Smart-Home-Gadgets sollen nicht nur für Komfort sorgen. Bei vielen steht auch Sicherheit im Fokus. Das gilt insbesondere für smarte Türschlösser. Im WeLock Touch61 Test wollen wir uns heute ein smartes Türschloss ansehen, das mittels Fingerabdruck, RFID-Karte oder bequem per App entsperrt werden kann. Dabei muss man im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten kein wuchtiges Aufsatzschloss anbringen, sondern tauscht kurzerhand den Zylinder aus.
Lieferumfang
WELOCK Touch61 Test: Design und Verarbeitung
Mit dem WeLock Touch 61 darf ich mein mittlerweile zweites smartes Türschloss des Herstellers genauer unter die Lupe nehmen. Optisch hat sich im Vergleich zum WeLock Touch41 (Test) nicht wirklich viel getan. So lässt sich das smarte Türschloss wieder in drei Bereiche unterteilen. In der Mitte sitzt der Schließzylinder, der sich von einem herkömmlichen Modell nicht unterscheidet.
Dieser macht einen wunderbar robusten Eindruck und scheint aus hochwertigem Edelstahl gefertigt zu sein. Am vorderen und hinteren Ende befindet sich jeweils ein Knauf. Der kleinere der beiden ist für den Innenbereich gedacht. Mit dessen Hilfe lässt sich die Tür schließen. Dementsprechend befindet sich der größere Knauf an der Tür-Außenseite.
Hierbei handelt es sich um das Herzstück des smarten Türschlosses, welches auf eine Kombination aus gebürstetem Edelstahl und einer Abdeckung aus schwarzem Kunststoff setzt. Auf der Oberseite thronen ein kleines Display, ein Fingerabdrucksensor sowie ein kleiner On/Off Button.
An der Front befindet sich wiederum ein QR-Code sowie ein integrierter Sensor zum Lesen von RFID-Karten. Obendrein platziert WELOCK sein Batteriefach im Innenraum der Außeneinheit. Die Verarbeitungsqualität des smarten Türschlosses ist angesichts des fairen Preises auf einem hohen Niveau.
Es stören lediglich Kleinigkeiten wie der sichtbare Kleber im Batteriefach. Abseits davon spricht alles für ein ausdauerndes Stück Technik. So soll eine IP65-Zertifizierung vor Wasser und Staub schützen. Ein Einsatz soll bei Temperaturen zwischen -25°C und 60°C möglich sein.
WELOCK Touch61 Test: Einfache Installation
Ein großer Vorteil gegenüber dem Touch41 ist die Flexibilität bei der Installation. So lassen sich beide Knäufe vom Zylinder abnehmen. Infolgedessen kannst du das smarte Türschloss auch von beiden Seiten einbauen.
Der Einbau geht dann auch recht schnell von der Hand. Das notwendige Werkzeug legt WeLock im Kleinformat sogar dankenswerter Weise bei. WELOCK stellt sogar ein Youtube-Video zur Verfügung, in dem man den Aufbau wunderbar nachvollziehen kann – Schritt für Schritt.
Schneller geht es aber natürlich mit einem herkömmlichen Schraubenzieher, der ein wenig größer ist. Zunächst baut man den vorhandenen Zylinder aus. Hierfür einfach die entsprechende Schraube lösen und Zylinder herausziehen.
Im Anschluss findet der Zylinder des WELOCK Touch61 in der Aussparung Platz. Dabei steht es einem wie gesagt offen, von welcher Seite man den Zylinder einsetzen möchte. Nachdem man in den Knauf mit Fingerabdrucksensor die passenden Batterien eingesetzt hat, werden die beiden Knäufe raufgeschraubt.
Je nach Türdicke muss man dabei Anpassungen vornehmen, indem die die Knäufe mehr oder weniger weit raufgeschraubt werden. Nun schaltet man das Schloss über den Power-Button ein und registriert den Administrator-Fingerabdruck.
Die Installation geht recht schnell von der Hand, was nicht zuletzt an der gut bebilderten Montageanleitung des Herstellers liegt.
WELOCK Touch61 Test: Einrichtung über die App
Weiter geht es in der WeLock App. Nachdem man sich ein Nutzerkonto eingerichtet hat, fügt man das frisch installierte Schloss einfach hinzu. Hier wird der QR-Code an der Gummiklappe des Schlosses gescannt und anschließend die ID des Zylinders eingetippt. Nun wird das Schloss nach anschließender Bestätigung mit dem Fingerabdruck mit der App gekoppelt und ist bei vorhandener Bluetooth-Verbindung erreichbar. In der App kannst du verschiedene Einstellungen zum smarten Türschloss vornehmen.
Außerdem lassen sich hier neue Fingerabdrücke zum Entriegeln des Schlosses freischalten. Obendrein werden hier die RFID-Karten freigegeben, welche dem Lieferumfang bereits beiliegen. Fingerabdrücke und RFID-Karten kannst du theoretisch auch ohne die App freischalten. Allerdings ist das mit der App aus meiner Sicht deutlich übersichtlicher und vor allem detaillierter möglich. So kann man RFID-Karten beispielsweise eine bestimmte Gültigkeit zuweisen.
Praktisch ist das zum Beispiel für Besitzer einer Ferienwohnung, die ihren Gästen nur temporär Zutritt ermöglichen möchten. Außerdem kannst du mithilfe der App das Schloss ganz einfach per Knopfdruck in der App öffnen und schließen. Hierfür genügt ein kurzer Fingertapser im unteren Bildschirmbereich. Auch lassen sich andere WELOCK-Nutzer als Personen mit Zugangserlaubnis hinzufügen. Die Möglichkeiten sind hier erfreulich vielfältig.
WELOCK Touch61 Test: Entriegelungsmöglichkeiten
Am naheliegendsten ist ein Entriegeln des WELOCK Touch61 mithilfe des Fingerabdrucksensors am Knauf. Dieser arbeitet in der Praxis nicht nur erfreulich zuverlässig, sondern auch mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit. Am Knauf selbst oder über die App lassen sich hier bis zu 100 verschiedene Fingerabdrücke einspeichern. Dementsprechend können sich hier selbst Großfamilien problemlos registrieren.
Doch auch, wenn der Fingerabdruckspeicher voll ist, lässt sich das Touch61 problemlos entsperren. Dafür kann man zum einen RFID-Karten nutzen. Derer liegen dem Lieferumfang bereits drei Stück bei. Wer mehr benötigt, kann ganz einfach welche nachkaufen. Schließlich geht die Registrierung der kleinen Schlüsselkarten blitzschnell von der Hand. Hierfür hält man sie im Anlernen-Modus einfach kurz an den Scanner und das Schloss akzeptiert diese fortan.
Natürlich ist auch ein Entsperren mit dem Smartphone möglich. Hierfür muss man einfach nur bei vorhandener Bluetooth-Verbindung in der App das Schloss-Symbol drücken. Zu guter Letzt ermöglicht WeLock auch die Verwendung eines USB-Security-Keys. Dieser lässt sich über den USB-C-Port unter der Gummiklappe der Außeneinheit einstecken. Anschließend gibt das Schloss den Weg frei.
WELOCK Touch61 Test: Fernzugriff erfordert Hub
Das WeLock Touch61 ist auch ohne Internetverbindung ein wirklich gutes smartes Schloss. Wer hier allerdings das Maximum herausholen möchte, der sollte über einen Kauf des WeLock Hub nachdenken. Dieses verbindet sich mit dem Heimnetzwerk und stellt eine Bluetooth-Verbindung zum Schloss her. Der große Vorteil daran – Das smarte Türschloss lässt sich auch über Fernzugriff erreichen.
Das bedeutet, dass keine aktive Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Schloss nötig ist. Man kann dementsprechend selbst vom Karibikurlaub aus dem Nachbarn die Tür öffnen, wenn während der Urlaubszeit ein Paket eingetrudelt ist. Weiterhin lässt sich in der Historie nachsehen, ob und wann das Schloss geöffnet oder geschlossen wurde. Obendrein ermöglicht das Hub eine Verbindung zu Amazon Alexa und somit Sprachsteuerung. Der Google Assistant soll laut App bald folgen.
Was für mich persönlich ein echtes Schmankerl gewesen wäre, ist die Unterstützung von Apple Home Key. Wie praktisch das bei smarten Türschlössern ist, stellt die Aqara U200 (Test) unter Beweis. Sie ist das erste in Deutschland verfügbare Modell, das die praktische Entriegelungstechnik unterstützt. Durch den praktischen Sensor an der Front hätte sich das wirklich angeboten. Vielleicht ist das aber auch ein Feature, das bequem per Firmware-Update nachgeliefert wird.
Fazit
Das WELOCK Touch61 ist ein benutzerfreundliches und vielseitiges smartes Türschloss, das durch einfache Installation und zuverlässige Sicherheitsfunktionen überzeugt. Es benötigt keinen auffälligen Aufsatz, sondern ersetzt lediglich den Türzylinder, was eine elegante Integration ermöglicht. Das Design kombiniert robusten Edelstahl mit schwarzem Kunststoff und bietet Schutz vor Wasser und Staub (IP65).
Die Installation ist dank abnehmbarer Knäufe flexibel und schnell erledigt. Selbiges gilt für die Einrichtung über die WELOCK-App, die mit einem intuitiven Design punktet und die umfassende Verwaltung des smarten Türschlosses erlaubt. Das Schloss bietet mehrere Entriegelungsoptionen, darunter einen schnellen Fingerabdrucksensor, RFID-Karten und die Smartphone-App. Mit dem optionalen WeLock Hub ist auch Fernzugriff möglich, wodurch das Schloss aus der Ferne gesteuert werden kann.
Insgesamt bietet das WeLock Touch61 eine attraktive Kombination aus Funktionalität, Sicherheit und Komfort für Smart-Home-Enthusiasten. Eine Erweiterung um Apple Home Key wäre jedoch genauso wünschenswert gewesen wie ein Auto-Lock sowie Unlock-Feature. Letztere sind aber ganz einfach der Tatsache geschuldet, dass das Türschloss den Zylinder nur automatisch freigibt. Drehen muss man immer noch selber. Bei einem Preis von € 219,00 * sollte man das im Hinterkopf behalten.
WELOCK Touch61
Design und Verarbeitung
Hardware
Nutzerkomfort
Preis-Leistungs-Verhältnis
89/100
Wer keine Lust auf die wuchtigen smarten Türschlösser der Konkurrenz hat, sollte sich das WELOCK Touch61 durchaus mal ansehen.