
Der XbotGo Chameleon ist ein KI-gesteuertes Smartphone-Halterungssystem, entwickelt für hochwertige Sportaufnahmen. Ausgestattet mit einem patentierten AI‑Prozessor erkennt und verfolgt es automatisiert das Spielgeschehen, indem es Ballbewegungen, Richtungswechsel und Spielerposen analysiert. Der Name klingt nach Transformer, doch hinter dem futuristischen Titel verbirgt sich kein eigenständiger Kameramann, sondern ein intelligentes Tracking-Gadget, das dein Handy bei Action-Aufnahmen automatisch im Blick behält. Ob sich das Teil auch für andere Videos eignet und was es auf dem Kasten hat, klärt unser XbotGo Chameleon Test.
Technische Daten
Produkt | Chamelon |
Auflösung | 720p / 1080p / 4K |
Framerate | Bis zu 60 fps |
Akkulaufzeit | bis zu 8 Stunden |
Objektiv | 120 Grad Ultra-Weitwinkel |
Gewicht | 540 Gramm |
Abmessungen | 125 mm x 100 mm x 60 mm |
Preis | € 389,00 * |
XbotGo Chameleon Test: Robust und hochwertig
- handliches Design
- robust; aber nicht wetterfest
- umfangreiches Zubehör wie Stativ oder Regenschirm verfügbar
Kleiner Tracker ganz groß. Der XbotGo Chameleon hat mich im ersten Moment überrascht. In einem schlichten Karton kommt das Gerät daher, das trotz kompakter Maße erstaunlich schwer anmutet. Das Chameleon selbst ist 125 mm x 100 mm x 60 mm groß und bringt satte 540 Gramm auf die Waage.
Im Lieferumfang enthalten sind zudem eine Fernbedienung, ein USB-Ladekabel, eine Transporttasche sowie ein Mikrofasertuch.
Es gibt aber auch eine ganze Reihe an Zubehör für die Gimbal-Kamera, die beispielsweise im All-Weather-Bundle enthalten ist. Dazu gehören unter anderem:
- robustes und kompaktes T1-Sativ aus Metall
- Hardcover-Transportetui
- Regenschirm
Qualität und Verarbeitung des XbotGo Chameleon sowie sämtlichen Zubehörs ist schlicht herausragend. Hier hat man wirklich das Gefühl, wertige Technik in den Händen zu halten.
Optisch hinterlässt das Chameleon ebenfalls einen hochwertigen Eindruck. An der Rückseite findest du einen USB-C-Port zum Laden, wobei der Gimbal auch beim Laden weiterhin genutzt werden kann.
An der Oberseite sitzt die gummierte Smartphone-Halterung, in die du dein Smartphone einsetzt und es mithilfe des Drehknopfes an der Rückseite festschraubst, damit es nicht herausfallen kann.
Den Power-Button findest du hingegen an der Vorderseite. Er dient zudem für das Bluetooth-Pairing, wobei eine blaue Status-LED über die verbleibende Akkulaufzeit informiert. Ist das Chameleon eingeschaltet, leuchten die beiden XbotGo-Logos an den Seiten zudem weiß auf.
Inbetriebnahme
- schnell und einfach einsatzbereit
- Kopplung nur in App möglich
Die Inbetriebnahme des XbotGo Chameleon gestaltet sich recht simpel. Einfach das Smartphone einsetzen (die rückseiten Kameras sollten dabei in Richtung der Gimbal-Cam schauen), einschalten und via Bluetooth koppeln.
Allerdings habe ich festgestellt, dass mein Smartphone nicht in der Lage war, sich mit dem Chameleon zu verbinden. Erst als ich die XbotGo-App heruntergeladen und installiert hatte, konnte ich beide Geräte miteinander koppeln.
Laut Hersteller soll der XbotGo Chameleon dein Smartphone in einen smarten, KI-gesteuerten Sport-Kameramann verwandeln, der Spieler, Bewegungen und Trikots erkennt – und das über mehr als 20 Sportarten hinweg. Bedeutet: Die integrierte Kamera dient also lediglich dem KI-Tracking. Das Chameleon ist nicht in der Lage, selbst Videos aufzuzeichnen – dafür kommt zwingend das Smartphone zum Einsatz.
Die Highlights im Überblick:
- Automatisches Tracking
- Über 20 Sport-Modi (z. B. Fußball, Basketball, American Football, Tennis, Eishockey, Skateboarding, Lacrosse & mehr)
- Trikotnummer-Erkennung
- FollowMe-Funktion
- Kein Abo notwendig
- 20 GB kostenloser Cloud-Speicher (100+ Stunden Videomaterial)
- Live-Scoreboard & Live-Streaming
- 4K-HD-Auflösung & Ultra-Weitwinkel (120°)
- Highlight-Erstellung & Sharing-Tools
- Dual-Kamera-Unterstützung
- Akkulaufzeit: bis zu 8 Stunden
Praxistest des XbotGo Chameleon
- zahlreiche Firmware-Updates wollen einzeln installiert werden
- Interface nicht selbsterklärend
- Gestensteuerung ungenau
Klingt also alles ziemlich eindrucksvoll auf dem Papier. Um alle Features nutzen zu können, musst du dich innerhalb der Begleit-App zunächst registrieren und einloggen, was recht schnell vonstatten geht. Ohne Account lassen sich Videos aus der App leider nicht abspeichern oder teilen.
Ultra nervig: Offenbar stehen mehrere Firmware-Updates zum Download bereit. Jedes Update muss einzeln heruntergeladen und installiert werden. Hatte ich das getan, ging ein Pop-up auf, das mir sagte, dass noch ein Firmware-Update zur Verfügung steht. Und dann noch eins. Und noch eins. Was soll das? Immerhin klappte die Installation schnell und zuverlässig.
Das Interface bei Aufnahmen selbst ist leider nicht wirklich selbsterklärend. Was es mit den verschiedenen Symbolen auf sich hat, ist leider vollkommen unklar. Da hilft nur auszuprobieren, um dann festzustellen, dass die meisten Optionen tatsächlich für das Aufzeichnen von Sport gedacht sind. Darunter ein Scoreboard-Modus oder eine Trikotnummern-Erkennung.
Um das Tracking zu starten, musst du beispielsweise die Person(en) die verfolgt werden sollen mit dem Finger einkreisen. Willst du dich selbst filmen, kannst du das Tracking durch ein Heben der Hand starten oder beenden – das wird dann durch ein Aufleuchten der Smartphone-Taschenlampe bestätigt.
Klingt super, funktioniert in der Praxis aber eher bescheiden. Ob das XbotGo Chameleon meine Handbewegungen erkennt oder nicht, scheint ein Glücksgriff zu sein. Mal klappte es, deutlich öfter klappte es nicht. Das ist auf Dauer echt nervig, wenn du dich selbst filmen möchtest.
Langsames Tracking
- Langsame Trackinggschwindigkeit
- nicht in allen Modi 4K/60 möglich
Klappt das Tracking dann doch, empfinde ich es als äußerst langsam. Wenn ich mich langsam durch das Bild bewege, folgen mir Tracker und Kamera zuverlässig. Sprinte ich jedoch aus dem Bildausschnitt, verliert mich das Duo schnell aus dem Blick – findet mich aber immerhin zuverlässig wieder.
Sorry, aber das bekommen nahezu alle Smartphone-Gimbals mit KI-Tracker deutlich besser hin.
Wechsele ich hingegen zur Frontkamera und versuche das Tracking zu aktivieren, hängt sich die App und damit die Aufnahme jedes Mal auf. Was ist das denn? Ist das ein Android-Problem? Mag man so manchem (iPhone-)Video Glauben schenken, sollte das eigentlich funktionieren. Alle YouTube-Videos die ich zum Chameleon finden konnte, waren mit iPhones. Und da scheint alles wunderbar zu funktionieren.
Mit Android-Geräten hingegen? Nun ja. Zudem habe ich festgestellt, dass 4K-Aufnahmen nicht in allen Modi möglich sind. Follow Me erlaubt mir zum Beispiel maximal 1080p mit 30 fps, im Fußball-Modus hingegen sind 4K mit 30 fps möglich, in anderen Sportarten 4K/60. Hä?
Zudem kann ich die Frontkamera nur im FollowMe-Modus nutzen, nicht aber in den Sportmodi. Wer sich also selbst bei Fußball, Basketball und Co aufnehmen will, schaut in die Röhre. Daher war ich nicht in der Lage, das Chameleon beim Sport zu testen.
Für jede Sportart liefert dir die App eine umfangreiche Anleitung, wie du das Chameleon zu platzieren hast und worauf bei der Aufnahme zu achten ist. Wer mag, kann zudem direkt aus der App heraus Inhalte per Livestream rausschicken und das wahlweise auf YouTube, Facebook oder TikTok.
Es gibt zudem einen simplen Video-Editor in der App, der mithilfe einer Künstlichen Intelligenz Highlights aus verschiedenen Clips zusammenschneiden soll. Der ist aber sehr rudimentär gehalten und schneidet eigentlich nur mehrere Videos zu einem zusammen.
XbotGo Chameleon Test: Fazit
Das XbotGo Chameleon ist zweifellos eine coole Idee für alle, die gerne Sportveranstaltungen aufzeichnen wollen. Das Design ist ansprechend, die Verarbeitung hochwertig und das Zubehör umfangreich. Zudem gibt es eine stimmige Akkulaufzeit von bis zu 8 Stunden und die Möglichkeit, in 4K/60 aufzunehmen. Dabei bringt das Teil einige coole Features wie einen Scoreboard-Modus oder eine Trikotnummernerkennung mit.
Für Solo-Creator ist das Chameleon aber absolut ungeeignet. Außerhalb der Sportmodi sind nur Aufnahmen in 1080p/30 möglich, das Tracking ist dabei zudem sehr ungenau und langsam, die App unübersichtlich und nicht intuitiv.
Wer vor hat, mit dem Teil eigene Vlogging-Videos aufzuzeichnen, wird selbst mit einem Smartphone-Gimbal wesentlich besser bedient.
- Klein und handlich
- Robustes Design
- Spannende KI-Features
- Gute Akkulaufzeit
- Hoher Preis
- Nicht wasserfest
- Ungenaues Tracking
- Langsame Tracking-Geschwindindigkeit
- Für Solo-Creator unbrauchbar
- App-Probleme und -Abstürze
XbotGo Chameleon
Design & Verarbeitung
Features
Akkulaufzeit
Preis-Leistungs-Verhältnis
73/100
Interessantes Tool für Sportveranstaltungen, das aber dank langsamem und ungenauem Tracking und wenig intuitiver Bedienung gegenüber Smartphone-Gimbals das Nachsehen hat.