
Die meisten Nutzer von Saugrobotern setzen auf Modelle bekannter Marken wie Roborock oder Dreame. Dabei bieten auch eher unbekannte Hersteller richtig gute smarte Haushaltshelfer. Bestes Beispiel ist Narwal. Im Narwal Freo Z10 Ultra Test haben wir uns den neuesten Robo des Unternehmens genauer anschauen dürfen. Dieser soll vor allem mit seinen beeindruckenden KI-Features punkten. Doch bietet er auch eine gute Reinigungsleistung? Wir verraten es euch!
Technische Daten
Modell | Narwal Freo Z10 Ultra |
Saugleistung | 18.000 Pascal |
Maße und Gewicht Saugroboter | 355 mm x 350 mm x 109.6 mm und 4,5 kg |
Maße und Gewicht Basisstation | 430.8 mm x 388.3 mm x 462 mm und 12.2 kg |
Wischfunktion | – Ja, 2x rotierende Wischpads – 8 Newton Anpressdruck – 1 Wischpad ausfahrbar |
Reinigungsstation | – Moppwäsche mit Heißwasser (45° bis 75°C) – Heißlufttrocknung (40°C) – Beigabe von Reinigungsmittel – Absaugen von gesammeltem Schmutz |
Navigation | LiDAR |
Hinderniserkennung | – TwinAI Dodge mit 2x FHD-Kameras – KI-Auswertung für Schmutzanalyse – Erkennung von mehr als 200 verschiedenen Hindernissen (Genauigkeit von 5 mm) |
Akku | 6400 mAh |
Preis | € 1.299,00 * |
Lieferumfang
- Saugroboter
- All-in-One-Station
- 2x Seitenbürsten
- Reinigungsschale
- Netzkabel
- Rampe
- 2x Staubbeutel
- Staubfilter
- Einsatzbehälter
- Reinigungsmittel
Narwal Freo Z10 Ultra Test: Verwechslungsgefahr mit Vorgänger
In Sachen Verarbeitungsqualität liefert Narwal auch beim neuesten Modell wieder aller erste Güte ab. Dabei erinnert die Optik des Freo Z10 Ultra ganz klar an den bereits von uns getesteten Narwal Freo Z Ultra (Test | € 949,00 *). Sowohl der Robo als auch die dazugehörige All-in-One-Station setzen auf ein edles mattes Grau.
Auf der Oberseite des Robos thront ein LiDAR-Sensor. Der Turm ist dabei anders als bei anderen aktuellen Flaggschiffen wie einem Dreame X50 Ultra (Test | € 1.299,00 *) oder einem Roborock Saros 10 (Test | € 1.554,40 *) nicht absenkbar.
Daraus resultiert eine Bauhöhe von knapp 11 cm, was nicht gerade flach ist. Abseits der turmförmigen Navigationseinheit finden wir auf der Oberseite lediglich ein kleines Bedienfeld für die rudimentäre Steuerung und eine Abdeckung, über die wir Zugang zum Staubbehälter und dem Reset-Button erhalten. An der Front befindet sich neben einem Bumper noch die notwendige Technik für die Hinderniserkennung.
Diese setzt sich aus zwei Kameras und LED-Einheit zusammen. Rückseitig finden wir die Ladekontakte und an den Seiten Sensoren für das Halten von Abständen. Den Puschel für die Reinigung von Fußbodenleisten, den wir noch beim Z Ultra bestaunen durften, gibt es nun nicht mehr. Da dieser aus meiner Sicht aber nicht wirklich notwendig war, tut das sicherlich nicht großartig weh.
Dafür kann der Z10 Ultra einen seiner Wischmopps ausfahren, wie wir beim Blick auf die Unterseite bestaunen dürfen. Hier befinden sich neben der ausfahrbaren Wischeinheit außerdem die beiden Seitenbürsten, die der Z10 Ultra leider nicht ausfahren kann. Abgerundet wird das Ganze mir der Hauptbürste, die mit ihrem hohen Gummianteil einen guten Eindruck hinterlässt.
Narwal Freo Z10 Ultra Test: All-in-One-Station
Wie beim Freo Z Ultra hat auch die All-in-One-Station des Freo Z10 Ultra einiges auf dem Kasten. Aber der Reihe nach. Zunächst werfen wir mal einen Blick auf die Oberseite. Hier befindet sich das gewohnt stylische kreisförmige Display, welches als Bedieneinheit fungiert.
Dieses ist wieder einmal deutlich weniger aufwendig gestaltet, als es noch beim Narwal Freo (Test | € 417,10 *) der Fall war, aber aus meiner Sicht darf der Hersteller hier gerne einsparen und anderswo mehr investieren.
Unter der Klappe auf der Oberseite erhalten wir Zugang zu Schmutz- und Frischwassertank. An der Front wiederum finden wir hinter einer Abdeckung den Staubbeutel und sowie den Einsatz für den Reinigungsmittelbehälter. Der Staubbeutel ist laut Herstellerangaben so groß, dass er nur etwa alle 120 Tage durch einen neuen ausgetauscht werden muss.
Im unteren Bereich findet dann die Reinigung der Wischpads statt. Dabei kommt Heißwasser zum Einsatz. Wie heiß das dabei verwendete Frischwasser ist, macht die Station von der jeweiligen Verschmutzung abhängig. Hier sind zwischen 45°C und 75°C möglich, was gezielt Verschmutzungen lösen und Bakterien abtöten soll.
Im Anschluss kommt eine Heißlufttrocknung mit 40°C Heißluft zum Einsatz. Die beiden dreieckigen Wischpads werden nicht nur im Anschluss an die Reinigungstour gesäubert. Auch während der Reinigung kommt es zum Boxenstopp. Wie oft genau? Auch das macht der Narwal Freo Z10 Ultra vom Verschmutzungsgrad abhängig.
Die KI hat hier die Entscheidungsgewalt. Für unsere Gefilde eher uninteressant ist die Sterilisation mit Elektrolyse-Verfahren. Schließlich ist unsere Wasserqualität so hoch, dass zusätzliche Elektrolyse nicht vonnöten ist. Für zusätzliche Reinigungskraft sorgt der Narwal aber durch die automatische bedarfsgerechte automatische Beigabe von Reinigungsmittel.
Narwal Freo Z10 Ultra Test: Navigation
Der Narwal Freo Z10 Ultra setzt auf einen LiDAR-Sensor auf der Geräteoberseite. Diese setzt auf Lasertechnologie und vermisst so selbst bei absoluter Dunkelheit zuverlässig eure Räumlichkeiten. Wie gut das funktioniert, darf man sich nach der ersten Kartierung in der Narwal App ansehen. Zwar mögen die Details nicht an die der namhaften Konkurrenz von Roborock und Dreame heranreichen können, doch für die meisten Nutzer dürfte das vollkommen ausreichen.
Wenn man dem Narwal beim Manövrieren durch den Wohnraum beobachtet, fällt seine gute Orientierung auf. Doch abseits der Tatsache, dass sich der smarte Haushaltshelfer stets bestens zurechtfindet, punktet er auch mit einem lobenswerten Reinigungsmuster. Während ein Großteil der Konkurrenz zunächst Raumränder säubert und im Anschluss den Innenbereich in U-förmigen Kurven abfährt, arbeitet der Narwal mitunter nach einem anderen System.
So fährt der Z10 Ultra besonders verschmutzte Stellen rasterförmig in einem Gittermuster ab. Sollte die Freo-KI feststellen, dass die Verschmutzung noch immer nicht behoben wurde, kann der Robo den Bereich bis zu sechs mal im Rahmen von Folgewaschgängen säubern. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass ihr den Robo im Freo-Mind-Modus fahren lasst. Doch hier passt nicht nur die Orientierung, sondern auch die Beweglichkeit selbst.
So kann der Freo Z10 Ultra Schwellen mit einer Höhe von bis zu 2 cm erklimmen bzw. überwinden. Natürlich kann er dabei nicht mit der Kletterfähigkeit eines Dreame L50 Pro Ultra (Test | € 1.129,00 *) mithalten. Dieser kann Hindernisse mit bis zu 4 cm Höhe überwinden.
Narwal Freo Z10 Ultra Test: Hinderniserkennung mit KI-Support
An der Front des Robos kommt TwinAI Dodge auf Basis von zwei Kameras zum Einsatz. Wie bereits erwähnt spielt dabei das Thema künstliche Intelligenz eine große Rolle. NarMind Pro ist dabei ein autonomes System, welches Bodenbeschaffenheit und Verschmutzungen erkennt und im Freo-Modus die entsprechende Performance des Saugers anpasst. Das sorgt beispielsweise dafür, dass der Narwal Z10 Ultra zuverlässig zwischen Nass- und Trockenreinigung wechselt.
Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, dass der smarte Haushaltshelfer bei einem Haufen Reis im trockenen Saugmodus arbeitet um bei einer Pfütze unmittelbar daneben in den Nassreinigungsmodus zu wechseln. Hierbei wird jeweils die Wisch- bzw. Saugeinheit angehoben respektive heruntergelassen. Doch wie bereits beim Z Ultra macht sich die Kameratechnik in Kombination zur KI-Auswertung vor allem auch bei der Hinderniserkennung positiv bemerkbar.
So kann der Robo zwischen mehr als 200 verschiedenen Objekten unterscheiden. Beim Vorgänger waren es nur 120. Dabei soll er die Hindernisse mit einer Genauigkeit von 5 mm erkennen können. Das merkt man daran, dass er in der Praxis kaum Hindernisse touchiert, sondern in den aller meisten Fällen gekonnt umfährt. Dabei versucht er vor allem im Bereich von Möbelkanten und Fußbodenleisten so nah wie möglich ans Hindernis heranzufahren, um eine möglichst randlose Reinigung zu gewährleisten.
Dabei umfährt er Hindernisse nicht pauschal. Stattdessen ordnet er diese zunächst mal einem Typ aus der Datenbank zu und agiert im Anschluss in passender Weise. Bei unbeweglichen und unbedenklichen Hindernissen wie Kabeln oder Schuhen hält er einen Abstand von 2 cm. Bei Personen oder Tieren hält er wiederum einen Abstand von 4 cm. Registriert der Robo hingegen Verschmutzungen, die er nicht verarbeiten kann, hält er einen Sicherheitsabstand von 7 cm.
So müsst ihr euch nicht vor bösen Überraschungen wie verschmierten Ketchup-Flecken oder gar verteilten Häufchen eurer Haustiere fürchten. Die Hinderniserkennung macht in der Praxis einen richtig tollen Eindruck. Zwar habe ich nicht im Detail nachgemessen, ob der Robo immer den von der KI gewünschten Abstand zum Hindernis einhält, ich kann jedoch festhalten, dass es zu keiner Kollision kam. Selbst mein ultraflaches USB-Kabel erkannte der smarte Haushaltshelfer zuverlässig.
Narwal Freo Z10 Ultra Test: Mobile Überwachungskamera
Wie bereits erwähnt, setzt der Narwal auf ein Kamerasystem. Dieses kann nicht nur bei der Hinderniserkennung und Schmutzanalyse zum Einsatz kommen. Auch kannst du die Kamera als mobiles Überwachungssystem nutzen. Zumindest dann, wenn du möchtest. Denn Narwal hat sich ein TÜV-Prüfsiegel für Datenschutz eingeholt – ihr müsst also keine Angst vor ungewollter Überwachung von euch und euren Liebsten haben.
Solltet ihr allerdings die Kamerafunktion freigeben, werden die Daten zu Narwal geschickt. Ob euch das stört oder ihr diesbezüglich keine Bauchschmerzen hat, ist wie so oft eine subjektive Frage. Habt ihr die Berechtigung erteilt, könnt ihr über die App nachverfolgen, wo sich der Robo gerade befindet und was er sieht. Obendrein lassen sich Videos und Fotos erstellen. Alternativ kannst du den smarten Haushaltshelfer im Überwachungsmodus auch wie ein ferngesteuertes Auto steuern.
Im „Kameramodus“ könnt ihr dann auch eine Zwei-Wege-Audiofunktion“ nutzen und so über die Lautsprecher des Robos sprechen. Aus meiner Sicht ist das Ganze nur eine Spielerei, deren Mehrwert sich mir nicht so wirklich erschließt. Da allerdings auch die Konkurrenz mit Kamera an Bord eine solche mobile Kamerafunktion bietet, ist Narwal hier sicherlich in der Bringschuld seinen Kunden gegenüber gewesen und hat entsprechend reagiert.
Narwal Freo Z10 Ultra Test: Narwal-App
Die Narwal-App lässt sich wohl am besten als solide bis gut bezeichnen. Sicherlich ist das eine eher subjektive Meinung, doch ich finde, dass die Konkurrenz von Roborock und Dreame hier einfach die Nase vorne hat. Das betrifft sowohl das allgemeine Look&Feel als auch die Übersicht. Zwar spielt man sich auch beim Pendant von Narwal schnell ein, doch andere Apps sind da durchaus intuitiver.
Das bedeutet aber keineswegs, dass die App in der Praxis nicht überzeugen kann. Schließlich findet ihr hier viele verschiedene Einstellungsmöglichkeiten zum smarten Haushaltshelfer. So könnt ihr beispielsweise festlegen, wie intensiv der Robo saugen bzw. wischen soll. Alternativ lasst ihr ihn oder besser gesagt die Narwal-KI das Ganze entscheiden und wählt den entsprechenden Freo-Modus. Außerdem könnt ihr hier Einzelheiten zur All-in-One-Station festlegen.
Hierzu gehört beispielsweise die Bestimmung der Trocknungsdauer. Weiterhin lassen sich Anpassungen in der Karte vornehmen. Sollte zum Beispiel der Grundriss nach der ersten Kartierung nicht der Realität entsprechen, könnt ihr ihn anpassen. Auch könnt ihr No-Go-Zonen und unsichtbare Wände festlegen. Cool ist auch die Möglichkeit, spezielle Reinigungsroutinen für bestimmte Räume festlegen zu können.
Narwal Freo Z10 Ultra Test: Leistung im Saugmodus
Bevor wir uns die Reinigungsergebnisse anschauen, werfen wir erstmal einen Blick auf die nackten Fakten. Der Narwal Freo Z10 Ultra bietet stolze 18.000 Pascal Saugleistung. Das ist eine echte Ansage und eine deutliche Steigerung zum Vorgänger, der noch mit 12.000 Pascal über eure Böden fegte. In der Praxis werden das wohl nur diejenigen unter euch bemerken, die über einen oder mehrere langfloorige Teppiche verfügen.
So kann ich dem Freo Z10 Ultra eine ähnlich gute Reinigungsleistung im Saugmodus bescheinigen, wie es bereits beim Vorgänger der Fall war. Egal, ob Staub, Reis oder Tierhaare – hier landet nahezu alles zuverlässig im Saugschacht. Einzig bei der Eckenreinigung hat der Narwal so seine Schwächen, was angesichts des Verzichts auf eine ausfahrbare Seitenbürste nicht weiter verwunderlich ist. Beim nächsten Modell darf der Hersteller hier doch bitte nachrüsten.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Arbeit der Hauptbürste. Diese setzt auf eine Kombination aus Gummi und spiralförmige Bürsten. Der Vorteil: Haare sollen hier nicht hängen bleiben, sondern zuverlässig im Staubbehälter landen. Und was soll ich sagen? Das hat der Narwal richtig gut gemacht! Da sich in meinem Haushalt neben zwei Langhaarkatzen auch ein Hund befindet, der gerne einen beachtlichen Teil seines Fells auf dem Boden liegen lässt, kann ich das durchaus gut beurteilen.
Narwal Freo Z10 Ultra Test: Leistung im Wischmodus
Deutlich spannender ist dann doch der Wischmodus. Hier fällt beim Blick auf die technischen Daten eine Verschlechterung zum Vorgänger auf. So kann der Z10 Ultra im Gegensatz zum Z Ultra nicht mehr 12, sondern nur noch 8 Newton Anpressdruck vorweisen. Allerdings bietet das neue Modell dafür auch einen Ausfahrbaren Wischmopp. Anders als ein Großteil der Konkurrenz setzt Narwal hier auf keine kreisförmigen, sondern vielmehr dreieckige Wischpads.
In Kombination zu seinen Hüftschwüngen entlang von Möbelkanten und Fußbodenleisten soll das für eine möglichst randlose Reinigung sorgen. Das funktioniert auch tatsächlich sehr gut. Generell hat mich die Wischleistung des smarten Haushaltshelfers überzeugen können. Insbesondere die gezielte Reinigung von stark verschmutzten Abschnitten bewältigt der Robo mit Bravour. Zwar kann er hier nicht mit einem Roborock Saros 10R (Test | € 1.299,00 *) mithalten, richtig gut ist das Wischergebnis aber dennoch.
Fazit
Mit dem Narwal Freo Z10 Ultra liefert der Hersteller ein rundum gelungenes Gesamtpaket für alle, die Wert auf eine smarte und gründliche Bodenreinigung legen. Besonders beeindruckt haben uns die starke Saugleistung, die effektive Wischfunktion mit cleverer KI-Unterstützung und die ausgeklügelte All-in-One-Station, die den Reinigungsprozess fast vollständig automatisiert. Auch die Verarbeitung ist – wie von Narwal gewohnt – auf Top-Niveau.
Zwar gibt es kleinere Schwächen bei der App-Bedienung und der Eckenreinigung, doch diese fallen im Alltag kaum ins Gewicht. Mit seiner herausragenden Hinderniserkennung hebt sich der Z10 Ultra zudem von vielen Konkurrenten ab. Wer mit der etwas höheren Bauhöhe und dem fehlenden ausfahrbaren Seitenbürstchen leben kann, bekommt hier einen innovativen und leistungsstarken Haushaltshelfer, der sich nicht hinter großen Namen verstecken muss. Ein echter Geheimtipp abseits der Platzhirsche.
PRO
CONTRA
Der Narwal Freo Z10 Ultra punktet im Test vor allem mit seiner beeindruckenden Hinderniserkennung und bietet obendrein eine gute Reinigungsleistung.
Narwal Freo Z10 Ultra
Design & Verarbeitung
Bedienkomfort
Reinigungsleistung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
92/100