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PDF-Tools im Vergleich: Wondershare PDFelement vs. Foxit PDF Editor

PDF-Dateien bearbeiten, erstellen oder verwalten? Das geht mit vielerlei Software. Soll allerdings eine PDF-Datei in ein anderes Format konvertiert werden oder reicht der Umfang zum Bearbeiten mit Standardprogrammen nicht mehr aus, muss eine andere Lösung her. Der bekannteste Vertreter ist dabei wohl die Software Adobe Acrobat des Marktführers. Allerdings gibt es auch eine ganze Reihe Alternativen, wie zum Beispiel den Foxit PDF Editor oder eben PDFelement aus dem Hause Wondershare. Beide sind vielversprechende Tools, welche wir in diesem Beitrag auf den Prüfstand stellen.

Der erste Eindruck

Sowohl Wondershares PDFelement als auch der Foxit PDF Editor lassen sich per Suchmaschine leicht finden. Während die Testversion auf der Herstellerseite von Ersterem allerdings ganz einfach per Klick heruntergeladen werden kann, fordert der Entwickler bei Letzterem erst eine Handvoll persönlicher Daten inklusive des Namens eines Unternehmens. Damit richtet sich das Angebot von Foxit PDF Editor nach unserer Auffassung eher an den Businessbereich.

Nichtsdestotrotz haben wir beide Tools installiert. Schließlich wollen wir ja herausfinden, was die jeweilige Software alles kann.

Testversionen im Vergleich: PDFelement vs. Foxit PDF Editor

Allzu viele Worte wollen wir darüber gar nicht verlieren. Der Vollständigkeit halber ist ein Vergleich beider Testversionen jedoch sinnvoll. Sowohl PDFelement als auch der Foxit PDF Editor haben Vor- und Nachteile. Letzterer kann zwar während der Testphase im vollen Umfang genutzt werden, ist aber mit Ablauf dieser unbrauchbar. Wondershare hingegen räumt dem Nutzer einen zeitlich uneingeschränkten Zugang zur Testversion ein. Allerdings ist diese erst nach dem Erwerb der Software vollumfänglich nutzbar. Diese Einschränkungen müssen mit der Testversion in Kauf genommen werden:

  • Änderungen an einer PDF-Datei haben beim Speichern zufolge, dass jede Seite des Dokuments mit einem Wasserzeichen versehen wird.
  • Wird eine PDF-Datei in ein anderes Format konvertiert, wie zum Beispiel Word oder Excel, ist dieser Vorgang auf 2 Seiten begrenzt. Das heißt, sollte eine Datei mit beispielsweise 5 Seiten umgewandelt werden, spuckt die Testversion nur 2 Seiten aus.
  • Zudem kann der Nutzer mit der Testversion das OCR-Feature nicht nutzen, was bedeutet, PDFelement erkennt Textpassagen in Bildern möglicherweise nicht zuverlässig oder gar nicht.

Design beider Kontrahenten gegenübergestellt

In puncto Design hat der Foxit PDF Editor nach dem Öffnen der Software aus unserer Sicht die Nase vorn. Die Grundfunktionen unterscheiden sich farblich voneinander und lockern die Benutzeroberfläche auf.

Benutzeroberfläche Foxit PDF Editor

PDFelement hingegen ist hauptsächlich in Blau-Weiß gehalten, was das Interface zwar etwas retro wirken lässt, aber auch aufgeräumter. Alles in allem vermitteln beide Programme eine Ähnlichkeit zu bekannten Office-Anwendungen.

Benutzeroberfläche Wondershare PDFelement

Die Menüführung beider Tools ist infolgedessen ähnlich aufgebaut. Dennoch scheint Wondershares PDFelement in Bezug darauf etwas intuitiver zu sein. Der Foxit PDF Editor wirkt hingegen etwas überladen, punktet dafür aber mit größeren Symbolen. Bis hierhin ist also alles reine Geschmackssache.

Basic Features & Systemkompatibilität

Natürlich möchten wir euch auch den Funktionsumfang beider Programme nicht vorenthalten. Allerdings würde es den Rahmen sprengen, jedes einzelne Feature zu beleuchten, weshalb wir uns auf die wichtigsten Basics beschränkt haben. Sowohl Wondershares PDFelement als auch der Foxit PDF Editor profitieren von einer Vielzahl an Features und sind wahre Allround-Talente im Umgang mit PDF-Dateien.

Features Wondershare PDFelement Foxit PDF Editor
PDF-Dateien öffnen und lesen x x
PDF-Dateien bearbeiten x x
PDF-Formulare bearbeiten x x
PDF-Formulare erstellen x x
PDF-Kommentare x x
PDF-Dateien erstellen x x
Werkzeuge wie Bleistift, Formen etc. x x
PDF in andere Formate konvertieren x x
E-Signatur einfügen x x
Optische Zeichenerkennung (OCR) x x

Auch beim Thema Systemkompatibilität reichen sich beide Kontrahenten die Hand. Sowohl Wondershare PDFelement als auch der Foxit PDF Editor sind jeweils für Windows und Mac verfügbar. Jedoch unterscheiden sich die Versionen zwischen Windows und Mac deutlich voneinander. Zudem können beide Tools auf mobilen Endgeräten mit Android oder iOS installiert und ausgeführt werden. Darüber hinaus bieten beide Anbieter die Anbindung an eine Cloud.

Für unseren Praxistest haben wir die Windows-Version der jeweiligen Software herangezogen.

Usability in der Praxis

Im ersten Schritt haben wir einen Screenshot unserer Webseite erstellt und diesen mit beiden Programmen in eine PDF-Datei konvertiert. Diese Aufgabe wuppten Wondershare PDFelement und auch der Foxit PDF Editor ganz problemlos. Nachdem die Bilddatei in eine PDF umgewandelt wurde, fordern beide Tools dazu auf, die Texterkennung zu starten bzw. OCR zu aktivieren, sodass Textabschnitte im Dokument erkannt und im Anschluss bearbeitet werden können. Dazu öffnet sich jeweils ein Fenster mit ein paar Grundeinstellungen.

Einstellungsmöglichkeiten vor der Texterkennung: Wondershare PDFelement (links) und Foxit PDF Editor (rechts)

Nachdem die Umwandlung per Klick auf Anwenden bzw. OK bestätigt wurde, beginnen beide Tools mit dem Prozess. Bereits nach ein paar Sekunden, natürlich abhängig von der Länge des Dokuments, ist ein Großteil der Texte bearbeitbar. Dabei mussten wir schnell feststellen, dass der Foxit PDF Editor wesentlich schlechter abschneidet als Wondershare PDFelement. Teilweise werden dabei Textfelder unkenntlich gemacht oder sind schlichtweg nicht anwählbar. Allerdings öffnet sich in der rechten Seitenleiste ein Texteditor, in dem einfache Funktionen wie die Größe der Schriftart oder die Schriftart selbst festgelegt werden können.

Deutliche Umwandlungsprobleme einiger Textbausteine (Foxit PDF Editor)

Wondershare PDFelement hingegen erkennt einen wesentlich größeren Teil der Textfelder, wandelt aber auch Dinge um, die vielleicht nicht umgewandelt werden sollten. Demnach hat auch dieses Tool noch Luft nach oben. Trotzdem lassen sich die erkannten Textfelder im Handumdrehen bearbeiten. Zugegeben, unser Screenshot ist jetzt auch nicht das Maß aller Dinge und erschwert den Programmen die Texterkennung.

Einige Textelemente wurden per OCR nicht erkannt (Wondershare PDFelement)

Fließtext stellt für beide Kontrahenten kein großes Problem dar und wird in der Regel sauber ausgegeben. Zudem ist es wichtig, dass die Schriftarten, die sich im Dokument befinden, auch im System hinterlegt sind. So kann ein besseres Ergebnis erzielt werden.

Mit der Funktion Text hinzufügen können in der PDF neue Textfelder angelegt und beschrieben werden. Auch hier schneiden die beiden Programme gleich gut ab. Ein Unterschied besteht jedoch darin, dass der Foxit PDF Editor am rechten Seitenrand ein paar Werkzeuge zur Auswahl bietet und Wondershare PDFelement diese Möglichkeit zur Formatbearbeitung erst offenbart, wenn das Geschriebene markiert worden ist. Das ist aber nicht unbedingt als Nachteil zu verbuchen, denn so bleibt die Arbeitsoberfläche auch bei kleineren Bildschirmen schön übersichtlich.

Der geschriebene Text muss erst markiert werden, um Formateinstellungen abzurufen. (Wondershare PDFelement)
Praktischer Formateditor am Seitenrand. (Foxit PDF Editor)

Alle Funktionen beider Tools lassen sich relativ intuitiv bedienen, ganz egal, ob es darum geht, ein Bild einzufügen, ein Formular zu erstellen bzw. auszufüllen oder das Konvertieren in einen anderen Dateityp. Aus unserer Sicht werden weder für Wondershare PDFelement noch für den Foxit PDF Editor erweiterte Kenntnisse im Umgang mit PDF-Dateien benötigt. Beide tun mehr oder weniger das, wofür sie entwickelt worden sind.

Der Preis macht den Unterschied

Der eine mags minimalistischer, der andere hat den vollen Funktionsumfang lieber direkt im Blick. Allerdings wartet Wondershare PDFelement (Mac) mit einem ganz großen Vorteil gegenüber dem Foxit PDF Editor auf: Das Preis-/Leistungsverhältnis. Wondershares PDFelement kostet im Vergleich zum Kontrahenten deutlich weniger und bietet im Großen und Ganzen die gleichen Features. Darüber hinaus ist der Foxit PDF Editor derzeit nur in 10 Sprachen verfügbar, während die Konkurrenz bereits 12 in petto hat. Darüber hinaus bieten beide Anbieter verschiedene Pakete und Optionen an. Und auch die Zahlungsmodelle variieren je nach Anforderung des Nutzers.

Unterm Strich: PDF-Editoren sind nützlich

Da sich das PDF-Format als Standard etabliert hat, sind PDF-Editoren eine echte Bereicherung. So lassen sich nicht nur etliche Dokumente anderen Typs bequem hin und her konvertieren, auch das Bearbeiten der PDF-Datei selbst wird zum Kinderspiel. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven. Allerdings haben wir festgestellt, dass gerade in Bezug auf die OCR-Funktion bei beiden Programmen noch Entwicklungspotenzial vorhanden ist. Für uns ist Wondershare PDFelement deshalb und nicht zuletzt mit einer klaren UI und dem Preis-/Leistungsverhältnis der gegenwärtige Sieger.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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