
Kinder-Smartwatches erfreuen sich vor allem bei einer jüngeren Zielgruppe großer Beliebtheit. Sie bieten die Möglichkeit für den Nachwuchs, mit Eltern und Großeltern zu kommunizieren und liefern den Erziehungsberechtigten dank GPS-Tracking stets ein Gefühl der Sicherheit, wenn der Nachwuchs allein unterwegs ist. Mit der myFirst Fone S3 und myFirst Fone R2 hat der Hersteller zwei Modelle im Angebot, die wir uns im Test einmal genauer angeschaut haben.
myFirst Fone S3 und myFirst Fone R2 Test: Design und Verarbeitung
Die myFirst Fone S3 wurde speziell auf die Bedürfnisse von Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren zugeschnitten. Optisch besticht die Smartwatch durch ihr schlankes, modernes und funktionales Design. Das Gehäuse besteht aus robustem Kunststoff, der eine gewisse Sturzresistenz aufweist, was im Alltag mit Kindern besonders wichtig ist. Die Uhr ist mit einem 1,4-Zoll großen, quadratischen TFT-IPS-Touchscreen ausgestattet, der angenehm hell ausfällt und eine gute Auflösung mitbringt, um auch von Kindern abgelesen zu werden.
Die Größe ist ideal gewählt, um von Kindern leicht bedient werden zu können und einen guten Überblick über Funktionen und Benachrichtigungen zu bieten. Mit einem Gewicht von 55g ist die Smartwatch zudem nicht zu schwer.
Das Armband ist aus flexiblem Silikon gefertigt und angenehm elastisch, um sowohl kleinen als auch größeren Kinderhandgelenken gut zu passen, ohne einzuengen oder zu verrutschen. Zusätzlich ist das Material hautfreundlich und leicht zu reinigen. Die Verarbeitung geht in Ordnung, alle Anschlüsse und Bedienelemente sind sauber eingefasst, der Einschaltknopf und Lautsprecher sind gut erreichbar, ohne dabei versehentlich gedrückt werden zu können.
Die myFirst Fone R2 hingegen präsentiert sich in einem schlanken und leichten, runden Design mit einer Dicke von nur 13,6 mm und einem Gewicht von 48 Gramm, was für Kinderhände sehr angenehm ist. Das Gehäuse wirkt robust und kindgerecht, die neuen elastischen Armbänder sorgen für einen bequemen Sitz und sind in 13 verschiedenen Farben erhältlich, darunter Silikon- und Strickvarianten.
Das 1,3 Zoll große AMOLED-Display bietet eine hohe Auflösung von 360 x 360 Pixeln mit automatischer Helligkeitsanpassung, wodurch Texte und Bilder im Innen- wie Außenbereich klar und lebendig dargestellt werden. Die seitliche große Taste erfüllt einen doppelten Zweck: sofortige Fotoaufnahme und SOS-Alarm bei langem Drücken.
Ausstattung
Technisch bietet die myFirst Fone S3 eine vielseitige und umfangreiche Ausstattung, die für eine Kinder-Smartwatch sehr gut aufgestellt ist. Herzstück ist der eingebaute 4G/LTE-Mobilfunkanschluss, der es ermöglicht, Video- und Sprachtelefonate eigenständig über eine SIM-Karte zu führen, ohne dass ein Smartphone in der Nähe sein muss. Eine SIM-Karte samt einem Monat kostenloser Nutzung liegt dem Lieferumfang bereits bei und ist werksseitig bereits eingesetzt.
Die integrierte 2-Megapixel-Frontkamera ist für Videoanrufe gedacht und liefert eine ordentliche Bildqualität für diese Preisklasse. Das ist natürlich besonders praktisch für Kids, um unterwegs mit Eltern oder der Familie zu kommunizieren.
Die Ortung erfolgt über GPS, A-GPS und WLAN-Lokalisierung, was eine präzise Standortbestimmung auch in geschlossenen Räumen unterstützt. Wie bei vielen anderen Kinder-Smartwatches lässt sich über die Begleit-App myFirst Circle eine Sicherheitszone definieren. Wird diese überschritten, gibt die App eine Benachrichtigung aus.
Eltern können in der zugehörigen App die Sicherheitszonen (Geofences) definieren, um bei Überschreitung Benachrichtigungen zu erhalten – ein wichtiges Feature zur Überwachung und Sicherheit der Kinder.
Das Betriebssystem FoneOS wurde speziell für Kinder entwickelt, um eine übersichtliche und sichere Bedienung zu ermöglichen. Über die MyFirst Circle-App steuern Eltern nicht nur die Kontaktverwaltung, sondern auch den Klassenmodus, der während der Schulzeit Ablenkungen verhindert, indem Telefonfunktion und Apps eingeschränkt werden.
Hinzu kommen praktische Gesundheitsfunktionen wie ein Schrittzähler oder eine Herzfrequenzmessung. Gerade letzteres hat bei Kinder-Smartwatches Seltenheitswert. Um den Nachwuchs zu motivieren, sind diese Metriken spielerisch eingebunden und sorgen mit Fitnessabzeichen und Auszeichnungen für Motivation.
Es gibt zudem einen Musik-Player, über den intern Musik abgespielt werden kann. Hierfür stehen im Falle der Fone S3 rund 8 GByte an Speicher zur Verfügung.
Die Ausstattung der myFirst Fone R2 ist umfassend und speziell auf Kinder zugeschnitten. Die Smartwatch funktioniert als eigenständiges Mobiltelefon mit 4G eSIM, was das Mitführen physischer SIM-Karten überflüssig macht. Die GPS-Tracking-Funktion mit Smart Location Tracking bietet eine Standortverfolgung und ermöglicht das Einrichten sicherer Zonen (Geofencing), um Eltern Sicherheit zu geben.
Weitere Funktionen sind Video- und Sprachanrufe, eine Kamera, Musikplayer mit bis zu 10 Stunden Wiedergabezeit, Herzfrequenzmessung und Sporttracking. Mit dem anpassbaren Magic Button sind Funktionen wie Kamera oder Musikwiedergabe schnell erreichbar.
Akkulaufzeit und Software
Der Akku der myFirst Fone S3 besitzt eine Kapazität von 650 mAh, der der myFirst Fone R2 kommt auf 605 mAh. In der Praxis halten beide Smartwatches bis zu 6 Stunden reine Gesprächszeit durch, was für alltägliche Nutzungen ausreichend ist.
Standby-Zeiten und der Betrieb im normalen Alltag mit GPS-Tracking und gelegentlichen Videoanrufen liegen bei etwa einem Tag, theoretisch sind sogar bis zu 40 Stunden Standby-Zeit möglich. Geladen wird über einen USB-Anschluss mit 5 Volt und 1 Ampere, was vollständige Ladungen in ca. 2 bis 3 Stunden ermöglicht.
Die Software FoneOS ist ein angepasstes Betriebssystem speziell für Kinderuhren, das durch intuitive Menüs und große, klare Symbole besticht. Die Oberfläche wirkt kindgerecht und reduziert potenzielle Bedienfehler. Die elterliche Kontrolle erfolgt über die App MyFirst Circle, die umfangreiche Einstellungen zulässt, von Kontaktfreigaben bis hin zu Aktivitätsüberwachung und Notfallfunktionen.
Allerdings ist die Einrichtung der Uhr und App etwas umständlich gestaltet. So brauchte ich ein paar Versuche, um die Smartwatch in der App verbinden zu können.
Hinzu kommt eine zweite App, die installiert werden muss: myFirstFone, die eine Registrierung voraussetzt, die ich im Rahmen des Tests jedoch nicht abschließen konnte. Trotz Eingabe aller Daten blieb der Button für die Registrierung ohne Funktion.
Praxistest
Im Alltagstest überzeugt die myFirst Fone S3 vor allem durch ihre klare Nutzerführung, kindgerechte Bedienbarkeit und die solide Kombination aus Kommunikations- und Sicherheitsfeatures. Kinder finden sich schnell in der Menüführung zurecht, können eigenständig Video- und Sprachanrufe tätigen und nutzen wissbegierig die Fitnessfunktionen. Die Möglichkeit, nur mit freigegebenen Kontakten zu kommunizieren, gibt Eltern ein beruhigendes Sicherheitsgefühl.
Das GPS-Tracking funktioniert ordentlich, Geofences lösen wie gewünscht entsprechende Benachrichtigungen aus, was in der Praxis wertvolle Unterstützung für Eltern bedeutet. Der Klassenmodus schaltet in den einstellbaren Schulzeiten die Benachrichtung und Töne komplett aus.
Bei der Mobilfunkverbindung zeigen sich allerdings ein paar Probleme und das bei beiden Modellen, also der myFirst Fone S3 und R2. Das dürfte vor allem an den schwachen Antennen liegen, denn insbesondere bei weniger gut versorgten Bereichen kommt es oftmals zu Verbindungsabbrüchen.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass weder die App für die Eltern, noch die Bedienung auf den Smartwatches wirklich flüssig und schnell vonstatten gehen. Die Ladezeiten, um in der App Benachrichtigungen abzurufen oder den Standort zu verfolgen, sind teils sehr lang – das bekommen die meisten Konkurrenten wie beispielsweise die XPLORA X6 Play, die mein Sohn seit einem halben Jahr nutzt, merklich besser hin.
Für Familien, die ihren Kindern noch kein richtiges Smartphone geben möchten, stellen die myFirst Fone S3 und myFirst Fone R2 jedoch eine sichere und technisch moderne Alternative dar.
Im Praxistest überzeugt die myFirst Fone R2 vor allem durch ihre kinderfreundliche und zugleich elternorientierte Bedienung. Die GPS-Genauigkeit der Fone R2 und Fone S3 sind bei Smart Location Tracking allerdings eher durchschnittlich, oftmals unterscheidet sich die exakte Position um mehrere Meter von der realen Position.
Eltern können Sicherheitszonen einrichten und erhalten Benachrichtigungen bei Verlassen dieser Zonen. Die Kommunikationsfunktionen – Sprachanrufe, Videoanrufe und Messaging – funktionieren reibungslos und ermöglichen schnellen Kontakt. Die Kamera liefert ordentliche Schnappschüsse, die vor allem dazu zu gebrauchen sind zu zeigen, wo sich das Kind gerade befindet.
Die merklich teurere R2 hat natürlich aus technischer Sicht die Nase deutlich vorn. Insbesondere beim Display und der Performance.
Ziemlich basic und nicht funktional
Zu bemängeln gibt es bei beiden Modellen aber die wenigen Anpassungsmöglichkeiten:
Innerhalb der Einstellungen auf den Uhren kann ich zwar WLAN, Bluetooth oder Netzwerk konfigurieren, es lässt sich aber beispielsweise weder einstellen, wann sich dass Display automatisch ausschaltet (geht in meinen Augen viel zu schnell), noch welche Informationen auf dem Ziffernblatt dargestellt werden. Dafür stehen immerhin viele bunte Watchfaces zur Wahl.
Auch bei den Push Benachrichtigungen auf das Smartphone der Eltern schwächeln beide Smartwatches. Einerseits dauert es vergleichsweise lange, bis die Benachrichtigungen auf dem Smartphone landen, nachdem die Smartwatches eine Nachricht geschicht haben.
Andererseits öffnet sich beispielsweise bei einem SOS Alarm nicht sofort das entsprechende Chat-Fenster auf dem Smartphone und man muss manuell dorthin navigieren. Gut gefällt mir immerhin, dass der SOS Alarm auf dem Smartphone durch ein lautes Sirenen-Geräusch dargestellt wird.
Die beiden Zusatztasten der R2 (der Magic Button oben) und der SOS Button rechts bieten einen guten Funktionsumfang. Hältst du den SOS Knopf fünf Sekunden lang gedrückt, nimmt die Smartwatch eine bis zu 30 Sekunden lange Sprachnachricht auf und fertigt ein Foto an, damit du schnell reagieren kannst.
Der Magic Button oben bietet drei Optionen und zwar für einen einfachen oder doppelten Klick oder das Gedrückt Halten. Um das herauszufinden, musste ich allerdings das YouTube-Video des Herstellers anschauen – denn beschrieben wir die Konfiguration in der Anleitung nicht.
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Zudem sind die deutschen Übersetzungen der Funktionen sehr unglücklich gelöst. Oder wer weiß schon, was sich hinter Funktionen wie „Machen sie eine…“ oder „Forderung“ verbirgt? Ich jedenfalls nicht.
Hier ist also ausprobieren angesagt. Dann funktioniert das alles mit der myFirst Fone S3 und myFirst Fone R2 ganz gut, die Konkurrenz bietet aber eine merklich bessere, schnellere und intuitivere Bedienung.
myFirst Fone S3 und R2 Test: Fazit
Mit der myFirst Fone S3 und R2 liefert der Hersteller ganz ordentliche Kinder-Smartwatches ab, die sich vor allem durch den SIM-Kartenslot bzw. die eSIM-Funktionalität von vielen Konkurrenten abheben. Der Funktionsumfang ist in Ordnung und bietet die wichtigsten Features wie GPS-Tracking, Kamera, Sprach- und Videochat oder Textbenachrichtigungen.
Im Vergleich zu vielen Konkurrenten arbeitet das GPS aber recht ungenau, während die Mobilfunkverbindung gerade in ländlichen Gegenden gerne mal zusammenbricht. Auch die Akkulaufzeit ist eher unterdurchschnittlich und reicht, bei normaler Nutzung, nur für rund einen Tag aus.
Hinzu gesellen sich weitere Probleme wie das langsame Interface, wenige Anpassungsmöglichkeiten oder die Eltern-App myFirst Circle, die alles andere als intuitiv zu bedienen ist. Damit ordenen sich die myFirst Fone S3 und R2 im Mittelfeld typischer Kinder-Smartwatches ein, die eigentlich alle ihre Problemchen mitbringen. Kann man machen, wenn man mit den Einschränkungen leben kann.
- Ansprechendes Design
- gute Verarbeitung
- SIM / eSIM
- Guter Funktionsumfang
- Verbindungsabbrüche
- GPS ungenau
- Lahmes Interface
- Unintuitive App
- Schlechte Übersetzungen
- Magere Akkulaufzeit
myFirst Fone S3 und R2
Verarbeitung
Hardware
Ausstattung
Funktionen
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis
78/100
Mit der myFirst Fone S3 und R2 legt der Hersteller zwei optisch ansprechende Kinder-Smartwatches auf, die einen guten Funktionsumfang bieten, bei der Genauigkeit und Laufzeit aber schwächeln.

























