
Zu behaupten, die Sharp SumoBox Pro CP-LS200 ist riesig, wäre noch eine Untertreibung. Mit einer Höhe von 69 cm und einem Gewicht von rund 14 Kilogramm handelt es sich um einen der größten Bluetooth-Lautsprecher, die wir je getestet haben. Aber hat er auch klanglich etwas auf dem Kasten? Das klären wir im Test.
Technische Daten
Produkt | SumoBox Pro CP-LS200 |
Audioleistung | 200 W |
Treiber | 2x 10-Zoll-Tieftöner 2x 3-Zoll-Hochtöner |
Bluetooth-Version | 5.0 |
Bluetooth-Codecs | SBC, AAC |
Anschlüsse | USB-A; AUX; 2x 6,3-mm-Klinke |
Akkulaufzeit | bis zu 8 Stunden |
Besonderheiten | IPX4 Zertifizierung; Akku entnehmbar; Pro-Bedienpanel |
Größe | 690 mm x 455 mm x 350 mm |
Gewicht | 14,1 kg |
Farben | Schwarz |
Lieferumfang | Sharp SumoBox Pro CP-LS200; Anleitungen; Netzkabel; Kugeleckenschoner aus Silikon (x8); Sechskantschraubendreher |
Preis | € 562,90 * |
Sharp SumoBox Pro: Wuchtiges Understatement
- schlichtes, stimmiges Design
- robust gebaut
- Tragegriffe auf allen Seiten
Bis man den rund 20 kg schweren Karton erst einmal aus seiner Umverpackung gewuchtet hat, vergehen schon ein paar Minuten. Und dann steht sie vor uns, die Sharp SumoBox Pro CP-LS200. 690 mm hoch, 455 mm breit und 350 mm tief – größer also noch als die JBL Partybox Stage 320 (unser Test), aber mit 14,1 kg etwas leichter und auch optisch ganz anders aufgestellt.
Denn die SumoBox Pro setzt auf Understatement. Eleganz. Und einen zeitlosen Look, der auf Parties wie auch in großen Office-Räumen eine exzellente Figur abgibt. Keine RGB-Beleuchtung, keine knalligen Farben – Schwarz dominiert das Gehäuse, einzelne Details wie das Produktlogo sind rot-weiß abgesetzt.
Der Korpus des Lautsprechers ist aus Holz und Holzwerkstoff gefertigt und mit einer angenehm griffigen, eloxierten Oberfläche versehen. Macht optisch einiges her, zeigt sich aufgrund der glänzenden Lackierung aber recht anfällig für Staub und Schmutz.
Sehr praktisch: Da sich die SumoBox sowohl vertikal als auch horizontal nutzen lässt, spendiert Sharp dem Lautsprecher einen Tragegriff an der Oberseite sowie beiden Seiten. An der Unterseite gibt es vier gummierte Standfüße.
Wer mag, kann jedoch die Ecken denk insgesamt acht beiliegendender Kugel-Eckenschoner aus Silikon noch etwas schützen. Auf Rollen verzichtet Sharp allerdings leider. Schade, würde die Positionierung der Wuchtbrumme doch merklich erleichtern. Dafür gibt’s ein 3/8-Zoll-Gewinde, falls ihr die SumoBox Pro auf einem Stativ befestigen wollt.
Anschlüsse und Bedienelemente
- Vielseitige Anschlüsse
- professionelles Bedienpanel
- Duo-Modus kabellos und per Kabel
Auch bei den Anschlüssen zeigt sich, dass die Sharp SumoBox Pro einen ganz anderen Weg geht als das Pendant von JBL. Die Anschlüsse finden sich allesamt in einem übersichtlichen Panel an der Rückseite und sind mit einer gummierten Abdeckung geschützt, denn der Lautsprecher ist gemäß IPX4 gegen Wasser und Staub geschützt und lässt sich daher auch draußen verwenden.
Hinsichtlich der Auswahl ist der Sharp SumoBox Pro ein echter Allrounder. Das Bedienpanel wartet mit einer blauen LED-Beleuchtung auf, sobald ihr den Speaker mit Strom versorgt. Folgende Ports stehen zur Wahl:
- 2x USB-A (nur zum Laden)
- 1x 3,5-mm-Klinke
- 2x XLR/TRS 6,3-mm-Kombo
- Speaker-Link In/Out (zur Kopplung mit weiteren SumoBoxen)
Ihr habt also die Möglichkeit, über die Kombi-Anschlüsse zwei Musikinstrumente oder XLR-Mikrofone gleichzeitig mit der Sharp SumoBox Pro zu betreiben und könnt den Sound dann sogar gleichzeitig mit einer Audiowiedergabe mischen.
Das Ganze kann natürlich auch kabellos erfolgen. Hier funkt der Lautsprecher im Bluetooth 5.0-Standard und liefert dabei eine gute Reichweite. Die Kopplung zweier SumoBox-Lautsprecher ist dabei zudem nicht nur via Kabel, sondern auch kabellos möglich – dafür gibt es den Duo-mode/True Wireless Stereo (TWS), mit denen sich beide Speaker zu einem echten Stereo-Paar zusammenschließen lassen.
Besonders spannend sind natürlich auch die Drehregler und Knöpfe an der Rückseite. So könnt ihr nicht nur die Lautstärke für alle drei Kanäle (also XLR/TRS und Audio/Bluetooth) getrennt regulieren, sondern auch die Höhen (Treble), Bass und Reverb (Hall) für die beiden XLR/TRS-Kanäle justieren.
Über die beiden Schalter darunter legt ihr fest, was denn da an die XLR/TRS-Ports angeschlossen ist. Also ob Instrument, Gitarre oder Mikrofon. Mangels vorhandener Musikinstrumente konnte ich allerdings nicht testen, ob das einen Unterschied macht. Ein XLR-Mikrofon funktioniert aber nur, wenn ihr den Schalter auf Mikrofon stellt.
Zu guter Letzt findet ihr rechts noch zwei weitere Knöpfe:
- Ducking In/Outdoor: Die Ducking-Funktion reduziert die Lautstärke von Kanal 3 (Audiowiedergabe), wenn Geräte an Kanal 1 und/oder 2 angeschlossen sind. In/Outdoor wechselt zwsichen zwei Klangfarben für den Innen- und Außenbetrieb, einen wirklichen Unterschied habe ich hier aber nicht festellen können.
- Bluetooth / Duo Mode: Zuständig für das Bluetooth-Pairing und den Wechsel in den Duo-Modus bei der kabellosen Kopplung eines zweiten Lautsprechers.
Die Bedienung ist also ziemlich selbsterklärend. Der Hersteller bietet mit „Sharp Life“ zudem eine Begleit-App für Android und iOS an, die man sich aber auch getrost sparen kann. Denn hier gibt es leidglich ein virtuelles Abbild des Kontroll-Panels an der Rückseite des Lautsprecher. Keinen Equalizer, keine weiteren Einstellungen, kein gar nichts. Schade.
Akkulaufzeit der Sharp SumoBox Pro
- entnehmbarer Akku
- bis zu 8 Stunden Laufzeit
- rund 4 Stunden Ladezeit
Natürlich lässt sich die Sharp SumoBox Pro auch kabellos verwenden. Dafür findet ihr an der Rückseite einen Einschub für den Akku, der entsprechend herausgenommen werden kann. Ersatzakkus sind ebenfalls separat erhältlich.
Top: Der Akku selbst verfügt über einen dedizierten USB-A-Anschluss zum Laden, wird aber auch aufgeladen, wenn ihr die Box am Stromnetz angeschlossen habt. Eine Status-LED gibt in vier Stufen Aufschluss über die verbleibende Kapazität.
Der Akku selbst kommt auf eine Kapazität von 74 Wattstunden und versorgt die Sharp SumoBox Pro CP-LS200 für maximal acht Stunden mit Energie. Das ist für Parties und entspannte Abende natürlich absolut ausreichend, auch wenn die Konkurrenz im Falle der JBL Partybox Stage 320 mit 12-18 Stunden (je nach Akkugröße) deutlich länger durchhält.
Soundqualität der Sharp SumoBox Pro CP-LS200
- hervorragender, recht neutraler Klang
- klare Höhen, detailreiche Mitten und Bässe
- beeindruckende Lautstärke
Unter der Haube der Sharp SumoBox Pro werkelt ein 2.0-Kanal-Lautsprechersystem, das mit einer maximalen Leistung von 200 Watt daherkommt. Verbaut sind zwei 10-Zoll-Tieftöner und zwei 3-Zoll-Hochtöner. Der Frequenzgang reicht von 30 Hz bis 20.000 Hz.
Getunt ist die Akustik von SAM by Devialet, was für eine verbesserte Linearität des Klangs und eine sattere Bassdarstellung sorgen soll. Und auch, wenn es keinerlei Möglichkeit gibt, Einfluss auf das Klangbild zu nehmen (zumindest bei der Wiedergabe), gefällt mir die Soundqualität der Sharp SumoBox Pro ausgesprochen gut.
Man hat hier ein angenehm neutrales Klangbild geschaffen, das über alle Frequenzen hinweg einen überzeugenden Sound liefert. Bässe stellt der Bluetooth-Lautsprecher dabei mit einem hervorragenden Detailgrad dar und geht in die ebenfalls breit aufgestellten, klaren Mitten über, die auch bei wuchtigen Electro- oder Hip-Hop-Tracks nicht von den Bässen überragt werden.
Auch die Höhen zeigen sich angenehm klar und luftig, sodass eine überzeugende Räumlichkeit entsteht. Im Vergleich zur JBL Partybox Stage 320 liefert die Sharp SumoBox Pro CP-LS200 zweifelsohne den neutraleren Klang, der deutlich mehr Musikgenres gleichermaßen gut bedient.
Wirklich Bass-Enthusiasten und Fans elektronischer Musik dürfte es aber im Tieftonsegment etwas an Wumms fehlen. Da der Sound aber immer eine sehr subjektive Sache ist, müsst ihr selbst entscheiden, was euch bessser gefällt.
Ich persönlich bevorzuge das Modell von Sharp, da das Klangbild in den von mir präferierten Genres (Rock, Heavy Metal, Alternative, Folk und etwas Electro) stimmiger aufgestellt ist und mir mehr zusagt.
Die maximale Lautstärke ist darüber hinaus über jeden Zweifel erhaben. Bereits ein Wert von 30-40 Prozent reicht locker aus, um ein großes Wohnzimmer in Klang zu hüllen. Mehr als 70 Prozent einzustellen, habe ich mich nicht getraut – doch selbst hier bleibt der Detailgrad hervorragend erhalten und es kommt nicht zu Verzerrungen.
Sharp SumoBox Pro CP-LS200 Test: Fazit
Mit der Sharp SumoBox Pro CP-LS200 liefert der Hersteller einen hervorragenden Party-Lautsprecher ab. Das schlichte Design ohne RGB-Bling-Bling gefällt mir ausgesprochen gut, auch wenn der Speaker etwas anfällig für Staub und Schmutz ist.
Besonders klanglich liefert die Box aber eine beeindruckende Leistung ab und punktet mit einem neutralen, über alle Frequenzen hinweg überzeugenden, Klangbild, das mit sämtlichen Genres gut zurechtkommt. Bass-Fans dürfte es allerdings etwas an Wucht fehlen. Schade, dass es keine Möglichkeit gibt, hier mittels Equalizer nachzuhelfen.
Die vielseitigen Anschlüsse an der Rückseite machen die SumoBox Pro zu einem starken Allrounder. Gerade, wer viel mit Instrumenten arbeitet oder zu seinen Lieblingsliedern lauthals mitsingen will, kommt hier voll auf seine Kosten – bei der Nutzung als reine Bluetooth-Box ist das natürlich etwas Overkill. Aber zweifelsohne nice-to-have. Bei der Akkulaufzeit und Begleit-App hat die Konkurrenz aber die Nase vorn.
- Toller Klang
- Vielseitige Anschlüsse
- Dezentes, stimmiges Design
- Nur Bluetooth 5.0
- Akkulaufzeit etwas schwächer als bei Konkurrenz
- Begleit-App eher nutzlos
Sharp SumoBox Pro CP-LS200
Verarbeitung
Bedienkomfort
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100
Riesige Partybox: In Abmessungen und Klang. Vor allem das neutrale Klangbild und die vielseitigen Anschlüsse gefallen. Die Akkulaufzeit könnte aber gerne etwas länger ausfallen.