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Omajin Wireless Video Doorbell Test: Ein Underdog, der überzeugt!

Wer sich auf die Suche nach einer passenden Videotürklingel zum fairen Preis begibt, die auch noch aus dem europäischen Raum stammt, wird früher oder später sicherlich auch auf den Hersteller Netatmo stoßen. Das in Frankreich ansässige Unternehmen hat mit der Marke Omajin nun einen Low-Budget-Ableger an den Start gebracht. Im Omajin Wireless Video Doorbell Test werfen wir einen Blick auf die Premiere der Netatmo-Tochter. Kann diese genauso glänzen wie die Modelle von Netatmo.

Technische Daten

Modell Omajin kabellose Videotürklingel
Auflösung 5 MP (2K+)
Nachtsicht Schwarzweiß mittels IR-Sensor
Bewegungserkennung – Personenerkennung
– Tiererkennung
– Gesichtserkennung
Stromversorgung – Festverdrahtung
– Akkubetrieb (bis zu 10 Monate)
Gong – Im Lieferumfang enthalten
– Flexibel einsetzbar dank Batteriebetrieb
Videospeicher Lokal (max. 256 GB microSD) oder Omajin Cloud (ab € 4,99 mtl.)
Preis € 129,95 *

Lieferumfang

omajin wireless video doorbell test

  • Videotürklingel
  • 64 GB Micro SD Karte
  • Gong
  • Schrauben + Dübel
  • Ladekabel
  • 3x AA-Batterien
  • Sicherheitsschlüssel
  • Reset-Tool
  • Quick-Start-Guide

Omajin Wireless Video Doorbell Test: Design und Verarbeitung

Ehrlich gesagt war ich ein wenig enttäuscht als ich die Verpackung der Omajin erstmals in den Händen hielt. So wirken die Drucke auf der Verpackung leider ein wenig so, als hielte man ein Billigprodukt bekannter Fernost-Low-Budget-Versandhändler in den Händen. Doch es kommt bekanntermaßen auf die inneren Werte an.

Dieses Sprichwort sollte man vor allem bei der Omajin Videotürklingel im Hinterkopf behalten. Beim Auspacken wurde ich nämlich schnell eines Besseren belehrt. So fühlte sich die Türklingel auf Anhieb sehr hochwertig an. Hier knackt und knarzt es an keiner Stelle. Und auch die Optik hat mir recht gut gefallen.

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So setzt die Netatmo-Tochter hier auf eine Kombination aus Schwarz und Weiß und rundet oben und unten das Gehäuse der Türklingel ab. Das erinnerte mich an Modelle wie die Reolink Battery Doorbell (Test€ 139,99 *) oder eine EZVIZ DB2 (Test, € 109,99 *).

Ich muss zwar sagen, dass mir das kantige Design der Netatmo Smart Video Doorbell (Test, € 215,71 *) nochmal besser gefällt, aber das ist bekanntermaßen Geschmacksache. An der Oberseite platziert der Hersteller ein kleines Vordach, das die in der Farbe Schwarz gehaltene Kamera- und Sensoreinheit vor Regen schützt.

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Eine IP65-Zertifizierung unterstreicht darüber hinaus den Schutz vor Schäden, die durch Wasser, Staub oder anderen Schmutz angerichtet werden könnten. Entsprechende Gummiabdeckungen sorgen dabei für die notwendige Sicherheit. Unter der Kamera- und Sensoreineit sitzt der Klingelknopf, der mit einem tollen Druckpunkt glänzen kann. Eine kleine LED-Leiste zwischen den beiden Elementen soll den Button nochmal hervorheben.

Meiner Meinung nach hätte der Knopf gerne noch etwas auffälliger sein können. Viele Modelle der Konkurrenz wie beispielsweise eine Ring Battery Doorbell (Test, € 99,99 *) setzen hier auf einen Leuchtring. Der dem Set beiliegende Gong ist erfreulich unauffällig und erinnert mich optisch an den der TP-Link Tapo D230S1 (Test€ 89,90 *).

Omajin Wireless Video Doorbell Test: Drahtlose Installation möglich

Immer mehr smarte Videotürklingeln geben euch bei der Stromversorgung eine angenehme Wahlfreiheit. Dank integriertem Akku könnt ihr auch beim Modell von Omajin entscheiden, ob ihr auf Akkubetrieb setzen möchtet oder eine feste Verkabelung mit dem Stromanschluss bevorzugt. Beides hat sicherlich seine Vor- und Nachteile. Ein wenig Entscheidungshilfe geben wir euch in unserem Ratgeber für smarte Videotürklingeln.

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Wer sich für den Batteriebetrieb entscheidet, profitiert von einem wirklich ausdauernden 6700 mAh großen Akku. Dieser soll laut Herstellerangaben eine durchschnittliche Betriebsdauer von zehn Monaten pro Akkuladung möglich machen. Das ist eine echte Kampfansage, von der sich viele Modelle der Konkurrenz eine Scheibe abschneiden können. Ist der Akku einmal leer, lässt er sich bequem über USB-C aufladen. Das solltet ihr direkt nach dem Auspacken und vor der Installation machen. Schließlich ist der USB-Port nur dann erreichbar, wenn die Türklingel nicht in der Halterung steckt.

Die Installation selbst geht blitzschnell von der Hand. Zunächst müsst ihr euch für einen geeigneten Ort entscheiden. Anschließend nehmt ihr euren Bohrer zur Hand und sorgt für insgesamt vier passende Löcher. Nun noch die beiliegenden Dübel platzieren und ihr könnt die Halterung der Türklingel auch schon mit den beiliegenden Schrauben festschrauben. Zu guter letzt setzt ihr die Klingel ein und das System ist bereit für die weitere Einrichtung. Eine Sechskantschraube schützt das Klingelmodul effektiv vor Langfingern.

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Für Diebstahlsschutz sorgt die Sechskantschraube

Wer sich für einen Betrieb über einen vorhandenen Stromanschluss bzw. Klingeldraht entscheidet, muss entsprechend noch die Stromkabel an der Türklingel befestigen. Solltet ihr diesbezüglich keinerlei Erfahrung haben, ist es ratsam, im Freundeskreis nach handwerklich begabten Personen Ausschau zu halten. Alternativ geht euch hier sicher auch gerne ein Elektriker zur Hand. Mit Strom ist nämlich nicht zu spaßen!

Omajin Wireless Video Doorbell Test: Inbetriebnahme über App

Hängt die Klingel am Wunschort, führt euch der nächste Schritt in den Google Play Store bzw. Apple App Store. Ihr benötigt nämlich die Omajin App, um die smarte Videotürklingel auch einzurichten. Am Anfang steht dabei wie so oft die Erstellung eines neuen Nutzerkontos (Schade, dass man nicht die Zugangsdaten von Netatmo nutzen kann).

Im Zuge der Einrichtung steht die Einbindung der Videotürklingel ins Heimnetzwerk im Fokus. Und das geht auch erfreulich schnell. Befindet sich die Klingel im heimische WLAN, könnt ihr euch bei den Einstellungen austoben. Hier bietet das Modell von Omajin die gängigen Parameter. So könnt ihr nicht nur die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung regulieren.

Auch lassen sich blinde Bereiche festlegen und Einstellungen am Innenmodul bzw. Gong vornehmen. Weiterhin könnt ihr die smarte Videotürklingel in der App mit dem Google Assistant oder Amazon Alexa verknüpfen, um eine Sprachsteuerung möglich zu machen. Weitere externe Smart-Home-Systeme werden leider nicht unterstützt. Richtig cool für Omajin-Fans ist auch die Möglichkeit, Szenen zu erstellen. Hier arbeiten die smarten Helfer der Marke gekonnt zusammen.

So kann die Aufnahme der Videotürklingel automatisch starten, wenn beispielsweise die kabellosen Sicherheitskameras von Omajin (€ 199,99 (€ 100,00 / stück)*) eine Bewegung registriert haben. Obwohl Omajin eine Netatmo-Tochter ist, funktionieren die Szenen bislang aber leider nur innerhalb des Kosmos der Marke selbst. Ob sich das in Zukunft noch ändern wird, steht in den Sternen.

Doch die App dient natürlich nicht nur als Einstellungsmöglichkeit. Auch ist sie die wichtigste Schnittstelle zwischen euch und der Omajin-Türklingel. Hier könnt ihr jederzeit in Echtzeit und mit erfreulich geringen Latenzen auf das aktuelle Bild der Kamera zugreifen. Auch erhaltet ihr eine Benachrichtigung, wenn jemand an der Tür klingelt. Sollte es sich um den Postboten handeln, könnt ihr dank Gegensprechfunktion darum bitten, das Paket direkt auf der Türschwelle abzustellen.

Omajin Wireless Video Doorbell Test: Kamera mit Bewegungserkennung

Omajin spendiert seiner smarten Videotürklingel eine Kamera mit 2k+ Auflösung. Mit einem Blickwinkel von 140° behaltet ihr dabei einen recht großen Bereich vor eurer Haustür im Blick. Die Aufnahmen können sich dabei durchaus sehen lassen. Vor allem dann, wenn es taghell ist. Mit der Farbtreue und Schärfe einer Eufy Video Doorbell E340 (Test€ 135,99 (€ 135.990,00 / kg)*) kann sie zwar nicht mithalten, den meisten werden die Aufnahmen aber vollkommen ausreichen.

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Dank Nachtsichtfunktion und Infrarotfilter bekommt ihr auch bei Dunkelheit gute Aufnahmen in Schwarzweiß geboten. Eine farbige Nachtsicht gibt es zwar nicht, aber wirklich gestört hat mich das nicht. Da die Omajin ohnehin über keine LED-Einheit an der Front verfügt, wären die Farbaufnahmen bei Nacht wahrscheinlich sowieso eher schlecht als recht gewesen.

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Auch mit einer guten Bewegungserkennung kann die Kamera punkten. So kann sie nicht nur zwischen Mensch- und Tierbewegungen unterscheiden und dementsprechend eine passende Push-Nachricht via App senden. Auch ist eine Gesichtererkennung an Bord, die auf KI setzt und somit stetig dazulernt und mit der Zeit die Gesichter von Familie und Freunden erkennt.

Erkennt die Kamera ein Gesicht nicht, erhaltet ihr einen entsprechenden Alarm auf euer Smartphone. Apropos Alarm. An Bord der Klingel befindet sich natürlich auch eine Sirene, die mit satten 85 dB wohl schnell für Aufmerksamkeit sorgen dürfte. Der Alarm schlägt beispielsweise dann an, wenn eine Person versucht, die Türklingel zu stehlen oder zu zerstören.

Omajin Wireless Video Doorbell Test: Datenschutz

Wer eine Überwachungskamera oder smarte Videotürklingel montiert, sollte das Thema Datenschutz keinesfalls unter den Tisch kehren. Damit euch keine juristischen Schwierigkeiten ereilen, solltet ihr eine Kamera stets im Sinne geltender Datenschutzvorschriften betreiben. Und hier kann die Omajin ebenfalls überzeugen. Man spürt, dass es sich um ein Produkt aus europäische Hand handelt. Schließlich bietet die App ausreichend anpassbare Parameter, um einen legalen Betrieb zu ermöglichen.

Insbesondere der Erkennungsbereich spielt dabei eine große Rolle. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Erkennung auch gänzlich ausschalten. Allerdings fällt dann auch ein entscheidendes Feature der smarten Videotürklingel weg. Wichtig ist, dass eure Kamera nicht den öffentlichen Bereich wie einen Gehweg überblickt. Sorgt über die Einstellungsmöglichkeiten einfach dafür, dass lediglich euer Grundstück erfasst wird. Dann seid ihr auf Nummer sicher.

Omajin Wireless Video Doorbell Test: Videospeicher

Da Omajin bereits ab Werk eine 64 GB große MicroSD-Karte beilegt, wird schnell deutlich, dass das Gerät auch einen lokalen Speicher bietet. Die Speicherkarte findet in der Türklingel selbst Platz. Wirklich schlau finde ich das nicht gelöst. TP-Link platziert die SD-Karte beispielsweise im Gong, welcher sich im Innenbereich befindet. Meiner Ansicht nach hätte sich das auch bei Omajin angeboten.

Sollte es nämlich einmal zum Diebstahl der Kamera kommen, haben die Langfinger auch direkt Zugriff auf die Daten der SD-Karte. Wer keine Lust auf einen lokalen Speicher hat, kann auch die Cloud von Omajin nutzen. Allerdings ist das Ganze auch mit Folgekosten verbunden. Die Abopreise beginnen hier bei € 4,99 im Monat bzw. € 49,99 im Jahr. Hier werden die Aufnahmen für zwei Wochen gespeichert.

Richtig cool: Die Cloud-Server befinden sich auf europäischem Boden. Dementsprechend kann man sich auf die Datenschutzgrundsätze der EU verlassen. Es ist lobenswert, dass Omajin die Cloud-Mitgliedschaft lediglich an Speichermöglichkeiten knüpft. Die Ring-Serie von Amazon beispielsweise verknüpft neben dem Videospeicher auch essentielle Überwachungsfeatures der smarten Videotürklingeln an eine bestehende Mitgliedschaft.

Fazit

Mit der smarten Videotürklingel von Omajin gelingt es der Netatmo-Tochter ein wirklich gutes Smart-Home-Gadget an den Start zu bringen. Hier stimmt nicht nur die Verarbeitungsqualität und die unkomplizierte Einrichtung. Auch die Bildqualität ist durchaus überzeugend. Der große Vorteil ist aus meiner Sicht, dass hinter Omajin ein Hersteller mit Sitz in Europa steht. Damit kann man sich auf hohe Datenschutzstandards verlassen. Grund zum Meckern gibt es eigentlich nur bei Kleinigkeiten wie den schlecht erreichbaren USB-Port oder den fragwürdigen Steckplatz der Speicherkarte. Diese negativen Aspekte trüben das ansonsten wirklich positive Bild von der Türklingel aber nur wenig.

PRO

  • Tolle Verarbeitungsqualität
  • gute Kameraqualität
  • externer Gong im Lieferumfang enthalten
  • Lange Akkulaufzeit
  • Lokaler Videospeicher möglich
  • fairer Preis

CONTRA

  • Fragwürdige Platzierung des SD-Einschubs
  • Akku nicht austauschbar

Omajin Wireless Video Doorbell

Design und Verarbeitung
Hardware
Bildqualität
Nutzerkomfort
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Mit der Omajin Wireless Video Doorbell ist der Netatmo-Tochter ein tolles Erstlingswerk gelungen. Meckern kann man nur über Kleinigkeiten, die das ansonsten sehr positive Gesamtbild nur wenig trüben.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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