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Revopoint Miraco im Test: Handlicher mobiler 3D-Scanner

Egal ob im Maschinenbau, bei der Reparatur, für 3D-Drucke oder im medizinischen Bereich: 3D-Scanner sind schon eine praktische Sache. Einfach das gewünschte Objekt scannen und dann am PC weiter bearbeiten. Der Revopoint Miraco ist eine kleine Revolution in diesem Bereich, denn er ist so mobil wie selten zuvor, schnell und arbeitet auch ganz ohne PC. Unser Test.

Technische Daten

Produkt Miraco
Einzelbild-Genauigkeit bis zu 0,05 mm
Erfassungdmodi Einzelbild; kontinuierliche Aufnahme
Scangeschwindigkeit 15 fps
Arbeitsabstand 100 mm – 1.000 mm
Scanvolumen 10 x 10 x 10 mm bis 4 x 4 x 4 m
Speicher 256 GB eMMC
Arbeitsspeicher 16 GByte
Gewicht 750 Gramm
Größe 200 mm x 50 mm x 110 mm
Akku 5.000 mAh
Ausgabeformate PLY, OBJ, STL, ASC, 3MF, GLTF, FBX
Preis € 1.459,00 *
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Revopoint Miraco Test: Kleiner Riese

Ich war beim Auspacken recht erstaunt, wie klein der Revopoint Miraco eigentlich ist. Mit einer Länge von 200 mm, einer Breite von 50 mm und einer Höhe von 110 mm ist er handlicher als die meisten Tablets und kaum Größer als ein Smartphone. Das Gewicht mit 750 Gramm fällt zudem ebenfalls angenehm niedrig aus, was den Miraco zum idealen Begleiter für unterwegs macht.

Das silbern-schwarze Design erinnert mich ein wenig an Fujifilm-Kameras und macht optisch eine Menge her. Doch nicht nur die Optik gefällt, sondern auch die Verarbeitung bietet keinerlei Anlass zur Kritik.

Von den angenehm gummierten Griffen über die gummierte Front bis hin zum robusten Touchscreen an der Rückseite, fühlt sich hier alles sehr wertig an. Sollte man aber auch erwarten dürfen bei dem Preis.

An der Oberseite der Front finden sich die verschiedenen Kameras und Linsen inklusive mehrerer Blitze, um auch die kleinsten Details zu erfassen. An de Rückseite verfügt der Miraco über einen 6 Zoll großen Touchscreen-Bildschirm, mit einem 2K-AMOLED-Display der sich zudem vollständig nach oben klappen lässt. Falls ihr mal euer Gesicht scannen wollt.

Revopoint Miraco

An der linken Seite sitzt der Stromanschluss, rechts der Power-Button und oben der Scan-Knopf. An der Unterseite wartet der Miraco nicht nur mit gummierten Füßen, sondern auch mit einem 1/4-Zoll-Gewinde auf, um ihn an einem Stativ oder ähnlichem zu montieren.

Üppig fällt zudem der Lieferumfang aus. Neben einem Kalibrierungsboard und Matten, Markern oder einem Reinigungstuch legt der Hersteller eine praktische und hochwertige Umhängetasche, ein Stativ, ein Mini-Turntable und eine Beispiel-Büste bei. Zudem gibt es ein 65 Watt starkes USB-C-Netzteil mit zwei Anschlüssen und ein 1,8 Meter langes USB-C- auf UB-C-Kabel. Top.

Was ich allerdings nicht verstehe: Wenn das Netzteil nur zwei USB-C-Ports hat, warum muss der beiliegende Mini-Drehteller dann über das USB-A- auf USB-C-Kabel betrieben werden und wird vom beiliegenden USB-C-Kabel nicht erkannt?

Revopoint Miraco
Eine praktische Umhängetasche findet sich im Lieferumfang.

Einrichtung und Bedienung

Die Einrichtung des Revopoint Miraco ist denkbar simpel. Nach dem Anschalten kann die Menüsprache Deutsch ausgewählt werden. Danach wird eine Verbindung mit dem WLAN aufgebaut, was genutzt wird, um Dateien kabellos zum PC oder Notebook zu übertragen. Zwei, drei Handgriffe später seid ihr dann auch schon im Hauptmenü und es kann losgehen.

Ein Software-Update, das die Leistung des 3D-Scanners verbessern soll, steht bereits zum Download bereit und wird nach der initialen Einrichtung auf Wunsch eingespielt.

Ist das erledigt, findet ihr euch in dem aufgeräumten Interface wieder, das stellenweise an eine Smartphone-Kamera-App erinnert. Hier lässt sich alles schnell und einfach einstellen, während das Menü selbsterklärend ist. Ich als Laie kam damit sofort problemlos zurecht.

Wie vom Hersteller empfohlen, habe ich zunächst einmal die beiliegende Büste gescannt, die dafür auf dem Drehteller platziert wurde. Das klappte in kürzester Zeit wunderbar und – zumindest auf den ersten Blick – sehr präzise.

Ist der Scan abgeschlossen, kann dieser wahlweise detailreich oder mithilfe der 1-Klick-Bearbeitung abgeschlossen werden. Hier erkennt man dann wunderbar, ob alle Details gescannt wurden und kann – falls nicht – den Scan fortsetzen, um die fehlenden Bereiche auch noch mitzunehmen.

Revopoint Miraco

Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden, könnt ihr den Scan wahlweise per WLAN oder per Kabel an den PC schicken. Hier kommt die Revo Scan-Software zum Einsatz, die den Miraco schnell erkennt und den entsprechenden Scan importiert.

Revopoint Miraco

Die Software bietet viele Möglichkeiten. So können beispielsweise Löcher gefüllt werden, störende Elemente im Hintergrund entfernt werden oder sogar mehrere Scans zu einem kombiniert werden, was praktisch ist, wenn ihr beispielsweise eine Statue oder ähnliches scannen wollt und diese nach dem ersten Scan auf die Seite legt.

Praxistest und Ergebnisse

Ok, klappt also alles schon mal schnell und einfach. Und wie sieht es mit der Scanleistung und den Ergebnissen aus? Der Revopoint Miraco bietet zwei Scan-Modi für Entfernungen zwischen 100 mm und 1.000 mm.

Je nach Größe des Objektes wählt ihr per Knopfdruck den Nah- oder den Fernmodus aus, eine praktische Anzeige am oberen Bildschirmrand zeigt dabei stets an, ob ihr beim Scannen in der richtigen Entfernung seid, um alle kleinen Details aufnehmen zu können.

Revopoint Miraco

Der Nah-Modus eignet sich hervorragend für kleinere Objekte in maximal 30 cm Entfernung und liefert bei den meisten Objekten, die ich ausprobiert habe (darunter die Büste oben, eine Mandalorian-Funko-Figur, eine Blume und mehr) gute Ergebnisse ab.

Bereits im ersten Arbeitsschritt bei kontinuierlichem Scan werden die meisten Details zuverlässig erfasst, und können im Nachgang per Knopfdruck zusammengefügt werden. Sollten ein paar Details fehlen, lässt sich der Scan schnell und einfach fortsetzen, um auch die weiteren feinen Elemente mit aufzunehmen.

Revopoint Miraco

Zu viel gescannte Details aus der Umgebung, die beispielsweise durch das Bewegen des Miraco entstehen können, lassen sich im Nachgang einfach direkt am Gerät oder am PC entfernen. Möglicherweise vorhandene Löcher lassen sich ebenfalls schnell und einfach füllen, wobei das mit der PC-Software deutlich schneller und zuverlässiger klappt.

Um möglichst zuverlässige und vollständige Ergebnisse zu erzielen, solltet ihr natürlich länger scannen. Je länger ihr ein Objekt scannt, desto mehr Details werden im Ergebnis aufgenommen – was die Resultate vollständiger werden lässt. Alternativ lassen sich auch Scans als Einzelbilder anfertigen, was vor allem bei größeren Objekten nützlich ist. Im Test fand ich den Continous-Modus aber deutlich besser, da hier die Ergebnisse überzeugender ausfielen.

Revopoint Miraco
Hier wurden Teile des Bodes des Drehtellers mitgescannt. Diese lassen sich in der Software einfach entfernen.

Beim Scannen zeigt euch das Display dabei drei verschiedene Bildschirme an: Einen für die Kontrolle des Weißabgleichs, einen für die Beleuchtung und einen für den Scan selbst. So habt ihr stets alle Parameter im Blick.

Und ich muss sagen, die Genauigkeit kann sich wirklich sehen lassen. Einen perfekten 3D-Scanner gibt es natürlich nicht, aber die Einzelbild-Genauigkeit von 0,05 mm und Scangeschwindigkeit von 15 ps fangen wirklich sehr viele Detail ein, wie man am Beispiel meines Gesichtsscans erkennen kann. Zudem hat der Miraco bei ganz feinen Details und Objekten, die kleiner als 2 cm sind, zu kämpfen.

Hier lässt der Detailgrad merklich nach. Dennoch ist die gebotene Leistung absolut beeindruckend. Dabei ist der Miraco ein echter Allrounder, der im Nah- und Fernbereich gleichermaßen punktet. Andere Modelle, wie beispielsweise der Mini 2 (Nah) oder der Range 2 (Fern) liefern dafür in den jeweiligen Gebieten eine höhere Genauigkeit.

Gerade bei den Einzelbildern ist der Puffer aber recht schnell voll und die 16 GByte Arbeitsspeicher sind dabei aber ausreichend, selbst für größere Scans. Wer mehr benötigt, findet im Revopoint Miraco zudem den doppelten Arbeitsspeicher.

256 GByte Systemspeicher sind zudem genug, um viele Projekte und Modelle zu speichern, der Akku fällt mit 5.000 mAh zudem angenehm groß aus und hält lang genug durch, um auch größere Projekte vollständig zu scannen. Das dürfte in der Praxis für rund fünf bis sechs Stunden Nutzung ausreichen.

Revopoint Miraco Maus
Selbst feine Details an den Seiten und der Auslass für das Mausrad wurden akkurat gescannt.

Revopoint Miraco Test: Fazit

Der Revopoint Miraco ist ein unglaublich handlicher und vielseitiger 3D-Scanner, der mit einem praktischen und hochauflösenden Touchscreen daherkommt und eine überzeugende Akkulaufzeit mitbringt.

Mit der Möglichkeit, im Nah- und Fernbereich gleichermaßen zu scannen, ist das handliche Gerät zudem enorm vielseitig und auch wenn die Scanleistung in beiden Bereichen nicht ganz an dedizierte Geräte heranreicht, nimmt der Miraco selbst feinste Details akkurat auf.

Kleine Fehler lassen sich dann schnell und einfach in der Nachbearbeitung ausbügeln. Die ist auch zwingend notwendig, um sicherzustellen, dass die Objekte vollständig abgeschlossen sind, wenn ihr sie an einen 3D-Drucker weitergeben wollt.

Selbst als Laie konnte ich mit dem 3D-Scanner sehr schnell sehr gute Ergebnisse erzielen. Zudem finden sich auf dem Gerät und im Netz zahlreiche Tutorials, die alle Funktionen genau erklären.

Schön wäre noch gewesen, wenn man die Scans direkt an das Smartphone übertragen könnte und auch ein austauschbarer oder herausnehmbarer Akku hätte dem Gerät gut zu Gesicht gestanden. Die Performance bricht gerade bei größeren Projekten auf Dauer auch merklich ein, wen das stört, der kann aber zum leistungsstärkeren Pro-Modell greifen. Abseits dessen liefert der Revopoint Miraco ein rundum überzeugendes Gesamtpaket.

Revopoint Miraco Test: Gold Award

Revopoint Miraco

Verarbeitung
Bedienung
Ausstattung
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Handlicher, mobiler 3D-Scanner mit einfacher Bedienung, überzeugender Scanleistung und integriertem Akku mit langer Laufzeit.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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