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Kingdom Under Fire 2 im Test – Das etwas andere MMO

Ganze elf Jahre sind vergangen seit Kingdom Under Fire 2 von der Spieleschmiede Blueside angekündigt wurde. Nun wurde der Titel am 14.11.2019 endlich für den PC, die PlayStation 4 sowie die Xbox One publiziert und verspricht einen spannenden Genremix. Ob die langjährige Entwicklungszeit letztendlich auch die Qualität des Spiels beeinflusst und inwiefern sich das Game aus der Masse anderer Multiplayer-Onlinespiele hervorhebt, erfahrt ihr in unserem Test.

Die ewige Schlacht zwischen Gut und Böse

Die Hintergrundstory ist schnell erzählt und wirft keine großen Überraschungen auf. Ihr befindet euch auf dem Kontintent Bersia, auf dem die immerwährende Schlecht zwischen Gut und Böse vorherrscht. In der mittelalterlich angehauchten Welt ringen die verschiedenen Völker um ein kryptisches Artefakt und wollen die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verschieben. Nun ist es an euch, den Frieden auf Bersia wiederherzustellen und zu verhindern, dass das Artefakt in falsche Hände gelangt. Gemeinsam mit euren Truppen zieht ihr in epische Schlachten und müsst auf eurem Weg so manches Monstrum aus dem Weg räumen.

Welche Charakterklasse darf es sein?

Bereits nach kurzer Spieldauer zeigt sich, dass Kingdom Under Fire 2 vom Kern her einem traditionellen Multiplayer-Onlinespiel gleicht und seinen Fokus hauptsächlich auf Schlachten sowie die Erledigung verschiedener Sidequests richtet. Bevor ihr euch jedoch in die Schlacht stürzen könnt, wählt ihr eine von fünf Charakterklassen und kreiert euch mithilfe des Editors euren ganz eigenen Spielhelden. Schwertschützen sind beispielsweise mit Pistolen und Schwertern ausgestattet und leisten vor allem an den vorderen Linien eine sehr wirksame Abwehr. Die Kampfmagierin hingegen bedient sich treffsicherer Eis- und Blitzmanöver und ist dank zusätzlicher Heilmagie in der Lage, ihre Energie bei einem gegnerischen Treffen wieder aufzufüllen. Der Berserker erweist sich wiederum als sehr resistenter Kämpfer, der zudem einen hohen Angriffsschaden bei seinen Feinden auslöst. Die Jägerin ist besonders schnell unterwegs und durch ihren geschickten Umgang mit dem Bogen vor allem in Einzelkämpfen sehr gefährlich. Die Elementaristin nutzt die Kraft der Elemente und kann verschiedene Gefährten herausbeschwören, die sie in der Schlacht unterstützen. Jede der fünf Klassen bestimmt maßgeblich das Kampfgeschehen, sodass ihr eure ganz eigene Spieltaktik entwickeln könnt.

Umfangreiches Kampfsystem – generisches Questdesign

Habt ihr euren Charakter erstellt und das umfangreiche Tutorial durchlaufen, so stehen euch auch schon die ersten Schlachten bevor. Glücklicherweise werdet ihr von euren Truppen tatkräftig unterstützt und könnt diese in den einzelnen Kämpfen auf vielfältige Art und Weise formieren. Per Knopfdruck wechselt ihr die Ansicht unmittelbar in die Taktikperspektive, bei der ihr bis zu drei Einheiten ordern und im Gefecht befehligen könnt. So lassen sich beispielsweise riesige Drachen oder auch Armeen von Orks am besten ausschalten, indem ihr sie mit euren Fußsoldaten umzingelt, während die Bogenschützen aus der Ferne tödliche Pfeile abfeuern.

Habt ihr eine Schlacht erfolgreich geschlagen, wird automatisch in die Third-Person-Perspektive gewechselt und euer Charakter zückt erneut die Waffe. Mit einem Arsenal von rund 80 verschiedenen Truppenarten dürft ihr immer wieder neue Kampfstrategien austesten und eure Gefolgschaft zielsicher einsetzen. Auch euer Skillset könnt ihr im Laufes des Spiels zunehmend aufstocken und euch dank verschiedenster Fertigkeiten im Kampf auf besondere Angriffe spezialisieren. Leider besteht insbesondere beim Questdesign noch ordentlich Luft nach oben, da sich die ersten Missionen hauptsächlich auf sehr einfache Aufgaben beschränken. Erst mit zunehmenden Spielfortschritt wird euer taktisches Geschick in epischen Kämpfen abverlangt und die Missionen bieten eine willkommene Herausforderung.

Perfekt für Genreneulinge dank umfassendem Tutorial

In Sachen Balance zeigt sich Kingdom Under Fire 2 sehr einsteigerfreundlich und lässt euch mit einem umfassenden Tutorials starten. In diesem Tutorial erlernt ihr die wichtigsten Angriffstechniken, dürft erste Missionen absolvieren und tretet sogar gegen einen kleinen Endboss an. Selbstredend wird euch auch das Kommandieren eurer Einheiten anschaulich vermittelt, sodass auch Genreneulinge im Vorfeld für jede Situation gerüstet werden.

Aufgeräumt und zugänglich

Wenn auch das Kampfsystem auf den ersten Blick sehr umfassend erscheinen mag, so fällt die Steuerung von Kingdom Under Fire 2 jedoch ausgesprochen anfängerfreundlich aus. Mit einem einfachen Knopfdruck kann die Ansicht während der Schlachten problemlos zwischen der eigenen Figur sowie der über die Truppen hin- und hergewechselt werden. Durch diesen schnellen Wechsel lassen sich auch schnelle Kämpfe problemlos meistern, ohne dass ihr den Überblick verliert. Auch der Charaktereditor fällt überaus umfangreich und aufgeräumt aus, sodass ihr alle Modifizierungen spielend einfach vornehmen könnt.

Hübsch, aber nicht mehr ganz zeitgemäß

Optisch glänzt Kingdom Under Fire durch eine detailverliebte Spielwelt, wobei die Grafik nicht mehr ganz zeitgemäß erscheint, was sich vor allem an den etwas eingefrorenen Charaktermodellen zeigt. Sowohl die Vertonung als auch der stimmungsvolle Klangteppich werten das technische Gesamtbild jedoch wieder etwas auf und runden das Spiel gekonnt ab.

Fazit: Trotz spannendem Genremix nicht in jedem Punkt überzeugend

Kingdom Under Fire 2 erweist sich als spannendes Multiplayer-Onlinespiel und vereint gekonnt die Stärken verschiedener Genre. Insbesondere das Kampfsystem erweist sich als überaus zugänglich und verleiht dem Spiel dank der zahlreichen Arten der Truppenformierungen eine angenehm taktische Tiefe. Demgegenüber kann das Questdesign nicht ganz überzeugen und fühlt sich vor allem in den ersten Spielminuten eher wie lästiges Füllmaterial an. In technischer Hinsicht glänzt Kingdom Under Fire 2 mit einer gelungenen Vertonung sowie einer etwas in die Jahre gekommenen Grafik. Trotz der genannten Kritikpunkte erweist sich Kingdom Under Fire 2 als solider Genremix und wird vor allem MMO-Fans überzeugen.

Pro
Contra
Story
80%
+ klassische Hintergrundstory – keine persönliche Entwicklung des eigenen Spielhelden
Gameplay
85%
+ fünf verschiedene Charakterklassen für einen individuellen Kampfstil
+ Ansicht lässt sich während der Kämpfe per Knopfdruck wechseln
+ zahlreiche Truppenformierungen während der Schlachten möglich
+ umfangreiches Skillset mit verschiedenen Spezialfertigkeiten
– teils sehr generische Nebenmissionen
Balance
85%
+ umfangreiches Tutorial
+ sehr einsteigerfreundlich
Steuerung
85%
+ zugängliche Steuerung
+ aufgeräumter Charaktereditor
Grafik & Sound
80%
+ detailverliebte Landschaften

+ stimmungsvoller Soundtrack sowie gelungene Vertonung

– eingefrorene Charaktermodelle

– insgesamt nicht ganz zeitgemäße Präsentation

 

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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