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Skullcandy Method 360 ANC Test: Stylische, gut klingende Earbuds

Mit der Hilfe von Bose will Skullcandy im Bereich der In-Ear-Kopfhörer bis 200 Euro den Thron erobern. Die neuen Skullcandy Method 360 ANC schnüren dabei ein bärenstarkes Gesamtpaket: Große 12-mm-Treiber, hoher Tragekomfort und eine überzeugende aktive Geräuschunterdrückung für unter 120 Euro? Ob sich der Kauf lohnt, klären wir im Test.

Technische Daten

Produkt Method 360 ANC
Bluetooth-Version 5.3
Bluetooth-Codecs AAC, SBC
Maximaler Betriebsbereich 12m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit
  • mit ANC: Bis zu 8 Std.
  • ohne ANC: Bis zu 11 Std.
  • insgesamt 40 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Ladezeit 2 Std. (für Ladeetui via USB-C oder kabellos)
Gewicht  11 g pro Earbud; 77g Ladeetui & Ohrhörer
Wichtigste Funktionen ANC; Transparenzmodus
Preis € 117,99 *

Skullcandy Method 360 ANC Test: Edle In-Ears in außergewöhnlichem Case

  • stylisches Design
  • überzeugende Verarbeitung
  • ungewohntes, sehr großes Case

Produkte von Skullcandy sind einfach anders. Die Punks im Audiosegment gehen optisch gerne mal ganz eigene Wege und das gilt auch für die neuen Skullcandy Method 360 ANC. Die In-Ear-Kopfhörer kommen in einem länglichen, transparenten Ladecase daher, das etwas an die hauseigenen Dime Evo erinnert.

Skullcandy Method 360 ANC

Besagtes Ladeetui fällt entsprechend mit einer Höhe von rund 94 mm nur bedingt hosentaschentauglich aus. Dafür kommt es mit einem praktischen Clip daher, mit dem es an Rucksäcken, Taschen und vielem mehr befestigt werden kann. Ein Zug am Haken oder ein Hochschieben des Skullcandy-Aufdrucks an der Rückseite aktiviert den Slide-Mechanismus des Case, das alsdann auch schon die Earbuds zu Tage fördert.

Skullcandy Method 360 ANC

Unser Testmodell in der weißlichen Farbgebung „Bone“ sieht dabei ausgesprochen edel aus. Hinsichtlich der Formgebung der Earbuds zeigt sich die Zusammenarbeit mit Bose, erinnern die Modelle mit ihrem breiten Korpus und kurzem Stift doch an die QuietComfort Earbuds II oder Ultra. Das Design ist minimalistisch und stylisch zugleich und macht zweifelsohne eine Menge her. Auch die Verarbeitungsqualität liegt auf ausgezeichnetem Niveau.

Auch der Tragekomfort der Earbuds ist exzellent, da diese dank der weichen Silikonohreinsätze und der oberen „Flügelchen“ in die Ohrmuschel eingesetzt und leicht eingedreht werden. Das Material ist äußerst angenehm, sodass hier auch bei längerer Nutzung kein Druck entsteht. Das vergleichbare System der Sennheiser Momentum True Wireless 4 (unser Test) sorgt hier merklich schneller für unangenehmen Druck.

Moderne Ausstattung, die keine Wünsche offen lässt

  • Bluetooth 5.3 mit Multipoint
  • ANC und Transparenzmodus
  • Tolle Bedienung

Auch hinsichtlich der Ausstattung spielen die Skullcandy Method 360 ANC in der Oberklasse mit. Die Ohrhörer setzen auf Bluetooth 5.3, was eine hervorragende Reichweite bei niedrigem Enedrgiebedarf verspricht.

Auf hochauflösende Audiocodecs musst du allerdings leider verzichten, diese sind vermutlich dem vergleichsweise niedrigen Preis zum Opfer gefallen. Ansonsten lässt das Feature-Set aber kaum Wünsche offen: Trageerkennung, Mono-Modus, aktive Geräuschunterdrückung, Transparenzmodus – alles mit an Bord. Auch Bluetooth Multipoint wird unterstützt, wodurch sich die Method 360 ANC mit zwei Audioquellen gleichzeitig koppeln lassen.

Skullcandy Method 360 ANC

Pluspunkte gibt es zudem für die zuverlässige Touch-Bedienung, die über die großzügigen Außenseiten realisiert wird. Diese reagiert nicht nur sehr schnell und präzise, sondern setzt Eingaben auch mit leichten Verringerung der Wiedergabelautstärke und einem Bestätigungston um, sodass du sofort erkennst, ob die Berührung nun eine Aktion ausgelöst hat.

Als Begleit-App kommt die übersichtliche Skullcandy IQ-App zum Einsatz, die mit einer Vielzahl an Einstellungen punktet. Neben der Information über den Akkustand lässt sich beispielsweise der Equalizer anpassen. Verschiedene Presets stehen zur Wahl, während du auch mit einem simplen EQ selbst Hand anlegen kannst.

Auch die Intensität der aktiven Geräuschunterdrückung lässt sich anpassen. Darüber hinaus kannst du die gesamte Touchsteuerungf nach deinen Vorlieben justieren. Besonders cool ist in unseren Augen das Selfie-Feature: Mit geöffneter Kamera-App und herausgenommenen Earbuds kannst du die Method 360 ANC als Selbstauslöser für die Kamera verwenden und Fotos knipsen.

Sehr Akkulaufzeit von fast 8 Stunden

  • 7 Stunden und 40 Minuten Laufzeit mit ANC
  • 11 Stunden Nutzung ohne ANC
  • Ladecase für 40 Stunden Musikwiedergabe
  • kein Wireless Charging

Gute Nachrichten gibt es auch hinsichtlich der Akkulaufzeit der Skullcandy Method 360 ANC, denn die In-Ear-Kopfhörer mit ANC spielen hier weit vorne mit. Rund 7 Stunden und 40 Minuten halten die Earebuds mit aktiver Geräuschunterdrückung durch und toppen damit sogar einige der besten In-Ear-Kopfhörer.

Schaltest du die aktive Geräuschunterdrückung aus, erreichen die Buds auch die versprochenen 11 Stunden Laufzeit. Das Ladecase fügt dann weitere rund 30 Stunden Laufzeit hinzu, sodass du hier für bis zu 40 Stunden Musikgenuss gewappnet bist.

Einziger Wermutstropfen: Eine kabellose Ladefunktion bietet das Etui leider nicht. Geladen wird ausschließlich per USB-C, was in rund zwei Stunden abgeschlossen ist. Fast Charge versorgt die In-Ears in 10 Minuten im Case für zwei Stunden Musikwiedergabe.

Toller Klang, starkes ANC

Für die Klangsignatur der Skullcandy Method 360 ANC hat der Hersteller mit Bose zusammengearbeitet und diese Kooperation trägt zweifellos Früchte: Die Method 360 ANC punkten dank 12 mm großer Treiber und starkem Tuning mit einem satten, lebendigen und warmen Klang, der sich auch hinter einigen der besten In-Ear-Kopfhörer nicht verstecken muss.

Skullcandy Method 360 ANC

Gerade die Räumlichkeit des Klangs beeindruckt, während die Höhen angenehm luftig daherkommen, was für eine breite Klangbühne sorgt. Standardmäßig stehen die Mitten dafür allerdings etwas zurück, was den Detailgrad und die Klarheit etwas beschneidet. Die werksseitige Abmischung kommt zudem vergleichsweise basslastig daher, jedoch ohne dass die tiefen Frequenzen dabei die Mitten und Höhen überlagern würden.

Skullcandy wählt hier zweifellos eine Abmischung, die den meisten Hörerinnen und Hörern sehr gefallen dürfte. Gerade bei Pop-, Hip-Hop- und Electro-Musik begeistern die Method 360 ANC mit ihrem lebendigen und druckvollen Klangbild, das sich in diesen Genres heimisch fühlt.

Im Klassik-, Rock-, Metal- oder Folk-Segment fallen die Bässe aber zu domininat aus, während die  Songs durch die zurückstehenden Mitten den gewünschten Detailgrad vermissen lassen.

Skullcandy Method 360 ANC

Erfreulicherweise lässt sich dieser Makel aber hervorragend durch die Anpassung des Equalizers ausgleichen: Wer die Bässe etwas absenkt, die Mitten anhebt und die Spitzen in den oberen Höhen etwas abdämpft, der bekommt hier einen wunderbar vollen Klang geboten, der genbreüberfreiend zu gefallen vermag. Das macht die Skullcandy Method 360 ANC zu einem echten Preis-Leistungs-Tipp im Bereich bis 150 Euro.

Gute aktive Geräuschunterdrückung

Ein Ausrufezeichen setzen die Skullcandy Method 360 ANC auch bei der aktiven Geräuschunterdrückung. Woher das „360“ im Namen kommt, kann ich zwar nicht mit Gewissheit sagen, das ANC arbeitet aber auf sehr gutem Niveau und unterdrückt dabei nicht nur monotone, tiefe Frequenzen sehr gut – was auch die meisten günstigen ANC-Kopfhörer schaffen.

Auch das Tippen auf der Tastatur, Gespräche und andere höhere oder mittlere Frequenzen werden sehr gut gedämpft. Der Unterschied zu den, mitunter mehr als doppelt so teuren, Topmodellen ist zwar noch immer deutlich hörbar, gerade unseren Preis-Leistungs-Tipp in Form der Creative Aurvana Ace Mimi (unser Test) toppt das Skullcandy-Modell jedoch deutlich.

Skullcandy Method 360 ANC

Der Transparenzmodus, der Umgebungsgeräusch verstärkt, um so auch mit eingesetzten Earbuds Gespräche zu erlauben oder den Verkehr zu hören, steht jedoch etwas zurück. Hier ist ein konstantes Grundrausachen wahrnehmbar, während die Klangsignatur deutlich verfälscht wird. Er erfüllt zwar seinen Zweck, kann aber die hohe Qualität des ANC nicht halten.

Ordentliche Mikrofone

Wie so oft ist es aber insbesondere die Mikrofonqualität, an der in dieser Preisklasse gespart wird. Die Skullcandy Method 360 ANC stellen die eigene Stimme zwar durchaus klar dar, die Kompression ist aber deutlich hörbar, während die Stimmdarstellung etwas dünn und schwammig anmutet.

Testaufnahme Skullcandy Method 360 ANC:

Für gelegentliche Telefonate ist das Gebotene durchaus in Ordnung, viel mehr solltest du aber besser nicht erwarten.

Skullcandy Method 360 ANC Test: Fazit

Doe Skullcandy Method 360 ANC sind eine absolut positive Überraschung, denn gemessen am Preis liefern die In-Ear-Kopfhörer hier ein absolut starkes Gesamtpaket ab. Positiv hervorzuheben ist beispielsweise der Tragekomfort, denn die Earbuds zählen in meinen Augen zu den bequemsten Modellen, die aktuell so am Markt erhältlich sind.

Auch klanglich haben die In-Ears eine Menge zu bieten, wenngleich hier aufgrund des etwas überproportionierten Basssegments und der zurückstehenden Mitten etwas Feintuning notwendig ist. Dafür bekommst du zusätzlich eine aktive Geräuschunterdrückung, die deutlich überer ihrer Preisklasse spielt und eine Akkulaufzeit, dank der die Buds ganz weit vorne mitspielen.

Skullcandy schnürt hier ein absolut stimmiges Gesamtpaket. Wer in der Preisklasse bis 150 Euro auf der Suche nach stimmigen In-Ear-Kopfhörern ist, sollte die Method 360 ANC zweifellos mit in die engere Wahl nehmen.

PRO

  • Unglaublich bequem
  • Tolle Akkulaufzeit
  • Guter Klang
  • Starkes ANC
CONTRA

  • Zu basslastig
  • Großes Ladecase
  • Kein Wireless Charging
  • Durchwachsene Mikrofone

Skullcandy Method 360 ANC

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
ANC
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Stylische Earbuds mit herausragendem Tragekomfort, gutem ANC und starker Akkulaufzeit, die sich kaum nennenswerte Schwächen leisten.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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