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TP-Link Deco X1500 Test: Günstiges Mesh-System für Zuhause?

Der Hersteller TP-Link steht seit jeher unter anderem für Netzwerklösungen und hat im Laufe der Zeit ein umfangreiches Sortiment für unterschiedliche Anwendungsfälle und Budgets aufgebaut. Mit dem TP-Link Deco X1500 gesellt sich ein weiteres Mesh-System zu dieser Reihe, welches insbesondere für den durchschnittlichen Verbraucher ohne große Sonderanforderungen interessant sein dürfte. Das X1500 verspricht ein zuverlässiges Dual-Band-WLAN nach dem WiFi-6-Standard (802.11ax), eine einfache Einrichtung per App und eine Flächenabdeckung von bis zu 520 m², sofern man das 3er-Pack nutzt. Demnach dürfte dies für die meisten Haushalte problemlos machbar sein – vor allem bei Geschwindigkeiten von bis zu 1.500 Mbit/s, verteilt auf zwei Frequenzbänder.

Im heutigen Test stellen wir das TP-Link Deco X1500 als Mesh-System auf die Probe und wollen vor allem klären, ob das 3er-Set einen mehrstöckigen Haushalt vollumfänglich abdecken kann.

Technische Daten

Modell Deco X1500
WiFi Standard – WiFi 6
– 5 GHz: IEEE 802.11ax/ac/n/a
– 2,4 GHz: IEEE 802.11n/b/g
WiFi Reichweite – bis zu 520 m²
WiFi Geschwindigkeit – AX1500
– 5 GHz: 1201 Mbps (802.11ax)
– 2,4 GHz: 300 Mbps (802.11n)
WiFi Kapazität – Dual Band
– 2×2 MU-MIMO
– OFDMA
– 4 Streams
– Bis zu 120 Geräte gleichzeitig
WiFi Verschlüsselung – WPA-Personal
– WPA2-Personal
– WPA3-Personal
Arbeitsmodi – Router
– Access Point
Sicherheit – SPI Firewall
– Zugriffskontrolle
– 2,4 GHz + 5 GHz Gästenetzwerk
LAN-Anschlüsse 2× Gigabit Ports
Smart-Home-Kompatibilität Google Home, Amazon Alexa
Preis Einzelgerät: € 59,90 *, 2er Bundle: € 87,99 *, 3er Bundle: € 109,90 *

Lieferumfang

  • Set enthält drei Deco-Einheiten samt Netzteile
  • … sowie ein RJ45 Ethernet-Kabel
  • Infomaterial findet sich ebenfalls im Karton

Wenn man das gesamte Set auspackt und nebeneinander ausbreitet, kommen folgende Einzelteile zum Vorschein. Neben den besagten drei Decos des Typs X1500 gesellen sich insgesamt drei Netzteile und ein RJ45 Ethernet-Kabel dazu. Letzteres ist relevant, um zumindest einen Deco per LAN anzuschließen. Ergänzt wird der Lieferumfang durch den üblichen Papierzusatz, der die Schnellstartanleitung sowie eine Übersicht der Gerätemerkmale beinhaltet.

Design und Verarbeitung

  • Schlankes Design in Zylinderform mit matter Oberfläche
  • Gute Verarbeitung mit Lüftungsschlitzen zur Wärmeableitung
  • Kleineres Netzteil als bei den größeren Deco-Modellen

Die TP-Link Deco X1500 sind in puncto Design etwas klobiger als die Deco BE25 (unser Test), da ihre Bauweise maßgeblich die Höhe betont. Nichtsdestotrotz fügen sich die X1500 ebenfalls in das Muster des schlichten und unauffälligen Designs ein. Insofern lassen sich diese Decos eher als zylinderförmig mit mattweißer Oberfläche beschreiben. Ein Blickfang ist die Oberseite, deren Kunststofffläche leicht konkav geformt ist und sanft zur Mitte hin abfällt. Kurzum lässt sich sagen, dass der Deco X1500 gut in moderne Wohn- und Büroumgebungen passt. Außerdem gibt es keine LEDs oder Knöpfe auf der Kopfseite, wodurch er einen minimalistischen Look erhält, wie man ihn von einem dezenten Technikgerät erwartet.

Was die Verarbeitungsqualität angeht, befinden wir uns – wie auch bei dem teureren Modell BE25 – bereits auf einem hohen Niveau. Hier klackert und klappert nichts, und auch haptisch macht der Deco einen soliden Eindruck. Die vielen kleinen, kreisförmig angeordneten Schlitze auf der Unterseite sorgen zudem für eine optimale Luftzirkulation. Folglich können wir zusammenfassend sagen, dass man mit diesen Decos beruhigt eine lange Nutzungsdauer erwarten kann, selbst wenn der WiFi-6-Standard inzwischen etwas generalüberholt sein mag. Inwieweit sich dieser Sachverhalt in der Praxis bemerkbar macht oder ob es sich letztlich nur um einen Zahlenunterschied handelt, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt prüfen.

Alle Ports befinden sich auf der Rückseite des Deco X1500. Dort sind zweimal Gigabit-Ports sowie der Eingang für das Netzkabel vorzufinden. Im Gegensatz zum BE25 verfügt dieses Modell nicht über einen WPS-Schalter. Ansonsten befinden sich auf der Unterseite ein Reset-Knopf und eine kleine LED-Leuchte, die den aktuellen Systemstatus signalisiert. Während der Startphase erstrahlt sie in Gelb, im Einrichtungsprozess blinkt hingegen ein blaues Licht. Sobald eine Verbindung zum Internet besteht, leuchtet die LED durchgehend blau. Im Falle einer stabilen Internetverbindung erstrahlt die LED wiederum grün, bei etwaigen Problemen dagegen permanent rot. So ist stets erkennbar, in welchem Stadium sich der Deco X1500 befindet. Hervorzuheben ist außerdem, dass das Netzteil des X1500 ein gutes Stück kleiner ausfällt als das der anderen Modelle, einschließlich BE25, BE65 und XE75.

Einrichtung

  • Fixe Einrichtung dank Deco-App
  • Prozess visuell mit Bildern hervorgehoben
  • Zur Nutzung wird ein TP-Link Account benötigt

Die Einrichtung verläuft analog zum TP-Link Deco XE75 (unser Test) recht simpel und intuitiv. Hierzu stellt der Hersteller die Deco-App für Android und iOS bereit. Mithilfe einer Schritt-für-Schritt-Anleitung inklusive kurzer, anschaulicher Videos bzw. Illustrationen wird man durch den gesamten Einrichtungsprozess geleitet. Vorab muss man sich jedoch entweder mit der TP-Link-ID einloggen oder einen entsprechenden Account anlegen. Dabei ist zu beachten, dass eine Einrichtung nur mit einem entsprechenden Konto möglich ist.

Über die Menüleiste lässt sich nach der Anmeldung entweder ein neues Netzwerk erstellen oder ein Deco hinzufügen. Andernfalls startet bei der Ersteinrichtung standardmäßig der Setup-Assistent. In der Regel erfolgt zu Beginn die Verbindung des ersten Deco X1500 per LAN-Kabel mit dem vorhandenen Modem oder der Internetdose, gefolgt vom Einstecken des beiliegenden Netzteils. Hiernach erfolgt die Netzwerkerkennung innerhalb der App selbstständig. Auf Wunsch hat man auch die Möglichkeit, den QR-Code auf der Unterseite des Geräts zu scannen. Um etwaige Netzwerkprobleme von vornherein auszuschließen, sollte nun das Modem einmal neu gestartet werden. Im nächsten Schritt wird der Deco einem Raum zugewiesen und ein WLAN-Name samt dazugehörigem Passwort vergeben. Nach Abschluss der Konfiguration stellt das Smartphone direkt eine Verbindung zum neuen Mesh-Netzwerk her. An diesem Punkt ist das Mesh-System fertig eingerichtet.

Zu einem späteren Zeitpunkt lassen sich weitere Decos ganz einfach über das Plus-Symbol in der App hinzufügen – völlig unabhängig vom konkreten Modell. Einmal positioniert und in die Steckdose eingesteckt, verbindet sich der neue Deco automatisch mit dem Account bzw. dem bisherigen Mesh-System.

Deco App

  • Dient als Setup- und Management-App
  • Einfache Bedienbarkeit mit moderner UI
  • Gute, aber eingeschränkte Konfigurationsmöglichkeiten

Zur Konfiguration wird gewöhnlich die Deco-App verwendet, die als zentrale Steuereinheit des Systems dient. Dank ihres zeitgemäßen, aufgeräumten Designs eignet sie sich sowohl für technikaffine als auch für weniger erfahrene Nutzer. Im Bereich „Netzwerk“ erhält man beispielsweise eine klare Darstellung der verbundenen Deco-Einheiten inklusive Netzwerkübersicht und aller angeschlossenen Geräte. Zudem stehen an dieser Stelle ein integrierter Geschwindigkeitstest sowie die Möglichkeit zur bequemen Anpassung der WLAN-Einstellungen bereit.

Über den Reiter „Sicherheit” lassen sich weitere Einstellungen vornehmen, etwa das Starten von Sicherheitsscans oder der Suche nach IP- oder MAC-Adressen. Mit der Kindersicherung wiederum kann man die Online-Aktivitäten der Kinder überwachen bzw. einschränken. Anders als bei den Deco-Modellen BE65 (unser Test) und XE75 (unser Test) ist diese Funktion beim Deco X1500 auf das Heimnetzwerk beschränkt. Eine Nutzung von unterwegs ist somit nicht möglich.

Unter dem Menüpunkt „Mehr“ stehen zahlreiche Extrafunktionen zur Verfügung, darunter die Einrichtung eines Gastnetzwerks, die Ansicht von Monatsberichten sowie die temporäre Aktivierung von WPS für eine bestimmte Deco-Einheit. Zugegeben, der Eintrag „Erweitert“ ist nur bedingt selbsterklärend. Hinter dieser Auswahl verbergen sich verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten, darunter die Wahl zwischen Router- und Access-Point-Modus. Zudem sind hier auch Beamforming und ODFMA/MU-MIMO verfügbar. Daher empfiehlt es sich bei der Erstinbetriebnahme, zunächst einen Blick in diesen Menüpunkt zu werfen.

Praxistest

  • Solide WLAN-Abdeckung auf mehreren Etagen
  • Schwächen bei dicken Wänden und im Keller
  • Gigabit-Anbindung nicht voll nutzbar

Die Testumgebung

Für unseren Praxistest nutzen wir das Dreier-Set der TP-Link Deco X1500, um die Abdeckung und den Datendurchsatz in einem Gebäude mit einer Wohnfläche von rund 300 m² beziehungsweise einer Gesamtfläche einschließlich Außenbereich von rund 500 m² zu testen. Aufgrund der Position des Interneteingangs bzw. des Modems unter dem Dach wird der „Haupt-Deco“ im Wohnzimmer (2. OG) platziert. Im Büro (1. OG) wird eine weitere Deco-Einheit stationiert, während die dritte Einheit in der Küche (EG) Einzug erhält. Im Keller hingegen wird keine eigene Deco-Einheit aufgestellt. Da es sich um einen Altbau handelt, gibt es übrigens mehrere kleinere Räume. Ein direkter Vergleich mit einem modernen Haus samt weniger Räumen dürfte daher schwierig werden.

Bei der Installation ist lediglich darauf zu achten, die Decos räumlich voneinander zu separieren, um eine ideale Abdeckung zu gewährleisten. Idealerweise befinden sich die Geräte außerdem frei im Raum und nicht direkt vor dem Fenster. Auf diese Weise wird ausgeschlossen, dass die Funkwellen nach draußen „verpuffen” bzw. dessen Signal schwächen.

Reicht die Netzabdeckung aus?

Im Alltagstest zur Abdeckung eines Hauses schlägt sich das TP-Link Deco X1500 Set solide, wenn auch mit kleineren Einschränkungen. Die Platzierung über mehrere Etagen sorgt für einen guten Empfang und stabile Datenraten. Im direkten Vergleich mit den TP-Link Deco XE75 bemerkt man bei den X1500 je nach räumlichen Gegebenheiten bzw. Distanz einen Leistungsknick. Das ist logisch erklärbar: Dank der stärkeren Antenne erreicht das Set der Deco XE75 auf Basis des Datenblatts eine zusätzliche Abdeckung von gut 150 m².

Nichtsdestotrotz stellt das Set der Deco X1500 in allen Etagen des Hauses eine zuverlässige Verbindung her – völlig unabhängig von einer unmittelbaren Sichtverbindung. Somit ließ sich das WLAN vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss problemlos nutzen. Im Keller war dagegen nur noch ein sehr schwaches Signal oder gar keines vorhanden. In Außenbereichen bzw. im Garten variierte die Verbindung je nach Standort zwischen ausreichend und gut. Beim Einsatz der Poolroboter kam es allerdings vereinzelt zu Verbindungsabbrüchen.

Unterm Strich lässt sich also sagen, dass der Deco X1500 im Dreierpack kleine bis mittelgroße Wohnflächen problemlos abdecken kann. Bei komplexeren Grundrissen, wesentlich dickeren Wänden sowie größeren Distanzen stößt er hingegen an seine Grenzen.

Welche Geschwindigkeiten werden erreicht?

Um die Leistungsfähigkeit realistischer einschätzen zu können, haben wir den Deco X1500 in einer Wohnung mit Gigabit-Internet getestet. Obwohl die Wohnung großzügig geschnitten ist und einige verwinkelte Bereiche aufweist, erzielt das Mesh-System dort solide Ergebnisse. Diese Gegebenheiten bilden somit die Basis für unseren Geschwindigkeitstest des TP-Link Deco X1500.

In Routernähe erhielten wir messbare Geschwindigkeiten von bis zu 750 Mbit/s, also etwas unter dem Niveau des Deco XE75. Im Vergleich dazu lag die Bandbreite in angrenzenden Räumen schon etwas differenzierter, also zwischen 550 und 700 Mbit/s. Hinter einer dickeren Wand mit Stahltür zeigte sich hingegen eine stärkere Leistungseinbuße als bei den XE75: Anstelle der erreichten 220 Mbit/s waren es hier nur noch 80 Mbit/s.

Für den klassischen Alltag ist der TP-Link Deco X1500 somit durchaus gerüstet und dürfte den Ansprüchen in Deutschland allerorts bis hin zu Gigabit genügen. Als Manko sei jedoch angemerkt, dass der Deco X1500 weder über ein 6-GHz-Band noch über ein eigenes Backhaul verfügt. Das bedeutet, dass sich Clients und Mesh-Verbindung das 2,4- und 5-GHz-Netzwerk teilen müssen.

TP-Link Deco X1500 Test: Fazit

Das Dreier-Set des TP-Link Deco X1500 hat sich im Test als einfaches und solides Mesh-System gezeigt, das den WLAN-Bedarf der meisten Haushalte gut abdeckt. Mit einer Reichweite von bis zu 520 m² liegt dieser Deco zwar noch etwas unter den hauseigenen Modellen des Herstellers, bietet aber dennoch eine gute Netzstabilität und Reichweite für Häuser ohne komplexe Grundrisse. Dabei setzt das X1500 auf den noch gängigen WiFi-6-Standard, was einem besseren Datendurchsatz und einer effizienteren Kanalnutzung zugutekommt. Ein Manko ist die fehlende Unterstützung des 6-GHz-Bands, wodurch das Mesh-System darüber weder als Backhaul noch für die Clients kommunizieren kann. Dieser Umstand dürfte weniger versierten Nutzern, bei denen der Fokus eher auf der Grundversorgung liegt, vermutlich allgemein weniger kümmern.

Wer also beim noch gängigen Standard WiFi 6 bleiben möchte, für den dürften die X1500 oder die X50 eine gute Option darstellen. Wer hingegen nicht auf WiFi 6E und das 6-GHz-Frequenzband verzichten möchte, muss zum Deco XE75 greifen. Um gleich den neuesten Standard WiFi 7 zu nutzen, bietet sich der Deco BE25 mit 2,5-Gbps-Ports an, wenngleich leider ohne Tri-Band-Modus, also ohne 6-GHz-Band. Wer eines der leistungsstärksten Modelle mit vollem Funktionsumfang sucht und das nötige Taschengeld besitzt, wird mit dem Deco BE65 fündig.

Kurzum: Der TP-Link Deco X1500 erweist sich als effiziente Wahl im Einsteigersegment und kann die meisten Haushalte abdecken, ohne dass man sich gleich in höhere Preisregionen bewegen muss. In puncto Preis-Leistung bleibt das Mesh-System konkurrenzfähig, solange man seine Grenzen kennt.

PRO

  • Günstiger Einstieg in die Mesh-Welt
  • WiFi 6-Unterstützung
  • Gerätekompatibel und etabliert
  • Zwei Gigabit-Ports
  • Einfache Einrichtung per App
CONTRA

  • Nur Dual-Band (2,4 & 5 GHz)
  • Kein USB-Port für zusätzliche Funktionen
  • Eingeschränkte Konfigurationsmöglichkeiten

TP-Link Deco X1500

Design und Verarbeitung
Bedienkomfort
Leistung
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Mit den TP-Link Deco X1500 erhält man einen günstigen Einstieg in die Mesh-Welt und profitiert von einer guten Abdeckung im gesamten Haushalt. Allerdings muss man auf gewisse Funktionen sowie das 6-GHz-Band verzichten.

Niklas

Als versierter Softwareentwickler kann ich mich für sämtliche Themen rund um den PC vollstens begeistern. Diese Leidenschaft begann schon zu meinen Kindheitstagen und war wegweisend für meine persönliche Laufbahn. In meiner Freizeit bin ich auch dem Gaming nicht abgeneigt und stelle gerne meine Skills in kompetitiven Matches mit Freunden auf die Probe.

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