Alltag

Sekundenkleber entfernen: So geht’s!

Egal, ob du nun Klimaaktivist bist oder Heimwerker – früher oder später kann es dazu kommen, dass Sekundenkleber auf deiner Haut landet. Mit herkömmlichem Bastelkleber oder Tapetenleim hat dieser allerdings nichts gemein. Schließlich bekommst du es hier mit der geballten Ladung Klebekraft zu tun. Damit deine Haut keine langfristigen Schäden davonträgt, solltest du also den Sekundenkleber entfernen. Doch wie funktioniert das? Wie du das hartnäckige Mittel von Haut und anderen Oberflächen beseitigst, erklären wir dir im folgenden Tutorial.

Sekundenkleber gehört in jeden Haushalt

Wie man Sekundenkleber entfernen soll, fragen sich viele Menschen. Das liegt schlichtweg daran, dass der Klebstoff mit der Superpower in nahezu allen deutschen Haushalten zu finden ist. Schließlich handelt es sich hierbei um einen überaus praktischen Helfer, den du in vielen verschiedenen Szenarien einsetzen kannst. Insbesondere bei Reparaturarbeiten erweist sich das klebrige Gemisch als hilfreich. Der Klassiker schlechthin dürfte wohl eine kaputte Tonvase oder Tasse sein. Anstelle diese wegzuwerfen, kannst du ihnen mithilfe vom Sekundenkleber kurzerhand wieder zu alter Schönheit verhelfen. Beliebt ist der leistungsstarke Klebstoff übrigens nicht nur hierzulande.

Sekundenkleber entfernen

Weltweit nutzen viele Menschen das leistungsstarke Mittel. Trotz seines Namens zeichnet den Klebstoff nicht nur eine schnelle Wirkung aus. Obendrein punktet er mit einer beeindruckenden Haltkraft. Im englischsprachigen Raum triffst du den Kleber deshalb auch unter dem Namen „Super Glue“ an – angesichts der Kraft, die er mitbringt ist das ein äußerst passender Begriff. Die Zusammensetzung sieht global gleich aus. So vermischt man beim „Anrühren“ bspw. Cyanacrylat. Dieses Gemisch trocknet nicht nur schnell, sondern hält auf der entsprechenden Oberfläche selbst bei extremen Witterungsbedingungen. Doch mit dem richtigen Mittel lässt er sich kinderleicht entfernen.

Sekundenkleber entfernen: Haut

Ein starker Sekundenkleber eignet sich perfekt dafür, Dinge zusammenzukleben. Doch die tolle Klebewirkung gilt leider nicht nur für herkömmliche Materialien. Leider ist auch die menschliche Haut hervorragend dafür geeignet, durch Sekundenkleber an Oberflächen fest zu kleben. Für Heimwerker ist das ein echter Graus, dem du am allerbesten mit geeigneter Schutzausrüstung vorbeugen solltest. Insbesondere praktische Gummihandschuhe sind hier die passende Lösung. Doch manchmal muss es eben schnell gehen. Und wenn es schnell gehen muss, vergisst man als Heimwerker als allererstes die Schutzmaßnahmen. Sollte dein Finger oder gar die gesamte Hand einmal mittels Sekundenkleber an einer Fläche haften, gibt es gleich mehrere Wege um diesen wieder zu entfernen.

Speiseöl bei hartnäckigen Verklebungen

Wer derzeit einen Blick in die Nachrichten wirft oder in einer Metropolregion lebt, wird sicherlich schon einmal mit Klimaprotesten in Berührung gekommen sein. Womöglich nimmst du auch selbst an solchen teil. Hier kleben die Protestanten vorzugsweise im Kreuzungsbereich ihre Hände auf der Straße fest, um die Autos am weiterfahren zu hindern. Damit sie nicht einfach davongetragen werden können, bedienen sie sich dabei eines Sekundenklebers. Am Anfang stellten die auf dem Asphalt klebenden Protestanten für die Polizei noch eine echte Herausforderung dar. Schließlich wollten die Polizisten den Verkehrsfluss wiederherstellen ohne die Aktivisten zu verletzen. Mittlerweile gehen die Beamten recht routiniert vor. Um den Kleber zu lösen, nutzen sie in der Regel klassisches Speiseöl. Dieses wird oft mittels Wattestäbchen unter den Handflächen verteilt. Bereits nach kurzer Zeit verliert der Kleber seine starke Wirkung und die Hand kann vorsichtig abgelöst werden.

Sekundenkleber entfernen
Bereits beim Öffnen der Tube kann Kleber auf die Haut gelangen.

Im Haushalt kannst du dieses Hausmittel ebenfalls bedenkenlos verwenden. Solltest du Sekundenkleber auf der Haut haben oder gar irgendwo festkleben, solltest du mit Bedacht vorgehen. Bei zu schnellem Lösen können nämlich ernste Verletzungen drohen. Am besten verteilst du etwas Öl auf der betreffenden Stelle und massierst es mit kreisenden Bewegungen ein. Gibt dem Öl nun ruhig wenige Minuten Zeit, um die Klebewirkung des Sekundenklebers zu zerstören. Solltest du kein Speiseöl im Haus haben, tut es übrigens auch ein wenig Butter oder eine sehr fetthaltige Creme. Schließlich ist es das Fett, welches die Klebewirkung reduziert. Anschließend kannst du die Hand vorsichtig lösen und die Klebereste mit warmem Wasser abwaschen.

Seifenwasser bei kleineren Resten

Sollte es sich um kleine Klebereste handeln, musst du nicht unbedingt mit fetthaltigen Dingen hantieren, um das Problem zu lösen. Hier reicht häufig bereits eine Kombination aus lauwarmem Wasser und viel Seife aus. Belasse die betroffene Stelle am besten einige Minuten im warmen Seifenwasser, damit sich der Kleber lösen kann. Anschließend kannst du den Rest mithilfe eines Schwammes vorsichtig abschrubben.

Im Ernstfall Arzt aufsuchen

Insbesondere beim Heimwerken muss es manchmal schnell gehen. Da bemerken Heimwerkerking oder -queen meist nicht, dass bei den Reparaturarbeiten etwas Kleber danebengegangen ist. Schnell landet nach getaner Arbeit der beträufelte Finger dann im Auge oder an einer anderen empfindlichen Stelle. Vor allem im Augenbereich solltest du keine falschen Experimente machen und die Reinigung in Eigenregie am besten unterlassen. Hier suchst du stattdessen schnellstmöglich einen Arzt auf. Dieser kann den Sekundenkleber entfernen und dabei die nötige Vorsicht walten lassen.

Sekundenkleber entfernen: Materialien

Bei der Arbeit mit Sekundenkleber muss es nicht ausschließlich die Haut sein, die in Mitleidenschaft gezogen wird. Selbst, wenn du Handschuhe trägst, kann der leistungsstarke Klebstoff auf Oberflächen landen, wo er nicht hingehört. Da das Mittel auf nahezu jeder Oberfläche optimale Haftungsbedingungen vorfindet, solltest du es schnell entfernen. Wie du ihn von bestimmten Stoffen lösen kannst, wollen wir nun beleuchten.

Holz

Landet ein Tropfen Sekundenkleber auf deinem schicken Holztisch oder dem hochpreisigen wie empfindlichen Parkettboden, kann das zum echten Ärgernis werden. Doch du musst nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Mithilfe eines einfachen Hausmittels ist der Kleber schnell wieder weg. Probiere einfach ein wenig Nagellackentferner. Die Betonung liegt auf „wenig“. Schließlich ist das Gemisch nicht selten eine recht aggressive Chemikalie, die insbesondere bei empfindlichen Holzoberflächen mit Bedacht angewandt werden sollte. Um auf Nummer sicher zu gehen solltest du dir zunächst eine Probefläche suchen. Setze zum Beispiel einen kleinen Tupfer auf die Unterseite des Tisches oder in eine dunkle Ecke des Parketts. Sollte das Holz mit dem Aceton-Gemisch gut klar kommen, kannst du es zum Lösen des Sekundenklebers bedenkenlos nutzen.

Sekundenkleber entfernen

Reagiert das Holz hingegen nicht so erfreulich auf den Nagellackentferner, solltest du es mit schonenderen Mitteln probieren. Wie auf der Haut können auch hier Fette hilfreich sein. Versuche es doch einfach mal mit ein wenig Oliven- oder Pflanzenöl. Ist der Sekundenkleber dann endlich entfernt worden, solltest du die betroffene Stelle ein wenig nachbearbeiten. Das ist vor allem dann der Fall, wenn aggressiver Nagellackentferner zum Einsatz kam. Um das Holz für die Zukunft wieder aufzubereiten, schleifst du die betroffene Stelle ein wenig mit Schleifpapier ab und behandelst sie anschließend bei Bedarf mit etwas Holzöl. So ist die Oberfläche wieder ausreichend geschützt.

Metall

Sollte der Sekundenkleber wiederum auf einer Oberfläche landen, die aus Metall besteht, musst du dir keine allzu großen Sorgen machen. Hier nimmst du am besten wieder Nagellackentferner zur Hand. Sollte es sich nur um eine kleine Stelle handeln, lässt dieser sich wunderbar mit einem Wattestäbchen auftragen. Bei etwas größeren Flächen kann wiederum auch ein vollgesogenes Wattepad Wunder wirken. Lege dieses einfach auf die Kleberfläche und warte bis er ein wenig eingesogen ist. Anschließend müsste der Sekundenkleber sich eigentlich wie von Zauberhand lösen können. Mitunter können aber auch hartnäckige Reste überbleiben.

Sollten diese auch bei wiederholtem Einsatz des Nagellackentferners überbleiben, kann der Einsatz einer Mischung aus Wasser und Essigessenz helfen. Kleine Metallstücke legst du am besten in eine Schüssel mit der Reinigungslösung. Bei größeren Metallflächen kannst du wieder die Methode mit den Wattepads nutzen. Alternativ kann auch der Griff zu Lappen oder gar Handtüchern helfen. Egal wie du vorgehst. Wichtig ist, dass die Stelle mit den Kleberesten mindestens 30 Minuten mit der Flüssigkeit in Kontakt ist. Ist die halbe Stunde vorbei, wischst du den gelösten Rest einfach weg. Grobe Rückstände lassen sich auch mit einem Schleifpapier entfernen.

Stoff

Bei der Arbeit mit Sekundenkleber kann es natürlich schnell dazu kommen, dass deine Kleidung oder anderer in der Nähe befindlicher Stoff vom Kleber erwischt wird. Sollte es dazu kommen, musst du auch hier nicht verzweifeln. Am besten nimmst du wieder den altbewährten Nagellack zur Hand. Ähnlich wie beim Holz solltest du das Ganze aber zunächst an einer nicht sichtbaren Stelle austesten.

Sekundenkleber entfernen

Das gilt vor allem bei empfindlichen Stoffen. Sollte sich der Kleber lösen, darfst du den Stoff nicht unbehandelt lassen. Sorge schnellstmöglich dafür, dass auf der betroffenen Stelle ein Fleckenreiniger zum Einsatz kommt. Arbeite diesen dann dem Anwenderhinweis entsprechend ein. Ist das geschehen, wandert das Stoffstück in die Waschmaschine und erhält einen Schonwaschgang bei niedriger Temperatur.

Kunststoff

Sollte der Sekundenkleber auf einem Stück Plastik landen, kannst du ihn ähnlich wie beim Metall problemlos entfernen. Hier solltest du wieder auf das Einweichen der betroffenen Stelle setzen. Am besten funktioniert dabei ein vollgesogener Lappen. Bevor du mit dem Einsatz von Nagellack einen Schaden riskierst, kannst du es auch zunächst mit warmem Wasser versuchen. In vielen Fällen reicht das auf Kunststoffoberflächen bereits aus. Sollte der Plan bei dir hingegen nicht aufgehen, kannst du natürlich schwerere Geschütze auffahren. Neben Nagellack kann auch hier wieder Fett oder Essig zielführend sein. Egal, für welches Lösemittel du dich entscheidest. Auf alle Fälle solltest du die Stelle einweichen. Ist eine knappe halbe Stunde vergangen, müsste sich der Kleber im Normalfall gelöst haben. Nun wischst du die Stelle ganz einfach mit einem feuchten Tuch sauber.

Sekundenkleber entfernen: Böden

Bei der Arbeit mit Sekundenkleber kann dieser natürlich auch mal auf den Boden tropfen. Sollte dies der Fall sein, musst du bei der Reinigung auf die Eigenheiten deines Bodens achten. Pflegeleichte Böden wie Vinyl, Fliesen oder Linoleum sind hier natürlich im Vorteil. Hier kannst du auf die betroffene Stelle ganz einfach Nagellack tropfen. Lasse diesen nun einige Minuten einwirken. Anschließend wischst du das Ganze mit einem feuchten Tuch ab und der Kleber dürfte sich problemlos entfernen lassen. Etwas behutsamer solltest du hingegen bei Teppichen oder Parkett aus Echtholz vorgehen. Bevor du den Nagellack auf die Stelle mit Kleberesten tropfst, solltest du zunächst einmal die Reaktion des Bodens überprüfen. Tröpfle hierfür zunächst einmal eine kleine Menge Nagellack auf ein Tuch.

Arbeite das Ganze nun an einer nicht so gut erkennbaren Stelle des Teppichs oder des Parkettbodens ein. Sollten sich nach einigen Minuten keine sichtbaren Veränderungen zeigen, kannst du davon ausgehen, dass der Boden den Nagellack gut verträgt. Verteile nun einige Tropfen auf dem Lappen und massiere den Nagellack in die Klebereste ein. Bei hartnäckigen Resten kann der Einsatz einer Zahnbürste helfen. Während diese beim Teppichboden gerne harte Borsten haben darf, sollte sie beim Holzboden lieber weich sein. So verhinderst du ärgerliche Kratzer. Nach ausgiebigem Einarbeiten musst du das Ganze nun nur noch mit einem trockenen Mikrofasertuch abwischen.

Sekundenkleber entfernen: Extreme Temperaturen

Solltest du keinen Sekundenkleber im Haus haben oder dir die Nutzung des acetonhaltigen Gemischs nicht geheuer sein, kannst du auch auf extreme Temperaturen setzen. Diese können der Haltbarkeit des Superklebers nämlich ordentlich zusetzen. Infolgedessen kannst du ihn spielend leicht entfernen. Starten wollen wir bei hohen Temperaturen. Stelle dir vor, dass du in der Küche etwas mittels Sekundenkleber an der Wand angebracht hast – beispielsweise eine Unterbauleuchte. Hierbei kann es schnell dazu kommen, dass einer oder mehrere Tropfen des Klebers auf deiner Arbeitsplatte landen. Was nun? Statt eines Nagellackentferners kannst du nun auch einfach deinen Föhn nutzen.

Heize den Kleber immer mal wieder mithilfe des Haartrockners auf. Mit der Zeit wirst du sehen, dass er den Halt zum Untergrund verliert. Ist das geschehen, kannst du ihn wie ein Stück Gummi von der Platte abziehen. Ähnlich erfolgsversprechend ist die Nutzung von Kälte. Schließlich können auch niedrige Temperaturen Gift für den Sekundenkleber sein. Besonders leicht ist das Ganze, wenn der Kleber auf kleine Gegenstände oder Kleidungsstücke getropft ist. Diese kannst du nämlich ganz einfach in dein Kühlfach legen. Nun heißt es geduldig sein. Warte nun einige Stunden und nimm den betroffenen Gegenstand anschließend aus dem Kühlfach. Nun müsstest du ebenfalls den Kleber ganz einfach abziehen können.

Fazit: Achte auf die richtige Vorbereitung

Sekundenkleber wurde nicht nur dafür konzipiert, möglichst starken Halt zu bieten. Obendrein soll man mit diesem Zauberkleber blitzschnell Reparaturen und andere Arbeiten vollbringen können. Doch auch, wenn die Arbeit selbst meist im Handumdrehen gelingt, können Tropfen des Superklebers an den falschen Stellen langwierige Reinigungsarbeiten mit sich bringen. Du sparst also jede Menge Zeit, wenn es erst gar nicht zur Verunreinigung mit Sekundenkleber kommt. Achte deshalb darauf, dass du dich und dein Arbeitsumfeld stets angemessen präparierst. Zieh dir selbst Handschuhe und nicht die besten Kleidungsstücke an. Oberflächen schützt du am besten mit einigen Blättern Küchrolle. So macht der Sekundenkleber seinem Namen auch dann alle Ehre, wenn ein Tropfen mal da landet, wo er eigentlich nicht hinsollte.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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