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Clubhouse: Angeblich 3,8 Milliarden Telefonnummern aus dem System kopiert

Ein Verkaufsangebot im Darknet sorgt für Aufsehen: Eine Person, die sich God nennt bietet eine Datei mit 3,8 Milliarden Telefonnummern an, die aus einer Datenbank der App Clubhouse stammen sollen. Die Echtheit wird angezweifelt.

3,8 Milliarden Telefonnummern stehen zum Verkauf

Bei den Telefonnummern soll es sich um die aller Nutzerinnen und Nutzer der App sowie um alle in ihren Adressbüchern gespeicherten Kontakte handeln. Laut God stammen die Nummern aus einer Datenbank, die in Echtzeit aktualisiert wird, wenn Nutzerinnen und Nutzer der App Kontakte zu ihren Adressbüchern hinzufügen – bis zur angekündigten Auktion am 4. September könnte die Liste demnach noch wachsen.

Tatsächlich ist bekannt, dass Clubhouse wie diverse andere Apps auf die Adressbücher aller Nutzerinnen und Nutzer zugreift und somit auch die Telefonnummern und alle sonstigen zugeordneten Daten von Menschen auslesen kann, die selbst nicht in der App vertreten sind. God übt scharfe Kritik an dieser Methode: Er oder sie sieht hierin eine Verletzung des Rechts auf Privatsphäre und verweist auf die DSGVO, die in diesem Falle greifen müsse – was, damit endet Gods Annonce, die Frage nach sich ziehe, ob es infolge des Leaks zu einer Bestrafung komme.

Zweifel an Echtheit der Daten

Die Echtheit der angebotenen Daten wird jedoch bezweifelt, was sowohl auf die von God selbst hochgeladene Beispieldatei mit rund 83 Millionen Nummern aus Japan, die einen Einblick geben sollte, als auch auf eine Stellungnahme von Clubhouse zurückzuführen ist. Bei den Telefonnummern aus Gods Beispieldatei handelt es sich zwar um Nummern, die möglicherweise von Clubhouse stammen könnten; belegbar ist das jedoch nicht, da neben den Telefonnummern keine weiteren Informationen enthalten sind – weder die zugeordneten Namen oder darüber hinausgehende Verknüpfungen. Theoretisch könnte die Liste also auch aus willkürlich zusammengestellten Zahlenfolgen oder aus Telefonnummern, die aus öffentlich zugänglichen Quellen stammen, bestehen.

Clubhouse selbst dementiert indes einen Leak: In einer Stellungnahme des Unternehmens heißt es wörtlich „Es gab keinen Datenleak bei Clubhouse“. Das Unternehmen verweist ferner darauf, dass Datenschutz und Sicherheit für es „von größter Bedeutung“ seien. Auch das darf jedoch bezweifelt werden, hatte es in der Vergangenheit doch bereits massive Datenschutzprobleme gegeben. So war es etwa bereits zu einem Leak gekommen, im Rahmen dessen Real- und Profilnamen, Verknüpfungen zu Twitter- und Instagramaccounts, das Datum der Kontoerstellung bei Clubhouse, die Anzahl an Followerinnen und Follows sowie Foto-URLs von 1,3 Millionen Nutzerinnen und Nutzern der App in einem Forum auftauchten.

Weitere Informationen zum jetzigen Vorfall werden wohl spätestens am 4. September vorliegen, wenn God die Daten an die höchstbietende Person verkaufen möchte.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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