Wer Serien und Filme streamen möchte und keinen Cent dafür zahlen will, war bislang bei Diensten wie Freevee goldrichtig. Nun will Amazon seinen hauseigenen kostenfreien Service offenbar einstellen.
Wandert Freevee zu Prime Video?
Derzeit macht Amazon sich nicht wirklich Freunde, wenn es um hauseigene Streaming-Services geht. So geriet der Tech-Konzern aufgrund der mangelhaften Kommunikation zum werbefinanzierten Abo von Amazon Prime Video in den letzten Tagen mächtig in die Kritik. Die kritischen Stimmen dürften nun womöglich nicht abebben. Schließlich gibt es schlechte Neuigkeiten für Nutzer von Freevee. Der Streaming-Service ermöglichte bislang ein komplett kostenfreies Streaming, das lediglich durch das Schalten von Werbung finanziert wurde.
Diesen Schluss lässt ein Bericht von Adweek zu. Das Fachmagazin beruft sich dabei auf vertrauenswürdige Quellen. Völlig auflösen möchte der Tech-Konzern den Dienst demnach aber wohl nicht. Vielmehr soll er in dem kostenpflichtigen Streamingdienst Prime Video aufgehen. Im zweiten Quartal soll es dem Bericht zufolge wohl soweit sein. Der Grund dafür könnte die Einführung eines weiteren Abomodells sein. Da Prime Video zum Teil die selben Inhalte bietet wie Freevee hätte die parallele Existenz beider Services nämlich nicht mehr viel Sinn ergeben.
Prime Video mit neuer Abo-Strategie
Im Hintergrund scheint Amazon nun wohl den Aufbau von Prime Video umzustellen. Nachdem mit der Unterscheidung zwischen werbefreier und werbefinanzierter Version derzeit bereits zwei Abomodelle existieren, könnte mit Freevee noch ein drittes Modell kommen. Dieses könnte dir dann den Genuss von Prime Video komplett kostenfrei ermöglichen. Dafür musst du dann aber wie gewohnt Werbeunterbrechungen hinnehmen müssen. Diese sollen dann auch deutlich ausladender ausfallen als es bei der „normalen“ werbefinanzierten Version von Prime Video der Fall ist.
Für die Kundschaft des Streamingdienstes dürfte das indes mehr Durchblick in die bisher zum Teil eher nebulösen Abomodelle bringen. Schließlich haben sich viele die Frage gestellt, warum man überhaupt noch Prime Video nutzen sollte, wenn man trotz monatlicher Zahlung Werbeunterbrechungen hinnehmen muss. Da wäre die Nutzung des gänzlich kostenfreien Streaming-Services von Freevee für viele natürlich naheliegender. Für Amazon bedeutet das außerdem, dass man innerhalb des Streamingdienstes immer wieder die werbefreie Version bewerben könnte.
Nachdem Adweek bei Amazon nachhakte, reagierte der Tech-Konzern übrigens mit einer ganz anderen Erzählung. So soll Freevee keineswegs gestrichen werden. Wie glaubhaft die Aussagen des Unternehmens sind, muss man durchaus bezweifeln. Schließlich wäre die Streichung eine konsequente Weiterführung der gegenwärtigen Sparstrategie. Amazon ließ nämlich schon mehrfach durchblicken, dass man das Marketing-Budget für Freevee überprüfen möchte. Durch die Integration in Prime Video würde der Tech-Konzern bei diesem Posten sparen und damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.