Eine Universal-Fernbedienung soll vor allem für eines sorgen: Bedienkomfort. Insbesondere Besitzer eines umfangreichen Entertainment-Systems bestehend aus vielen verschiedenen Geräten sollten über den Kauf eines solchen Gadgets nachdenken. Schließlich können technisch ausgereifte Modelle nicht nur die Fernbedienungen für Fernseher, Receiver, Spielekonsole und Co. ersetzen. Obendrein lassen sich Abläufe programmieren, bei denen die Fernbedienung mit nur einem Knopfdruck gleich mehrere Geräte steuert. Bislang galten die Modelle der Logitech Harmony Serie als Must-Buy für anspruchsvolle Nutzer, doch das Unternehmen hat die Produktion mittlerweile eingestellt. SwitchBot will diese Lücke nun füllen – und noch mehr. Im SwitchBot Universal Remote Test werfen wir einen Blick auf eine schlaue Fernbedienung, die nicht nur elektronische Geräte, sondern auch euer Smart-Home steuern können soll.
Das Konzept der Universalfernbedienung
Sogenannte Universalfernbedienungen sollen primär aus mehreren Fernbedienungen eine machen. Das soll seit jeher für mehr Ordnung und Durchblick im Wohnzimmer sorgen. Die Idee ist nicht neu. So gibt es bereits seit Jahrzehnten Universalfernbedienungen. Doch mit den Jahren hat sich vieles getan. Während man früher über die Eingabe langer Codes Daten von alter auf neue Fernbedienung übertragen musste, läuft die Einrichtung heutzutage deutlich unkomplizierter ab.
Der Smart-Home-Experte SwitchBot will mit seiner SwitchBot Universal Remote dieses Grundkonzept auf ein neues Level heben. So soll das handliche Helferlein insgesamt 83.934 verschiedene Geräte steuern können. Auch bringt die Fernbedienung Matter und Bluetooth mit. Damit unterscheidet sie sich deutlich von vielen anderen Universalfernbedienungen. Schließlich soll die Fernbedienung von SwitchBot keineswegs nur die Geräte deines Entertainmentsystems steuern können.
Dank Matter und Bluetooth kann sie nämlich als Schaltzentrale eures Smart-Homes zum Einsatz kommen. Ausreichend steuerbare Geräte hat der Hersteller zu bieten. Da wären beispielsweise smarte Gardinenroboter wie der SwitchBot Curtain 3 (Test, € 89,99 *), smarte Türschlösser wie das Lock Pro (Test, € 104,99 *) und Saugroboter wie der K10+ Pro (Test, € 599,99 *).
SwitchBot Universal Remote Test: Lieferumfang
- SwitchBot Universal Remote
- USB-C-Ladekabel
- Reset-Tool
- Quick-Start-Guide
SwitchBot Universal Remote Test: Design und Verarbeitung
Der Smart-Home-Experte punktet bei seinen Produkten regelmäßig mit einer hohen Verarbeitungsqualität und einem schicken Design. Das ist auch bei der Universal Remote des Herstellers der Fall. Das 133 g leichte Stück Smart-Home-Technik knackt und knarzt an keiner Stelle und liegt hervorragend in der Hand. Mit den Maßen 19,5 x 5,1 x 2,8 cm ist sie aber deutlich größer als zeitgemäße Fernbedienungen. Insbesondere beim direkten Vergleich zur Fernbedienung meines Fire TV Sticks fiel mir das auf.
Angesichts einer sehr unauffälligen Optik soll das aber nicht negativ ins Gewicht fallen. Während die schiere Größe für manch einen vielleicht nicht zeitgemäß wirken mag, entspricht das übersichtliche Tastenlayout dem gängiger moderner Modelle. So kommt die Remote mit insgesamt 19 Knöpfen daher, die allesamt mit einem tollen Druckpunkt überzeugen. Es macht einfach Spaß, die dank Hintergrundbeleuchtung auch im Dunkeln erkennbaren Tasten zu drücken.
Ein Highlight für mich ist das Steuerkreuz. Dieses kommt nicht ohne Grund in Kreisform daher. Schließlich lässt es sich mit dem Daumen bequem als Drehregler nutzen. Wer über einen klassischen iPod verfügte, wird diese Steuerform sicherlich noch im Kopf haben. Doch SwitchBot hat auch an all diejenigen gedacht, die keine Fans dieser Steuermethode sind. Schließlich kann man das Ganze auch ausschalten. Über den Tasten sitzt ein 2,4 Zoll großes Display, dessen Inhalte sich sehr gut ablesen lassen. Mitunter hätte ich mir hier aber ein wenig mehr Helligkeit gewünscht.
Im Inneren der alternativ auch in der Farbe Schwarz erhältlichen smarten Fernbedienung befindet sich ein 2000 mAh großer Akku. Dieser soll laut SwitchBot eine Akkulaufzeit von 150 Tagen ermöglichen, was etwa fünf Monaten entspricht. Wirklich überprüfen konnte ich das angesichts der limitierten Testzeit nicht. Allerdings stört mich eine Sache doch sehr – der Akku ist fest verbaut. Das bedeutet, dass man die Fernbedienung gezwungener Maßen entsorgen muss, wenn die Batterie schwächelt.
SwitchBot Universal Remote Test: Schnelle Einrichtung
Universalfernbedienungen sorgen seit jeher für mehr Bedienkomfort bei der Steuerung von elektronischen Geräten. Doch der Weg zur unkomplizierten Bedienung ist bei preiswerten Modellen noch heute steinig. So dauert es nicht selten Stunden, bis man mehrere Fernbedienungen auf die eine Universalfernbedienung übertragen hat. Bei der SwitchBot Universal Remote sieht das zum Glück anders aus.
Bei der Inbetriebnahme kommt das Bluetooth-Modul der Fernbedienung zum Einsatz. Mithilfe der SwitchBot App fügt ihr die Remote dann einfach als neues Gerät in euer SwitchBot-Ökosystem ein. Nachdem ihr das Gadget in der App ausgewählt habt, versetzt ihr die Remote durch das Drücken von On- und Off-Taste in den Kopplungsmodus. Im Anschluss listet die App die Fernbedienung als neues Gerät.
Danach fügte ich direkt mal das erste Gerät hinzu. Da die Universal Remote mir als mögliches Gerät meinen Fire TV vorschlug, habe ich diesen sogleich als erstes hinzugefügt. Hierbei fügt man die Fernbedienung als Bluetooth-Gerät beim Fire TV hinzu und koppelt beide Geräte miteinander. Ist das geschehen, könnt ihr die Fernbedienung als Ersatz für die Fire TV Fernbedienung nutzen.
SwitchBot Universal Remote Test: Ohne Hub (fast) nichts los
Über Bluetooth lässt sich die Universal Remote mit deinem Kindle TV oder Apple TV koppeln. Auch lässt sich über diese drahtlose Schnittstelle Verbindung zu anderen Bluetooth-Geräten von SwitchBot herstellen. Die Gadgets des Herstellers erscheinen dann in den Optionen der Fernbedienung. Hier könnt ihr sie dann einfach als zu steuerndes Gerät zur Fernbedienung hinzufügen.
Abseits der Bluetooth-Verbindung ist ab Werk mit der Fernbedienung nicht mehr möglich. Für den Rest benötigt ihr einen Hub. Die Verpackung gibt hierzu leider eine widersprüchliche Auskunft. Schließlich steht auf der Rückseite, dass für die Steuerung von IR-Geräten ebenfalls kein Hub benötigt wird. So ganz stimmt das leider nicht.
Zwar benötigt ihr bei der Bedienung der betroffenen TVs, Receiver und Co. kein aktives SwitchBot Hub. Für die Einrichtung hingegen schon. Schließlich lernt ihr die Geräte über den Hub selbst an. Erst im Anschluss exportiert ihr die entsprechenden Informationen auf die Fernbedienung. Angesichts einer UVP von knapp 70 Euro (€ 69,99 *) ist das aus meiner Sicht nicht wirklich fair.
Wer noch keinen Hub wie beispielsweise den SwitchBot Hub 2 (Test, € 17,69 *) zuhause hat, sollte dementsprechend über den Kauf des Bundles bestehend aus Fernbedienung und Hub nachdenken. Dieses kostet zwar 40 Euro mehr, holt aber das Maximum aus der Remote heraus. Habt ihr ein Hub zuhause, geht die Einrichtung von IR-Geräten schnell von der Hand. Je nach Gerät könnt ihr ganze Fernbedienungen über das Feature „Smart Match“ schnell und unkompliziert klonen. Steht dies nicht zur Verfügung, wählt ihr das entsprechende Gerät aus der mehr als 80.000 Geräte umfassenden Datenbank aus.
SwitchBot Universal Remote Test: Kompatibilität zu Matter
Da die SwitchBot Universal Remote auch den Matter-Standard unterstützt, ermöglicht sie weitere Steuerszenarien. Solltet ihr Matter nutzen wollen, benötigt ihr natürlich ebenfalls einen SwitchBot Hub. Das Hub ist dann die Schnittstelle zwischen Fernbedienung und Matter-Controller.
In den Genuss des Ganzen kommen bislang lediglich Apple-Nutzer. Schließlich lässt sich Matter bei der Remote bisher nur über HomeKit verwenden. Auch könnt ihr beim herkömmlichen SwitchBot Hub nur maximal vier Geräte über Matter steuern. Das ist etwas mau, lässt sich in Zukunft aber sicher im Wege von Updates weiter ausbauen.
Wer nur essenzielle Dinge wie Licht, Türschloss und Saugroboter mit der Fernbedienung steuern möchte, dürfte mit der Beschränkung auf vier Geräte sicher klarkommen. Nutzer eines SwitchBot Hub 2 können übrigens bis zu acht Geräte speichern.
Fazit
Die SwitchBot Universal Remote lässt mich gemischten Gefühlen zurück. Aber der Reihe nach. Im Test überzeugt sie mit einer hervorragenden Verarbeitung und schicken Optik. Meines Erachtens nach hätte sie aber ruhig etwas kompakter ausfallen können. Bei der Konzeption stört mich weiterhin der fest verbaute Akku. Das macht die Fernbedienung nicht wirklich nachhaltig. Bei der schnellen und unkomplizierten Einrichtung punktet die Remote dann aber wieder. Doch die Freude dürfte bei einigen Nutzern nicht lange anhalten. Der Funktionsumfang der Fernbedienung ist ohne passendes SwitchBot Hub nämlich leider recht eingeschränkt. So lassen sich streng genommen nur Bluetooth-Geräte aus der SwitchBot-Familie und ausgewählte Gadgets wie ein Fire TV oder Apple TV steuern. Selbst für die Einrichtung als IR-Fernbedienung benötigt man einen Hub. Da tröstet mich auch nicht, dass ich das Hub für die anschließende Steuerung nicht benötige.
Angesichts eines vergleichsweise hohen Anschaffungspreises ist das etwas ärgerlich. Wer die Universal Remote im vollen Umfang nutzen möchte, kommt dementsprechend um den Kauf eines zusätzlichen Hubs nicht herum, was den Preis auf € 109,99 * schnellen lässt. So ist die Universal Remote eigentlich nur Personen zu empfehlen, die ohnehin bereits einen Hub Zuhause haben oder sich ein SwitchBot-System aufbauen wollen. Bleibt zum Schluss zu sagen, dass die Universal Remote eine sehr gute Universalfernbedienung für SwitchBot-Bot Fans inklusive Hub und bestenfalls weiteren Geräten aus der Produktfamilie des Smart-Home-Experten ist. Alle anderen sollten sich den Kauf hingegen gut überlegen, da es ohne passende Gadgets schlicht am Preis-Leistungs-Verhältnis mangelt.
SwitchBot Universal Remote
Design und Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die SwitchBot Universal Remote ist eine sehr gute Universalfernbedienung - zumindest, wenn ihr tief ins SwitchBot-Ökosystem eintauchen wollt oder schon mittendrin seid.