etwa 1000 – 1200 U/min. laufen. Die Wärmeableitung klappt beim AMD X5900 hervorragend und das bei angenehmer Geräuschkulisse, da die Lüfter bei dieser Drehzahl praktisch nicht zu hören sind.
Höhere Drehzahlen brachten in meinen Versuchen nur eine geringe Verbesserung. Ab 1500 aufwärts gab es praktisch keine nennenswerte Leistungsverbesserung. Einziges Manko aus meiner Sicht ist die festgelegte Drehzahl der Pumpe. Diese ist im Gegensatz zu den Lüftern wahrnehmbar und wenn man absolute Ruhe am PC haben möchte, könnte dies den einen oder anderen durchaus stören. Es wäre schön, wenn Deepcool hier durch ein Update dem User die Möglichkeit geben würde, die Pumpe zumindest etwas herunter zu regeln. Vielleicht auf 70% und oder 80%.
Auch wenn die Lüfter dafür zum Ausgleich etwas schneller drehen müssten, könnte sich so jeder sein eigenes Lüftchen basteln und die Geräuschentwicklung entsprechend anpassen. Aber wer weiß, vielleicht kommt da ja noch etwas… Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden. Im Vergleich zum Dark Rock Pro 5 ist mein System etwas leiser & kühler geworden und der Blick durch das Seitenfenster lohnt sich nun auch wieder. Mehr denn je, denn das Display der Pumpe ist ein echter Hingucker und setzt dem gesamten optisch die Krone auf.
Vielen Dank fürs Mitlesen!
Vielen Dank Basic Team!
Schöne Grüße & alles Gute