Der Marshall Emberton II im Lesertest
Hallo liebe Basic Tutorials Community,
ich möchte mich zuallererst für die Möglichkeit bedanken, diesen Lautsprecher testen zu dürfen. Ich habe mich sehr über die Nachricht gefreut dass ich als Tester ausgesucht wurde und hoffe dass euch mein folgender Review gefällt.
Leider hat mich eine fast 2-wöchige Krankheit niedergestreckt, so dass ich den Bericht erst jetzt hochladen konnte.
etwas über mich
Ich bin 37 Jahre jung, zweifacher Vater und ich schätze guten Sound. Dabei möchte ich nicht als "Audiophil" bezeichnen, aber ich dennoch finde ich es schön wenn man die feinen Unterschiede in der Musik und ggfs. auch die einzelnen Instrumente heraushören kann.
Dabei habe ich schon viel gute sowie auch schlechtes besessen. 5€ PC Lautsprecher, eine Teufel Concept E Magnum Power Edition (die immer noch existiert, nur der Subwoofer hat den Geist aufgegeben und braucht etwas Zuneigung), Soundbars am Fernseher, kleiner Billig Lautsprecher (Twiek), eine Anker Soundcore 2, Teufel Kopfhörer, meine Bang&Olufsen Anlage im Auto, usw.
Einige der Geräte gibt es noch, einige haben das zeitliche gesegnet und viele habe ich auch schon kurz nach Bestellung wieder zurückgeschickt, weil ich teilweise aus einer Pringles-Dose einen bessern Sound bekommen würde.
Deshalb bin ich sehr gespannt auf den Marshall Emberton II und werde auch zwischen den noch vorhanden und funktionieren Geräten ein paar Vergleiche ziehen.
Ich hoffe der Review wird euch gefallen.
Unboxing
Der Marshall Emberton II wurde früher als erwartet geliefert, so dass ich ihn noch selbst in Empfang nehmen konnte.
UPS hat ihn professionell zugestellt. Hab gehört dieser
Kunde getroffen soll ein guter Freund von
Herr Tür oder
unterschrieben von Briefkasten sein.
Auf jeden Fall war die Verpackung, naja, sah aus wie eine Ebay Bestellung. Macht aber aus meiner Sicht nichts aus, sofern der Inhalt gut geschützt und intakt ist, was hier der Fall war. Details dazu siehe Bilder.
Schön fand den handgeschriebenen Zettel (sieht zumindest handgeschrieben aus), das baut aus meiner Sicht gleich etwas Nähe auf und macht das ganze persönlicher.
Ansonsten ist die Box recht unspektakulär. Anleitung, Box und Ladekabel. That's it. Dafür ist schön dass hier kein Plastik eingesetzt wird. Liegt ja voll im Trend, nur die chinesischen Hersteller machen da noch nicht mit ;-)
Die Box selbst kommt im klassischen Stil von Marshall daher: Kompett in schwarz mit weicher, nach Leder anmutenden Oberfläche, metallischem Grill und einem goldenen Herstellerlogo auf der Front. Hinten einfach nur das Gitter.
Besonders interessant finde ich aber den
Control Knob auf der Oberseite, der sich wie in Joystick bedienen lässst. Der Knob bietet folgende Funktionen:
- Ein/Aus
- lauter
- leiser
- Titel vor / fast forward
- Titel zurück / rewind
Zusätzlich gibt es auf der Oberseite noch einen Button für die Bluetooth Kopplung sowie eine Batteriestandsanzeige mit 10 Segmenten, die beim Ein- bzw. Ausschalten schön sanft nach oben bzw. unten ein- bzw. ausgeblendet werden.
Hier noch ein paar weitere Bilder von dem guten Stück:
Schön finde ich auch dass hier ein USB-C Anschluss genutzt wird, nicht wie bei vielen anderen Bluetooth Lautsprechern häufig noch Micro-USB.
Interessant fand ich ja besonder den Quickstart Guide sowie vermutlich die Garantiebestimmungen. Womöglich nutzt Marshall hierzu Spezialtinte, die man nur unter bestimmten Voraussetzungen lesen kann. Auf jeden Fall hatte ich lediglich weißes Papier erhalten bis auf den Einband des Quickstart Guides.
Ich hatte nach dem Auspacken auch ein bisschen das Gefühl, dass das Gerät schon einmal im Einsatz war. Es war zum Teil etwas angestaubt und auch war der Lautsprecher selbst nicht mehr komplett eingepackt (die weiße "Folie" oder wie man das nenne mag hat gefehlt, der Emberton II war einfach nur so in der Pappe eingeklemmt). Vermutlich kommt daher auch die leichte Verdreckung der Oberfläche.
Im Nachgang hat sich geklärt dass es sich hierbei um ein Demo-Gerät gehandelt hat, das mit NOT FOR RESALE markiert war. Das ist mir beim Unboxing allerdings nicht direkt aufgefallen.
Nach der Klärung habe ich aber noch eine neue Box zugesandt bekommen, da ich nicht weiß was das Demo-Gerät schon alles erlebt hat und ggfs. nicht mehr die volle Leistung bringen kann.
technische Spezifikationen
Die technischen Spezifikationen stammen von der Webseite, ich fasse es trotzdem nochmal kurz zusammen.
Audiospezifikationen
Treibertyp | Dynamisch |
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Frequenzbereich | 60 - 20.000 Hz |
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Treiber | 2x 2-Zoll 10-Watt Breitbandlautsprecher
2x passiver Radiator |
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maximaler Schalldruckpegel | 87 dB aus 1m Entfernung |
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Gehäuse | versiegelt, IP67 |
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Verstärker | 2x 10-Watt Klasse-D Verstärker |
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Akku
Akkutyp | Lythium-Ionen |
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Spieldauer | 30+ Stunden |
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Schnellladefunktion | 20 Minuten laden = 4 Stunden Spieldauer |
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Ladezeit (komplett) | 3 Stunden |
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Lieferumfang
- Emberton II Lautsprecher
- Handbuch sowie rechtliche Informationen und Sicherheitshinweise (bei mir nicht vorhanden)
- USB-C-Ladekabel
Hardware
Abmessungen | 68 x 160 x 76 mm |
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Gewicht | 0,7 kg |
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Wasserfestigkeit | IP67 zertifiziert |
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Steuerung & Konnektivität
WLAN / WiFi | nein |
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Kabelanschluss | nein |
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Regler auf der Oberseite | Multidirektionaler Bedienknopf (Control Knob)
Bluetooth Kopplungstaste |
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Mikron | nein |
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Sprachsteuerung | nein |
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Anpassbarer Ton | Ja, über die Marshall App |
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Bluetooth Reichweite | 10m |
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Codecs | SBC |
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Bluetooth | 5.1 LE |
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Dichtigkeit nach IP67
Da die Box nach IP67 gegen Wasser und Staub geschützt sein soll, habe ich das natürlich auch testen wollen und die Box kurzzeitig unter laufendes Wasser gehalten während Sie eingeschaltet war und musik gespielt hat.
Das hat wunderbar funktioniert, es war dauerhaft etwas zu hören und ich habe auch keinerlei Probleme festgestellt mit dem Sound.
Die Box hat damit auch den Wassertest bestanden (auch wenn es ein komisches Gefühl war Technik absichtlich nass zu machen).
erste Inbetriebnahme
Die erste Inbetriebnahme gestaltet sich erstaunlich einfach, das ist aber für so ziemlich jede Art von Bluetooth Geräte heutzutage der Fall. Allerdings muss man hier nicht einmal das Bluetooth Menü öffnen, sondern es taucht direkt ein Popup auf (unter Android) der einen dazu auffordert das Gerät zu verbinden und direkt im eigenen Google-Konto zu hinterlegen.
Dieses Bild wird auch angezeigt, wenn das Bluetooth Menü nicht geöffnet ist.
Im Aschluss kann man sich nun dazu entscheiden das Hinzufügen mit
Fertig abzuschließen oder das Gerät noch weiter
einzurichten.
Mit Fertig ist man wie der Name schon sagt: Fertig.
Beim einem Klick auf Einrichten öffnet sich hingegen die Marshall App (die ich im Vorfeld schon installiert hatte), in der das Gerät dann per Bluetooth LE verbunden und konfiguriert werden kann.
Hier ging nun allerdings mein Problem los.
Marshall App
Die Marshall App sollte eigentlich dazu gedacht sein um die Box zu verwalten. Dazu gehören:
- Firmware Updates einspielen
- Equalizer einstellen
- Stack aus mehreren Lautsprechern einrichten
- usw.
Allerdings gab es bei mir das Problem, dass ich die App auf keinem meiner Android Smartphones zum Laufen gebracht habe. Die App hat sich problemlos installieren lassen und hat die Box auch gefunden, im Anschluss war der Bildschirm der App aber einfach
leer. Das bedeutet ich konnte keinerlei Einstellungen vornehmen und auch keine Updates einspielen, nichts.
Ich habe das ganze mit mehreren Handys getestet (4 an der Zahl), leider bei allen das Selbe Bild. Die App bleibt einfach grau und macht nichts.
Dankenswerteweise hatte ich noch ein iPad aus meiner Firma hier herumliegen, bei dem ich dann aus Verzweiflung ebenfalls die App installiert habe. Hier wurde das Gerät dann nach ca. 3 Minuten Wartezeit dann auch endlich erkannt.
Nun konnte ich zuerst einmal die Firmware Updates einspielen die verfügbar waren und mir ein paar Dinge anschauen.
Allerdings ist die App aus meiner Sicht sehr spartanisch geraten. Was will ich damit sagen? Die Einstellmöglichkeiten beschränken sich eigentlich lediglich auf das Einspielen der Firmware Updates und auf den Equalizer, der einzig und allein mit 3 Presets ausgestattet ist und auch nicht weiter eingestellt werden kann. Diese sind:
- Marshall - Ein Profil von Marshall auf die Box abgestimmt
- Drücken - etwas mehr Bass und mehr Höhen
- Voice - Um Stimmen klarer hervorzuheben
Das sind alle Einstellmöglichkeiten der App, die man sich wegen nur dieser Einstellungen aus meiner Sicht auch hätte sparen können.
subjektive Meinung
der Marshall Emberton II ist sehr gelungen, sowohl optisch als auch was den Sound angeht. Die kleine Box hat einen vollen Klang und kann mit satten Bässen und klaren Höhen auftrumpfen. Ich habe den Emberton II in den letzten Wochen am Arbeitsplatz und zu Hause ausgiebig getestet und auch lange laufen lassen. Dabei hat mir die Akkulaufzeit ebenfalls sehr gut gefallen, ich musst die kleine Box nur 3x Laden in der ganzen Zeit.
Musiktechnisch habe ich versucht alles zu hören: Rock, Pop, Dance, House und auch schneller Musik wie Techno und Hardhouse. Zusätzlich liefen auch öfter Geschichten der Paw Patrol, die mein Großer unbedingt anhören wollte. Heißt ich konnte auch das Thema Sprache mit betrachten und die Box hat hier problemlos abgeliefert, in der Form dass die Sprache klar und deutlich zu hören war.
Ich habe auch ab und zu die Box auf volle Laustärke gedreht und dabei kein "blubbern" oder dergleichen festgestellt. Das liegt aber vermutlich auch daran, dass der Bass ab ca. 80% Lautstärke immer weiter zurückgenommen wird. Unterhalb dieses Schwellwerts ist der Bass aber immer sehr präsent, auch wenn man etwas weiter von der Box weg ist.
Auch meine Kollegen und Kolleginnen waren von der Box sehr begeistert und überlegen sich aktuell selbst eine zu kaufen nachdem ich ihnen die Box gezeigt habe. Auch ihnen hat der Klang super gefallen.
Die Box wird auf jeden Fall ein dauerhafter Begleiter fürs Büro und auch für den Urlaub, um dort in hoher Qualität Musik, Filme & Hörbücher genießen zu können.
Auch habe ein bisschen mit dem Equalizer unter Android gespielt, hier kann man noch etwas an den persönlichen Tonvorlieben drehen und dabei deutlich feinere Einstellungen treffen als mit der Marshall App.
Messwerte
Ich habe leider keine professionellen Messgeräte um den Schalldruck zu messen, also habe ich es mit dem Handy so gut es ging versucht. Dabei habe ich auch nicht den obligatorischen 1m Abstand eingehalten, sondern ca. 50cm, da die Box meistens sowieso direkt vor mir auf dem Schreibtisch steht und nicht exakt 1m entfernt
Die 87db vom Hersteller habe ich allerdings nicht erreicht. Vielleicht lag es an der Auswahl der Musik für diesen Test oder an der Art und Weise wie ich gemessen habe, aber ich persönlich finde diese Werte auch nicht so wichtig.
Da ich 2 Geräte zur Verfügung hatte, habe ich natürlich auch beide getestet. Das Demogerät kam auf
80,8db max. und das Neugerät kam auf
82,1db. Ich würde aber nicht sagen dass damit das Demogerät damit schlechter ist als das Neue, vielleicht habe ich auch Anfängerfehler bei den Messungen gemacht, aber ich glaube dass auch weitere Tests nichts an dem Regebnis geändert hätten.
Wichtig ist aus meiner Sicht sowieso nur ein guter Klang, nicht ein super lauter Ton der dazu führt dass man Ohrenschmerzen bekommt. Deshalb habe ich es bei den Tests belassen und kann als Eregbnis sagen, dass bei der Hälfte an Abstand ca.
5db an maximalem Schalldruck fehlen. Für mich ist das Eregebnis aber nicht niederschmetternd, sondern lediglich eine Zahl. Und >80db für ein Gerät dass sowieso direkt in der Nähe von jemandem Steht ist immer noch mehr als ausreichend.
Vergleich
Ich habe dann die Box noch ein paar anderen Geräten verglichen auf die ich zurückgreifen konnte. Die Vergleiche halte ich mit Absicht recht kurz.
Anker Soundcore II
Meine bisherige Bluetooth Box, die Anker Souncore II, kann soundtechnisch in keinster Weise mithalten. Der Ton ist deutlich dumpfer und basslastiger, so dass wichtige Höhen einfach verloren gehen.
Bei der Lautstärke sind beide auf einem Level und schenken sich nicht viel.
Samsung Soundbar (am Fernseher)
Meine Soundbar kann dankenswerter Weise auch mit Bluetooth umgehen, so dass ich hier einfach mal etwas Musik abgespielt habe. Die Soundbar hat natürlich deutlich mehr Volumen und kann deshalb den Bass auch über größerere Strecken transportieren als der Emberton II, von der Klangqualität her kann die Soundbar aber nicht vollständig mithalten.
Der Soundbar fehlen ebenfalls ein paar Höhen im Vergleich und das Klangbild ist nicht so ausgewogen.
Bang&Olufsen (im Auto)
Nun kam die Königsdisziplin dran, und hier hatte die Marshall Emberton II keine Chance. Zum einen ist das Klangbild im Auto perfekt abgestimmt auf den Fahrer, die Anlage hat viel mehr "Watt" zur Verfügung und alleine die Tieftöner sind ca. 4x so groß wie die Box selbst.
Dennoch war der Test interessant, denn bei moderater Lautstärke fand ich das Klangbild sehr ähnlich ausgewogen, aber sobald ich ich dann etwas lauter gemacht habe (an beiden Geräten) hatte die kleine Box keine Chance mehr.
Fazit
Die kleine Box hat mich schwer begeistert. Mit satten Bässen und klaren Höhen konnte die Box jedes Genre perfekt bedienen und hat dabei immer eine gute Figur gezeigt. Dabei war es egal ob ich zu Hause, im Büro oder unterwegs gehört habe. Dabei hat die Box in der Zeit auch immer für eine ausgewogene Hintergrundmusik im Büro gesorgt.
Alles in Allem konnte die Box selbst voll überzeugen, was man leider von der dazugehörigen Marshall App nicht behaupten kann. Diese ist sehr langsam, fehleranfällig und hat kaum Features außer 3 EQ-presets.
Allerdings ist die App für mich auch nicht kaufentscheidend.
Danke nochmal an Basic Tutorials für die Möglichkeit dieses Tests und die klasse Bluetooth Box, die wie schon erwähnt in Zukunft überall dabei sein wird. Vermutlich gönne ich mir noch eine kleine Reisetasche dazu.