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Facebook verzeichnet Umsatzsteigerung um 35 Prozent

Facebook steuert dem Jahresende wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Während sich negative und beunruhigende Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern zunehmend häufen, sieht es wirtschaftlich richtig gut aus für das soziale Netzwerk. So darf sich CEO Mark Zuckerberg über eine Umsatzsteigerung um mehr als ein Drittel freuen.

Großteil durch Werbeeinnahmen

Es klingt fast schon unwirklich, wenn man sich die Umsatzzahlen von Facebook einmal vor Augen führt. So hat das gigantische soziale Netzwerk innerhalb nur eines Quartals (Ende Juli bis Ende September) knapp 29 Milliarden US-Dollar Umsatz verzeichnen können. Beim genaueren Hinsehen wird dabei auch immer deutlicher, dass es vor allem Werbung ist, die Facebook zum finanziellen Aufwind verhilft. In diesem Bereich konnte das soziale Netzwerk nämlich 28,3 Milliarden US-Dollar Umsatz verzeichnen. Auch hier handelt es sich um eine Umsatzsteigerung um 33 Prozent. Auch, wenn die restlichen Umsätze abseits der Werbung wie Peanuts wirken mögen, haben sie sich mit insgesamt 734 Millionen US-Dollar ebenfalls verdreifacht.

Nicht nur der Umsatz steigt

Auch abseits des Umsatzes setzt Facebook auf Wachstum. So arbeiten mittlerweile 20 Prozent mehr Mitarbeiter als es noch vor einem knappen Jahr der Fall war. Trotz der damit einhergehenden Mehrausgaben konnte das soziale Netzwerk seinen generierten Gewinn ebenfalls steigern. Mit 10,4 Millarden US-Dollar ist er um 30 Prozent höher als vor einem Jahr. Doch einen Dämpfer muss Mark Zuckerberg bei all den guten Nachrichten dann doch verkraften. Schließlich ist die Steuerlast für das gigantische Unternehmen mittlerweile fünfmal so hoch wie noch vor einem Jahr. So schrumpfen die Gewinne auf immer noch sehr gute 9,2 Milliarden, was schlussendlich eine Gewinnsteigerung um 17 Prozent bedeutet. Natürlich sind die Mehreinnahmen im Bereich der Werbung auch darauf zurückzuführen, dass das soziale Netzwerk neue Nutzer für sich gewinnen konnte.

Laut der veröffentlichten Zahlen verzeichnete Facebook im September 2021 insgesamt 1,93 Milliarden aktive Nutzer. Hierunter fasst man all diejenigen, die mindestens einmal am Tag auf Facebook.com vorbeischauen. Wirft man einen Blick auf die Gesamtheit von Facebooks Diensten (Instagram, WhatsApp & Co.) sind die Zahlen sogar noch beeindruckender. In Summe handelt es sich im September 2021 nämlich um 3,58 Milliarden aktive Nutzer, die sich bei mindestens einem dieser Dienste mindestens einmal am Tag aufhielten. Nachdem die erfreulichen Statistiken des sozialen Netzwerks bekanntgegeben wurden, stiegen natürlich auch die Aktien des Unternehmens. Hier konnte man 1,8 Prozent Steigerung verzeichnen.

Spannende Zukunftspläne

Die Umsatz- und Gewinnsteigerung dürfte CEO Mark Zuckerberg sicherlich mehr als gelegen kommen. Schließlich plant er Großes. Das sogenannte „Metaverse“ ist das neueste Projekt des IT-Visionärs. Hierbei handelt es sich um eine Art virtuelle Realität im Stile von Second Life. Dabei sollen Nutzer zusammenkommen können, um den Alltag als Avatar miteinander zu verbringen. Günstig sind die Vorbereitungen auf das „Metaverse“ natürlich nicht. So verriet Zuckerberg, dass man bereits 2021 knapp 10 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung steckt. In den folgenden Jahren sollen die Kosten sogar noch höher ausfallen. Mit dem „Metaverse“ könnte sich ein gigantisches zweites Standbein für Facebook ergeben. So setzt das Unternehmen bislang vor allem noch auf soziale Netzwerke.

Mit dem Kauf der VR-Brille Oculus Rift hat Facebook aber bereits den Weg für sein zweites Standbein bereitet. Das sogenannte „Metaverse“ dürfte uns dann wohl in ein paar Jahren als virtuelle Realität ereilen. Ready Player One lässt grüßen. Angesichts der offensichtlichen Zweiteilung seiner strategischen Ausrichtung hat Facebook nun auch zwei unterschiedliche Segmente im Rahmen seiner Finanzberichterstattung offenbart. Während unter die sogenannten „Family of Apps“ die sozialen Netzwerke und Messenger wie Facebook, Instagram, WhatsApp & Co. fallen, sollen in Zukunft die sogenannten „Reality Labs“ für alles rund um die Zukunfts-Themen Augmented und Virtual Reality gelten.

Datenschutz als Wachstums-Dämpfer

Was für uns als Otto-Normal-Verbraucher nach einem satten Wachstum klingen mag, hätte Facebook selbst gerne in noch höheren Wachstumsraten gesehen. So macht das Management des Unternehmens keinen Hehl daraus, dass man gerne noch mehr Geld mit Werbung verdient hätte. Ein großes Problem sei diesbezüglich aber das Coronavirus gewesen. Mit Beginn der Pandemie-Lage und dem nahezu global geltenden Lockdown, wurden auch die Werbepartner weniger spendabel. Ein weiteres Problem ist der zunehmende Datenschutz, der mittlerweile immer einfacher reguliert werden kann. So können insbesondere Apple-User mittlerweile problemlos einstellen, ob eine App sie „überwachen“ darf oder nicht. Das gefällt den Werbepartnern von Facebook und natürlich auch dem sozialen Netzwerk selbst gar nicht. Doch nicht nur Hardware-Hersteller wie Apple setzen der zunehmenden Überwachung durch Apps einen Riegel vor.

Nicht zuletzt in der Europäischen Union verstärkt sich zunehmend die Meinung, dass ein allzu reger Datenaustausch mit Facebook nicht ohne weiteres stattfinden darf. Insbesondere der Fakt, dass die Nutzerdaten quer über den Atlantik geschickt werden, ist aus Datenschutz-Aspekten alles andere als unbedenklich. Allerdings sind es gerade diese Abermillionen von Daten, die Facebook so viele Werbeeinnahmen bescheren. Es ist also mit einer langsamen, aber steten Entschleunigung der Werbeeinnahmen zu rechnen, wenn der erfreuliche Trend zum Datenschutz weitergeht. Während wir uns als Mitglieder der Europäischen Union übrigens über einen umfangreichen Datenschutz durch die Datenschutzgrundverordnung freuen dürfen, sieht das in den USA ganz anders aus. Dort gilt bis heute noch kein allgemein gültiges Datenschutzgesetz.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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