Konsumerelektronik, Gadgets & Zubehör

MOZA R3 Bundle Lesertest: Perfekter Einstieg ins Sim-Racing?

Mit dem R3 Racing Wheel and Pedals Bundle bringt MOZA Racing ein Setup für den Einstieg in die Welt des DirectDrive Sim Racing. Dieses Set kann mit einer Xbox als auch am PC verwendet werden. MOZA Racing ist erst 2021 in den Sim Racing Markt eingetreten und hat sich bereits einen Namen gemacht.

Wie ist das Set im Portfolio einzuordnen?

Anhand der Bezeichnung der Wheel Base lässt sich die Einordnung des Produkts im MOZA-Portfolio erkennen. R3 ist die Wheel Base mit dem geringsten Drehmoment von 3,9 Nm, dies geht hoch bis zur R21 mit 21 Nm. Nach dieser Logik hätte das Produkt auch den Namen R4 vertragen können. Aber aktuell schneidet MOZA Racing die Nachkommastelle ab und verwendet das Drehmoment für die Bezeichnung. Übrigens gibt es aktuell die R3 Base nur im Bundle zu kaufen und ist nicht einzeln erhältlich. MOZA bietet eine Vielzahl an Erweiterungsmöglichkeiten, dazu später mehr.

Was ist alles im Lieferumfang?

MOZA R3 Bundle Test

ES Steering Wheel

Beim Öffnen des Kartons ist als erstes das ES Lenkrad zu sehen. Mit 28 cm hat es die perfekte Größe und ist einem GT-Lenkrad nachempfunden. Eine Vielzahl an Buttons wurde auf dem Lenkrad untergebracht. Die typischen Xbox Buttons sind ebenfalls zu finden. Leider gibt es kein Potentiometer um z.B.: die Bremsbalance zu ändern.

Überzogen ist das Lenkrad mit einem Kunstleder, welches eher in Richtung Kunststoff geht. Ähnelt ein wenig an Verkleidung, die im Kfz-Bereich verwendet wird. Griffig ist die Oberfläche, das Nonplusultra währe genähtes Leder aber für ein Einstiegsset ist es völlig in Ordnung. Insgesamt macht das Lenkrad einen guten Eindruck. Für die Befestigung an der Wheel Base wird der MOZA Quick Release Mechanismus verwendet.

Damit kommt Renngefühl auf und das Lenkrad kann so in Sekunden gewechselt werden. Der QR-Mechanismus, die Schaltwippen und die Face Plate sind aus Metall und tragen zum hochwertigen Erscheinungsbild bei. Ein weiteres Highlight ist das Flow Shift Light für die Drehzahlanzeige. MOZA Racing bietet weitere Face Plates an, um ein Formula oder rundes Lenkrad zu erhalten.

R3 Wheel Bas

Das Lenkrad allein würde nicht funktionieren, daher befindet sich die R3 Basis mit im Lieferumfang. Diese hat mich auf den ersten Blick überrascht, da diese sehr kompakt ist und ein Metallgehäuse besitzt. Sie sieht wertig aus und mit ca. 2 kg besitzt diese ein gewisses Gewicht. Nur die hintere Abdeckung ist aus Plastik. Dank des MOZA QR Systems kann das mitgelieferte Lenkrad als auch weitere Lenkräder mit dieser Basis verwendet werden. Auf der Rückseite ist eine Vielzahl an Anschlüssen (7 Stück).

Darunter für die Verbindung mit dem PC oder Xbox per USB, Strom, Pedale, Handbremse, Schaltung usw. Diese Vielfallt unterstreicht die Erweiterungsmöglichkeit des Sets. Für die Stromversorgung kommt ein separates 72 Watt Netzteil zum Einsatz. Per USB Type B und Type A wird das Lenkrad mit dem PC verbunden. Ist schon eine lange Zeit her das ich USB Typ B zuletzt gesehen habe. Hier hätte ich mir USB-C gewünscht, am liebsten mit Power Delivery. Dies würde ein Kabel und Netzteil einsparen.

SR-P Lite Racing Pedals

Die Pedaleinheit ist ebenfalls nach den eigenen Bedürfnissen anpassbar. Geliefert wird die Basis mit Brems- und Gaspedal in vollständiger Metallausführung und Hall Sensoren. Ein Kupplungspedal ist leider nicht im Lieferumfang vorhanden, kann aber separat erworben werden. Für den Einstieg reichen die beiden Pedale aus.

Diese können an unterschiedlichen Positionen der Basis angebracht werden und besitzen unterschiedliche Federn. Für ein härteres progressiveres Bremspedal kann ein Performance Kit erworben werden (ist sehr sinnvoll). Auf der Rückseite sind Löcher für eine sichere Befestigung sowie rutschfeste Unterlagen, falls die Pedale auf glatten Oberflächen verwendet werden. Eine „Teppichkralle“ gibt es leider nicht.

MOZA R3 Bundle Test Ein Befestigungskit für Tische, Befestigungsmaterial, Aufkleber als auch ein Quick Guide (Englisch und Chinesisch) sind ebenfalls Bestandteil des Lieferumfangs.

Wie verläuft die Installation?

Getestet habe ich das Set mit der beiliegenden Tischbefestigung. Diese besteht vollständig aus Metall, mit vier Schrauben wird die Basis fixiert. Im Manual ist dies schematisch dargestellt, leider sind dort die Schrauben und Unterlegscheiben nicht ganz ersichtlich. Um mehr Informationen zu

erhalten habe ich den QR-Code auf der Vorderseite des Manuals gescannt, aber leider kommt eine Meldung, dass die Seite nicht gefunden werden kann. Dies ist zwar unschön, aber nicht schlimm, hat auch so ohne Probleme funktioniert. Die Tischklemme ist innen mit Moosgummi ausgekleidet und ist absolut bombenfest. Viel besser als bei Mitbewerbern mit Plastikklemmen.

MOZA R3 Bundle Test

Zwei kleine Punkte könnten verbessert werden. Zum einen haben die Zwingen einen Metallteller, hier hätten zwei Moosgummipads als Schutz mitgeliefert werden können. Zum anderen sind es recht lange Gewinde, dadurch muss man bei der erstmaligen Installation recht lange drehen. Smart wäre eine Inbus Aufnahme, um einen Akkuschrauber verwenden zu können.

Dank Quick Release wird das Lenkrad einfach aufgesteckt und Pedale, Strom und USB-Kabel entsprechend verbunden. Für die Verbindung Basis und Pedale wird ein RJ45 Cat5e Kabel verwendet, andere LAN-Kabel funktionieren ebenfalls. Im Auslieferungszustand ist der Xbox Modus aktiv, damit alles am PC erkannt wird muss nach dem Einschalten am Lenkrad die Tasten S1 und S2 gleichzeitig für 3 Sekunden gedrückt werden. Der Betriebsmodus lässt sich auch am RPM-Licht ablesen. Damit ist die Hardware einsatzbereit.

MOZA Pit House

Für einen reibungslosen Betrieb am PC gibt es die MOZA Pit House Software, welche von der Support Seite heruntergeladen werden kann. Neben der eigentlichen Software werden die entsprechenden Treiber installiert.

Etwas verwirrend ist der erste Start leider trotzdem, weil angezeigt wird, dass ein Fonts Pack fehlt. Nach Bestätigung wird es geladen und es bleibt bei 100% und es geht einfach nicht weiter und nur ein „Cancel download“ wird angezeigt. Erst beim zweiten Versuch (nach Rechnerneustart) kam das Fensters für die Fonts zum Vorschein und damit konnte die Installation erfolgreich abgeschlossen werden.

Das R3 Bundle an sich wurde sofort erkannt und auf den ersten Blick wird ersichtlich das man als User wirklich viele Einstellmöglichkeiten an die Hand bekommt. Es gibt vorgefertigte grobe Settings für GT, Rallye usw. die je nach Bedarf nach den eigenen Wünschen angepasst werden können. Das geht so weit das auch das Force Feedback als auch die Pedalerie Kurven angepasst werden können. Installierte Steam Racing Games werden ebenfalls erkannt und können mit dem entsprechenden Profil über die Software gestartet werden. Ein kleiner Hinweis die Software gibt es noch nicht auf Deutsch.

Verbesserungswürdig ist die Übersichtlichkeit, gerade nach dem ersten Start wirkt die Software unübersichtlich, weil alles angezeigt wird, was MOZA an Hardware zu bietet hat und an Spielen unterstützt. Meiner Meinung nach wäre es zu begrüßen, wenn alles ausgeblendet wird, was nicht angeschlossen ist. So wird auch ein Kupplungspedal angezeigt (kann auch konfiguriert werden) obwohl keins angeschlossen ist. Ebenfalls müssen die erkannten Spiele erst im Game Launcher nach oben geschoben werden.

Generell wird die Pedalerie immer als aktiv angezeigt, auch wenn diese nicht angeschlossen ist. Leider fehlt hierfür eine entsprechende Prüfung. Etwas merkwürdig ist das Verhalten des nicht vorhandenen Kupplungspedals. Wenn das Lenkrad gedreht wird, ist ein kleiner Ausschlag der Kupplung zu sehen, obwohl diese nicht existiert, irgendwie scheint hier die Basis ein Signal zu überlagern. Für mich hat es aktuell keinen negativen Einfluss, da keine Kupplung vorhanden ist. Wäre nur interessant was passiert, wenn ein Kupplungspedal vorhanden ist.

MOZA Racing App

Für Smartphones gibt es die MOZA Racing App, damit kann ebenfalls eine Konfiguration erfolgen und dies sogar on the fly, während man im Game ist. Im Google Play Store habe ich diese heruntergeladen und installiert. Aktuell werden Englisch und Chinesisch unterstützt.

Im Gegensatz zur Pit House Software wird für die Nutzung der App ein Account benötigt. Da ich die MOZA Support Webseite am PC noch offen hatte, habe ich mir dort einen Account angelegt. Leider kann dieser Account nicht für die App verwendet werden und es muss ein separater Account erstellt werden. Dies hatte bei mir leider auch nicht gleich auf Anhieb funktioniert. Da mein Passwort mit Sonderzeichen nicht akzeptiert wurde. Also ein neues mit Zahlen und

Buchstaben erstellt (12-stellig), aber auch dieses wurde nicht akzeptiert. Als ich noch vier Zeichen angefügt habe, wurde dieses schließlich akzeptiert. In der App steht, das ein Passwort 8 bis 32 Zeichen haben darf und von Sonderzeichen ist nichts zu lesen.

Nach Überwindung der Passworthürde konnte ich das Smartphone per Bluetooth mit der Basis verbinden und Einstellungen vornehmen. Einstellungen werden sehr schnell übertragen und mit der Pit House Software synchronisiert. Die Möglichkeit der Konfiguration während des Spiels ist einfach genial.

Wie verhält sich das R3 Bundle in Spielen?

Im praktischen Test musste sich das R3 Bundle in den Spielen Assetto Corsa Competizione (ACC), EA Sports WRC, F1 2018 und Richard Burns Rally (RBR) beweisen. Eine Auswahl an Racing Games der letzten 20 Jahre. Selbst für RBR gibt es auf folgender Seite eine Anleitung: (https://support.mozaracing.com/en/support/solutions/folders/70000478311). Dank der Anleitungen bzw. Profilen konnte ich das Lenkrad in allen Games ausführlich testen.

Auch wenn es sich um ein Einstiegsmodell handelt und es Modelle mit höherem Drehmoment gibt, ist das Force Feedback dank DirectDrive sehr gut. Egal ob auf Schotter, während eines Drifts, Strecken mit Schlaglöchern oder auf der Rundstrecke mit Curbs, insgesamt bietet das MOZA R3 ein prima Fahrgefühl samt sehr gutem Force Feedback.

Mit dem Lenkrad konnte ich zum Beispiel in ACC der Ideallinie folgen und auch im Regen gibt es genug Rückmeldung, um den Boliden auf der Strecke zu halten. Die RPM-Anzeige ist eine nette Hilfe den idealen Schaltpunkt zu finden und macht das Overlay im Game überflüssig. In EA WRC wird der unebene Untergrund ebenfalls sehr schön dargestellt und mit ein wenig Übung lässt sich der Rallyewagen auch im instabilen Zustand über die Pisten jagen.

Gerade am Anfang beim Testen der einzelnen Games war die App äußerst hilfreich, um die persönlichen Einstellungen zu finden. Es hat schon etwas von Racing wenn man in die Box fährt die App auf dem Smartphone öffnet die Einstellungen vom Lenkrad verändert und wieder rausfährt, ohne das Game verlassen zu müssen. Auch nach längeren Gaming Sessions wird die Basis nicht heiß und bleibt sehr leise. Dies liegt zum einen am Verzicht von Zahnrädern und zum anderen der passiven Kühlung.

Während des Tests ist mir beim Kalibrieren der Pedale eine Kleinigkeit aufgefallen. In der MOZA Pit House Software lässt sich das Gas- und Bremspedal kalibrieren. Vor dem ersten Game habe ich dies ausgeführt und im Spiel konnte ich mit dem Gaspedal keine 100% erreichen. Die Kalibrierung wird gestartet und innerhalb von 10 Sekunden soll das Pedal einmal komplett durchgetreten werden. Beim ersten Versuch hatte ich dies mehrmals innerhalb von 10 Sekunden gemacht und einen falschen Wert (max. 85%) erhalten. Als ich dies nur einmal gemacht habe, war alles in Ordnung.

Welches Fazit lässt sich nach dem Test ziehen?

Mit dem MOZA R3 Bundle wird ein interessantes Paket für den Einstieg ins Sim Racing geliefert. Bei der Materialwahl findet sich erfreulich wenig Plastik wieder und es wurde sehr viel Metall verarbeitet, wodurch das Set robust und hochwertig daherkommt. Dank des Ökosystems kann bei Bedarf das eigene Setup kontinuierlich ausgebaut werden. Wobei das Performance Kit für die Bremse ein Must-have ist. Ein weiteres sinnvolles Feature ist die App, mit der zu jederzeit Einstellungen vorgenommen werden können.

Nachholbedarf hat MOZA beim Thema Software. Hier gibt es einige Stellen, die verbessert werden sollten, um eine bessere User Experience zu liefern. Das geht los bei nicht funktionierenden QR-Codes, der Passwort Validierung in der App bis hin zur Übersichtlichkeit der Software. Aber da diese Punkte softwareseitig sind, besteht Grund zur Hoffnung, dass diese in zukünftigen Versionen nach und nach behoben werden.

Jens Junker

Jens Junker

Seit dem 8. Lebensjahr begeistert von Computern, sind diese zu meiner Leidenschaft geworden. Neben dem Experimentieren mit verschiedener Hardware spielen ebenso Games eine zentrale Rolle. Von Adventures über Shooter bis hin zu rasanten Racing Games ist alles dabei.

Lesertester

Auf diesem Lesertesterprofil werden vielfältige Beiträge aus der Community veröffentlicht. Unterschiedliche Autoren teilen hier ihre Tests und Rezensionen zu technischen Produkten.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"