Das Frühjahr ist erfahrungsgemäß vom Release der neuesten Flaggschiffe in der Saugroboter-Branche geprägt. An diese Regel hält sich auch Roborock. So hat die einstige Xiaomi-Tochter gleich mehrere neue Geräte ins Rennen geworfen. Neben dem Roborock Saros 10 gehört ab sofort auch der Saros 10R zum Portfolio des Experten für smarte Haushaltshelfer. Im Roborock Saros 10R Test haben wir uns einen der beiden Neuzugänge genauer ansehen dürfen.
Technische Daten
Modell | Roborock Saros 10R |
Saugleistung | 19.000 Pascal |
Navigation | LiDAR |
Hinderniserkennung | – StarSight 2.0 (Laser-Navigation+ Kamera + ToF) – KI-basierte Objekterkennung |
Volumen Wassertanks | Frischwasser: 4.000 ml Schmutzwasser: 3.000 ml |
Volumen Staubbeutel | 2.500 ml |
Funktionen All-in-One-Station | – Automatisches Entfernen der Mopps – 80°C Heißwasserwäsche der Mopps – 55°C Warmlufttrocknung – Abnehmbare selbsteinigende Waschschale – Automatische Staubentleerung – Tankbefüllung mit Warmwasser – Automatisches Dosierung von Reinigungslösung – Akkuladung (Schnellladung in 2,5 h) – Intelligente Schmutzerkennung |
Besondere Funktionen | – Seitenbürste ausfahrbar – Wischmopp ausfahrbar – Seitenbürste und Hauptbürste anhebbar – Wischmopps anhebbar – Chassis anhebbar – Teppicherkennung |
App-Support/Smart-Home | – Roborock App – Amazon Alexa, Google Assistant, Siri, Rocky – Matter-Kompatibilität soll kommen |
Akku | – 6400 mAh – max. 180 min Laufzeit |
Preis | € 1.349,99 * |
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Die neue Saros-Serie
In der Saugroboter-Branche den Überblick zu behalten, ist mitunter gar nicht so einfach. Schließlich gibt es hier nicht nur viele verschiedene Hersteller. Auch bietet jeder Hersteller mehrere Serien. Das ist durchaus verständlich. So wollen die Unternehmen passende Geräte für die Einsteiger-, Mittel- und Oberklasse bieten, um ein möglichst großes Stück vom erfolgreichen Saugrobotermarkt-Kuchen abzubekommen. Bestes Beispiel ist Roborock.
Während der Hersteller vor einigen Jahren noch in der Q-Serie seine Mittelklassegeräte und in der S-Klasse seine Flaggschiffe vertrieben hat, ist die Palette in letzter Zeit angewachsen. Neben der Qrevo-Serie hat Roborock nun auch die Saros-Serie im Angebot. So stellte das Unternehmen auf der CES 2025 den Saros 10, den Saros 10R und den Saros Z70 vor. Alle drei bewegen sich als waschechte Flaggschiffe in der Robo-Oberklasse. Was der Saros 10R zu bieten hat, verraten wir euch im Folgenden.
Lieferumfang
- Saugroboter Saros 10R
- All-in-One-Station
- Rampe
- Netzkabel
- 2x Wischmopps
- 2x Staubbeutel (1x installiert)
- Bedienungsanleitung
Roborock Saros 10R Test: Flacher geht es kaum
Der Saros 10R punktet auf den ersten Blick mit seinem extrem flachen Design. Mit seiner Bauhöhe von unter 8 cm kann der smarte Haushaltshelfer selbst unter extrem flache Möbel fahren. Das bewahrt euch vor Staubflusen unter Couch oder Sideboard. Wie das gelingt? Ganz einfach. Roborock verzichtet gänzlich auf ein LiDAR-Türmchen. Stattdessen sitzt die Navigationstechnik bestehend aus 3D-Kamera, LDS und ToF-Technik an der Front/Rückseite.
Hierin liegt einer der großen Unterschiede zum Saros 10. Dieser setzt wie der Dreame X50 Ultra Complete (Test | € 1.499,00 *) nämlich auf einen versenkbaren LiDAR-Turm, was leistungsstarke LiDAR-Navigation mit einem flachen Design kombinieren soll. Da verwundert es auch nicht, dass der Saros 10R günstiger ist als der Saros 10. Entsprechend clean fällt der Blick auf die Oberseite des Robos aus.
Hier findet ihr lediglich zwei Bedientasten – eine zum Starten und Pausieren des Reinigungsvorgangs und die Home-Taste, um den Haushaltshelfer zurück in seine Basisstation zu schicken. Unser Testgerät kommt in edlem Schwarz daher. Dabei setzt Roborock auf eine Kombination aus mattem und glänzenden Schwarz, was mir sehr gut gefällt. Die Materialqualität bewegt sich ebenfalls auf einem hohen Niveau und entspricht der eines Roborock Qrevo Master (Test | € 1.299,00 *).
Roborock Saros 10R Test: DuoDivide Rollbürste gegen Tierhaare
Beim Blick auf die Unterseite erblickt man zunächst einmal die DuoDivide Rollbürste. Hier ist Name Programm. Schließlich teilt Roborock die vollgummierte Hauptbürste kurzerhand in zwei Teile. Dieses System soll noch besser funktionieren als die DuoRoller wie wir sie vom Roborock S8 Pro Ultra (Test | € 699,99 *) kennen.
Roborock verspricht nicht weniger als eine 100%ige Erfolgsquote beim Verhindern von verhedderten Haaren. Weiterhin bietet der Robo eine ausfahrbare Seitenbürste. Auch das können wir beim Saros 10 finden. Einen gewaltigen Unterschied gibt es hingegen bei der Wischfunktion. Während der Saros 10 nämlich auf eine klassische vibrierende Wischfläche setzt, bietet der Saros 10R zwei rotierende Wischmopps.
Für mich ist es ein wenig verwunderlich, dass nicht beide Modelle auf Wischpads setzen. Schließlich gilt diese Wischmethode mittlerweile als Goldstandard. Ausnahmen im Bereich der Flaggschiffe bilden lediglich die Modelle Eufy S1 (Test | € 1.099,00 *) und Eufy S1 Pro (Test | € 1.139,00 *), die auf Wischrollen setzen.
Ein Highlight hat der Roborock Saros 10 in Sachen Wischfunktion zu bieten. So lässt sich der Wischmopp bei Bedarf nicht nur um bis zu 22 mm anheben. Obendrein kann der Robo den Mopp ausfahren, um eine effektive Randreinigung zu bieten. Das Prinzip des ausfahrbaren Mopps kennen wir seit Einführung des Dreame L20 Ultra (Test | € 699,00 *).
Roborock Saros 10R Test: Edle Basisstation
Wie es sich für ein zeitgemäßes Flaggschiff gehört, kommt natürlich auch der Saros 10 mit passender All-in-One-Station daher. Diese punktet auf den ersten Blick mit einer edlen Optik, die sich in Teilen vom Robo selbst unterscheidet. Neben dem matten Schwarz, das auch der Sauger selbst zu bieten hat, kommt die Station mit einer Front in Hochglanzoptik daher.
Das mag schick aussehen, macht aber zugegebenermaßen auch einen recht kratzempfindlichen Eindruck. Beim genauen Hinsehen wird deutlich, dass Roborock die Front in zwei einzelne Abdeckungen unterteilt. Die kleinere im unteren Bereich kann man abnehmen. Hier bekommt man Zugang zum Staubbeutel sowie dem Reinigungsmitteldosierer.
Über die Oberseite erreicht ihr den Schmutz- und Frischwassertank. Diese fallen beide leider recht klein aus. Rückseitig sitzt der Eingang für den Netzstecker sowie eine praktische Kabelführung. In Sachen Funktionsumfang ist die Basisstation ganz vorne mit dabei. Nach jeder Reinigungstour saugt die Station den gesammelten Schmutz ab. Im unteren Bereich der Basis befindet sich wiederum die Garage für den Robo.
Hier wird nicht nur der Akku des Saugers aufgeladen. Obendrein werden die beiden Wischmopps während der Reinigung durchgespült und neu befeuchtet, um die Bodenreinigung so effektiv wie möglich zu gestalten. Weiterhin findet im Anschluss an die Reinigung eine ausführlichere Moppwäsche statt.
Durch den Einsatz von 80°C heißem Wasser werden Bakterien dabei effektiv abgetötet, was nicht nur für Hygiene sorgt, sondern obendrein die Bildung übler Gerüche verhindert. Damit das möglichst zuverlässig funktioniert, werden die beiden Mopps im Anschluss mit Heißluft (55°C) getrocknet. Alles in allem gefällt mir die Kombination aus Robo und Basis sowohl optisch als auch qualitativ richtig gut.
Roborock Saros 10R Test: Navigation ohne LiDAR-Türmchen
Zugegeben: Ich war echt skeptisch, wie sich der Saros 10R ohne klassisches LiDAR-Türmchen in meinen vier Wänden zuverlässig zurechtfinden sollte. Doch Roborock will mit seiner Technologie Starsight 2.0 eine passende Alternative ins Rennen geworfen haben. Hierbei befinden sich LiDAR-Sensoren an Front und Rückseite. In der Praxis hat das System mit einer detaillierten Karte punkten können.
Im Vergleich zu aktuellen Top-Modellen mit LiDAR-Türmchen empfand ich den Saros 10R beim Navigieren als etwas langsamer. Dennoch fand er sich bestens in meinen eigenen vier Wänden zurecht. Wem schnelle Reinigungstouren wichtig sind, der sollte das im Hinterkopf behalten. Mich persönlich stört es in der Praxis nicht wirklich, ob ein Sauger nun 15 Minuten länger braucht oder nicht. Schließlich befinde ich mich in der Regel ohnehin nicht im zu reinigenden Bereich, wenn gerade eine Reinigungstour läuft.
Starsight kommt nicht nur bei der Navigation, sondern auch bei der Hinderniserkennung zum Einsatz. Hier war ich beim Blick in die Karte auf dem Smartphone wirklich positiv überrascht. Schließlich erkannte das Gerät spezifische Objekte wie meinen Hund und selbst ein flaches Kabel. Beide wurden in der Karte markiert und zuverlässig umfahren. In der Praxis lieferte der Saros 10R die bisher beste Hinderniserkennung ab, die ich bislang bei einem Roborock beobachten konnte.
Ab und zu wurden dann aber doch mal Hindernisse leicht touchiert. Da die Hinderniserkennung jedoch KI-gestützt ist, dürfte sich das Tour für Tour bessern. Auch künftige Softwareupdates können diesbezüglich nochmal für Besserung sorgen. Solltet ihr hier große Ansprüche haben, raten wir euch, mal einen Blick auf den Narwal Freo Z Ultra (Test | € 899,00 *) zu werfen.
Roborock Saros 10R Test: Roborock-App
Die App von Roborock gehört mit zum besten, was der Saugroboter-Markt zu bieten hat. Sie punktet bei Neulingen mit einer tollen Übersicht und bietet Profis dennoch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Insbesondere die schnelle Einrichtung ist genial.
Nachdem ihr euch die App heruntergeladen habt, müsst ihr lediglich auf das Plus-Zeichen klicken, um ein neues Gerät hinzuzufügen. Nun noch den QR-Code am Robo scannen, eure WiFi-Daten eingeben und das Gerät befindet sich blitzschnell in eurem Netzwerk.
Bevor ihr euch in den Einstellungen austobt, solltet ihr den Sauger zunächst einmal eine erste Tour zur Schnellkartierung durchführen lassen. Im Anschluss könnt ihr euren Wünschen entsprechend Anpassungen vornehmen. Neben einem Reinigungsplan lassen sich auch Parameter wie Saug- und Wischstärke regulieren.
Außerdem könnt ihr festlegen, ob der Saros 10R nur saugen, nur wischen oder beides vollführen soll. Weiterhin könnt ihr essenzielle Einstellungen zur Basisstation vornehmen. So lässt sich beispielsweise regulieren, wie lange die Heißlufttrocknung im Anschluss an die Moppwäsche andauern soll.
Roborock Saros 10R Test: Starke Saugleistung
Wenn es um starke und effektive Reinigungsperformance geht, gilt Roborock gemeinsam mit Dreame als non-plus-ultra im Bereich der Saugroboter. Und diesem Ruf wird auch der Saros 10R gerecht. Dafür sorgen gleich mehrere Ausstattungsmerkmale. Für eine umfassende Saugperformance auf Hartböden und Teppichen sorgt die starke Saugleistung von 19.000 Pascal. Zum Vergleich: Das einstige Flaggschiff Roborock S8 Pro Ultra ist mit 6.000 Pascal deutlich schwächer.
Die hohe Saugleistung sorgt dafür, dass auf Hartböden kein Staubkorn oder Tierhaar eine Chance hat. Doch noch beeindruckender agiert der Robo auf Teppichen. Hier kann er dank der bloßen Power selbst aus langfaserigen Teppichen tief liegenden Schmutz heraus saugen. Auch die Reinigung entlang von Fußbodenleisten, Möbelkanten und in Ecken kann sich sehen lassen. Dafür sogen zwei bewährte Features – der ausfahrbare Wischmopp und die ausfahrbare Seitenbürste.
Als Besitzer von zwei Katzen und einem Hund, die gerne Haare verlieren, bekam der Roborock es auf meinen Böden mit einer herausfordernden Anzahl an Tierhaaren zu tun. Hier zeigte das innovative Design der Hauptbürste, was es auf dem Kasten hat. Wickeln sich Haare auf der Bürste auf, werden sie zum Zwischenraum zwischen roter und schwarzer Bürstenhälfte weitergeleitet, um im Anschluss eingesaugt zu werden. Auch die Wischleistung bewegt sich auf einem hervorragenden Niveau.
Roborock Saros 10R Test: Chassis und Wischmopps anhebbar
Die beiden Wischmopps können dank der Nutzung von warmem Wischwasser selbst hartnäckige Flecken entfernen. Noch effektiver wird das Ganze, wenn ihr Reinigungsmittel in den entsprechenden Behälter einfüllt. Dieses fügt der Saros 10R automatisch dem Frischwasser bei. Damit es beim Wischen nicht zum versehentlichen Befeuchten von Teppichen kommt, hat Roborock eine umfassende Anhebbarkeit implementiert. So lassen sich nicht nur die Wischmopps, Seiten- und Hauptbürste anheben.
Obendrein kann der Saros 10R das gesamte Chassis anheben. Damit kann der Robo Schwellen mit einer Höhe von bis zu 4 cm überqueren. Hier hat der Dreame X50 Ultra allerdings die Nase ein wenig vorne. Schließlich sind beim Konkurrenten Hindernisse bis zu 6 cm möglich. Spannend ist aber das Allrad-Konzept von Roborock. Da sich die Räder beim Saros 10R unabhängig voneinander anheben lassen, kann der smarte Haushaltshelfer selbst komplexe Hindernisse wie U-förmige Stuhlbeine überqueren.
Fazit
Der Roborock Saros 10R erweist sich als ein leistungsstarker und innovativer Saug- und Wischroboter, der mit einer beeindruckenden Saugleistung von 19.000 Pascal, einem durchdachten Allrad-Antrieb und einer fortschrittlichen Wischtechnologie punktet. Besonders hervorzuheben ist sein flaches Design, das dank der cleveren Platzierung der Navigationstechnik auch unter niedrige Möbel gelangt. Trotz Verzicht auf einen LiDAR-Turm könnt ihr euch hier auf eine zuverlässige Navigation und Hinderniserkennung verlassen.
Die hochwertige Basisstation mit Heißwasser-Moppwäsche und Heißlufttrocknung rundet das Gesamtpaket ab. Für alle, die einen smarten Haushaltshelfer mit starker Reinigungsleistung, hervorragender Wischfunktion, flachem Design, toller Navigation und komfortabler App-Steuerung suchen, ist der Roborock Saros 10R eine erstklassige Wahl. Das gilt insbesondere für Haushalte mit Tierhaaren.
PRO
CONTRA
Der Roborock Saros 10R macht deutlich, dass Saugroboter auch ohne LiDAR-Turm eine zuverlässige Navigation bieten können.
Roborock Saros 10R
Design & Verarbeitung
Bedienkomfort
Reinigungsleistung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
95/100