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Ring Battery Doorbell Test: Solides Einsteigergerät mit Schwächen

Wenn es um smarte Videotürklingeln geht, gehört Ring zweifelsohne zu den bekanntesten Marken auf dem gesamten Smart-Home-Markt. Dabei bietet die Amazon-Marke seine Geräte sowohl mit Akku- als auch Netzbetrieb an. Nun aktualisierte Amazon das Basismodell seiner batteriebetriebenen Videotürklingel. Im Ring Battery Doorbell Test wollen wir uns deshalb einmal genauer ansehen, welche Änderungen Ring vorgenommen hat und ob sich womöglich ein Upgrade lohnt.

Technische Daten

Modell Ring Battery Doorbell 
Auflösung 1440 x 1400p HD
Nachtsicht – Schwarzweiß über IR-Sensor
– Nachtsicht in Farbe
Sichtfeld Kopf-bis-Fuß-Aufnahme (150 Grad diagonal und 150 Grad vertikal)
Stromversorgung – Akkubetrieb (integriert)
– Betrieb über Netzstrom möglich
– Anschluss von Solarpanel möglich (separat erhältlich)
Gegensprechfunktion Ja
App Ring-App
Videospeicher  Cloudspeicher (Ring-Protect-Abo erforderlich)
Bewegungserkennung – Bewegungserfassung mit benutzerdefinierbaren Bewegungszonen
– Paketbenachrichtigung (Ring-Protect-Abo erforderlich)
– Personenbenachrichtigung (Ring-Protect-Abo erforderlich)
Maße 6,19 cm x 2,30 cm x 12,65 cm
Konnektivität 802.11b/g/n; WLAN-Verbindung 2,4 GHz
Betriebsbedingungen -20,5 °C bis 50 °C
Preis € 99,99 *

Lieferumfang

ring battery doorbell test

  • Ring Battery Doorbell
  • Montageplatte
  • USB-C-auf-USB-A-Kabel
  • Entsicherungs-Tool
  • Schrauben + Dübel
  • Warn-Sticker
  • Quick-Start-Guide + Garantiekarte

Neuerungen zum Vorgänger

Die Ring Battery Doorbell ist kein neues Gadget im Lineup von Ring. Vielmehr hat die Marke bereits vor einigen Jahren sein Basismodell präsentiert. Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Änderungen die Amazon-Marke in seiner neuesten Version etabliert hat und ob diese womöglich ein Update von Besitzern eines älteren Modells rechtfertigt. Folgende Neuheiten sind an Bord:

  • Kopf-bis-Fuß-Aufnahme (150° vertikal, 150° horizontal)
  • Personen- und Paketbenachrichtigung
  • Nachtsicht in Farbe
  • USB-C-Port
  • Neues Entnahmewerkzeug

Ring Battery Doorbell Test: Design und Verarbeitung

Ring bleibt seiner Design-Mentalität auch bei der neuesten Version der Ring Battery Doorbell treu. Das gilt zum einen für den allgemeinen Aufbau. Dieser erinnert nämlich nicht nur an die Vorgängergeneration, sondern auch an die bereits von uns getestete Ring Battery Doorbell Plus (Test). So lässt sich die Front grob in zwei Bereiche unterteilen, denen die Amazon-Marke auch verschiedene Farben spendiert.

ring battery doorbell test

Herzstück des oberen schwarzen Teils ist die Kamera. Darüber hinaus sitzt hier der Infrarotsensor (IR-Sensor) sowie ein Bewegungsmelder. Im zweiten, unteren Bereich befindet sich der Klingelknopf, der dank beleuchtetem LED-Ring nach dem Betätigen bestens erkennbar ist. Doch er ist nicht nur gut erkennbar, sondern punktet auch mit einem tollen Druckpunkt.

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Für unseren Test stand uns das Modell in der Farbe „Nickel Matt“ zur Verfügung. Alternativ gibt es die Klingel auch mit einer Blende in der Farbe „Venezianische Bronze“. Die Farbwahl sollte übrigens mit Bedacht getroffen werden. Austauschbar sind die Blenden nämlich leider nicht. Am unteren Ende des Gehäuses befindet sich wiederum das Firmenlogo. So punktet die Front mit einer erfreulich aufgeräumten Optik, die so auffällig wie nötig und unauffällig wie möglich an der Hauswand Platz findet.

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An der Unterseite der Videotürklingel befindet sich der Lautsprecher, der beim Druck auf den Klingelknopf als Feedback auch einen Klingelton an den Besuch ausgibt. Darüber hinaus kommt sie bei der Gegensprechfunktion zum Einsatz.

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Hier kann Haus- oder Wohnungsbewohner mithilfe von Zwei-Wege-Audio bequem mit der klingelnden Person kommunizieren. Beim Blick auf die untere Seite kann man ein kleines orangefarbenes Stäbchen erkennen, das als Ersatz zur Sicherheitsschraube des Vorgängers zum Einsatz kommt.

Mithilfe eines Drucks mit dem beiliegenden Tool kann man die Türklingel von der Rückwand lösen, um beispielsweise den Akku aufzuladen. Das mag mit dem neuen Konzept deutlich schneller gehen, ist aus meiner Sicht aber auch weniger sicher. Schließlich lässt sich der Mechanismus auch ohne das Sicherheitstool spielend leicht entriegeln.

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Rückseitig befindet sich ein auffälliger orangefarbener Knopf, der bei der Einrichtung der Klingel zum Einsatz kommt. Darunter sitzen zwei Schrauben, die man nutzt, wenn man die Battery Doorbell doch lieber per Klingeldraht mit Strom versorgen möchte. Daneben wiederum sitzt der Ladeanschluss. Ring spendiert seiner akkubetriebenen Videotürklingel nun endlich auch USB-C, was natürlich deutlich zeitgemäßer ist.

Ring Battery Doorbell Test: Schnelle Einrichtung

Wer sich eine Videotürklingel zulegt, steht vor der Wahl zwischen Batteriebetrieb oder Stromversorgung über Netzanschluss. Was einem besser gefällt, ist natürlich Geschmacksache. Schließlich haben beide Methoden ihre jeweiligen Vorteile. Ein Vorteil des Akkubetriebs ist sicherlich die schnelle und unkomplizierte Installation wie Inbetriebnahme. Schließlich sind hier keine Kabel im Spiel, die verdrahtet werden müssen.

Das ist auch bei der neuen Battery Doorbell der Fall. Da man auf keinen Stromanschluss angewiesen ist, lässt sich die Türklingel außerdem extrem flexibel platzieren. Einzig auf eine stabile WLAN-Abdeckung sollte man achten, da eine Internetverbindung der Klingel Voraussetzung ist. Durch die Flexibilität eignet sich die Battery Doorbell auch perfekt als „Zweitklingel“ für Gartentür oder Zauntor.

Bevor es ans Werk geht, sollte man zunächst den Akku der Klingel vollständig aufladen. Hier fällt direkt auf, dass die Videotürklingel im Gegensatz zum Plus-Modell keinen herausnehmbaren Akku besitzt. Stattdessen ist dieser fest im Gehäuse verbaut. Das ist aus mehreren Gründen von Nachteil. Zum einen muss man die Klingel aus der Halterung nehmen, um sie überhaupt erst aufladen zu können.

Zum anderen muss man während der Ladedauer gezwungener Maßen vorübergehend auf die Klingel verzichten. Da gefällt mir die Lösung der Plus-Version doch deutlich besser. Allerdings darf man auch nicht außer Acht lassen, dass die Basisversion deutlich preiswerter ist. Ist der Akku aufgeladen, kann die Einrichtung auch schon beginnen. Hierbei kommt die übersichtliche und selbst erklärende Ring-App zum Einsatz.

Dank idiotensicherer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelangen selbst Laien blitzschnell ans Ziel und haben die Klingel nach nur wenigen Minuten ins eigene Netzwerk überführt. Wurden Klingel und App miteinander verknüpft, kann man die Klingel auch direkt an der Wand montieren. Auch das geht schnell von der Hand. Das passende Werkzeug legt Ring dem Lieferumfang direkt bei. So muss man sich weder um passende Schrauben, noch Dübel kümmern.

Ring Battery Doorbell Test: Ring App

Für die Überwachung der Kameraaufnahmen und erweiterte Einstellungen steht die Ring App zur Verfügung. Diese punktet auch hier wieder mit ihrem übersichtlichen Design. So findet man hier stets auf Anhieb den passenden Menüpunkt. Einstellen lässt sich vieles. So kann man unter anderem die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung anpassen. Praktisch ist das unter anderem für all diejenigen, die an stark befahrenen Straßen wohnen.

Wichtig ist die Festlegung von blinden Zonen, welche von der Kamera nicht aufgezeichnet werden. Sollte beispielsweise das Nachbargrundstück im Kamerawinkel liegen, sollte man dieses in der Einstellung als blinden Fleck markieren. Selbiges gilt für Bereiche des öffentlichen Straßenverkehrs. So gewährleistet man einen Betrieb der Überwachungskamera gemäß der geltenden Vorgaben aus dem Datenschutzrecht. Ansonsten bietet die App vor allem Komfort.

So erhält man nicht nur beim Klingeln an der Tür eine Benachrichtigung auf das Smartphone. Auch bei einer Bewegungserkennung benachrichtigt das System den Nutzer per Push-Nachricht. Da das mitunter auch nervig werden kann, lässt sich erfreulicherweise einstellen, wann Benachrichtigungen kommen sollen und wann nicht. Abseits davon lässt sich per App natürlich über Fernzugriff immer und von überall aus auf das Livebild der Kamera zugreifen.

Ring Battery Doorbell Test: Technik und Kameraqualität

In Sachen Technik bietet die Battery Doorbell eine gute Ausstattung. So bietet die Kamera mit 1440p eine HD-Auflösung, die ein solides Bild auf den Bildschirm des Smartphones zaubert. Allerdings haben hier andere Akkutürklingeln wie eine TP-Link Tapo D230S1 (Test) in Sachen Schärfe und Farbtreue noch einmal deutlich die Nase vorn. Ein richtig cooles Upgrade zum Vorgänger ist die zusätzliche Nachtsicht in Farbe.

So gab es in der vorherigen Basisversion ausschließlich eine Schwarz-Weiß-Nachtsicht. Auf dem Papier mag sich das Feature der farbigen Nachtsicht gut lesen, doch in der Praxis empfand ich sie zumindest bei dunklen Lichtverhältnissen als nicht wirklich hilfreich. Da die Battery Doorbell aber auch über keine integrierte Lichtquelle verfügt, hätte mich alles andere doch sehr gewundert. So ist die Nachtsicht in Farbe allenfalls bei Dämmerung hilfreich. Da die neue Ring Battery Doorbell eine Paketbenachrichtigung bietet, kommt das erweiterte Sichtfeld gerade recht.

So gibt es jetzt einen Blickwinkel von 150° horizontal und 150° vertikal, was den Werten der Battery Doorbell Plus entspricht. Damit qualifiziert sich das System für Kopf-bis-Fuß-Aufnahmen. Wichtig ist nur, dass man die Videotürklingel auch in der richtigen Höhe montiert. Laut Installationsanleitung sind das 120 cm über dem Boden. Die Gegensprechfunktion gefiel mir im Test recht gut. Von dem Lautsprecher darfst du zwar keine Wunder erwarten, aber ich verstand mein Gegenüber stets problemlos.

Ring Battery Doorbell Test: Ein geschlossenes System

Das Ring-System hat einen entscheidenden Nachteil – es ist gegenüber anderen Smart-Home-Lösungen extrem schüchtern. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, die Videotürklingel in vorhandene Smart-Home-Installationen anderer Hersteller einzubinden. Nicht einmal die Zusammenarbeit mit dem Google Assistant ist möglich. Stattdessen wird nur Amazons hauseigene Sprachhelferin Alexa unterstützt.

Das sollte man unbedingt im Hinterkopf behalten, wenn die Battery Doorbell von Ring erst der Anfang eines großen Smart-Home-Systems sein soll. Für Alexa-Fans und die, die es werden wollen, dürfte das allerdings kein Problem sein. Schließlich funktioniert das Zusammenspiel mit Alexa-fähigen Geräten wie beispielsweise einem Echo Show hervorragend. Auf dem smarten Display kann man sich dann unter anderem anzeigen lassen, wer gerade an der Tür geklingelt hat.

Ring Battery Doorbell Test: Features gegen Aufpreis

Die Leute hinter der Marke Ring sind absolut keine Fans von lokalem Speicher. Wer Videos speichern möchte, der muss sich mit dem Cloud-Speicher des Unternehmens zufrieden geben. Das dürfte nicht nur Personen ein Dorn im Auge sein, die ihre persönlichen Daten ungern in fremde Hände geben. Obendrein stellt das eine Belastung für das Portemonnaie dar.

Bild: Ring

Schließlich verschenkt Amazon den Cloud-Speicher nicht einfach so. Vielmehr muss man hierfür ein Abonnement beim Service „Ring Protect“ abschließen, das im Basic-Tarif mit 3,99 Euro mtl. oder 39,99 Euro im Jahr zu Buche schlägt. Wer das nicht tut, kann schlichtweg keine Videos aufnehmen. Und nicht nur das. Ohne Abo verzichtet man außerdem auf weitere smarte Features der Klingel wie beispielsweise eine Paketbenachrichtigung sowie eine Personenerkennung.

Bild: Ring

Eine Pre-Roll-Funktion, bei der die Kamera bereits im Vorfeld eines Ereignisses beginnt zu filmen, gibt es im übrigen nicht. Hierfür muss man wohl oder übel zum deutlich teureren Pro-Modell greifen. Das bedeutet, dass man als „aboloser“ Nutzer nur recht eingeschränkte Features geboten bekommt. So ist die Ring Battery Doorbell ohne Abo bei Ring Protect streng genommen nur eine Türklingel mit Gegensprechfunktion und Live-Video.

Fazit

Die Ring Battery Doorbell überzeugt als solide Videotürklingel mit flexibler Stromversorgung und praktischen Funktionen, ist jedoch nicht ohne Schwächen. Das kompakte und schlichte Design fügt sich gut in jede Hausfassade ein, während die Kamera mit einer HD-Auflösung von 1440p und einem weiten Sichtfeld von 150° sowohl horizontal als auch vertikal eine klare Kopf-bis-Fuß-Aufnahme ermöglicht. Besonders positiv fällt die neue Nachtsicht in Farbe auf, die nur eine Verbesserung gegenüber dem Vorgängermodell darstellt. Allerdings bleibt die Bildqualität hinter einigen Konkurrenzprodukten zurück.

Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Installation und Konfiguration über die Ring-App, die auch für Einsteiger problemlos möglich ist. Dank Akkubetrieb lässt sich die Klingel flexibel positionieren, erfordert aber regelmäßiges Aufladen, was durch den fest verbauten Akku etwas umständlich ist. Die Gegensprechfunktion funktioniert zuverlässig, wenn auch der Lautsprecher keine Höchstleistungen bietet. Ein Schwachpunkt des Systems ist die starke Abhängigkeit vom Ring-Ökosystem. Die fehlende Integration in andere Smart-Home-Systeme könnte Nutzer abschrecken, die bereits andere Lösungen nutzen.

Zudem ist ein Videospeicher nur bei Mitgliedschaft im kostenpflichtigen Ring Protect Abo möglich. Selbiges gilt für Basisfunktionen wie die Personenerkennung oder Paketbenachrichtigung. Insgesamt ist die Ring Battery Doorbell eine gute Wahl für Nutzer, die nach einer einfachen und flexiblen Videotürklingel suchen, insbesondere wenn sie bereits in das Alexa-Ökosystem eingebunden sind. Für umfassendere Smart-Home-Ansprüche oder ohne Abo schränkt sie allerdings ihren vollen Funktionsumfang ein.

Ring Battery Doorbell

Verarbeitung und Design
Hardware
Nutzerkomfort
Smart-Home-Anbindung
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Die Ring Battery Doorbell punktet mit schneller Einrichtung, einem guten Sichtfeld und unkomplizierter Bedienung. Doch leider mangelt es an kostenfreien Features, einer offenen Speicherpolitik und der Kompatibilität zu anderen Smart-Home-Systemen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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