Denkt man an Saugroboter, fallen einem auf Anhieb namhafte Hersteller wie Roborock oder Dreame ein. Doch dass die smarten Haushaltshelfer für immer mehr Kunden interessant sind, haben natürlich auch die großen Tech-Konzerne wie Samsung mitbekommen. Im Samsung Jet Combo AI Test wollen wir uns das neueste Flaggschiff der Südkoreaner einmal genauer ansehen. Eine spannende Eigenschaft ist sicherlich der Einsatz von Wasserdampf, was vor allem in Sachen Hygiene neue Maßstäbe setzen könnte. Doch auch künstliche Intelligenz spielt hier eine große Rolle, wie der Name bereits vermuten lässt. Kann Samsung damit womöglich den Saugroboter-Markt revolutionieren?
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Technische Daten
Modell | Samsung Bespoke Jet Combo AI |
Maße | Roboter: 359 x 100 x 364 mm AiO-Station: 444 x 547 x 510 mm |
Gewicht | Roboter: 4,8 kg AiO-Station: 14 kg |
Volumen Wassertanks | Wassertank Roboter: 100 ml Frischwassertank Station: 4 l Schmutzwassertank Station: 3,6 l |
Volumen Schmutzbehälter | Schmutzbehälter im Roboter: 250 ml Staubbeutel in der Station: 2,5 l |
Funktionen der AiO-Station | – Moppreinigung mit Heißwasser – Dampfreinigung – Parkplatz für Mopps – Absaugfunktion – Heißlufttrocknung |
Preis | € 999,00 * |
Lieferumfang
- Multifunktionsstation
- Saugroboter
- Netzkabel
- Bedienungsanleitung
Samsung BESPOKE Jet Bot Combo AI Test: Design und Verarbeitung
Samsung steht bei nahezu allen Produkten für eine hervorragende Verarbeitungsqualität. Angesichts des hohen Preises habe ich auch beim BESPOKE Jet Bot Combo AI nichts anderes erwartet. Und hier punkten die Südkoreaner wieder einmal. Die Kombination aus mattem Weiß und einigen schwarzen Highlights gefällt mir richtig gut. Alles fühlt sich extrem hochwertig an und es knarzt und knackt an keiner Stelle. Durch die matte Oberfläche muss man hier auch keine hässlichen Fingerabdrücke befürchten.
Robo mit klassischer Formgebung
Beim Saugroboter selbst geht Samsung in Sachen Optik klassische Wege. Mit Maßen von 359 x 100 x 364 mm ist der smarte Haushaltshelfer so gut wie kreisförmig. Das soll ihm vor allem bei der Eckenreinigung zugute kommen. Weiterhin thront auf der Oberseite ein kleines Türmchen. Hier sitzt die LiDAR-Einheit für die Navigation.
Obendrein befindet sich hier ein kleines Bedienfeld, über das sich rudimentäre Eingaben wie Start/Pause oder das Zurückschicken zur Station tätigen lassen. Über die Wartungsklappe auf der Oberseite erhält man außerdem Zugriff auf den Staubbehälter des Saugers und erblickt die WiFi-LED. Beim Blick auf die Front des Jet Bot Combo AI erblickt man ein weiteres Herzstück für die Orientierung.
Hier sitzt nämlich die Kameraeinheit nebst LED, die bei der Objekterkennung und Hindernisvermeidung zum Einsatz kommt. Im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz sollen so gekonnt selbst kleine Hindernisse wie LEGO-Steine oder Kabel erkannt werden können. Ob der Plan aufgeht, klären wir später. Rückseitig befinden sich wiederum die Ladekontakte, über die der Akku des Robos in der Multifunktionsstation geladen wird.
Der Blick auf die Unterseite birgt ebenfalls keine großen Überraschungen. Samsung setzt auf zwei rotierende Wischmopps, die sich mit schnellen 170 U/min bewegen. Diese haben sich im Flaggschiff-Segment der Saugroboter mittlerweile etabliert. Leider lassen sich die Pads nicht ausfahren, was die Reinigung im Bereich von Fußbodenleisten erleichtern würde.
Das haben zum Beispiel der deutlich preiswertere Dreame L10s Ultra Gen 2 (Test, € 527,90 *) oder ein Roborock Qrevo Master (Test, € 899,99 *) zu bieten. In der Mitte der Unterseite sitzt die Hauptbürste, die Samsung selbst als „Hochleistungsbürste“ bezeichnet. Beim genauen Hinsehen wird deutlich, dass die Bürste zweigeteilt ist.
In der Mitte sitzt eine Art Zerkleinerer, der Haare, Staubflusen und andere größere Schmutzpartikel gekonnt zerkleinern soll. Die Formgebung der Bürste kommt einer Sanduhr gleich, wodurch Haare und Co. automatisch zur Mitte wandern und zerkleinert werden sollen. Sollte dennoch mal was hängenbleiben, lässt sich die Bürste bequem ausbauen.
Multifunktionsstation mit Dampfreinigung
Mittlerweile gibt es auf dem Markt der Saugroboter kaum noch ein Flaggschiff, dass ohne All-in-One-Station auskommt. Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass Samsung für sein neuestes Oberklasse-Modell ebenfalls eine multifunktionale Basisstation entwickelt hat. Die passt optisch exzellent zum Saugroboter. Im Zusammenspiel erinnern sie mich an andere Design-Highlights wie einen Ecovacs Deebot X1 Omni (Test, € 829,00 *).
Über die Oberseite erhält man Zugang zu den drei Behältern der Station. Der Frischwassertank bietet ein Fassungsvermögen von 4 Litern, der Schmutzwassertank hat Platz für 3,6 Liter und der Staubbeutel fasst 2,5 Liter. Im unteren Bereich der Station wird nicht nur der Robo geladen, wenn er gerade einen Boxenstopp einlegt. Obendrein werden hier die Wischmopps gereinigt und der kleine integrierte Wassertank des smarten Haushaltshelfers mit Frischwasser betankt, damit dieser immer ausreichend Wasser an Bord hat.
Bei der Reinigung des Saugroboters setzt Samsung neue Maßstäbe in Sachen Hygiene. Schließlich erhalten die Wischpads nicht nur eine Heißwasserwäsche. Das Steam+ System setzt obendrein auf eine Dampfreinigung, um die Wischflächen mit 100°C heißem Wasserdampf zu desinfizieren. Durch die Vorbeugung der Bakterienbildung haben üble Gerüche hier keine Chance. Im Anschluss erhalten die Wischpads dann noch eine Heißlufttrocknung bei 55°C.
Vergessen darf man natürlich auch nicht die Absaugfunktion. Der gesammelte Staub und anderweitiger Schmutz im Schmutzbehälter des Robos werden von der Station abgesaugt und landen im Staubbehälter. Dieser soll im Schnitt 2 bis 3 Monate durchhalten können, bis er durch einen neuen ersetzt werden muss. Gute Nachricht für Allergiker: Das mehrschichtige Filtersystem sorgt beim Absaugen dafür, dass 99,99% des Feinstaubs herausgefiltert werden.
Samsung BESPOKE Jet Bot Combo AI Test: App-Steuerung
Um den Jet Combo AI einzurichten, müsst ihr euch die Smartthings App von Samsung herunterladen. Hierbei handelt es sich um die Schnittstelle des Tech-Konzerns für seine gesamten Geräte mit App-Steuerung. Solltet ihr also beispielsweise bereits einen Fernseher des Herstellers über die App bedienen, könnt ihr den Sauger einfach als neues Gerät hinzufügen und müsst euch keine neue App bzw. keinen neuen Account zulegen.
Die Einrichtung selbst geht recht schnell vonstatten. Wurde der Sauger als neues Gerät hinzugefügt, kann man direkt die Jungfernfahrt starten, wo eine Karte deiner Wohnung erstellt wird. In Sachen Einstellungsmöglichkeiten kann sich die Software ebenfalls sehen lassen.
So könnt ihr in der Karte beispielsweise Sperrzonen oder unsichtbare Wände erstellen. Auch lassen sich Details zur Arbeitsweise und Reinigungsmodi festlegen. So weit, so bekannt. Allerdings habe ich mich in der Praxis diverse Male über die App ärgern müssen. Zum einen gab es nervige Performance-Probleme, Verbindungsabbrüche, lange Ladezeiten und teilweise sogar Abstürze.
Zum anderen fehlt mir der Bedienkomfort bei detaillierteren Einstellungen in der Karte. Es ist teilweise wirklich fummelig, hier Feinheiten anzupassen. Auch in Sachen Übersicht hat die Konkurrent die Nase vorn. Samsung muss diesbezüglich unbedingt nachbessern.
Samsung BESPOKE Jet Bot Combo AI Test: Praxistest
Im Praxistest haben wir den Jet Bot Combo AI in verschiedenen Disziplinen unter die Lupe genommen. Im Betrieb zählte für mich nicht nur die Reinigungsleistung beim Saugen und Wischen. Auch die Navigation und Hinderniserkennung haben wir uns genauer angesehen.
Navigation
Wie bereits erwähnt, setzt der Samsung-Robo auf ein kleines LiDAR-Türmchen auf der Geräteoberseite. Die LiDAR-Sensorik setzt auf Laser-Distanzmessung, was dafür sorgt, dass der Robo in absoluter Finsternis genauso gut navigieren kann wie in hellen Räumlichkeiten. Bei der Kartenerstellung wurde deutlich, dass die Laser im smarten Haushaltshelfer eine gute Figur machen.
Die Karte, welche am Ende stand konnte sich sehen lassen – auch, wenn Branchenspitzen wie Roborock oder Dreame dann doch noch einmal bessere Ergebnisse mit mehr Details abliefern. In der Praxis war ich dennoch guter Dinge, dass der Samsung immer planmäßig Raum für Raum strukturiert reinigen würde. Das funktionierte die meiste Zeit sehr gut. Allerdings lieferte sich der smarte Haushaltshelfer mitunter peinliche Patzer.
So benötigte er beispielsweise für mein kleines Badezimmer ohne jegliche schwerwiegende Hindernisse eine immens lange Reinigungszeit, während er mit deutlich komplexeren Räumen weit schneller fertig war. Auch kam es immer mal wieder vor, dass der Jet Bot Combo AI Probleme hatte, nach erfolgter Reinigung seine Basis wieder aufzusuchen. Ob das nun an der LiDAR-Sensorik oder dem übrigen Sensor-Set lag, über welches der Sauger verfügt, steht in den Sternen.
Hinderniserkennung
Während die Ergebnisse im Bereich der Navigation eher mittelprächtig waren, war ich von der Performance bei der Hinderniserkennung geradezu beeindruckt. Der Samsung BESPOKE Jet Bot Combo AI kann laut Herstellerangaben selbst Hindernisse mit einer Größe von 1 cm erkennen und umfahren. Und in der Praxis funktionierte das tatsächlich richtig gut! Selbst flache Kabel waren für den Robo kein Problem. Im Test hat der Robo kein einziges Objekt touchiert, das ich ihm in den Weg lag.
Herzstück bildet hierbei das 3D-Kamerasystem an der Front. Doch meiner Ansicht nach ist es vor allem die anschließende KI-basierte Bildauswertung, die für die Zuverlässigkeit der Hindernisvermeidung sorgt. Dementsprechend kann ich dem Samsung-Robo bescheinigen, die beste Hinderniserkennung bzw. -vermeidung an Bord zu haben, die ich bisher bei einem Saugroboter bewundern durfte. Selbst der Narwal Freo Z Ultra (Test, € 949,00 *) kann da nicht mithalten.
Saugleistung
Die Ergebnisse beim Staubsaugen auf Hart- und Teppichböden waren wirklich gut. Hier ließ der smarte Haushaltshelfer kaum Schmutz liegen. Insbesondere die Teppichreinigung hat mir wirklich gut gefallen. Ähnlich wie ein Dreame L20 Ultra (Test, € 880,87 *) kann nämlich auch der Samsung-Robo seine Wischpads in der Station parken. Das zahlt sich vor allem bei langflorigen Teppichen aus.
Zwar kann der BESPOKE Jet Bot Combo AI seine Wischpads auch anheben, wenn er Teppiche befährt, doch mitunter reicht auch das nicht aus, um ein Befeuchten der Fasern gänzlich zu vermeiden. Die Hauptbürste des Robos macht eine gute Figur, doch wirklich überzeugt hat mich das System nicht. In meinem Haushalt mit zwei Katzen und einem Hund bekommen es Staubsauger zwangsläufig mit vielen Haaren zu tun.
Trotz des Sanduhr-Designs mit mittigem Zerkleinerer verhedderten sich vereinzelt Haare in der Hauptbürste. Die klassischen Vollgummi-Bürsten der Flaggschiffe von Roborock und Dreame gefallen mir diesbezüglich deutlich besser. Wer allerdings keine Haustiere hat, den dürfte das Ganze ohnehin deutlich weniger stören. Sollten sich dennoch einmal Haare verheddern, lassen sich diese auch recht unkompliziert von der Bürste entfernen. Schließlich kann man sie bequem herausnehmen.
Wischleistung
In Sachen Wischleistung macht der Samsung-Robo dann wieder eine richtig gute Figur. Selbst hartnäckige Flecken kann der smarte Haushaltshelfer zuverlässig entfernen. Das liegt nicht nur daran, dass sich die beiden Wischpads schnell drehen können und mit Anpressdruck auf den Boden gedrückt werden, was für zusätzliche Reibung sorgt. Obendrein kommt auch hier wieder künstliche Intelligenz zum Einsatz. Schließlich kann der BESPOKE Jet Bot Combo AI nicht nur unterschiedliche Untergründe erkennen.
Auch Flecken werden erkannt und gezielt entfernt. So erkennt der Sauger starke Verschmutzungen und behandelt entsprechende Bereiche dann ausführlicher als andere Areale. Und nicht nur das. Obendrein bereitet sich der smarte Robo auf entsprechende Herausforderungen auch gezielt vor. Steht die Reinigung eines hartnäckigen Flecks bevor, kehrt er zunächst in seine Station zurück. Dort angekommen erfolgt eine Vorbehandlung mit heißem Wasserdampf.
Nun kehrt der Samsung mit den befeuchteten und erhitzten Wischpads zu der betreffenden Stelle zurück und beseitigt den Fleck. Selbst Fettflecke können so effektiv bekämpft werden. Insbesondere mit Hinblick auf dieses Feature stelle ich mir ernsthaft die Frage, warum Samsung bei seinem Haushaltshelfer auf ein ausfahrbares Wischpad verzichtet? Der ungereinigte Rand, welcher zwangsläufig zurückbleibt, trübt nämlich das ansonsten positive Reinigungsergebnis.
Leider ist das nicht das einzige Problem im Zusammenhang mit der Wischfunktion des smarten Haushaltshelfers. Obendrein fiel mir in der Praxis auf, dass der Robo dazu neigt, kleine Wasserpfützen zu hinterlassen. Das liegt nicht etwa daran, dass der Samsung-Sauger ein Leck hat. Grund hierfür ist wohl vielmehr, dass er Wasser aus dem integrierten Wassertank bzw. dem entsprechenden Füllloch verliert. In dieser Preisklasse darf das aus meiner Sicht nicht sein.
Fazit
Der Samsung BESPOKE Jet Combo AI präsentiert sich als innovatives Flaggschiff unter den Saugrobotern und punktet mit zahlreichen High-End-Features. Besonders beeindruckend ist die Dampfreinigung, die mit 100°C heißem Wasserdampf neue Hygienestandards setzt und selbst hartnäckige Flecken zuverlässig entfernt. Die Hinderniserkennung des Geräts ist dank eines 3D-Kamerasystems und KI-Unterstützung hervorragend und übertrifft alle bisher von mir getesteten Saugroboter.
Auch die Saugleistung überzeugt, insbesondere auf Teppichen, wenngleich Tierhaare sich gelegentlich in der Hauptbürste verfangen. Die Multifunktionsstation mit automatischer Reinigung, Dampfreinigung, Frischwasserbetankung und Heißlufttrocknung ist ein weiterer Pluspunkt.
Allerdings trüben einige Schwächen den Gesamteindruck: Die Navigation ist nicht immer optimal, und die App zeigt sich teilweise instabil und wenig komfortabel in der Bedienung. Zudem wäre ein ausfahrbares Wischpad wünschenswert, um eine Randreinigung zu ermöglichen. Insgesamt liefert der BESPOKE Jet Combo AI ein gutes Gesamtpaket, richtet sich aber vor allem an Nutzer, die bereit sind, für innovative Features einen hohen Preis zu zahlen. Feststeht, dass man für deutlich weniger Geld mehr Bedienkomfort und eine tollere Reinigungsleistung bekommt.
Samsung BESPOKE Jet Bot Combo AI
Design & Verarbeitung
Bedienkomfort
Reinigungsleistung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
89/100
Der Samsung BESPOKE Jet Bot Combo AI punktet mit innovativer Technik, grandioser Hinderniserkennung und guter Reinigungsleistung, schwächelt aber mit Software-Problemen, fehlenden Features und einem extrem hohen Preis.