
Mit dem SwitchBot S20 bringt SwitchBot einen weiteren Saugroboter in den Handel. Der Hersteller bewirbt ihn als automatisches Allroundgerät mit starken Funktionen wie 10.000 Pa Saugkraft, automatischer Mop-Reinigung, intelligenter Navigation mit AI-Hinderniserkennung und Matter-Integration. Wie schlägt sich der S20 im Alltag? Welche Stärken und Schwächen zeigen sich? Wir verraten es euch im SwitchBot S20 Test.
Technische Daten
| Modell | SwitchBot S20 |
| Saugleistung | 10.000 Pascal |
| Maße Saugroboter | 365 × 365 × 115 mm |
| Gewicht | Saugroboter: 5,5 kg Reinigungsstation: 5,2 kg |
| Navigation | dToF-LiDAR |
| Hinderniserkennung | – KI-Kamera – IR-Sensor – PSD an der Seite |
| Funktionen Reinigungsstation | – Moppwäsche (Kaltwasser) – Absaugfunktion – Heißlufttrocknung (50°C) – Betanken von Frischwassertank – Absaugen von Schmutzwasser |
| Volumen Wassertanks | Frischwasser: 2,5 l Schmutzwasser: 2,5 l |
| Hebehöhe Mopp | 7 mm |
| Smart-Home-Kompatibilität | Amazon Alexa, Google Assistant, Apple HomeKit, Matter |
| Akku | 4.000 mAh (ca. 4h für volle Ladung) |
| Preis | € 467,49 * |
Lieferumfang
- Saugroboter SwitchBot S20
- Reinigungsstation (MultiClean Station)
- Bodenschutzmatte
- Reinigungslösung
- Reinigungstool
- Bedienungsanleitung
SwitchBot S20 Test: Design und Verarbeitung
Der Saugroboter kommt im gewohnt kreisförmigen Design, misst laut Hersteller 365 × 365 × 115 mm und bringt etwa 5,5 kg auf die Waage. Die Station wiegt rund 5,2 kg. Optisch macht der S20 einen relativ massiven, aber robusten Eindruck. Die Verarbeitung wirkt hochwertig. Gehäusekanten sind sauber verarbeitet und es gibt keine auffälligen Spalte oder Gratstellen.
Auch die Station wirkt stabil und solide gebaut. Das Design des S20 ist etwas wuchtiger als bei anderen Saugrobotern. In räumlich sehr beengten Umgebungen kann das zu Einschränkungen führen – etwa beim Ein- und Ausfahren bei Engstellen. Die Bauhöhe von über 11 cm sorgt nämlich dafür, dass er den Bereich unter sehr flachen Möbeln nicht erreichen kann.
Die Bauhöhe kommt nicht von ungefähr, sondern hängt zum einen mit der Wischrolle namens RevoRoll zusammen. Zum anderen sorgt der LiDAR-Turm auf der Oberseite für ein noch höheres Gehäuse. Hier hätte ein Verzicht auf einen LiDAR-Turm wie bspw. beim Ecovacs Deebot X11 OmniCyclone (Test | € 936,14 *) geholfen. Weiterhin befinden sich auf der Oberseite drei Knöpfe die zur rudimentären Steuerung dienen.
Unter einer Wartungsklappe erhaltet ihr Zugang zum On/Off-Schalter und Staubbehälter. An der Front befindet sich eine AI-Kamera, die bei er Hinderniserkennung zum Einsatz kommt. Rückseitig wiederum sitzen nicht nur die Ladekontakte, sondern auch Ein- bzw. Ausgang für den Schmutz- und Frischwassertank des Robos. Auf der Unterseite erblicken wir neben Haupt- und Seitenbürste auch die Wischrolle, die bei der Wischfunktion zum Einsatz kommt.
Die MultiClean Station passt optisch perfekt zum Saugroboter. Auf der Oberseite sitzen die recht kleinen Wassertanks. Über die Klappe an der Vorderseite erhaltet ihr Zugang zum Staubbeutel. Weiterhin befindet sich hier eine praktische Stellfläche für die Flasche Reinigungsmittel. Im unteren Bereich parkt der Roboter und wird mit Frischwasser versorgt bzw. von Schmutzwasser befreit.
Weiterhin sitzen hier die Lüftungsschlitze, über die die Station Heißluft ausbläst, um die Wischrolle des Saugroboters zu trocknen. Rückseitig befindet sich das Netzkabel. Leider ist dieses fest verbaut, was den Anschluss eines alternativen Kabels unmöglich macht. Sowohl Saugroboter als als die Reinigungsstation überzeugen mit einer schicken Optik und hoher Verarbeitungsqualität.
SwitchBot S20 Test: SwitchBot App
Die Bedienung erfolgt primär über die SwitchBot App. Hier richtest du auch den SwitchBot S20 ein. Das geht in der Praxis schnell und unkompliziert von der Hand. So wurde der Saugroboter schnell von der App erkannt und ließ sich problemlos in mein Netzwerk überführen.
Sodann solltet ihr die erstmalige Kartierung in die Wege leiten. Ist das geschehen, könnt ihr die Karte in der App weiter anpassen. Generell gibt es hier viele Einstellungsmöglichkeiten.
Die App bietet Funktionen wie:
- Kartenübersicht und Raumzuweisung
- Reinigungsmodi (nur saugen, saugen + wischen etc.)
- Einstellungen zur Mop-Reinigung und -Spülung
- Zeitpläne und Automatisierungen
- Steuerung via Sprachassistenten (Matter, Alexa, Google etc.)
- Kindersicherung und Sicherheitsfunktionen
Ein wichtiger Pluspunkt: der S20 unterstützt Matter, was eine direkte Integration in Apples HomeKit und andere Smart-Home-Systeme erlaubt. Support von Amazon Alexa und google Assistant gibt es natürlich auch. Die App selbst punktet nicht nur mit einer tollen Übersicht. Obendrein lief sie im Test jederzeit stabil.
SwitchBot S20 Test: Navigation und Hinderniserkennung
Der S20 nutzt eine Kombination aus LiDAR / dToF (distanzmessendes Lasersystem) zur Kartierung und AI-Kamera & Infrarotsensorik zur Hinderniserkennung. Die Navigation arbeitet im Betrieb meist zuverlässig. Der Roboter scannt Räume, legt eine recht detaillierte Karte an und fährt in der Reinigungspraxis systematisch parallele Bahnen ab. Dabei arbeitet er in der Regel effizient und unterlässt es, Bahnen im großen Maß zu überschneiden. Die Hinderniserkennung ist hingegen nur ausreichend.

Im Test übersah der SwitchBot S20 selbst größere Objekte wie meine Kaffeetasse. Lediglich mein Sportschuh wurde von der KI-Kamera erkannt und umfahren. Da verwundert es auch nicht, dass kleine Hindernisse wie Kabel oder Mini-Spielzeug in der Regel übersehen wurden. Einen kleinen Gummi-Dino fraß der Robo sogar. Dieser sorgte dann für eine blockierte Hauptbürste. Auch, wenn der SwitchBot manche Objekte in der Karte der App richtig markiert hat, kann die KI-Erkennung keineswegs mit Vorzeige-Modellen wie einem Narwal Flow (Test | € 1.299,00 *) mithalten.
Auch kommt es in der Praxis recht häufig zu Kollisionen. Dank des Bumpers an der Front kommt es dabei zwar nicht zu Schäden, doch nervig kann es dennoch sein. Zu kleineren Problemen kam es auch im Bereich von Engstellen. Hier wirkt der Robo teilweise überfordert, weshalb die Routenplanung ungenau sein kann. Bei den Kletterfähigkeiten reißt SwitchBot keine Bäume aus. Laut Hersteller soll er Hindernisse bis zu einer Höhe von circa 20 mm überwinden können.
Flaggschiffe wie ein Dreame X50 Ultra (Test | € 888,00 *) stemmen hier Hindernisse mit einer Höhe von 60 mm. Außerdem unterstützt der S20 eine Teppicherkennung. Erkennen die Sensoren Teppichboden, wird nicht nur die Saugleistung aufs Maximum angehoben. Obendrein hebt er seine Wischwalze um 7 mm an, um den Teppich nicht zu befeuchten. Diese Hebehöhe reicht aber längst nicht für jeden Teppich.
SwitchBot S20 Test: Praxis
| Disziplin | Punkte |
| Saugen Hartboden | 98/100 |
| Saugen Kurzflorteppich | 90/100 |
| Saugen Langflorteppich | 85/100 |
| Wischleistung | Befriedigend |
| Hinderniserkennung | Ausreichend bis Befriedigend |
| Selbstreinigung | Befriedigend |
Saugleistung
Der S20 bietet laut Hersteller 10.000 Pa Saugkraft und bietet damit deutlich mehr Leistung als der Vorgänger. Auf Hartböden reicht die Saugleistung vollkommen aus. In unserem Test konnte der SwitchBot nahezu alle Haferflocken vom Vinylboden aufsaugen. Probleme hatte er allerdings im Eckbereich.
Hier fehlt dem S20 einfach eine ausfahrbare Seitenbürste oder ein vergleichbares System. Auf Teppichböden waren die Ergebnisse befriedigend bis gut. Während kurzflorige Teppiche kein großes Problem darstellen, blieb auf langflorigen Teppichen leider einiges liegen. Auch die Teppichsensoren arbeiteten zuverlässig.
Beim Befahren erhöhte der S20 zuverlässig die Saugleistung und hob gleichsam die Reinigungswalze an. Auch der Umgang mit Haaren ist lobenswert. Die vollgummierte Hauptbürste arbeitet recht zuverlässig bei langen Haaren. Verhedderungen kamen deshalb in meinem Test nicht vor.
Wischleistung
Der SwitchBot S20 kommt auch mit einer Wischfunktion daher. Dabei setzt er wie der Vorgänger auf seine hauseigene Wischwalze namens RevoRoll. Diese mag mit 300 Umdrehungen pro Minute schnell rotieren und punktet mit einem Anpressdruck von 1 kg, ist aber leider recht schmal. Im Innenbereich von Räumen macht die Wischfunktion einen soliden Job. Nur bei stark eingetrockneten Flecken war die Walze überfordert.
Damit der S20 den Schmutz nicht auf dem Boden von A nach B trägt, streift er während der Reinigung die Walze immer wieder ab und das Schmutzwasser landet im integrierten Schmutzwassertank. Problematisch ist auch hier die Eckenreinigung, aber auch die Reinigung in Randbereichen. Verschmutzungen werden hier ganz einfach nicht von der Walze erreicht. Dieses Problem hätte SwitchBot auf zwei Wegen lösen können.

Zum einen hätte der Hersteller die Walze breiter designen können. Modelle wie ein eufy S1 Pro (Test | € 949,00 *) machen vor, wie effektiv das ist. Alternativ hätte SwitchBot eine ausfahrbare Walze verbauen können, die in Randbereichen ausfährt. Dieses Problem hatte SwitchBot bereits beim S10, weshalb ich mir für den S30 eine Überarbeitung wünsche.
Reinigungsstation
Der SwitchBot S20 kommt mit einer praktischen Reinigungsstation daher. Diese saugt den gesammelten Schmutz zuverlässig ab. Obendrein wird hier die Wischwalze gereinigt – allerdings anders als bei der Konkurrenz. Während die meisten Reinigungsstationen nämlich auf eine Art Reinigungswanne setzen, in der der Roboter durchgespült wird, erinnert die Selbstreinigung beim SwitchBot S20 an die gängiger Wischsauger wie einem MOVA X4 Pro (Test | € 399,00 *.
So wird die Wischwalze nicht von externen Düsen in der Station befeuchtet. Stattdessen kommt das Wasser aus dem im Robo integrierten Frischwassertank zum Einsatz. Dabei wird die Walze benässt und eine Art Schaber holt den Schmutz aus der Walze heraus. Alles landet zunächst im Schmutzwassertank des smarten Haushaltshelfers und wird im Anschluss von der Station abgesaugt.

Bei der Reinigung der Wischwalze kommt leider kein Heißwasser zum Einsatz. Dementsprechend solltet ihr die Walze regelmäßig in die Waschmaschine werfen, um eine Bakterienbildung zu unterbinden. Im Anschluss an die Reinigung der Walze folgt eine Heißlufttrocknung mit 50°C Heißluft. In unserem Temperatur-Check waren es aber leider nur gut 40°C.

Die MultiClean-Station von SwitchBot ist deutlich kompakter als die aktueller Flaggschiffe. Doch das kompakte Design hat auch einen Nachteil. Schließlich ist das Volumen der Wassertanks recht klein. So kann es bei größeren Wohnungen dazu kommen, dass ihr nach jeder Reinigungstour den Frischwassertank nachfüllen müsst. Wen das stört, der kann den S20 auch als Modell für Festwasseranschluss kaufen.
SwitchBot S20 Test: SwitchBot S20 vs. SwitchBot S10
Langsam aber sicher wächst das Saugroboter-Portfolio von SwitchBot. Neben kompakten Modellen wie dem SwitchBot K11+ (Test | € 239,98 *) hat der Hersteller auch größere Modelle wie den von uns getesteten SwitchBot S20 im Angebot. Dieser gesellt sich zum SwitchBot S10 (Test | € 499,00 *). Und der Nachfolger macht einiges besser.
Der S20 bietet mit 10.000 Pascal eine deutlich stärkere Saugkraft. Zum Vergleich: Der S10 bietet nur 6500 Pascal. Das spürt man vor allem bei der Teppichreinigung. Auch das Wischsystem wurde intensiv verbessert. Zwar nutzen beide Geräte das RevoRoll-System, doch dieses erzeugt beim S20 rund 300 Umdrehungen pro Minute und bringt zusätzlich etwa 1 kg Druck auf den Boden. Das soll vor allem bei hartnäckigen Flecken helfen.
Bei der Basisstation setzt der S10 auf zwei separate Stationen. Dieses Konzept hat der S20 zum Glück entschlackt, indem er in seinem MultiClean-System Absaug- und Reinigungsstation kombiniert. In Sachen Smart-Home-Integration bringt der S20 ab Werk Matter 1.4 mit. Der S10 arbeitet nur mit Matter 1.2, was die Nutzungsmöglichkeiten einschränkt. In Sachen Navigation und Hinderniserkennung hat sich leider nichts getan.
Fazit
Mit dem SwitchBot S20 versucht SwitchBot, die obere Mittelklasse der Saugroboter aufzumischen, scheitert dabei allerdings an einigen Stellen. Das beginnt bereits bei der Saugkraft. Mit 10.000 Pascal hinkt der Hersteller der Konkurrenz ganz einfach hinterher. Während die Leistung auf Hartböden brillieren kann, zeigt sie sich auf Teppichen etwas schwach auf der Brust. Das gilt vor allem für Langflorteppiche. Im Eckbereich spürt man obendrein, dass sich die Seitenbürste leider nicht ausfahren lässt. Das RevoRoll-Wischsystem mit rotierender Walze reinigt gründlich und gleichmäßig, enttäuscht aber in Randbereichen und Ecken.
Während die Navigation per LiDAR und dToF recht zuverlässig arbeitet, enttäuscht die Hinderniserkennung per KI-Kamera. Die SwitchBot-App überzeugt mit Stabilität und vielen Einstellungsmöglichkeiten. Matter-Kompatibilität ermöglicht wiederum die Integration für HomeKit, Alexa und Google Home. Die MultiClean-Station punktet mit starker Absaugfunktion, verzichtet bei der Reinigung der Wischwalze aber leider auf Heißwasser. Zumindest gibt es eine Heißlufttrocknung. Leider sind auch die Wassertanks etwas klein, was bei größeren Wohnungen nervig sein kann. Alles in allem erweist sich der SwitchBot S20 aber als solider Saugroboter mit Schwächen.
PRO
CONTRA
Der SwitchBot S20 überzeugt mit guter Saugleistung, Matter-Integration und komfortabler App, schwächelt aber bei der Hinderniserkennung und Randreinigung.
SwitchBot S20
Design & Verarbeitung
Bedienkomfort
Saugleistung
Wischleistung
Navigation und Hinderniserkennung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
87/100






























