Dem chinesischen Zoll sind tausende AMD Radeon-Grafikkarten von Hersteller XFX ins Netz gegangen, die beschlagnahmt wurden. Der Grund: Die Pakete waren mit falschen Aufklebern versehen, bei denen die Modellbezeichnungen überklebt wurden, um Steuern zu hinterziehen.
Chinesischer Zoll beschlagnahmt XFX-Grafikkarten
Die chinesischen Zollbehörden haben 5840 AMD Radeon-Modelle des Herstellers XFX im Hafen in Huanggang beschlagnahmt, das teilten die Behörden auf dem sozialen Netzwerk weibo mit. Dabei waren die Pakete mit Aufklebern samt falscher Modellbezeichnungen bestückt und auch die Papiere wurden falsch ausgefüllt.
Offenbar versuchte man so, die High-End-Grafikkarten als günstigere Produkte auszugeben, um Steuern zu sparen. Der Warenwert soll bei 20 Millionen Yuan liegen, was umgerechnet fast drei Millionen Euro entspricht. Umgerechnet kommen wir so auf knapp 500 Euro pro Grafikkarte.
Bildern zufolge könnte es sich um die Modelle XFX Speedster SWFT 309 Radeon RX 6700 XT und RX 6600 XT, RX 6800, RX 6800 XT bzw. RX 6900 XT handeln. Ob der Hersteller mit Hauptsitz in Ontario, USA, von dem Fall gewusst hat, ist unklar. Die offizielle chinesische Website und der eigene Auftritt beim chinesischen Tmall-Marktplatz waren nach dem Fund für längere Zeit nicht mehr verfügbar.
Verkauf an Mining-Farmen?
Seit Längerem wird darüber spekuliert, dass Grafikkartenhersteller große Mengen ihrer Hardware direkt an Mining-Farmen verkaufen, um so beim GPU-Mining beispielsweise mit der Kryptowährung Ethereum, Geld zu verdienen.
Wie die Website MyDrivers berichtet, bestehen Gerüchte über rund 150.000 falsch deklarierte GPUs, die direkt an Mining-Farmen oder nach dem Einsatz im Kryptomining an PC-Gamer verschickt werden sollten. Im Stile klassischer Bulk-Ware waren auch die jüngsten Funde der XFX-Grafikkarten mit Radeon-Chip lediglich in Luftpolsterfolie eingepackt, auf den Originalkarton wurde verzichtet.