
In-Ear-Monitore, die nicht nur Hi-Fi-Fans, sondern auch Gamer begeistern wollen? Die LINSOUL SIMGOT EG280 schlagen zu einem unglaublichen Preis aus und wollen als hybride IEMs sämtliche Lager begeistern. Ob das gelingt und was für den Kauf spricht, klärt unser Test.
Technische Daten
| Produkt | EG280 |
| Treiber | 1 dynamischer Treiber + 1 planarer Treiber |
| Impedanz | 32 Ohm ±15%(@1kHz) |
| Frequenzgang | 20 Hz – 20 kHz |
| Anschluss | 3,5 mm und USB-C |
| Kabellänge | 1,7m |
| Wichtigste Funktionen | Hi-Fi-Klang; USB-C-DAC; 32-Bit/384-kHz |
| Preis | € 73,79 * |
LINSOUL SIMGOT EG280 Test: Warum In-Ear-Monitore?
Warum sollte man In-Ear-Monitore, mit Kabeln, kabellosen In-Ear-Kopfhörern vorziehen? In-Ear-Monitore bieten im Vergleich zu herkömmlichen In-Ear-Kopfhörern zahlreiche Vorteile, die besonders für Musiker und Fans von hochauflösendem Klang relevant sind. Sie ermöglichen eine präzisere Klangwiedergabe, da der Sound direkt ins Ohr übertragen wird. Dies sorgt für einen klaren, unverfälschten Sound.
Im Hinblick auf die Klangqualität bieten In-Ear-Monitore gegenüber normalen In-Ear-Kopfhörern klare Vorteile. Sie sind speziell dafür konzipiert, ein möglichst unverfälschtes und detailliertes Klangbild zu liefern. Die meisten In-Ear-Monitore verfügen über mehrere Treiber für unterschiedliche Frequenzbereiche, was zu einer ausgewogeneren und feineren Klangwiedergabe führt als bei einfachen In-Ear-Kopfhörern.

Im Falle der LINSOUL SIMGOT EG280 kombiniert der Hersteller einen 6 mm großen ringfärmigen planaren Magnettreiber für die hohen Frequenzen mit einem 10 mm großen dynamischen SSPC-Treiber, der Verzerrungen reduzieren soll und klare, detailreiche Mitten mit satten Bässen verbindet.
Damit richten sich die In-Ear-Monitore nicht nur an Hi-Fi-Fans, sondern auch an Gamer, da ein Gaming-DAC ebenfalls integriert ist. Der DSP-Audio-Dekodierungschip unterstützt hochauflösende 32-Bit/384-kHz-PCM-Audioquellen und liefert maßgeschneiderte EQ-Tuning-Verbesserungen für verschiedene Spielgenres, darunter FPS, MOBA, Rhythmusspiele und AAA-Titel.
Weiterer Vorteil: Dank Kabelanbindung gibt es, im Vergleich zu kabellosen In-Ear-Kopfhörern nahezu keine Latenz bei der Klangübertragung.
Design und Verarbeitung
Der EG280 setzt auf ein relativ dezentes, aber hochwertiges Erscheinungsbild. Die Gehäuse sind in einem matten Finish gehalten, was Spiegelungen und Fingerabdrücke reduziert. Die Übergänge zwischen den Gehäuseteilen sind sauber und liegen qualitativ deutlich über dem, was man in der Preisklasse sonst so findet.
Das Design folgt klassischen In-Ear-Formen, ohne ausgefallene Flügel, Flossen oder sehr ausgeprägte ergonomische Elemente – was einerseits schlicht wirkt, andererseits dafür sorgt, dass der Hörer in vielen Ohren problemlos sitzt.
Ein großer Pluspunkt ist das mitgelieferte abnehmbare Kabelsystem mit 0,78 mm 2-Pin-Steckern. Anschluss finden die EG280 klassisch per 3,5-mm-Klinke. Und da gerade viele moderne Smartphones (mit Ausnahme des Sony Xperia 1 VII) keinen Klinkenanschluss mehr bieten, liegt dem lieferumfang ein praktischer 3,5-mm-auf-USB-C-Adapter mit integriertem DAC (Digital-Analog-Wandler) bei. Dieses Setup erlaubt flexiblen Einsatz an PCs, mobilen Geräten oder Konsolen mit USB-C-Ausgang.
Das Kabelmaterial fühlt sich hochwertig an – geschmeidig, nicht zu steif, mit einem ordentlichen Knickschutz am Stecker. Der USB-C-Stecker ist solide eingefasst und wirkt stimmig mit dem Hörergehäuse.
Im Lieferumfang finden sich diverse Silikonaufstecker in verschiedenen Größen und zwei Farben, wobei die weißen etwas weiter gefasst sind als die schwazen Pendants, sowie ein Transportetui. Auch wenn das Etui nicht extrem robust wirkt, reicht es für den Alltagsgebrauch und schützt die Hörer vor Kratzern und Kabelverwicklungen. Insgesamt ist das Zubehörpaket angemessen und in Relation zum Preis großzügig ausgelegt.
Tagekomfort und Isolierung
Die Hörer sind kompakt genug, um sich in den meisten Ohren bequem Sitz zu finden. Mit den passenden Silikonaufsätzen lässt sich ein sicherer Sitz erreichen, der auch bei leichten Bewegungen (z. B. im Gaming, beim Kopf zur Seite neigen) nicht sofort verrutscht.
Wer kabellose Earbuds gewohntt ist, muss sich an einen In-Ear-Monitor mit Kabel erst einmal wieder gewöhnen. Dennoch gefällt mir der Tragekomfort ausgesprochen gut, was auch an der angenehmen Form und dem niedrigen Gewicht der LINSOUL SIMGOT EG280 liegt.
Die Gehäuseränder sind abgerundet und ohne scharfe Kanten, was Reibung an sensiblen Ohrbereichen reduziert. Dennoch: In-Ears bleiben immer ein Kompromiss zwischen Sitzstabilität und Komfort – und für sehr empfindliche Nutzer kann nach einer Weile ein leichtes Drücken spürbar sein.
Die passive Geräuschisolation ist solide: In ruhigen Umgebungen oder leisen Räumen dämpft der EG280 Außengeräusche merklich – Gespräche, Raumschall oder Bürogeräusche werden stark verringert, sind aber noch wesentlich deutlicher wahrnehmbar als bei vielen modernen In-Ear-Kopfhörern – selbst ohne aktive Geräuschunterdückung. Besonders tieffrequente Geräusche (Motorgeräusche, Vibrationen) dringen durch.
LINSOUL SIMGOT EG280: Soundqualität
Der Simgot EG280 verwendet eine Hybrid-Treiberanordnung: ein dynamischer Treiber (mit größerem Durchmesser) in Kombination mit einem planar-magnetischen (oder „Ring“) Treiber. Diese Kombination zielt darauf ab, die kräftige Tiefton-Wiedergabe mit guter Kontrolle und die Detaildarstellung im Hochtonbereich zu verbinden.
Der Bass des EG280 ist bemerkenswert präsent – Explosionen oder tief wirkende Töne in Spielen oder Actionszenen bekommen spürbaren Punch. Doch das Klangbild bleibt dabei angenehm sauber, ohne übermäßiges Dröhnen. Der dynamische Treiber liefert das Volumen, ohne dabei andere Frequenzen zu überlagern oder zu verfälschen.
Der Mittenbereich zeigt sich recht -fokussiert: Stimmen werden angenehm detailreich und klar dargestellt, ohne stark hervorzustechen. In gemischten Tracks mit dichter Instrumentierung bleibt der Mittelton relativ klar, ohne dass Bässe oder Höhen diese überlagern würden.
Der Hochton bzw. obere Frequenzbereich ist eher zurückhaltend ausgelegt. Das soll vor allem scharfe Zischlaute oder schrille Spitzen vermeiden, was der EG280 exzellent meistert und selbst feine Details klar darstellt. Die Luftigkeit geht in Ordnung, wenngleich das Klangbild eher eng gefasst ist
Hier zeigt sich klar, dass es sich bei dem LINSOUL SIMGOT EG280 um einen Hybriden handelt, der den Gaming-Bereich und das Musikhören gleichermaßen abdecken will. Was dem In-Ear-Monitor in meinen Augen auch sehr gut gelingt.
Räumlichkeit und Gaming
Die LINSOUL SIMGOT EG280 überzeugen mit einer hervorragenden räumlichen Darstellung, mit der ein tiefes und breites Klangbild erreicht werden kann. Die Verortung einzelner Elemente im Raum meistern die In-Er-Monitore exzellent, was vor allem im Gaming-Einsatz bei kompetitiven Titeln einen klaren Vorteil markiert.
Ein großer Vorteil des EG280 ist seine kabelgebundene Verbindung, insbesondere im USB-C-Modus mit integriertem DAC. Diese Lösung verspricht sehr geringe Latenz, was in kompetitiven Spielen wichtig ist.
Im Gaming-Einsatz haben mich die EG280 abermals positiv überrascht. Die hervorragende Räumlichkeit habe ich ja bereits angesprochen. In Verbindung mit dem DAC und Equalizer ergibt sich aber ein kräftiges und detailreiches Klangbild, das mit allen Genres sehr gut zurecht kommt.
Insbesondere kompetitive Shooter profitieren von dem Gaming-Equalizer, der wichtige akustische Hinweise wie Schritte gut hervorhebt und so einen spürbaren Vorteil liefert.
Der Wechsel zwischen Gaming- und HiFi-Modus (über Software/EQ) trägt zur Flexibilität bei und erlaubt, das Klangprofil situationsgerecht zu justieren. Die App steht für Android kostenlos im Google Play Store bereit, für iOS ist allerdings eine Web-Anwendung notwendig, für die der Zugang beim Support-Team des Herstellers angefragt werden muss. Etwas umständlich, aber es funktioniert.
LINSOUL SIMGOT EG280 Mikrofon-Testaufnahme:
Auch die verbauten Mikrofone klingen wirklich gut und stellen die eigene Stimme detailreich und klar dar, was für den Spielechat absolut ausreichend ist. Allerdings könnten diese in meinen Augen merklich mehr Gain vertragen, denn die Stimmdarstellung ist vergleichsweise leise – während ein konstantes Grundrauschen wahrnehmbar ist.
LINSOUL SIMGOT EG280 Test: Fazit
Mit den LINSOUL SIMGOT EG280 bekommst du wirklich sehr gut klingene In-Ear-Monitore für erstaunlich wenig Geld. Dabei zeigen die IEMs eindrucksvoll, wie vielseitig ein In-Ear in seiner Preisklasse sein kann.
Besonders positiv fällt auf, dass Simgot hier nicht nur einen typischen Gaming-Hörer mit überzogenen Bässen und grellem Hochton auf den Markt gebracht hat, sondern ein ausgewogenes, durchdachtes Klangprofil realisiert, das gleichermaßen beim Spielen wie auch beim Musikhören überzeugt. Auch die räumliche Darstellung ist für ein In-Ear erfreulich realistisch – Klangquellen lassen sich gut orten, was sowohl die Immersion als auch die spielerische Präzision unterstützt.
Neben dem Klang überzeugt auch das Gesamtpaket: Die Verarbeitung wirkt äußerst hochwertig, das Kabelsystem ist durch die Möglichkeit, zwischen 3,5-mm-Klinke und USB-C-DAC zu wechseln, besonders flexibel, und das Zubehör ist in Anbetracht des Preises absolut zufriedenstellend.
Natürlich gibt es auch kleine Einschränkungen: Die passive Isolation reicht in sehr lauten Umgebungen nicht an hochwertige Noise-Cancelling-Systeme heran, und bei längerem Tragen kann das Gehäuse spürbar werden. Auch ist der Hochton nicht übermäßig brillant, was gerade Hi-Fi-Enthusiasten entwas enttäuschen könnte – dafür gibt es hier aber einen stimmigen Hybriden zu einem bärenstarken Preis.
- USB-C-DAC
- Stylisches Design
- Hoher Tragekomfort
- Hybride Treiber
- Satter, lebendiger Klang
- Sehr gute Räumlichkeit
- Unschlagbarer Preis
- Isolation nur durchschnittlich
- Höhen könnten brillanter sein
LINSOUL SIMGOT EG280
Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Austattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Komfortabler Sitz, eindrucksvoller Klang, USB-C-DAC und lebendige Klangbühne: Die LINSOUL SIMGOT EG280 sind ziemlich beeindruckenden Gaming-IEMs für wenig Geld










