Alltag

Lichtschalter anklemmen: So tappst du nicht länger im Dunkeln

Die Fähigkeit, einen Lichtschalter anzuschließen, ist nicht nur für Elektriker von Bedeutung, sondern kann auch für den Heimwerker ein nützliches Wissensgebiet sein. Ob du einen alten Lichtschalter abmontieren und durch einen modernen ersetzen möchtest oder einfach nur verstehen willst, wie die Verkabelung hinter deinen Wänden funktioniert, wir zeigen dir, worauf du beim Lichtschalter anklemmen achten musst.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich zu Informationszwecken und ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung und Arbeit eines qualifizierten Elektrikers. Arbeiten am Stromnetz können gefährlich sein und sollten nur von ausgebildeten Fachleuten durchgeführt werden. Wechsel deinen Lichtschalter also nur, wenn du wirklich weißt, was du tust und achte stets auf angemessene Sicherheitsvorkehrungen und ziehe eine Fachkraft hinzu, wenn du dir auch nur in einem einzigen Punkt unsicher bist.

Lichtschalter ist nicht gleich Lichtschalter

Damit du in jedem Szenario ohne große Umstände das Licht aus- und anschalten kannst, sind verschiedene Schalter notwendig, denn mit einem simplen Aus-Ein-Schalter ist es oft nicht getan. Folgende Typen solltest du dir näher ansehen, bevor du dich nach einem geeigneten Lichtschalter umsiehst.

Wechselschalter: Dieser Schaltertyp ermöglicht es dir, eine Lichtquelle von zwei oder mehreren verschiedenen Stellen aus zu steuern. Wenn du also zum Beispiel einen Wechselschalter anschließen möchtest, solltest du wissen, dass du einen zweiten Wechselschalter benötigst, um das System zu vervollständigen.

Kippschalter: Dies ist der am häufigsten vorkommende Typ. Ein Kippschalter hat eine Wippe, die du nach oben oder unten drücken kannst, um das Licht ein- oder auszuschalten.

Serienschalter: Ein Serienschalter ermöglicht die Steuerung von zwei verschiedenen Lichtquellen mit einem einzigen Schalter. Wenn du einen Serienschalter anschließen möchtest, ist es wichtig, die Verkabelung richtig zu planen.

Doppelschalter: Ein Doppelschalter ist im Grunde genommen wie zwei Einzelschalter in einem Gehäuse. Du kannst damit zwei verschiedene Lichtquellen steuern, ohne zwei separate Schalter installieren zu müssen. Doppelschalter anschließen erfordert jedoch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit bei der Verkabelung. Die Platzverhältnisse in einer Unterputzdose sind nämlich meist entsprechend eng und die Montage wird nicht selten zur Frickelarbeit.

Dimmer: Ein Dimmer ermöglicht es dir, die Helligkeit der Lichtquelle zu steuern. Anstatt das Licht nur ein- oder auszuschalten, kannst du mit einem Drehknopf oder Schieberegler die Lichtintensität anpassen. Dimmer sind besonders nützlich in Räumen, in denen du die Atmosphäre verändern möchtest, wie zum Beispiel im Wohnzimmer oder Schlafzimmer.

Zeitschalter: Ein Zeitschalter ist ein Lichtschalter mit einer eingebauten Uhr oder einem Timer. Du kannst damit einstellen, wann das Licht ein- oder ausgeschaltet werden soll. Das ist besonders praktisch, wenn du nicht zu Hause bist und dennoch den Eindruck erwecken möchtest, jemand wäre da. Oder wenn du einfach nur vergesslich bist und sicherstellen möchtest, dass das Licht nach einer bestimmten Zeit automatisch ausgeschaltet wird.

Werkzeuge und Materialien bereitlegen

Bevor du dich auf die Aufgabe stürzt und mit dem Lichtschalter anklemmen beginnst, ist es sinnvoll, dir alle notwendigen Werkzeuge bereitzulegen. So sparst du dir nicht nur den Gang in die Garage oder Abstellkammer, sondern möglicherweise auch eine weitere Fahrt zum Baumarkt. Du benötigst für dein Vorhaben sowohl einen Kreuzschlitz- als auch einen Schlitzschraubendreher. Darüber hinaus ist ein Spannungsprüfer ein absolutes Muss. Mit diesem kannst du feststellen, ob die Leitungen, an denen du gleich arbeitest, auch tatsächlich spannungsfrei sind.

Darüber hinaus benötigst du zum Abisolieren einen Seitenschneider oder, wenn du es gerne komfortabel hast, eine Abisolierzange. Und dann ist natürlich auch noch der passende Lichtschalter notwendig, der in deine Installation passt. Wir gehen in unserem Tutorial davon aus, dass die Leitungen bereits verlegt und notwendige Unterputzdosen bereits existieren, sodass du dich tatsächlich nur auf die Installation des Schalters konzentrieren musst.

Drähte identifizieren – Lichtschalter anklemmen

Vor dem Lichtschalter austauschen ist es wichtig, die einzelnen Drähte zu identifizieren. Vorher gilt natürlich: Stromfrei schalten und Lichtschalter abmontieren. In modernen Installationen kannst du dich zwar weitgehend auf die Farben der Verdrahtung verlassen, du solltest aber trotzdem in jedem Fall nachmessen, ob es sich tatsächlich um die korrekte Kodierung handelt. Ebenso verhält sich das im Altbau, wo vielleicht sogar noch völlig andere Farben, die heute nicht mehr verwendet werden, vorliegen. Ein Phasenprüfer bzw. besser noch ein Multimeter ist hier essenziell, um die Phase zu identifizieren.

Hier endet der Bereich des Möglichen jedoch für den Privatanwender. Ohne entsprechende Messgeräte (Isolationswiderstands- oder Netzimpedanzmessung) kannst du nämlich den Schutzleiter nicht zu 100 % zuverlässig identifizieren. Deshalb ist es von großem Vorteil, wenn du dir sicher bist, auf die Farbkodierung vertrauen zu können.

Zudem wird bei Lichtschaltern in der Regel ohnehin nur die Phase geschaltet, sodass Neutral- oder Schutzleiter nicht berücksichtigt werden. Im Idealfall befindet sich an Ort und Stelle bereits ein (ausgedienter) Lichtschalter, sodass du die Verdrahtung 1:1 übernehmen kannst. Du musst beim Lichtschalter wechseln lediglich darauf achten, den korrekten Schalter zu nutzen.

Wechselschalter anschließen

Den Wechselschalter erkennst du an den zwei Anschlussklemmen, die auf dessen Rückseite zu finden sind. Er ermöglicht dir das Ein- und Ausschalten einer Lichtquelle von zwei Orten aus. Wechselschalter anklemmen gestaltet sich in der Regel ganz einfach:

  1. Strom abschalten: Stelle sicher, dass die Stromversorgung unterbrochen ist. Am besten den entsprechenden Sicherungsschalter umlegen und gegen Wiedereinschalten sichern – sollten noch weitere Personen Zugang zum Sicherungsschrank haben.
  2. Kabel identifizieren: Mit einem Spannungsprüfer oder Multimeter kannst du bei Bedarf die Kabel identifizieren. In der Regel handelt es sich um eine Phase (L) und einen Neutralleiter (N). Die Erdung (PE) ist bei Lichtschaltern meist optional oder gar nicht vorgesehen.
  3. Anschluss vorbereiten: Isoliere nun die Kabelenden ab, falls noch keine blanken Drähte zu sehen sind.
  4. Anschluss: Schließe nun die Phase (L) an eine der beiden Klemmen des Wechselschalters an. Die Leitung an der anderen Klemme führt zum zweiten Wechselschalter.
  5. Überprüfung: Überprüfe, ob alle Drähte fest sitzen und stelle sicher, dass das abisolierte Ende nicht aus der Klemme ragt.
  6. Abdeckung anbringen: Schraube den Schalter in der Wanddose fest und bringe die Abdeckung sowie den Wippschalter an.
  7. Test: Schalte den Strom wieder ein und prüfe die Funktion des neu installierten Schalters.

Kreuzschalter

Einen Kreuzschalter erkennst du an vier Anschlussklemmen auf der Rückseite. Du kannst mit diesem Schaltertyp eine Lichtquelle von mehr als zwei verschiedenen Orten aus bedienen. Die Installation läuft ähnlich wie beim Wechselschalter, mit folgenden Unterschieden:

  1. Anschluss: Schließe die Drähte L1 und L2 an die Klemmen des Kreuzschalters an und richte dich nach dem Schaltplan. Diesen findest du entweder direkt auf der Rückseite des Schalters oder in einer beiliegenden Bedienungsanleitung bzw. auf der Verpackung.
  2. Inbetriebnahme: Teste alle Schalter der Reihe nach und auch in unterschiedlichen Kombinationen, um zu erkennen, dass alles korrekt verkabelt wurde und einwandfrei funktioniert.

Serienschalter anschließen

Mit einem Serienschalter lassen sich zwei oder mehrere Lichtquellen unabhängig voneinander schalten. In der Regel besitzt dieser Schaltertyp mehrere Anschlussklemmen, mindestens aber vier. Achte auch hier wieder auf folgende Besonderheiten gegenüber einem herkömmlichen Wechselschalter:

  1. Kabel identifizieren: Mit einem Spannungsprüfer oder Multimeter solltest du hier auf Nummer sicher gehen und die Kabel zuerst identifizieren. Es handelt sich um mehrere Phasenleiter (L1, L2, …), einen Neutralleiter (N) und gegebenenfalls eine Erdung (PE).
  2. Anschluss: Schließe jede Phase (L1, L2, …) an die jeweilige Klemme des Serienschalters an.
  3. Test: Probiere auch hier alle Schalter und Kombinationen durch, um eine einwandfreie Funktion zu garantieren.

Lichtschalter anklemmen: Tipps für die Installation

Zwar ist mit ein wenig Übung und Know-how die Installation eines Lichtschalters kein großer Aufwand, jedoch solltest du auf ein paar Dinge achten.

  • Vergiss vor dem Lichtschalter anklemmen auf keinen Fall, den Strom am Sicherungskasten auszuschalten, bevor du mit der Arbeit beginnst.
  • Es ist hilfreich, die Kabel vor dem Trennen zu markieren, besonders wenn mehrere Kabel involviert sind. Dies erleichtert den Wiederanschluss.
  • Nachdem du den Lichtschalter angeschlossen hast, schalte den Strom wieder ein und teste den Schalter, bevor du alles wieder festschraubst. Dadurch sparst du Zeit, falls Korrekturen erforderlich sind.
  • Wähle immer Qualität über Preis. Ein hochwertiger Lichtschalter wird nicht nur länger halten, sondern auch sicherer sein.
  • Selbst wenn du bereits über Erfahrung mit der Installation von Lichtschaltern verfügst, ist es immer gut, die mitgelieferte Anleitung zu lesen. Verschiedene Modelle können unterschiedliche Anforderungen oder Eigenheiten aufweisen.
  • Bei Unsicherheiten oder komplexen Installationen ist es immer ratsam, einen qualifizierten Elektriker zurate zu ziehen.
  • Lichtschalter sind zwar in der Regel wartungsarm, aber es schadet nicht, sie von Zeit zu Zeit auf Verschleiß oder Defekte zu überprüfen – vor allem dann, wenn du damit größere Lasten schaltest.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.
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