Zwischen 2010 und 2015 soll Automobilhersteller Volkswagen im Fokus chinesischer Hacker gestanden haben. In mehreren Wellen sollen die Hacker so über Jahre hinweg zahntausende Dokumente entwendet haben, darunter auch vertrauliche Informationen des zu der Zeit größten Autobauers der Welt.
Jahrelange Cyberangriffe auf VW
Über einen Zeitraum von fünf Jahren soll der gesamte VW-Konzern immer wieder Ziel von Cyberangriffen gewesen sein. Das berichten unter anderem der Spiegel und das ZDF. Die Angreifer sollen dabei wichtiger interne Dokumente, sowie Details zu Motoren und Getrieben abgegriffen haben.
Immer wieder und über Jahre hinweg sollen die Hacker in die Systeme des Konzerns eingedrungen sein, um an Informationen zu kommen. Laut einer Rekonstruktion des Hacks sollen im Jahr 2010 die IT-Netzwerke analysiert worden sein, um Schwachstellen aufzudecken.
2011 wurden dann bereits die ersten Daten geklaut, das soll dann ganze vier Jahre lang möglich gewesen sein. Dabei hatten es die Hacker unter anderem auf die E-Auto-Pläne von VW abgesehen, wie das ZDF berichtet. Laut Microsoft soll es sich um den größten Cyberangriff weltweit gehandelt haben, woraufhin die gesamten Systeme neu aufgesetzt werden mussten.
In internen Dokumenten ist zudem die Rede davon, welche Daten die Hacker im Besonderen im Blick hatten. dazu zählen beispielsweise, die Entwicklung von Ottomotoren, die Getriebeentwicklung sowie im Speziellen Doppelkupplungsgetriebe. Auch Daten zu E-Mobilität, alternativen Antrieben wie der Brennstoffzelle sowie zu Automatikgetrieben wurden entwendet.
- Auch interessant: VW ID.7 Tourer: E-Kombi ab sofort im Konfigurator verfügbar
Die Spuren führen Nach China
IT-Experten, die mit der Betreuung des Falls betraut waren, konnten Dateien wiederherstellen, die Hacker auf die eigenen Server geschickt und anschließend gelöscht hatten. Insgesamt sollen so rund 19.000 Dokumenten entwendet worden sein.
Auch zeigen die Dokumente, dass unter anderem IP-Adressen aus China identifiziert wurden. Auch die genutzte Spionagesoftware und die Methodiken deuten darauf hin, dass die Hacks aus China erfolgten. Laut Spiegel-Bericht soll eine mit dem Fall vertraute Person sogar eine direkte Spur zur Volksbefreiungsarmee gefunden haben.
Die chinesische Botschaft in Deutschland zeigt sich indes empört und bestreitet die Vorwürfe. VW hat den Vorfall nun au Anfrage offiziell bestätigt und mitgeteilt, dass die interne Cybersicherheit seither stark verbessert wurde. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt hingegen weiterhin vor den Gefahren. Die deutsche Industrie sei weiterhin gefährdet, wenn es um Spionagetätigkeiten aus China und anderen Ländern gehe.