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Marshall Emberton II Lesertest: Eure Meinung zum BT-Speaker

Die beliebten Lesertests haben bei Basic Tutorials lange Tradition. Immer wieder bieten wir verschiedenen Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, verschiedene Geräte auf Herz und Nieren zu testen. Mitte Dezember 2023 durften sich drei Leser für den Marshall Emberton II (unser Testbericht) bewerben. Konnte der handliche Speaker im Marshall Emberton II Lesertest überzeugen?

Marshall Emberton II Lesertest: Meinung von llars

Die Verstärker und Lautsprecher des englischen Herstellers Marshall haben die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte mitgeprägt. Aus den Proberäumen und von den Konzertbühnen dieser Welt sind die Geräte mit dem markanten Schriftzug kaum wegzudenken.

Das traditionelle, ikonische Design sorgt für einen enormen Wiedererkennungswert. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn der Versuch unternommen wird, das Markenimage auch für den Verkauf von Consumer-Elektronik zu nutzen.

Seit einigen Jahren bietet der schwedische Hersteller Zound Industries bereits Kopfhörer und Bluetooth-Lautsprecher unter dem Markennamen „Marshall“ in Lizenz an. Inzwischen hat Zound die Marshall Ampflification übernommen und man firmiert als Marshall Group.

Da ich bereits gute Erfahrungen mit den Kopfhörern des Unternehmens sammeln konnte, war ich sehr daran interessiert, auch mal einen entsprechenden Bluetooth-Lautsprecher auszuprobieren.

Der Emberton II ist sofort als Mitglied der Marshall-Produktfamilie zu erkennen. Das schwarze Gehäuse des kompakten Lautsprechers ist mit einer griffigen Silikonoberfläche in Lederoptik versehen. Der messingfarbene Marshall-Schriftzug prangt unübersehbar auf dem schwarzen Metallgitter der vorderen Lautsprecherabdeckung. Auf der Rückseite findet sich ebenfalls eine Lautsprecherabdeckung.
Die Oberseite des Emberton II wirkt sehr aufgeräumt und wird von dem zentralen, ebenfalls in Messingoptik gestalteten Bedienknopf dominiert. Der Knopf zur Bluetooth-Kopplung fällt dagegen sehr dezent aus. Im Betrieb zeigt eine kleine rote LED über diesem Knopf den Status der Bluetooth-Verbindung an.
Der Akkustand wird über eine 10-teilige rote LED-Segmentanzeige auf der rechten Seite dargestellt. Dabei gefällt mir die besondere Liebe zum Detail der Marshall Ingenieure: beim Einschalten des Emberton II baut sich die Akkuanzeige schrittweise von unten nach oben auf. Beim Ausschalten erlischt die Anzeige dann in umgekehrter Reihenfolge.
Der Lautsprecher ist nach IP67 gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt. Einen Tag am Strand oder einen kräftigen Regenschauer sollte der Emberton II problemlos überstehen. Ich habe das Gerät auch schon unter fließendem Wasser gereinigt, aber ich würde es nicht mutwillig in einen Pool werfen.
Der Marshall Emberton II ist hervorragend verarbeitet und wirkt sehr solide – nicht zuletzt wegen seines Gewichts von knapp 700 Gramm.
Der interne Li-Ionen-Akku des Lautsprechers wird über einen USB-C-Port auf der rechten Gehäuseseite geladen. Ein passendes USB-A- auf USB-C-Kabel liegt mit in der Verpackung. Mit einem geeigneten Netzteil kann man den Emberton II in 3 Stunden vollständig aufladen, was dann eine Laufzeit von über 30 Stunden ermöglichen soll.
Eine Ladezeit von 20 Minuten soll dabei bereits für eine Wiedergabedauer von vier Stunden ausreichen. Die Bedienung des Marshall Emberton II ist sehr intuitiv gestaltet und gelingt problemlos. Alle wichtigen Funktionen werden über den großen multidirektionalen Bedienknopf auf der Gehäuseoberseite gesteuert. Ein langer Druck auf den Knopf schaltet den Lautsprecher ein und aus.
Kurzes Drücken des Knopfes startet dann die Wiedergabe oder hält diese an. Die Lautstärke kann man durch Kippen des Knopfes nach oben bzw. unten regeln. Durch Kippen nach rechts oder links springt man zum nächsten oder vorherigen Titel der Wiedergabeliste – ein Halten in der Kippposition startet das „Vor- oder Zurückspulen“ innerhalb des aktuellen Stücks.
Neben dem multidirektionalen Bedienknopf ist nur ein weiterer Knopf zum Aktivieren des Bluetooth-Kopplungsmodus vorhanden.

Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt und ich zweifle nicht daran, dass sie auch nach längerer Nutzung noch einwandfrei funktionieren werden. Insgesamt gefällt mir das Bedienkonzept des Marshall Emberton II sehr gut. Der multidirektionale Bedienknopf ist mir bereits von den Marshall-Kopfhörern bekannt und er hat sich dort sehr bewährt. Ich kann den Lautsprecher intuitiv bedienen und muss dabei nicht einmal hinsehen.

Der Marshall Emberton II unterstützt Bluetooth 5.1 und kann mit zwei Wiedergabequellen gleichzeitig gekoppelt werden. Die Verbindung bleibt auch bei mehreren Metern Entfernung zwischen Audio-Quelle und Lautsprecher stabil und die Musikwiedergabe erfolgt störungsfrei.

Kommen wir aber nun zum wichtigsten Aspekt eines Bluetooth-Lautsprechers: dem Klang.
Der Emberton II verfügt über zwei 2-Zoll-Breitbandlautsprecher mit 10 Watt und zwei passive Radiatoren. Jeweils eines dieser Paare aus aktivem Lautsprecher und passivem Radiator strahlen den Sound nach vorne und eines nach hinten ab. Das soll laut Marshall für einen multidirektionalen 360°-Sound mit True Stereophonic sorgen. Tatsächlich muss man sich nicht direkt vor dem Lautsprecher aufhalten, um eine gewisse Räumlichkeit zu hören.

Aus dem kleinen Marshall Emberton II kommt ein voller und warmer Klang, der mich vor allem in den Mitten und Höhen überzeugt. Der Bassbereich ist nicht so stark ausgeprägt – besonders bei höheren Lautstärken fällt die Wiedergabe hier nicht so druckvoll aus. Im Nahbereich des Lautsprechers empfinde ich die Basswiedergabe als präsenter – bei größerer Hörentfernung geht dieser Anteil des Frequenzspektrums etwas verloren.

Es bereitet mir durchaus Freude, mit dem kleinen Marshall Emberton II Musik zu hören. Vor allem Stücke, bei denen Gitarren und Gesang im Vordergrund stehen, profitieren von der warmen und klaren Wiedergabecharakterisitk des Lautsprechers. „Dreams“ von Fleetwood Mac, „Purple Rain“ von Prince oder „Karma Police“ von Radiohead hören sich mit dem Marshall Emberton II sehr gut an. Auch bei ruhigen Pianostücken, wie beispielsweise „Winter“ von Tori Amos oder „Don’t know why“ von Norah Jones kann mich der Lautsprecher überzeugen.

Für sehr bassbetonte Musik, wie Dance oder HipHop wäre der Marshall Emberton II allerdings nicht meine erste Wahl.
Wegen der deutlichen Stimmwiedergabe eignet sich der Marshall Emberton II durchaus auch zum Hören von Podcasts oder Hörbüchern.Die Maximallautstärke des Marshall Emberton II reicht mir zum entspannten Musikhören aus. Für die Beschallung einer Party ist die kleine Box naturgemäß nicht geeignet. Der Klang bleibt weitgehend verzerrungsfrei – ich hätte mir im oberen Lautstärkebereich aber größere Reserven gewünscht. Hier neigt der Marshall Emberton II etwas zum Klirren. Die minimale Lautstärke dürfte für meinen Geschmack auch etwas leiser ausfallen. Gerade in ruhiger Umgebung, z.B. vor dem Einschlafen, ist mir das noch etwas zu laut.Marshall bietet für iOS- und Android-Smartphones die „Marshall Bluetooth“-App an, die auch den Marshall Emberton II unterstützt. Mit Hilfe der App kann man den Klang des Lautsprechers noch etwas dem eigenen Geschmack anpassen. Leider fehlt ein frei einstellbarer Equalizer. Man kann lediglich zwischen drei vordefinierten Profilen wählen – das „Marshall“-Profil gefällt mir dabei am besten.
Die App ermöglicht darüber hinaus auch das Verbinden mehrerer Emberton II-Lautsprecher zur gleichzeitigen Wiedergabe und das Einspielen von Firmware-Updates.
Die iOS-App ist leider nicht an das iPad angepasst.Fazit
Der Marshall Emberton II konnte mich im Test insgesamt überzeugen. Mir gefällt vor allem der warme, detailreiche Klang und das klassische Marshall-Design. Auch das intuitive Bedienkonzept, die lange Akkulaufzeit und das robuste Gehäuse sprechen für den kleinen Lautsprecher. Interessenten, die viel Wert auf eine hohe Lautstärke und ausgeprägte Bässe legen, sollten sich eher nach einer Alternative umsehen.
Der Preis des Marshall Emberton II fällt vergleichsweise hoch aus – für die gebotene Leistung und das ikonische Design geht das aber noch in Ordnung.Hier noch ein kurzes Video der kleinen „Animation“ beim Ein- und Ausschalten:

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Marshall Emberton II Lesertest: Meinung von m3ch

1. Vorwort

Zuallererst möchte ich mich bei Simon für die reibungslose Abwicklung des Lesertests bedanken. Nachdem ich den Lautsprecher seit knapp 10 Tagen bei mir zum Testen habe, konnte ich mir schon ein gutes Bild der Leistung & Features machen. Den Ablauf der diverse Leistungstest beschreibe ich vor jedem Absatz, in welchem die Resultate vorgestellt werden.

2. Verpackung & Lieferumfang

Der gesamte Karton ist in einem eleganten, aber schlichten schwarz gehalten. Als Käufer erkennt man auf der Vorderseite lediglich, wie der Lautsprecher in einer Hand gehalten wird. Die weiteren Seiten des Kartons sind mit technischen Spezifikationen, Features und einem weiteren Produktbild bedruckt.

Als Transportschutz dient eine Kartonage, sowie eine weiche Kunststoffhülle, welche um den Lautsprecher gewickelt ist. Außer dem Ladekabel (USB-A auf USB-C), sind nur noch ein Quick Start Guide sowie Sicherheitsrichtlinien beigelegt. Marshall Emberton ii Lesertest

3. Optik & Haptik​

Die allgemeine Optik und Verarbeitung ist sehr gut. Der zentral gelegene Steuerungsknopf wirkt in seinem goldenen Design nicht nur wegen des Materials (Metall), sondern auch aufgrund der strukturierten Gummioberfläche des restlichen Lautsprechers wertig.

marshall Pemberton ii lesertest

Auch das in matt-gold gehaltene Marshall-Logo sticht auf dem schwarzen Gitternetz sehr gut hervor. Im Vergleich zum Emberton I (weißes Logo auf silbernen Grund) ist das meiner Meinung nach ein deutlicher Schritt in Richtung “Retro-Look & Eleganz).

Nicht nur optisch macht die gummierte Oberfläche (in Lederoptik geprägt) einiges her, sondern auch einen praktischen Nutzen konnte ich feststellen. Dank der Riffelung, hatte ich auch beim Regen keinerlei Probleme, den Lautsprecher einhändig zu halten.

marshall emberton ii lesertest

Somit kann der Lautsprecher sowohl bei der Optik, als auch bei der Haptik punkten. Im gesamten Testverlauf habe ich keine negativen Punkte ausmachen können!

4. Testprozedur​

Die Testprozedur war an sicher sehr simpel. Zu Beginn habe ich alle Lautsprecher auf 100 % aufgeladen und mit dem Schallpegelmessgerät (Voltcraft) die maximale Lautstärke und anschließen die Dezibel bei 50 % getestet.

Im Zuge dessen wurde auch die “Scheppergrenze” – alias: Ab wann ist das Hörerlebnis nicht mehr schön? – festgestellt. Dies basiert natürlich auf subjektiven Erlebnissen und kann von Besitzer zu Besitzer schwanken.
Hierbei empfand ich, dass bei allen Boxen ab knapp 85 – 90 dB / 75 % Lautstärke, eine Verzerrung der Musik aufgetreten ist. Nicht durchgehend, aber immer wieder.

Marshall Emberton II
Marshall Emberton I
Sony SRS XB-3
Lautstärke max.
106 dB​
100 dB​
101 dB​
Läutstärke „Scheppern“
ab ca. 90 dB​
ab ca. 85 dB​
ab ca. 85 dB​
~ 75 % Lautstärke​
~ 75 % Lautstärke​
~ 75 % Lautstärke​

Alles in allem haben sich beide Marshall-Boxen sehr gut angehört. Lediglich in den Tiefen hörte es sich z.T. ein wenig unsauber an. Bei der Sony SRS-XB3 hatte ich in den Höhen & Tiefen z.T. Schwankungen empfunden.

Den ersten Testdurchlauf zur Akkuleistung habe ich mit 50 % Lautstärke durchgeführt. Um keine Hausbewohner & Nachbarn zu stören, habe ich im Keller eine Holzkiste mit Schaumstoff ausgekleidet und die portablen Lautsprecher hineingestellt. Um festzustellen, wann kein Sound mehr aus den Testobjekten kommt, wurde ein Laptop mit Audacity daneben platziert. Als Hörsample lief für alle ein Cantinaband-24h-Remix.

Die Ergebnisse waren bei den zwei Marshall-Geräten sehr gut (über 20 Stunden Laufzeit), aber auch die schon knapp acht Jahre alte Sony-Box kommt immerhin noch auf knapp 20 Stunden Laufzeit.

Bevor nun der zweite Test zur Akkulaufzeit anstand, wurden alle Boxen von 0 % auf 100 % geladen. Diese Zeiten habe ich manuell per Handy gestoppt und in die Übersicht eingetragen.

Anschließend sind die Boxen wieder in das Testsetup verfrachtet worden. Dieses Mal wurden alle jedoch die Lautstärke erhöht. Als Referenz habe ich die bereits ermittelte “Scheppergrenze” genommen (ca. 75 % Lautstärke)

Zu erwarten waren geringere Laufzeiten und dies hat sich auch bestätigt. Was mich allerdings überrascht hat, war die prozentuale Abweichung der Laufzeit.

Hierbei ging die Emberton II wieder als Sieger aus dem Rennen hervor. Sie verlor nur 17 % an Laufleistung, während die zwei anderen hingegen > 20 % weniger Hörvergnügen ermöglicht haben.

Marshall Emberton II
Marshall Emberton I
Sony SRS XB-3
Laufzeit max. Lautstärke
23 h​
17 h​
13 h​
Laufzeit halbe Lautstärke
28 h​
22 h​
19 h​
Prozentualer Unterschied
-17,86 %​
-22,73 %​
-31,58 %​

Um die Ladezeiten zumindest doppelt zu prüfen, habe ich nochmals auf 100 % geladen und die Zeit gestoppt. Hierbei habe ich nur marginale Unterschiede feststellen können (< 5 Minuten). Diese führe ich auf das händische Stoppen zurück.

Marshall Emberton II
Marshall Emberton I
Sony SRS XB-3
Ladezeit
ca. 3h 10 min​
ca. 3h 15 min​
ca. 4h 30 min​

Abschließend galt es noch die Bluetoothreichweite zu verifizieren. Im „Alltagstest“ wurde das 20 Meter Maßband ausgerollt und zu Fuß abgeschritten.
Während der Messung war es relativ windstill, sodass es zu wenig Verzerrungen kam.

Marshall Emberton II
Marshall Emberton I
Sony SRS XB-3
Bluetooth-Reichweite
über 20 Meter​
ca. 16 Meter​
ca. 8 Meter​

 

5. Weitere Features

Neben den technischen Highlights der Emberton II hat Marshall auch softwaretechnisch einige tolle Features mitgeliefert.
Wie auch viele andere neue Geräte aus dem Hause Marshall, ist auch die Emberton II App-Ready und kann mit der Marshall Bluetooth-App genutzt werden.

​Neben der Akkulaufzeit in Prozent kann auch eine Equalizervoreinstellung getroffen werden. Wer mehrere Emberton II besitzt, kann diese über die App auch koppeln und eine Staple-Session starten.

All diejenigen, die die App nicht nutzen wollen, aber mehrere Emberton II nutzen, können diesen Modus auch via Knopfdruck am Gerät starten (3x auf die BT-Taste drücken).
Nichtsdestotrotz finde ich die Aufmachung & Features der App sehr gelungen.

6. Fazit​

Nun jedoch zur Frage, ob sich die Marshall Emberton II (im Vergleich zum Vorgänger) wirklich lohnt.

Auch wenn der UVP bei 179 € liegt, bekommt man sie für knapp 130 € bereits bei gängigen Onlineshops. Das rund 3 Jahre ältere Vorgängermodell kostet aktuell immer noch knapp 100 € (Straßenpreis).

Der etwas feiner Sound, längere Akkulaufzeit & auch die App-Features rechtfertigen die 30 € Aufpreis bei einer Erstanschaffung definitiv. Wer allerdings schon eine Emberton I besitzt, kann diese getrost weiter nutzen. Für Puristen und Marshall-Fans kann, das Facelift natürlich dennoch interessant sein.

Marshall Emberton II Lesertest: Meinung von Man-in-Black86

Hallo liebe Basic Tutorials Community,

ich möchte mich zuallererst für die Möglichkeit bedanken, diesen Lautsprecher testen zu dürfen. Ich habe mich sehr über die Nachricht gefreut dass ich als Tester ausgesucht wurde und hoffe dass euch mein folgender Review gefällt.

Leider hat mich eine fast 2-wöchige Krankheit niedergestreckt, so dass ich den Bericht erst jetzt hochladen konnte.

etwas über mich​

Ich bin 37 Jahre jung, zweifacher Vater und ich schätze guten Sound. Dabei möchte ich nicht als „Audiophil“ bezeichnen, aber ich dennoch finde ich es schön wenn man die feinen Unterschiede in der Musik und ggfs. auch die einzelnen Instrumente heraushören kann.

Dabei habe ich schon viel gute sowie auch schlechtes besessen. 5€ PC Lautsprecher, eine Teufel Concept E Magnum Power Edition (die immer noch existiert, nur der Subwoofer hat den Geist aufgegeben und braucht etwas Zuneigung), Soundbars am Fernseher, kleiner Billig Lautsprecher (Twiek), eine Anker Soundcore 2, Teufel Kopfhörer, meine Bang&Olufsen Anlage im Auto, usw.

Einige der Geräte gibt es noch, einige haben das zeitliche gesegnet und viele habe ich auch schon kurz nach Bestellung wieder zurückgeschickt, weil ich teilweise aus einer Pringles-Dose einen bessern Sound bekommen würde.

Deshalb bin ich sehr gespannt auf den Marshall Emberton II und werde auch zwischen den noch vorhanden und funktionieren Geräten ein paar Vergleiche ziehen.
Ich hoffe der Review wird euch gefallen.

Unboxing​

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Der Marshall Emberton II wurde früher als erwartet geliefert, so dass ich ihn noch selbst in Empfang nehmen konnte. UPS hat ihn professionell zugestellt. Hab gehört dieser Kunde getroffen soll ein guter Freund von Herr Tür oder unterschrieben von Briefkasten sein.

Auf jeden Fall war die Verpackung, naja, sah aus wie eine Ebay Bestellung. Macht aber aus meiner Sicht nichts aus, sofern der Inhalt gut geschützt und intakt ist, was hier der Fall war. Details dazu siehe Bilder.

Schön fand den handgeschriebenen Zettel (sieht zumindest handgeschrieben aus), das baut aus meiner Sicht gleich etwas Nähe auf und macht das ganze persönlicher.

Ansonsten ist die Box recht unspektakulär. Anleitung, Box und Ladekabel. That’s it. Dafür ist schön dass hier kein Plastik eingesetzt wird. Liegt ja voll im Trend, nur die chinesischen Hersteller machen da noch nicht mit 😉

Die Box selbst kommt im klassischen Stil von Marshall daher: Kompett in schwarz mit weicher, nach Leder anmutenden Oberfläche, metallischem Grill und einem goldenen Herstellerlogo auf der Front. Hinten einfach nur das Gitter.

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Besonders interessant finde ich aber den Control Knob auf der Oberseite, der sich wie in Joystick bedienen lässt. Der Knob bietet folgende Funktionen:

  • Ein/Aus
  • lauter
  • leiser
  • Titel vor / fast forward
  • Titel zurück / rewind

Zusätzlich gibt es auf der Oberseite noch einen Button für die Bluetooth Kopplung sowie eine Batteriestandsanzeige mit 10 Segmenten, die beim Ein- bzw. Ausschalten schön sanft nach oben bzw. unten ein- bzw. ausgeblendet werden.

Hier noch ein paar weitere Bilder von dem guten Stück:

Schön finde ich auch dass hier ein USB-C Anschluss genutzt wird, nicht wie bei vielen anderen Bluetooth Lautsprechern häufig noch Micro-USB.

Interessant fand ich ja besonder den Quickstart Guide sowie vermutlich die Garantiebestimmungen. Womöglich nutzt Marshall hierzu Spezialtinte, die man nur unter bestimmten Voraussetzungen lesen kann. Auf jeden Fall hatte ich lediglich weißes Papier erhalten bis auf den Einband des Quickstart Guides.

Ich hatte nach dem Auspacken auch ein bisschen das Gefühl, dass das Gerät schon einmal im Einsatz war. Es war zum Teil etwas angestaubt und auch war der Lautsprecher selbst nicht mehr komplett eingepackt (die weiße „Folie“ oder wie man das nenne mag hat gefehlt, der Emberton II war einfach nur so in der Pappe eingeklemmt). Vermutlich kommt daher auch die leichte Verdreckung der Oberfläche.

Im Nachgang hat sich geklärt dass es sich hierbei um ein Demo-Gerät gehandelt hat, das mit NOT FOR RESALE markiert war. Das ist mir beim Unboxing allerdings nicht direkt aufgefallen.
Nach der Klärung habe ich aber noch eine neue Box zugesandt bekommen, da ich nicht weiß was das Demo-Gerät schon alles erlebt hat und ggfs. nicht mehr die volle Leistung bringen kann.

technische Spezifikationen​

Die technischen Spezifikationen stammen von der Webseite, ich fasse es trotzdem nochmal kurz zusammen.

Audiospezifikationen​

Treibertyp Dynamisch
Frequenzbereich 60 – 20.000 Hz
Treiber 2x 2-Zoll 10-Watt Breitbandlautsprecher
2x passiver Radiator
maximaler Schalldruckpegel 87 dB aus 1m Entfernung
Gehäuse versiegelt, IP67
Verstärker 2x 10-Watt Klasse-D Verstärker

Akku​

Akkutyp Lythium-Ionen
Spieldauer 30+ Stunden
Schnellladefunktion 20 Minuten laden = 4 Stunden Spieldauer
Ladezeit (komplett) 3 Stunden

Lieferumfang​

  • Emberton II Lautsprecher
  • Handbuch sowie rechtliche Informationen und Sicherheitshinweise (bei mir nicht vorhanden)
  • USB-C-Ladekabel

Hardware​

Abmessungen 68 x 160 x 76 mm
Gewicht 0,7 kg
Wasserfestigkeit IP67 zertifiziert

Steuerung & Konnektivität​

WLAN / WiFi nein
Kabelanschluss nein
Regler auf der Oberseite Multidirektionaler Bedienknopf (Control Knob)
Bluetooth Kopplungstaste
Mikron nein
Sprachsteuerung nein
Anpassbarer Ton Ja, über die Marshall App
Bluetooth Reichweite 10m
Codecs SBC
Bluetooth 5.1 LE
Da die Box nach IP67 gegen Wasser und Staub geschützt sein soll, habe ich das natürlich auch testen wollen und die Box kurzzeitig unter laufendes Wasser gehalten während Sie eingeschaltet war und musik gespielt hat.
Das hat wunderbar funktioniert, es war dauerhaft etwas zu hören und ich habe auch keinerlei Probleme festgestellt mit dem Sound.
Die Box hat damit auch den Wassertest bestanden (auch wenn es ein komisches Gefühl war Technik absichtlich nass zu machen).

erste Inbetriebnahme​

Die erste Inbetriebnahme gestaltet sich erstaunlich einfach, das ist aber für so ziemlich jede Art von Bluetooth Geräte heutzutage der Fall. Allerdings muss man hier nicht einmal das Bluetooth Menü öffnen, sondern es taucht direkt ein Popup auf (unter Android) der einen dazu auffordert das Gerät zu verbinden und direkt im eigenen Google-Konto zu hinterlegen.

Dieses Bild wird auch angezeigt, wenn das Bluetooth Menü nicht geöffnet ist.

Im Aschluss kann man sich nun dazu entscheiden das Hinzufügen mit Fertig abzuschließen oder das Gerät noch weiter einzurichten.

Mit Fertig ist man wie der Name schon sagt: Fertig.

Beim einem Klick auf Einrichten öffnet sich hingegen die Marshall App (die ich im Vorfeld schon installiert hatte), in der das Gerät dann per Bluetooth LE verbunden und konfiguriert werden kann.

Hier ging nun allerdings mein Problem los.

Marshall App​

Die Marshall App sollte eigentlich dazu gedacht sein um die Box zu verwalten. Dazu gehören:

  • Firmware Updates einspielen
  • Equalizer einstellen
  • Stack aus mehreren Lautsprechern einrichten
  • usw.

Allerdings gab es bei mir das Problem, dass ich die App auf keinem meiner Android Smartphones zum Laufen gebracht habe. Die App hat sich problemlos installieren lassen und hat die Box auch gefunden, im Anschluss war der Bildschirm der App aber einfach leer. Das bedeutet ich konnte keinerlei Einstellungen vornehmen und auch keine Updates einspielen, nichts.

Ich habe das ganze mit mehreren Handys getestet (4 an der Zahl), leider bei allen das Selbe Bild. Die App bleibt einfach grau und macht nichts.

Dankenswerteweise hatte ich noch ein iPad aus meiner Firma hier herumliegen, bei dem ich dann aus Verzweiflung ebenfalls die App installiert habe. Hier wurde das Gerät dann nach ca. 3 Minuten Wartezeit dann auch endlich erkannt.
Nun konnte ich zuerst einmal die Firmware Updates einspielen die verfügbar waren und mir ein paar Dinge anschauen.

Allerdings ist die App aus meiner Sicht sehr spartanisch geraten. Was will ich damit sagen? Die Einstellmöglichkeiten beschränken sich eigentlich lediglich auf das Einspielen der Firmware Updates und auf den Equalizer, der einzig und allein mit 3 Presets ausgestattet ist und auch nicht weiter eingestellt werden kann. Diese sind:

  • Marshall – Ein Profil von Marshall auf die Box abgestimmt
  • Drücken – etwas mehr Bass und mehr Höhen
  • Voice – Um Stimmen klarer hervorzuheben

Das sind alle Einstellmöglichkeiten der App, die man sich wegen nur dieser Einstellungen aus meiner Sicht auch hätte sparen können.

subjektive Meinung​

der Marshall Emberton II ist sehr gelungen, sowohl optisch als auch was den Sound angeht. Die kleine Box hat einen vollen Klang und kann mit satten Bässen und klaren Höhen auftrumpfen. Ich habe den Emberton II in den letzten Wochen am Arbeitsplatz und zu Hause ausgiebig getestet und auch lange laufen lassen. Dabei hat mir die Akkulaufzeit ebenfalls sehr gut gefallen, ich musst die kleine Box nur 3x Laden in der ganzen Zeit.

Musiktechnisch habe ich versucht alles zu hören: Rock, Pop, Dance, House und auch schneller Musik wie Techno und Hardhouse. Zusätzlich liefen auch öfter Geschichten der Paw Patrol, die mein Großer unbedingt anhören wollte. Heißt ich konnte auch das Thema Sprache mit betrachten und die Box hat hier problemlos abgeliefert, in der Form dass die Sprache klar und deutlich zu hören war.

Ich habe auch ab und zu die Box auf volle Laustärke gedreht und dabei kein „blubbern“ oder dergleichen festgestellt. Das liegt aber vermutlich auch daran, dass der Bass ab ca. 80% Lautstärke immer weiter zurückgenommen wird. Unterhalb dieses Schwellwerts ist der Bass aber immer sehr präsent, auch wenn man etwas weiter von der Box weg ist.

Auch meine Kollegen und Kolleginnen waren von der Box sehr begeistert und überlegen sich aktuell selbst eine zu kaufen nachdem ich ihnen die Box gezeigt habe. Auch ihnen hat der Klang super gefallen.
Die Box wird auf jeden Fall ein dauerhafter Begleiter fürs Büro und auch für den Urlaub, um dort in hoher Qualität Musik, Filme & Hörbücher genießen zu können.

Auch habe ein bisschen mit dem Equalizer unter Android gespielt, hier kann man noch etwas an den persönlichen Tonvorlieben drehen und dabei deutlich feinere Einstellungen treffen als mit der Marshall App.

Messwerte​

Ich habe leider keine professionellen Messgeräte um den Schalldruck zu messen, also habe ich es mit dem Handy so gut es ging versucht. Dabei habe ich auch nicht den obligatorischen 1m Abstand eingehalten, sondern ca. 50cm, da die Box meistens sowieso direkt vor mir auf dem Schreibtisch steht und nicht exakt 1m entfernt. :)

Die 87db vom Hersteller habe ich allerdings nicht erreicht. Vielleicht lag es an der Auswahl der Musik für diesen Test oder an der Art und Weise wie ich gemessen habe, aber ich persönlich finde diese Werte auch nicht so wichtig.

Da ich 2 Geräte zur Verfügung hatte, habe ich natürlich auch beide getestet. Das Demogerät kam auf 80,8db max. und das Neugerät kam auf 82,1db. Ich würde aber nicht sagen dass damit das Demogerät damit schlechter ist als das Neue, vielleicht habe ich auch Anfängerfehler bei den Messungen gemacht, aber ich glaube dass auch weitere Tests nichts an dem Regebnis geändert hätten.

Wichtig ist aus meiner Sicht sowieso nur ein guter Klang, nicht ein super lauter Ton der dazu führt dass man Ohrenschmerzen bekommt. Deshalb habe ich es bei den Tests belassen und kann als Eregbnis sagen, dass bei der Hälfte an Abstand ca. 5db an maximalem Schalldruck fehlen. Für mich ist das Eregebnis aber nicht niederschmetternd, sondern lediglich eine Zahl. Und >80db für ein Gerät dass sowieso direkt in der Nähe von jemandem Steht ist immer noch mehr als ausreichend.

Vergleich​

Ich habe dann die Box noch ein paar anderen Geräten verglichen auf die ich zurückgreifen konnte. Die Vergleiche halte ich mit Absicht recht kurz.

Anker Soundcore II​

Meine bisherige Bluetooth Box, die Anker Souncore II, kann soundtechnisch in keinster Weise mithalten. Der Ton ist deutlich dumpfer und basslastiger, so dass wichtige Höhen einfach verloren gehen.

Bei der Lautstärke sind beide auf einem Level und schenken sich nicht viel.

Samsung Soundbar (am Fernseher)​

Meine Soundbar kann dankenswerter Weise auch mit Bluetooth umgehen, so dass ich hier einfach mal etwas Musik abgespielt habe. Die Soundbar hat natürlich deutlich mehr Volumen und kann deshalb den Bass auch über größerere Strecken transportieren als der Emberton II, von der Klangqualität her kann die Soundbar aber nicht vollständig mithalten.

Der Soundbar fehlen ebenfalls ein paar Höhen im Vergleich und das Klangbild ist nicht so ausgewogen.

Bang&Olufsen (im Auto)​

Nun kam die Königsdisziplin dran, und hier hatte die Marshall Emberton II keine Chance. Zum einen ist das Klangbild im Auto perfekt abgestimmt auf den Fahrer, die Anlage hat viel mehr „Watt“ zur Verfügung und alleine die Tieftöner sind ca. 4x so groß wie die Box selbst.

Dennoch war der Test interessant, denn bei moderater Lautstärke fand ich das Klangbild sehr ähnlich ausgewogen, aber sobald ich ich dann etwas lauter gemacht habe (an beiden Geräten) hatte die kleine Box keine Chance mehr.

Fazit​

Die kleine Box hat mich schwer begeistert. Mit satten Bässen und klaren Höhen konnte die Box jedes Genre perfekt bedienen und hat dabei immer eine gute Figur gezeigt. Dabei war es egal ob ich zu Hause, im Büro oder unterwegs gehört habe. Dabei hat die Box in der Zeit auch immer für eine ausgewogene Hintergrundmusik im Büro gesorgt.

Alles in Allem konnte die Box selbst voll überzeugen, was man leider von der dazugehörigen Marshall App nicht behaupten kann. Diese ist sehr langsam, fehleranfällig und hat kaum Features außer 3 EQ-presets.
Allerdings ist die App für mich auch nicht kaufentscheidend.

Danke nochmal an Basic Tutorials für die Möglichkeit dieses Tests und die klasse Bluetooth Box, die wie schon erwähnt in Zukunft überall dabei sein wird. Vermutlich gönne ich mir noch eine kleine Reisetasche dazu.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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