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InWin BR36 im Test – Wasserkühlung und Lüfter in einem?

Mit der BR-Reihe bietet InWin einen Hybriden aus Pumpe und Lüfter. Der auf den Kühlkörper montierte Lüfter soll für eine kühlere Temperatur der umliegenden Komponenten sorgen. Einen positiven Effekt sollte der zusätzliche Lüfter speziell auf die Spannungswandler, sowie auf den Arbeitsspeicher haben. Erhältlich ist die Wasserkühlung von InWin in zwei verschiedenen Ausführungen. Die Wahl hat man zwischen 240-mm- und 360-mm-Radiator. Für unseren Test haben wir die 360-mm-Variante gewählt. Ob uns die InWin BR36 überzeugen konnte, erfährst du im folgenden Testbericht.

Technische Daten

Modell BR36
Abmessungen Radiator (T x B x H /mm) 397 x 120 x 27
Sockelkompatibilität Intel: LGA 1200/2066/2011-V3/2011/1366/1156/1155/1151/1150
AMD: AM4/AM3+/AM3/AM2+/AM2/FM2+/FM2/FM1/TR4
Anzahl, Lüftermodell, Größe 3x 120mm, Luna AL-120
Lüftergeschwindigkeit (U/min) PWM 400 – 1800 +/- 10%
Lüfter Lautstärke (dB(A))
Pumpe / Lüfter
35.5 dBA (max.)
Geschwindigkeit der Pumpe (U/min) 5200 +/- 10%
Bodenplatte Pumpe Kupfer
Anschluss der Pumpe 3 Pin
Software Kompatibel mit Asus Aura, MSI Mystic Light, ASRock Polychrome, Gigabyte Fusion
Preis 124,99 €

Lieferumfang

Im Paket enthalten ist neben der Wasserkühlung selbst, das gesamte Montagematerial inklusive Wärmeleitpaste. Darunter befinden sich die verschiedenen Montagerahmen für die jeweiligen unterstützten Sockel, sowie Schrauben und eine separate Backplate für Mainboards mit Intel Sockel. Ebenfalls enthalten sind alle benötigten Kabel, mit denen die Lüfter sowie die Pumpe angeschlossen werden.

Bei den Lüftern handelt es sich um drei 120-mm-Lüfter der Serie Luna AL120. Die Lüfter verfügen über eine adressierbare RGB-Beleuchtung, welche sich mit den herkömmlichen Beleuchtungsprogrammen der Mainboardhersteller ASrock, Asus, Gigabyte und MSI steuern lässt. Bei der Lautstärke gibt InWin einen maximalen Pegel von 35,5 dBA an. Steuern lassen sich die Lüfter in der Geschwindigkeit in einem Rahmen von 400 bis 1800 Umdrehungen in der Minute.

Optik und Kühldesign

Der Kühlkörper ist größtenteils aus Plastik gefertigt, hier und da lassen sich leichte Linien erkennen, die wohl dem Herstellungsverfahren zuzuschreiben sind. In der Mitte des Trichterartigen Körpers befindet sich der Lüfter, welcher mit einer silbernen Platte und dem InWin-Logo verziert ist. Unter der weißen Abdeckung direkt hinter dem Lüfter verstecken sich die LEDs, die für die Beleuchtungseffekte zuständig sind. Die Öffnungen verteilen die Luft rund um den Prozessorsockel, so entsteht der einzigartige Kühleffekt der BR36.

Für die Montagerahmen sind keine Schrauben notwendig, sie werden einfach in die dafür vorgesehenen Schienen eingeschoben und man ist ready to go. Die Bodenplatte ist aus Kupfer und bietet somit eine solide Basis für den Wärmeabtransport. Eine Wärmeleitpaste ist nicht voraufgetragen, aber im Lieferumfang enthalten. Die gesamte Steuerung läuft am Kühlkörper zusammen und wird mit einem speziellen Kabel damit verbunden.

InWins BR-Reihe verfügt über eine dedizierte Pumpe, welche direkt am Schlauch befestigt ist und so Vibrationen verringern soll. Mit rund 5.200 Umdrehungen in der Minute ist die Pumpe ziemlich schnell und verspricht eine gute Kühlleistung. Angeschlossen wird sie über ein 3-Pin-Kabel, welches bereits vormontiert und fest in den Pumpenkörper integriert ist. Die Schläuche sind mit einer Länge von 450 mm ausreichend Lang und bieten dank der Nylonumwicklung eine edle Optik.

 

Verarbeitung und Materialien

Die Verarbeitung ist insgesamt sehr solide und lässt wenig Kritikpunkte offen. Dennoch bleibt anzumerken, dass der Kühlkörper aus Plastik ist und kleine Schwächen in der Optik aufweist. So sind leichte Ränder zu erkennen, welche dem Herstellungsverfahren geschuldet sind. Der Rest macht aber einen guten Eindruck, sodass das Material unser einziger Kritikpunkt bleibt.

Einbau und Praxis

Für den Einbau bietet InWin auf deren Youtube-Kanal ein übersichtlich gestaltetes Video, welches die Installation in einzelnen Schritten erklärt. Die Videoanleitung empfanden wir als sehr hilfreich, da der Anschluss einiges an Überblick bedarf.

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Es wird keine separate Lüfter- und RGB-Steuerung mitgeliefert. Die Verbindung wird über ein großes Kabel hergestellt, welches vom Kühlkörper ausgeht. Ein Blick in die Bedienungsanleitung oder den Installationsguide ist daher sehr zu empfehlen. Insgesamt aber lief der Einbau sehr unproblematisch ab, sodass wir, bis auf das unübersichtliche Kabel, keine weiteren Kritikpunkte aufführen können. Speziell der bequeme Einschub der Montagerahmen in den Kühlkörper ist uns sehr positiv aufgefallen.

Software und Beleuchtung

Zum Steuern der Lüfter und der Beleuchtung bietet InWin keine separate Software. Die Lüfter lassen sich über die Bios-Einstellung bzw. über die Software des Mainboardherstellers steuern und nach Belieben einstellen. Auch die Beleuchtung wird über die Software des Mainboardherstellers gesteuert. Unterstützt werden die herkömmlichen Programme wie Asus Aura, MSI Mystic Light, ASrock Polychrome und Gigabyte Fusion. In unserem Test hat die Synchronisation mit MSI Mystic Light problemlos funktioniert, sodass die Lüfter und auch die Beleuchtung bequem über das MSI Dragon Center gesteuert und angepasst werden konnten.

Sollte man im Besitz eines Mainboards ohne 5V-ARGB-Anschluss sein, ist dies auch kein Problem. Denn der BR36 liegt eine kleine Steuerung in Form eines Knopfes bei. Dieser Adapter wird per SATA-Stromanschluss mit Strom versorgt und gibt diesen Strom dann auch für die Beleuchtung der einzelnen Komponenten weiter. Möglich ist aber auch, sobald das vorhandene Gehäuse eine LED-Steuerung besitzt, die Beleuchtung darüber zu steuern. So kommen auch Personen ohne 5V-ARGB-Anschluss in den Genuss einer beleuchteten AiO.

Leistungstest

Für unseren Leistungstest hat die BR36 einen Platz im folgenden Testsystem gefunden:

Für unseren Leistungstest haben wir den Prozessor für 20 Minuten mit dem Prime95 Stresstest belastet. Während des Tests ist die Pumpe auf voller Geschwindigkeit gelaufen. Variiert haben wir die Lüftergeschwindigkeit, die Werte beziehen sich auf 50% und auf 100% PWM aller im Gehäuse befindlichen Lüfter. Die dabei entstandenen Temperaturen kannst du der Tabelle unterhalb entnehmen.

Pumpengeschwindigkeit Temperatur CPU (°C) 50% PWM Temperatur CPU (°C) 100% PWM
100% / 5200 U/min ∅ 68,3 / max. 79,8 ∅ 63,5 / max. 73,2

Den Werten kann man entnehmen, dass die Temperaturen auch bei halber Lüfterdrehzahl in einem soliden Bereich bleiben. Dennoch gehört die InWin BR36 nicht zu den leistungsstärksten AiO-Wasserkühlungen, die wir bisher getestet haben. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 68,3 °C bei halber Lüfterdrehzahl muss sich die InWin BR36 aber nicht verstecken. Aufgefallen ist während des Tests auch, dass der erste Arbeitsspeicherriegel, welcher am nächsten an den Prozessor dran sitzt in der Regel rund 1 bis 2 Grad kälter war als die restlichen Riegel. Auch den Spannungswandlern kommt die zusätzliche Luft zugute, mit ca. 8 bis 15 Grad weniger zeigt sich auch hier der positive Effekt. Die naheliegende M.2-SSD hingegen blieb vor und nach dem Test (mit anderer AiO-Wasserkühlung) bei 29 Grad. Hier konnten wir keine Veränderung feststellen. Bei der Erfassung der Umgebungstemperaturen sind keine Stresstests zum Einsatz gekommen. Ausgegangen sind wir von „normaler Nutzung“ im täglichen Gebrauch.

Bei geringer Lüfterdrehzahl ließ sich die Pumpe während des Tests doch schon sehr genau heraushören. Auch die Lüfter gehören nicht gerade zur den leisesten. Der kleine Lüfter auf dem Kühlkörper hingegen hat uns überrascht. Bei solch kleinen Lüfter denkt man immer direkt, dass diese eine gewisse Geräuschkulisse erzeugen. Diese Befürchtung können wir bei der InWin BR36 aber nicht bestätigen.

Anmerken möchten wir, dass es sich bei Stresstests um alltagsferne Situationen handelt und die Temperaturen im täglichen Gebrauch und beim Gaming geringer ausfallen. Vergleichen kannst du die ertesteten Temperaturen mit bereits von uns getesteten AiO-Wasserkühlungen anderer Hersteller, welche wir unterhalb aufgeführt haben.

Produkt Temperatur bei 50% PWM (°C) Temperatur bei 50% PWM (°C)
Alpenföhn Gletscherwasser
240 mm – High Speed
∅ 62,7 ∅ 59,6
Alpenföhn Gletscherwasser
360 mm
∅ 61,6 ∅ 54,1
be quiet! Pure Loop 360 mm ∅ 62,2 ∅ 58,6

Fazit

Wir können also festhalten, mit der InWin BR36 bekommt man nicht gerade die leistungsstärkste AiO-Wasserkühlung auf dem Markt, dafür kühlt sie aber durch den zusätzlichen Lüfter auf dem Kühlkörper die umliegenden Komponenten mit. Dieser positive Effekt sollte gerade für den OC-Betrieb interessant sein, wenn man sich nahe dem TDP-Limit bewegt und die Spannungswandler gerne mal ziemlich warm werden.

Aber auch abseits des kleinen Lüfters hat die BR36 einiges zu bieten. Der beleuchtete Kühlkörper wird zum echten Hingucker im Gehäuse und auch den drei mitgelieferten 120-mm-Lüftern wurden adressierbare LEDs spendiert. Auf eine eigene Software wurde hingegen verzichtet, steuern lassen sich die Lüfter sowie die Beleuchtung über die Programme der jeweiligen Mainboardhersteller (MSI Mystic Light und Co.). Sollte man keinen ARGB-Steckplatz auf dem Mainboard besitzen, wird zusätzlich eine analoge Steuerung mitgeliefert.

Die Verarbeitung ist insgesamt sehr solide, auch wenn viel Plastik verbaut wurde, ist dieses dennoch hochwertig und hat eine stabile Stärke. Einzig die Lösung der Verkabelung hat uns etwas gestört. Ausgehend vom Kühlkörper führt ein großes Kabel, welches alle Komponenten vereint. Dadurch wird es schnell unübersichtlich beim Verkabeln, sodass man die Installationsanleitung immer parat haben sollte.

Zusammengefasst ist die InWin BR36 nicht die leiseste oder die leistungsstärkste AiO-Wasserkühlung auf dem Markt. Dafür bringt der zusätzliche Lüfter eine kühlere Temperatur der umliegenden Komponenten mit sich.

InWin BR36

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Die InWin BR36 bietet eine solide Kühlleistung und kühlt die vom Kühlkörper umgebenen Komponenten zuverlässig. Verarbeitung und Zubehör sind insgesamt sehr stimmig.

Alexander Schröder

Als Technikbegeisteter verfasse ich Testberichte für allerlei technische Geräte. Speziell die Themen PC-Hardware und Gaming haben es mir aber am meisten angetan. In meinen Tests gebe ich gerne Tipps und verschaffe euch einen unabhängigen und ehrlichen Eindruck zu dem jeweiligen Produkt.

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