
Ein Saug- und Wischroboter ohne rotierende Wischmopps? Im Bereich der Flaggschiffe ist das mittlerweile eigentlich unvorstellbar. Doch Roborock will bei seinem neuen Topmodell wieder auf die alte VibraRise-Technologie setzen, die wir zuletzt beim Roborock S8 Pro Ultra (Test | € 699,99 *) erleben durften. Abseits davon bekommt ihr hier beeindruckende 22.000 Pascal Saugleistung, einen versenkbaren LiDAR-Turm und weitere moderne Features. Wie sich die neueste Speerspitze von Roborock in der Praxis schlägt, lest ihr im Roborock Saros 10 Test.
Technische Daten
Modell | Roborock Saros 10 |
Maße | Saugroboter: 35,3 x 35,0 x 7,98 cm AiO Station: 40,9 x 44,0 x 47,0 cm |
Saugleistung | – 22.000 pa – DuoDivide Hauptbürste – Ausfahrbare Seitenbürste |
Volumina | Staubbehälter: 270 ml Frischwassertank: 4.000 ml Schmutzwassertank: 3.500 ml Staubbeutel: 2.500 ml |
Wischfunktion | – Wischpad anhebbar (22 mm) – VibraRise (Wischfläche vibriert) – separater Wischmopp für Randreinigung |
Funktionen AiO-Station | – Absaugfunktion – Heißwasserreinigung (80°C) – Heißlufttrocknung – Wasserfüllung des Roboter-Wassertanks |
Navigation | LiDAR |
RGB-Kameras + strukturiertes Licht + LED | |
Akku | Kapazität: 6400 mAh Laufzeit: 220 min |
Preis | € 1.554,40 * |
Lieferumfang
- Roborock Saros 10 Saugroboter
- All-in-One-Station
- 1x Ersatzstaubbeutel
- Bedienungsanleitung
Roborock Saros 10 Test: Design und Verarbeitung
Mit dem Saros 10 ist Roborock ein echtes optisches Highlight gelungen. Sowohl der mattschwarze Robo selbst als auch die Reinigungsstation mit ihrer spiegelnden Front wissen zu gefallen. Dabei lässt sich nicht von der Hand weisen, dass das Design des Saros 10 ganz klar an den Roborock Saros 10R (Test | € 1.299,00 *) erinnert.
Das gilt nicht nur für die Optik, sondern auch die Verarbeitungsqualität. Diese bewegt sich nämlich sowohl beim Robo selbst als auch bei der Reinigungsstation auf einem extrem hohen Niveau. Dass Roborock seinen beiden Neuzugängen der Saros-Serie ein schickes Äußeres verpasst, ist durchaus dankbar. Schließlich lässt sich der smarte Haushaltshelfer angesichts der großformatigen Reinigungsstation schwer verstecken.
Roborock Saros 10 Test: Robo in cleanem Design
Weniger ist mehr – das stellt Roborock beim Design des Saros 10 unter Beweis. Schließlich bietet der Saugroboter eine wunderbar cleane Optik. Auf der Oberseite befindet sich im hinteren Bereich ein LiDAR-Turm, der sich einfahren lässt, wenn Bereiche unter flachen Möbeln durchquert werden sollen. Das entwickelt sich langsam zum neuen Standard bei Flaggschiffen mit LiDAR-Turm.
Schließlich bieten auch ein Dreame X50 Ultra Complete (Test | € 1.299,00 *) und ein Dreame L50 Pro Ultra (Test | € 1.199,00 *) dieses Features. Wann der Turm eingefahren wird, ermittelt der Saros 10 mithilfe eines Sensors im vorderen Bereich des Roboters.
Hinter dem Sensor befindet sich eine kleine Bedieneinheit mit drei berührungsempfindlichen Bedientasten, die eine rudimentäre Steuerung des smarten Haushaltshelfer ermöglichen. Auf der Oberseite erhaltet ihr obendrein über einen magnetisch haltenden Wartungsdeckel Zugang zum 270 ml fassenden Staubbehälter. Außerdem befinden sich hier ein Reset-Button sowie ein QR-Code zum Koppeln des Robos mit der Roborock-App.
An der Front des Robos befindet sich die Technik für die Hinderniserkennung. Roborock setzt hier auf eine Kombination aus Kamera und strukturiertem Licht. Die Aufnahmen werden im Anschluss mithilfe von KI ausgewertet. Bei schlechten Lichtverhältnissen schaltet der Saros 10 dann noch eine LED ein, um für mehr Übersicht zu sorgen.
Seitlich sitzen Wandsensoren, die den perfekten Abstand zu Wänden und Möbeln ermöglichen. An der Rückseite befinden sich wiederum der Tankstutzen, der Absaugschacht sowie die Ladekontakte des smarten Haushaltshelfers. Spannend ist der Blick auf die Unterseite. Wie eingangs erwähnt kommt hier eine klassische Wischfläche und keine runden Wischpads zum Einsatz. Ganz ohne Wischpad geht’s aber nicht.
Unterstützung erhält die Wischplatt nämlich von einem kompakten Wischmopp für den Randbereich. Wie beim Saros 10R kommt auch beim Saros 10 die DuoDivide-Hauptbürste zum Einsatz. Diese soll Haarverwicklungen effektiv vorbeugen. Die Seitenbürste hat auch ein Schmankerl zu bieten. Wie es mittlerweile im Bereich der Oberklasse Standard ist, lässt sich diese nämlich für eine bessere Eckenreinigung ausfahren.
Roborock Saros 10 Test: Reinigungsstation
Ein kleiner, aber feiner Unterschied zur Station des Saros 10R findet sich mit Blick auf die Oberseite. Die beiden Wassertanks des Saros 10 bekommt ihr nämlich erst auf den zweiten Blick zu sehen. Ihr müsst erst einen Deckel hochklappen, um den Frischwassertank (4.000 ml) und Schmutzwassertank (3.500 ml) zu Gesicht zu bekommen.
Ein weiterer Unterschied befindet sich bei der Abdeckung des Staubbeutels. Diese müsst ihr nämlich nicht abmontieren, um den Reinigungsmittelbehälter und den 2.500 ml fassenden Staubbeutel zu erreichen. Stattdessen müsst ihr hier nur einmal tippen und die Klappe öffnet sich automatisch. Das gibt dem Nutzer ein wenig mehr Premium-Feeling als beim Saros 10R.
Im Staubbehälter landet der vom Robo abgesaugte Unrat. Der Reinigungsmittelbehälter hingegen fügt dem Frischwasser immer ein wenig Reiniger bei, um die Qualität der Reinigungstouren noch weiter zu verbessern. Ein weiteres Feature der All-in-One-Station ist die Moppwäsche.
Hier erhalten sowohl die Wischfläche als auch der seitliche Mini-Wischmopp zunächst eine Heißwasserreinigung bei 80°C und anschließend eine Heißlufttrocknung. Bakterien und Schimmel überleben diese Prozedur nicht, was für eine hygienische Reinigung sorgt und effektiv üblen Gerüchen vorbeugt. Doch im unteren Bereich passiert noch mehr.
Neben Moppwäsche, Akkuladung und Staubabsaugung findet hier auch eine Art Betankung statt. So füllt die Station den integrierten Wassertank des Saros 10 mit einer Mischung aus Frischwasser und Reiniger. Als Parkplatz kann die Auffangschale nicht herhalten. Schließlich ist der Saros 10 leider nicht dazu in der Lage, seine Wischeinheit vorübergehend in der Station abzulegen.
Roborock Saros 10 Test: Navigation
Wie der Saros 10R setzt auch der Saros 10 auf LiDAR-Navigation. Während der 10R die entsprechende Lasertechnik allerdings rund um das Gehäuse verteilt, setzt der Saros 10 auf einen LiDAR-Turm auf der Oberseite. Und dieser macht in der Praxis einen richtig guten Job! Da er sich bei Bedarf auch einfahren lässt, lässt er außerdem das Befahren von Bereichen unter flachen Möbeln zu. Wo der Robo den Turm einfahren muss, ermittelt er mithilfe des Sensors an der Front.
Bereits bei der ersten Kartierung erkennt der Saros 10 die Bereiche, in denen der smarte Haushaltshelfer den LiDAR-Turm einfährt. Diese Areale wie die Böden unter Couches, Sideboards und anderen flachen Möbeln werden in der nach der Jungfernfahrt erstellten ersten Karte hervorgehoben. Aber keine Angst: Im Nachgang könnt ihr entsprechende Ergebnisse auch nachträglich anpassen. Ich musste das nicht machen, da der Roborock in meinem Test ausschließlich passende Ergebnisse erzielte.
Die Kartierung geht nicht nur schnell von statten, sondern erzeugt auch hervorragende Ergebnisse. So konnte ich im Anschluss an die erste Kartierung einen extrem detaillierten Grundriss meiner eigenen vier Wände über die Roborock App einsehen. Doch auch während der Fahrt selbst hinterlässt die Navigationstechnik ein positives Gesamtbild. So startet der Robo mit der Reinigung an den Rändern entlang und fährt im Anschluss den Innenbereich in parallelen Bahnen ab. Dabei hatte der Sauger stets den perfekten Überblick.
Beim Manövrieren durch die Wohnung kann sich dem Robo natürlich auch mal ein etwas höheres Hindernis entgegenstellen. Hier kommt bei Bedarf die Technologie AdaptiLift zum Einsatz. Dabei hebt der Saros 10 sein Chassis an, wodurch sich Hindernisse mit einer Höhe von knapp 3 cm überwinden lassen. Im Test funktionierte das wirklich recht zuverlässig. Ein Dreame X50 hat diesbezüglich aber immer noch die Nase vorn. Schließlich überwindet das Flaggschiff der Konkurrenz sogar Schwellen mit einer Höhe von bis zu 6 cm.
Roborock Saros 10 Test: Hinderniserkennung
Damit Hindernisse nicht angefahren, sondern stattdessen umfahren werden, setzt Roborock bei der Obstacle Avoidance auf modernste Technik. Diese trägt den Namen Reactive AI 3.0. Wie dieser Name bereits verrät, setzt der Saros 10 hier nicht nur auf Kameratechnik, sondern auch künstliche Intelligenz. Als Hardware verbaut der Hersteller RGB-Kameras, die mithilfe strukturierten Lichts zuverlässig Hindernisse erkennen können sollen. Wenn es dunkel wird, schaltet sich automatisch die LED ein, um auch in schlecht belichteten Bereichen Kollisionen vorzubeugen.
Der Saros 10 hat im Test in dieser Disziplin einen richtig guten Job gemacht. Egal, ob Hausschuh, Handtuch oder sogar Ladekabel. Hindernisse wurden gekonnt umfahren. Lediglich ein kleiner LEGO-Stein war offenbar zu viel des Guten. Da hier künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt, könnte sich dieses Problem mit der Zeit aber vielleicht noch geben. Schließlich müsste der smarte Haushaltshelfer Fahrt für Fahrt dazulernen. So muss sich der Saros 10 auch hinter einem Narwal Freo Z Ultra (Test | € 949,00 *) nicht verstecken, der in Sachen Navigation zu den Speerspitzen am Markt gehört.
Roborock Saros 10 Test: App-Steuerung
Wenn es um Saugroboter-Apps geht, gilt Roborock neben Dreame zum besten, was der Markt zu bieten hat. Umso weniger verwundert es, dass auch der Roborock Saros 10 in dieser Disziplin punktet. Die App überzeugt bereits bei der Einrichtung des smarten Haushaltshelfers. Nachdem ihr die Software aus dem Google Play Store oder Apple App Store heruntergeladen habt, klickt ihr einfach auf das entsprechende Icon, um ein neues Gerät hinzuzufügen.
Nun scannt ihr den QR-Code unter der Magnetabdeckung des Saugroboters, um Robo und App miteinander zu verknüpfen. Nachdem das Smartphone eine kurzzeitige Verbindung zum eigenen Netzwerk des Haushaltshelfers aufgenommen hat, teilt es die Netzwerkdaten mit dem Saros 10. Im Anschluss stellt der Saugroboter selbstständig eine Verbindung zum Netzwerk her. Befindet sich der Sauger in deinem Netzwerk, ist die Einrichtung auch schon abgeschlossen.
Als ersten Schritt solltet ihr dann die erste Kartierung eurer Wohnung starten. Habt ihr das erledigt, lohnt sich ein Blick in die Einstellungen, um bei Bedarf individuelle Anpassungen vorzunehmen. Und Einstellungsmöglichkeiten gibt es hier zuhauf. Dabei verlieren aber selbst Laien nie den Überblick, da Roborock auf eine erfreulich übersichtliche Aufmachung der App setzt. Hier könnt ihr nicht nur Details zur Saug- und Wischperformance des Robos regulieren.
Auch die Arbeitsweise der All-in-One-Station könnt ihr in gewisser Hinsicht anpassen. Beispielsweise kann man hier festlegen, wie lange die Wischeinheit des Robos im Anschluss an die Heißwasserreinigung getrocknet werden soll. Abseits davon sind weitere Einstellungen wie die Festlegung eines Reinigungsplans und die Anpassung des Grundrisses möglich. Auch lässt sich der Saros 10 über die App auf Wunsch als mobile Überwachungskamera nutzen, bei der die RGB-Kameras das Bild aufs Smartphone senden.
Roborock Saros 10 Test: Saugleistung
Ein Blick auf die technischen Daten erweckt große Hoffnungen in die Saugergebnisse des Saros 10. Schließlich hat er mit 22.000 Pascal eine wirklich beeindruckende Saugleistung zu bieten. Damit ist er nicht nur stärker als der Dreame X50 Ultra Complete, der 20.000 Pascal zu bieten hat. Auch den Saros 10R, der „nur“ 19.000 Pascal bietet, stellt er in den Schatten.
Doch schlussendlich bewegen sich alle drei Haushaltshelfer etwa auf einem Level. Dementsprechend bekommst du auch beim Saros 10 eine hervorragende Saugperformance geboten. Das gilt sowohl für Hart- als auch für Teppichböden. Auch die Eckenreinigung kann sich dank der ausfahrbaren Seitenbürste sehen lassen. Allerdings greift der Roborock seltener auf diese zurück als der Dreame.
Als Besitzer von zwei Katzen und eines Hunds werden die von mir getesteten Saugroboter stets vor eine große Herausforderung gestellt. Diese war für den Saros 10 kein Problem. So saugte der Robo nicht nur alle Haare zuverlässig auf. Auch die Hauptbürste mit DuoDivide ZeroTangle Technologie machte ihrem Namen alle Ehre und verhinderte effektiv das Verheddern von Haaren.
Roborock Saros 10 Test: Wischleistung
Besonders gespannt war ich auf die Ergebnisse der Wischeinheit des Saros 10. Schließlich setzt der Robo im Gegensatz zum Saros 10R nicht auf zwei Wischpads, sondern auf eine Wischfläche, welche durch einen Mini-Mopp für die Randreinigung ergänzt wird. Um die Reinigung der Wischfläche möglichst effektiv zu gestalten, setzt Roborock hier auf die sogenannte VibraRise-Technologie. Hierbei vibriert die Wischplatte was in Kombination zu Druckausübung und Fahrtbewegung für eine starke Wischleistung sorgen soll.
Erkennt der Teppichsensor einen Teppichboden, wird die Wischfläche kurzerhand angehoben. Ein Ablegen in der Station ist aber leider nicht möglich. Befährt er also langfloorige Teppiche, werden diese leider ein wenig feucht. Im Ergebnis liefert die Wischfläche aber dennoch gute Ergebnisse ab, bei eingetrockneten Flecken des Typs Marmelade oder Ketchup ist das System aber überfordert. Hier hat nicht nur der Saros 10R mit seinen Wischmopps die Nase vorn. Auch Modelle mit Wischwalze wie der Eufy S1 (Test | € 1.099,00 *) oder ein Eufy Omni S1 Pro (Test | € 1.139,00 *) bieten hier eine bessere Wischperformance.
Auch die Reinigung im Randbereich kann nicht mit anderen Flaggschiffen mithalten. Hier bietet sich auch ein Vergleich zu anderen Roborock-Modellen wie einem Qrevo Master (Test | € 1.299,00 *) an, der auf einen ausfahrbaren Wischmopp setzt. Selbst Mittelklasse-Modelle mit ausfahrbarem Wischmopp wie ein Dreame L10s Pro Ultra Heat (Test | € 693,79 *) bieten entlang von Fußbodenleisten und Möbelkanten eine bessere Reinigung.
Fazit
Der Roborock Saros 10 überzeugt als Premium-Saugroboter mit einer beeindruckenden Saugleistung von 22.000 Pascal, einer ausgeklügelten Navigation und einer hochwertigen Verarbeitung. Besonders positiv fallen die starke Reinigungsleistung beim Saugen, smarte Hinderniserkennung und die vielseitige App-Steuerung ins Gewicht. Auch die All-in-One-Station punktet mit durchdachten Funktionen wie der Heißwasserreinigung und automatischen Trocknung der Wischfläche. Allerdings zeigt sich, dass die Rückkehr zur VibraRise-Wischtechnologie nicht ohne Kompromisse bleibt.
Während die Wischleistung auf glatten Böden solide ist, kommt das System bei hartnäckigen Flecken und Randbereichen an seine Grenzen. In diesem Punkt bieten einige Konkurrenten mit rotierenden Wischmopps oder Wischwalzen eine bessere Performance. Auch lässt sich die Wischfläche leider nicht in der Station ablegen. Insgesamt bleibt der Roborock Saros 10 dennoch ein leistungsstarker Haushaltshelfer, der vor allem durch seine erstklassige Saugkraft und intelligente Navigation überzeugt. Wer den Fokus auf starke Saugleistung und smarte Features legt, wird hier fündig. Wer hingegen höchste Ansprüche an die Wischfunktion hat, sollte sich Alternativen mit moderneren Wischtechnologien anschauen.
PRO
CONTRA
Der Roborock Saros 10 ist in fast jeder Hinsicht herausragend. Kleine Schwächen gibt es nur bei der Wischfunktion.
Roborock Saros 10
Design & Verarbeitung
Bedienkomfort
Reinigungsleistung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
93/100