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E-Commerce erzielt erneut hohes Umsatzwachstum

In Deutschland konnte der Onlinehandel laut Daten des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) im dritten Quartal 2021 (Q3/2021) erneut ein starkes Umsatzwachstum erzielen. Von Juni bis Oktober 2021 wurden demnach im Onlinehandel Waren und Dienstleistungen für 22,194 Milliarden Euro verkauft. Dies entspricht einem Wachstum von 14,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Q3/2021 ist somit das wachstumsstärkste dritte Quartal seit fünf Jahren im deutschen E-Commerce.

Umsätze mit Waren in Mrd. Euro Umsatzwachstum zum Vorjahresquartal
Q3/2021 22,194 +14,8 %
Q3/2020 19,329 +13,3 %
Q3/2019 17,063 +12,3 %
Q3/2018 15,199 +11,6 %
Q3/2017 13,617 +9,0 %

Erhoben wurden die Daten im Rahmen der Studie „Interaktiver Handel in Deutschland“, für die von Januar bis Dezember 2021 insgesamt 40.000 Menschen ab 14 Jahren zu ihrem Konsumverhalten von digitalen Dienstleistungen und zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel befragt werden. Das Endergebnis der Studie wird Anfang 2022 veröffentlicht.

Warengruppen mit hohem Umsatzwachstum

Am stärksten sind die Umsätze im Onlinehandel laut dem bevh in der Warengruppe „täglicher Bedarf“ gestiegen. Diese Gruppe umfasst unter anderem Lebensmittel und Drogerieprodukte. Danach folgt die Warengruppe „Freizeit“, die etwa Hobbyartikel enthält. Auf dem dritten Platz folgt die Warengruppe „Einrichtung“, die neben Möbeln auch Produkte zur Dekoration umfasst. Den vierten Platz belegt die Warengruppe „Bekleidung“. Diese enthält neben normaler Bekleidung und Schuhen auch Merchandising, also unter anderem Trikots von E-Sportteams, die bei https://www.printful.com/de/merchandising individuell bestellt werden können.

Warengruppe Q3/2020 in Mio. Euro Q3/2021 in Mio. Euro Veränderung
Täglicher Bedarf 1.733 2.163 24,8 %
Freizeit 2.274 2.719 19,6 %
Einrichtung 3.205 3.767 17,6 %
Bekleidung 5.042 5.733 13,7 %
Unterhaltung 6.079 6.677 9,8 %

Multichannel und D2C mit starkem Wachstum

Unter den verschiedenen Vertriebskanälen des Onlinehandels und des interaktiven Handels konnte der digitale Direktvertrieb durch Hersteller (D2C) das größte Umsatzwachstum erzielen. Von Januar bis einschließlich September 2021 konnten Hersteller-Versender ihre Umsätze um 23,2 Prozent erhöhen. Berücksichtigt man nur Q3/2021 ist das Umsatzwachstum bei den Multichannel-Händlern am größten.

Gesamtumsätze in Mio. Euro Veränderung zu Q3/2020
Online-Marktplätze 10.672 15,3 %
Onlinehandel 6.928 11,5 %
Multichannel 3.502 21,2 %
Hersteller / D2C 880 20,5 %
Teleshopping 185 -16,6 %
Sonstige 28 22,7 %

„Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung der Multichannel-Händler, die zu den starken Ergebnissen der Branche beigetragen haben. Unter ihnen befinden sich viele Unternehmen, die ehemals rein stationär waren und sich in der Pandemie unter hohem Druck ein digitales Standbein aufgebaut haben. Das macht uns optimistisch und zeigt, dass sich viele dieser Händler erfolgreich im Digitalhandel festsetzen“, kommentiert Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh die Geschäftsergebnisse.

Konzerttickets und Co. erreichen Potenzial nicht

Unternehmen mit digitalen Dienstleistungen, wie etwa Reisebuchungen und Konzerttickets, konnten laut dem bevh ihr volles Potenzial hingegen nicht erreichen. Im Q3/2021 lag ihr Umsatz bei 2,23 Milliarden Euro (+ 31,0 %). Im Q2/2021 lag das Umsatzwachstum noch bei 61,3 Prozent. Der Aufschwung der Branche scheint sich somit wieder deutlich zu verlangen.

Die Analysten erklären überdies, dass das hohe Umsatzwachstum fast ausschließlich auf Nachholeffekte aus dem Vorjahr zurückgeht. In Q3/2020 sanken die Umsätze der Unternehmen im Bereich digitale Dienstleistung aufgrund der Covid-19-Pandemie um 66,6 Prozent. Es wird somit deutlich, dass in Deutschland wieder mehr Konzerttickets und Reisen verkauft werden, dass die Branche aber noch nicht an ihre einstigen Umsatzzahlen anknüpfen kann.

100 Milliarden Euro Jahresumsatz

Wie das Magazin forschung.de kürzlich berichtete, erwartet der Onlinehandel in Deutschland im laufenden Jahr erstmals einen Gesamtumsatz von 100 Milliarden Euro. Laut den nun vorliegenden Daten trifft diese Prognose des bevh sehr wahrscheinlich ein. In Q1/2021 bis Q3/2021 konnte der E-Commerce bisher 67,4 Milliarden Euro umsetzen. Inklusive des interaktiven Handels und der digitalen Dienstleistungen steht die Branche bereits bei einem Jahresumsatz vom 74 Milliarden Euro. Inklusive des noch kommenden Weihnachtsgeschäfts sollte die Umsatzgrenze von 100 Milliarden Euro 2021 also erstmals in Deutschland gebrochen werden.

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