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StreamOn und Vodafone Pass von Bundesnetzagentur untersagt

Die sogenannten Zero Rating-Optionen StreamOn und Vodafone Pass stehen von dem baldigen Aus. Nachdem die Bundesnetzagentur die Vermarktung der Tarife untersagt und damit auf ein EU-Urteil vom September 2021 reagiert hat, könnten beide Modelle bald vom Markt verschwinden.

StreamOn und Vodafone Pass vor dem Aus

Seit rund fünf Jahren prüft die Bundesnetzagentur sogenannte Zero Rating-Optionen wie StreamOn der Deutschen Telekom und Vodafone Pass. Der Grund liegt darin, dass man die Netzneutralität gefährdet sieht, weil beide Tarife den Datenverkehr nicht gleich behandeln. Jetzt hat man die Vermarktung der Optionen untersagt, wie die Behörde am 28. April 2022 bekanntgab.

„Wir beenden die Ungleichbehandlung von Datenverkehren, die mit den Zero Rating-Optionen verbunden sind,“ sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Wir erwarten, dass die Anbieter nun Tarife mit höheren Datenvolumina oder günstigere Mobilfunk-Flatratetarife anbieten.“ Gleichzeitig gehe man davon aus, dass Kundinnen und Kunden letztlich vom Urteil profitieren werden.

Bis zum 01. Juli 2022 müssen die Deutsche Telekom und Vodafone nun der Anordnung der Bundesnetzagentur Folge leisten und die beiden Zero Rating-Optionen vom Markt nehmen. Bestehende Verträge dürfen bis spätestens Ende März 2023 weiterlaufen.

Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Einstellung beider Modelle letztlich einen positiven Effekt für den deutschen Mobilfunkmarkt haben werde. Man hofft, letztlich ein flächendeckendes Angebot mit Mobilfunk-Flatrates erreichen zu können. Ähnlich, wie es bereits bei der Festnetztelefonie der Fall ist.

Sogenannte Zero Rating-Optionen ermöglichen die Nutzung von Media-Inhalten, sowie von Social Media oder Onlinespielen auf dem Smartphone, ohne dass dabei Datenvolumen verbraucht wird. Im Falle von Vodafone ist das Modell zudem auf Deutschland begrenzt.

Reaktion auf EU-Urteil

Der Europäische Gerichtshof hatte mit seinem Urteil vom 02. September 2021 die Zero Rating-Optionen StreamOn und Vodafone Pass für illegal erklärt. Die Tarifmodelle seien nicht mit der „Gleichbehandlung des Datenverkehrs“ zu vereinbaren.

Die Deutsche Telekom und Vodafone haben bereits auf die Entscheidung reagiert und auf Nachfrage von Golem.de neue Maßnahmen für weitere Kundengruppen angedeutet, beziehungsweise im Falle von Vodafone eine Analyse der Anordnungen seitens der Bundesnetzagentur angekündigt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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