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Datev: Ursache für Komplettausfall gefunden

Vor Kurzem kam es zu einem Komplettausfall bei der in Steuerkanzleien führenden Software „Datev“. Die Folgen waren schwerwiegend. So mussten viele Kanzleien und Steuerberater über Stunden hinweg ihre Arbeit ruhen lassen. Die Ursache für das umfassende Problem war lange Zeit unbekannt. Nun hat Datev Licht ins Dunkel gebracht. So soll es zu einem Zusammenwirken von gleich zwei Software-Fehlern gekommen sein.

Fehler inzwischen behoben

Obwohl mittlerweile fast ein ganzer Monat vergangen ist, seitdem Datev unter einem massiven Systemausfall zu leiden hatte, ist das Thema für das Unternehmen aus Nürnberg noch nicht abgeschlossen. Um bei seinen zu Recht verärgerten Kunden wieder für mehr Vertrauen zu sorgen, hat der Software-Entwickler akribisch nach einer Ursache für das schwerwiegende Probleme gesucht. Gegenüber den Kollegen von heise online führte das Unternehmen aus, dass eine „systemseitige Aufräumaktion“ zu einem der Fehler geführt hätte. Der zweite Fehler sorgte dann dafür, dass ein Start des Systems nicht mehr möglich war. Auch eine Bereinigung vom ersten Fehler war nicht möglich. Damit Datev die relevanten Fehler schnellstmöglich beheben konnte, holte sich der Software-Entwickler namhafte Experten als Unterstützung an die Seite. Neben den hauseigenen IT-Experten von Datev halfen nämlich auch Programmierer von IBM.

Schwerwiegender Ausfall

Der 8. November wird Datev wohl nicht gut in Erinnerung bleiben. Schließlich kam es an jenem Tag zum Komplettausfall des Dienstes. Am problematischsten war dabei nicht der Ausfall selbst, sondern der Umgang des Entwicklers mit der Misere. Schließlich erfuhren viele Steuerkanzleien, Steuerberater und weitere Unternehmen erst dann von dem weitreichenden Ausfall, als sie von Kollegen über die Probleme in Kenntnis gesetzt wurden. Datev kommunizierte das Problem erst nach einigen Stunden. Da verwundert es kaum, dass viele Kanzleien zunächst dachten, dass eigene Netzwerk- oder Serverprobleme ursächlich für den Shutdown waren.

Jetzt, wo Datev die Ursache herausarbeiten konnte, wird die Tragweite des ganzen Problems erst so richtig deutlich. Schließlich hatte das genossenschaftlich organisierte Unternehmen nach eigenen Angaben selbst mit Problemen zu kämpfen. So waren sogar firmeninterne Mails laut Aussagen von Datev betroffen. Im Communityblog von Datev hieß es wie folgt:

″Erster Auslöser am 8. November war ein Fehler in der IBM-Datenbank-Software, der bei automatischen systemseitigen Aufräumaktionen zu einem fehlerhaften Speichermanagement und in Folge dem Systemabsturz geführt hat″

Dieser Fehler brachte den Stein ins Rollen. Als man nämlich versuchen wollte, wieder den ursprünglichen Zustand herzustellen, kam schon ein zweites zum Tragen. Dieses sorgte dafür, dass ein Reboot gar nicht mehr möglich war. Fehler Nummer 2 dauerte eine gewisse Zeit an. So konnte Datev erst am 14. November mitteilen, dass man den Dienst nun wieder vollumfänglich nutzen könne.

Datev ist selbstkritisch

Selbstverständlich ist sich der Software-Dienstleister darüber im Klaren, dass die Kunden alles andere als erfreut waren als sie unter dem Fehler litten. Auch die intransparente Kommunikation sowie die lange Dauer der Fehlerbehebung sorgten auf Seiten vieler Kanzleien und Steuerberater für Frust. Datev selbst spart rund um den Komplettausfall nicht mit selbstkritischen Worten. So ist sich das Unternehmen darüber im Klaren, dass man das Problem  und seine Folgen besser hätte eindämmen müssen. Insbesondere würde Datev die Rechenlast gänzlich umverteilen, wenn es noch einmal zu einem ähnlichen Szenario kommen würde. Schließlich gingen nach Wiederherstellung des Systems doppelt so viele Belege bei den Servern des Dienstleisters ein als üblich. Dies sorgte neben all den Problemen auch noch für Hardware-Ausfälle auf Seiten des Anbieters.

Datev geht von keinen Folgeschäden aus

Die größte Sorge der Kunden ist natürlich, dass durch den Systemausfall schwerwiegende Folgeschäden entstanden sind. Diese Ängste hat Datev jedoch schnell aus der Welt schaffen können. So hat das Unternehmen die Dienste ohne viel Verzug schnell wieder zum Laufen bringen können. Überschrittene Fristen oder andere Ursachen für Schäden dürften die Kunden also nicht auf den Komplettausfall schieben können. Sollte ein Kunde dennoch Probleme mit dem Finanzamt bekommen, hat Datev bereits vorbeugende Maßnahmen getroffen. So hat das Unternehmen ein entsprechendes Dokument als Vorlage auf die eigene Webseite gestellt.

Zukünftig anderer Umgang mit Störungen

Sollte es wieder einmal zu einer Störung bei Datev kommen, gelobt das Unternehmen einen besseren Umgang mit selbiger. So möchte man beispielsweise einen auffälligen Notfall-Banner ins Leben rufen. Selbiger prangt im Notfall auf der Webseite, um die Kunden schnell auf ein Problem hinzuweisen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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