
Überwachungskameras gehören inzwischen für viele Haus- und Wohnungsbesitzer zur Grundausstattung. Besonders gefragt sind Modelle, die kabellos betrieben werden können, eine gute Bildqualität liefern und möglichst wartungsfrei arbeiten. Genau in diese Kategorie fällt das TP-Link Tapo C660 Kit, das mit 4K-Auflösung, Pan/Tilt-Funktion und einer Solarlösung ausgestattet ist. Dadurch lässt sich die Kamera nahezu unabhängig von einer festen Stromversorgung betreiben. Im TP-Link Tapo C660 Kit Test haben wir die vielversprechende smarte Überwachungskamera einmal ausprobiert.
Technische Daten
| Modell | TP-Link Tapo C660 Kit |
| Auflösung / Video | 4K / 8 MP (3.840 × 2.160) |
| Bildrate | Bis zu 15 Frames pro Sekunde |
| Blickwinkel | 105° (Fixobjektiv) |
| Zoom | Digital bis 18× |
| Schwenk-/Neigebereich | 360° horizontal + 90° vertikal (Pan/Tilt) |
| Nachtsicht / Beleuchtung | Infrarot-LED + Farbnachtsicht (Spotlight + Starlight-Sensor) |
| Funkverbindung | Dualband Wi-Fi (2,4 GHz und 5 GHz, Wi-Fi 4 Standard) |
| Akku / Energieversorgung | 10.000 mAh Akku + Solarplatte (integriert oder extern anschließbar) |
| Wetterfestigkeit | IP65 (Staub- und Spritzwasserschutz) |
| Speicher | microSD-Karte (max. 512 GB) |
| Cloud- / Abonnementoption | Optionaler Cloud-Speicher über „Tapo Care“ |
| Schnittstellen / Smart-Home-Integration | Google Home, Amazon Alexa (kein Apple Home / Matter) |
| Preis | € 139,90 * |
Lieferumfang
- Die Kameraeinheit Tapo C660 (Pan/Tilt)
- Eine Solarplatte (mit Anschlusskabel)
- Wand-/Deckenhalterung und Montagematerial (Schrauben, Dübel)
- Anleitung / Schnellstartanleitung
- Ein kleines Verbindungskabel (z. B. USB-C) zur Kopplung zwischen Panel und Kamera, sofern Panel separat montiert wird
Ein Hinweis: Zum Lieferumfang gehört leider keine microSD-Karte. Das ist ein wenig schade, da mittlerweile immer mehr Hersteller eine passende Speicherkarte beilegen. Solltet ihr ein passendes Modell suchen, werdet ihr aber auf Amazon oder in anderen Onlineshops auf viele gute Angebote stoßen.
TP-Link Tapo C660 Kit Test: Design und Verarbeitung
Optisch ist die Tapo C660 eine recht typische Outdoor-Kamera, die in ihrer Design-Sprache ganz klar an andere Modelle von Tapo erinnert. Das Gehäuse ist in Weiß gehalten, die Frontpartie in Schwarz. Dabei wirkt sie eher funktional als elegant, was im Außenbereich allerdings kaum stört. Was manchem sauer aufstoßen könnte, ist das wuchtige Erscheinungsbild. Das liegt nicht an der Kamera selbst.
Diese ist nicht größer als vergleichbare Modelle. Vielmehr lässt sich die große Solarplatte kaum übersehen. Mich persönlich stört das nicht, da eine auffällige Kamera sicherlich auch immer ein wenig abschreckend auf unerwünschte Besucher wirkt. Wer aber ein Problem damit hat, dass Überwachungskameras schnell erkannt werden können, sollte das im Hinterkopf behalten.
Die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck. Das Gehäuse ist sauber verarbeitet, und die IP65-Zertifizierung gibt Sicherheit, dass Staub und Regen der Kamera nichts anhaben können. Unter einer gummierten Abdeckung befinden sich der microSD-Slot, der Power-Button und der Reset-Knopf. Hier zeigte sich in Tests eine kleine Schwäche: Der Einschaltknopf ist relativ versteckt, sodass man leicht übersieht, dass die Kamera manuell eingeschaltet werden muss.

Gerade bei der Ersteinrichtung könnte das bei Neulingen für etwas Verwirrung sorgen, da man zunächst davon ausgeht, dass sie automatisch startet. Abgesehen davon ist die Verarbeitung tadellos, und die Möglichkeit, das Panel flexibel zu montieren, erhöht die Praxistauglichkeit deutlich.
TP-Link Tapo C660 Kit Test: Installation und Einrichtung
Die Montage verläuft im Prinzip unkompliziert. Zunächst wird die Halterung an Wand oder Pfosten befestigt, dann die Kamera darauf aufgeschraubt und das Solarpanel angebracht. Wer möchte, kann das Panel dank eines Kabels auch separat montieren und optimal zur Sonne ausrichten. Anschließend schaltet man die Kamera über den Power-Knopf ein und verbindet sie mit der Tapo-App.
Eine sehr übersichtliche Schritt-für-Schritt-Anleitung findet sich auch in der Tapo-App. Mit dieser koppelt ihr im Anschluss an die Montage dann auch direkt die Kamera. Auch das geht blitzschnell, da die Software die Kamera automatisch findet. Ich gehe davon aus, dass so ziemlich jeder die Tapo C660 nach spätestens 30 Minuten installiert und eingerichtet hat. Zeitaufwendiger kann hingegen die Wahl des passendes Montageortes sein. Da die Kamera nach oben nur begrenzt schwenken kann, sollte man sie nämlich keineswes zu niedrig anbringen.
Laut Installationsanleitung sollte sie mindestens 2,5 m über dem Boden angebracht werden. Andernfalls sieht man zwar den Bodenbereich sehr gut, aber der Blick nach oben ist eingeschränkt. Wer das beachtet, erhält eine flexible Überwachungslösung. Positiv ist, dass das Solarpanel tatsächlich ausreichend Energie liefert, sofern sie genügend Sonne abbekommt. An trüben Tagen sank die Akkuladung spürbar, aber über einen Zeitraum von mehreren Wochen war die Kamera stets einsatzbereit.
TP-Link Tapo C660 Kit Test: Tapo-App
Herzstück der Bedienung ist die Tapo-App, die sowohl für Android als auch iOS verfügbar ist. Sie präsentiert alle verbundenen Geräte in einer übersichtlichen Kachelansicht. Mit einem Tipp auf die Kamera gelangt man ins Livebild, das zusätzliche Funktionen bietet. Dort kann man per Fingertipp die Pan- und Tilt-Bewegung steuern, den Scheinwerfer einschalten oder die Zweiwege-Kommunikation nutzen. Sehr praktisch sind die sogenannten „Viewpoints“.
Dabei handelt es sich um gespeicherte Ausrichtungen der Kamera, die man mit einem Fingertipp ansteuern kann. Wer beispielsweise regelmäßig den Eingangsbereich und den Garten kontrollieren möchte, spart sich so das manuelle Schwenken. Die App erlaubt außerdem das Einrichten von Bewegungserkennungszonen. So lässt sich festlegen, dass nur bestimmte Bereiche überwacht werden sollen. In der Praxis gibt es allerdings eine Einschränkung: Sobald man die Kamera schwenkt, verschieben sich auch die definierten Zonen.

Das kann zu Fehlauslösungen führen, wenn plötzlich Bäume oder Sträucher in den überwachten Bereich geraten. Insgesamt ist die Bedienung aber sehr intuitiv. Was mir persönlich fehlt, ist eine direkte Bildvorschau in der Geräteübersicht. Um zu sehen, was die Kamera gerade aufzeichnet, muss man jedes Mal ins Livebild wechseln. Für eine schnelle Kontrolle wäre ein kleines Vorschaubild sicherlich hilfreich gewesen.
TP-Link Tapo C660 Kit Test: Kameraqualität
Bei Tageslicht überzeugt die Kamera mit scharfen und detailreichen Bildern. Einzelne Strukturen sind gut zu erkennen, und die 4K-Auflösung ermöglicht es, auch in das Bild hineinzuzoomen, ohne dass es sofort unscharf wird. Die Farben wirken realistisch, auch wenn sie natürlich nicht die Brillanz hochwertiger Fotokameras erreichen. In Szenen mit starkem Kontrast fällt auf, dass die Dynamik nicht immer perfekt ausgeglichen ist.
Besonders helle und dunkle Bereiche verlieren Details, da HDR fehlt. In der Dämmerung spielt die Kamera ihre Stärken aus. Dank des integrierten LED-Flutlichts und des Starlight-Sensors kann sie auch bei wenig Licht farbige Bilder liefern. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber Modellen, die ausschließlich auf Infrarot setzen. Wer das Spotlight nicht aktivieren möchte, erhält aber dank IR-Sensor auch klassische Schwarz-Weiß-Bilder, die ebenfalls brauchbar sind, aber weniger Detailtiefe besitzen.
Bei völliger Dunkelheit liegt die Qualität hinter manchen Konkurrenten zurück, bleibt aber insgesamt solide. Die Bewegungserkennung mit automatischem Tracking funktioniert größtenteils zuverlässig. Wenn eine Person durchs Bild läuft, folgt die Kamera dieser Bewegung und kehrt anschließend automatisch in die Ausgangsposition zurück. Bei sehr schnellen Bewegungen kommt die Kamera allerdings nicht immer hinterher, was für Überwachungszwecke in den meisten Fällen aber kein Problem darstellt.
TP-Link Tapo C660 Kit Test: Bewegungserkennung
Die Bewegungserkennung bietet mehrere Einstellmöglichkeiten. In der App lässt sich festlegen, ob nur Personen, Fahrzeuge oder auch Haustiere erfasst werden sollen. Das reduziert Fehlauslösungen, wenn man beispielsweise keinen Alarm auslösen möchte, sobald die Katze durchs Bild läuft. Zusätzlich kann die Empfindlichkeit angepasst werden, sodass nicht jede kleine Bewegung eine Benachrichtigung auslöst. In der Praxis funktioniert die Erkennung zuverlässig.
Allerdings bemerkte ich gelegentlich, dass bereits vorbeiziehende Schatten oder sich bewegende Äste einen Alarm auslösen können. Das ist aber ein Problem vieler Überwachungskameras dieser Preisklasse und lässt sich durch geschickte Zoneneinstellungen und Feintuning bei der Empfindlichkeit zumindest minimieren. Insgesamt bietet die Bewegungserkennung eine gute Mischung aus Flexibilität und Genauigkeit.
TP-Link Tapo C660 Kit Test: Praxiserfahrung
Im Alltag zeigte sich das Tapo C660 Kit als stabile Lösung. Einmal eingerichtet, lief die Kamera ohne größere Probleme. Push-Benachrichtigungen bei Bewegungen kamen zuverlässig und mit nur geringer Verzögerung. Die Kombination aus Solarbetrieb und großem Akku funktioniert gut, solange das Panel genug Sonnenlicht erhält. Bei längerem Schlechtwetter dürfte der Akkustand zwar spürbar sinken, in den Frühlings- und Sommermonaten dürfte der Betrieb aber problemlos aufrecht erhalten werden.

Besonders praktisch empfand ich die Möglichkeit, per App jederzeit auf das Livebild zuzugreifen und die Kamera zu schwenken. Das gibt ein hohes Maß an Kontrolle, gerade wenn man nicht zu Hause ist. Wenn ihr nicht zuhause seid oder nicht das Haus verlassen wollt, steht euch auch eine Gegensprechfunktion zur Verfügung.

Das Zwei-Wege-Audio punktet mit klarer Sprachqualität und verständlicher Wiedergabe über den Lautsprecher. Bei schwacher WLAN-Abdeckung zeigte sich jedoch eine Schwäche: Die Verbindung brach gelegentlich ab oder das Bild verzögerte sich. Wer die Kamera weit entfernt vom Router anbringen möchte, sollte also über Repeater oder Mesh-Systeme nachdenken. Abgesehen davon funktionierte der Alltagseinsatz sehr zuverlässig.
TP-Link Tapo C660 Kit Test: Videospeicher
Ein wichtiger Vorteil der Kamera ist, dass sie nicht zwingend ein Cloud-Abo erfordert. Stattdessen lassen sich microSD-Karten mit bis zu 512 Gigabyte einsetzen. Bei 4K-Auflösung reicht das für etwa 16 Tage Aufnahmen, bevor ältere Clips überschrieben werden. Die App ermöglicht den passwortgeschützten Zugriff auf die Karte, was die Sicherheit erhöht. Wer dennoch auf eine Cloud setzen möchte, kann „Tapo Care“ buchen.

Dort werden die Aufnahmen verschlüsselt gespeichert, und es gibt Zusatzfunktionen wie Rich Notifications oder längere Speicherzeiten der Aufnahmen. Die Cloud ist also ein optionales Extra, aber keine Voraussetzung. Damit hebt sich die Tapo C660 positiv von vielen Mitbewerbern ab, die stark auf Abonnements setzen. Im Test funktionierte die lokale Speicherung problemlos, alle Videos ließen sich schnell abrufen und abspielen.
Fazit
Mit dem Tapo C660 Kit bietet TP-Link ein rundum gelungenes Gesamtpaket für alle, die ihr Zuhause zuverlässig überwachen möchten. Die Kombination aus 4K-Auflösung, Pan/Tilt-Funktion und Solarbetrieb macht die Kamera zu einer flexiblen Lösung, die ohne Stromanschluss auskommt und dennoch detailreiche Aufnahmen liefert. Besonders die Farbnachtsicht hebt sich positiv von vielen Konkurrenzmodellen ab. Auch die Tatsache, dass man Aufnahmen lokal speichern kann, ohne gezwungen zu sein, ein Cloud-Abo abzuschließen, ist ein echter Pluspunkt.
Doch auch hier ist nicht alles perfekt. Die Kamera wirkt optisch recht klobig, die Bewegungserkennungszonen verschieben sich bei Schwenks, und bei schnellen Bewegungen oder schwacher WLAN-Verbindung stößt das System an seine Grenzen. Außerdem wäre eine kleine Speicherkarte im Lieferumfang wünschenswert gewesen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte deutlich. Wer eine zuverlässige, flexible und weitgehend wartungsfreie Überwachungslösung sucht, findet im Tapo C660 Kit ein sehr attraktives Angebot.
PRO
CONTRA
Das TP-Link Tapo C660 Kit überzeugt mit 4K-Auflösung, Pan/Tilt, Solarbetrieb und Farbnachtsicht. Starke Bildqualität und flexible Nutzung stehen kleinen Schwächen bei Bedienung, Design und Montage gegenüber.
TP-Link Tapo C660 Kit
Design und Verarbeitung
Hardware
Kameraqualität
Bedienkomfort
Funktionsumfang
Preis-Leistungs-Verhältnis
89/100























